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leber drei Kawi - Gediciite.
(vgl. Verzeichniss der fiir die Bihliothek eingegangenen Schriften.
No. 30. B. IX. S. 302).
1) Avatara Ramu, eiu Gedicht, verdolmetscht in hoher .Sprache.
Bathara Kama, hing kawi, dj'innarwakcnning krama.
Diess ist der javanische Ramayana, ein Kawi - Gedicht.
2) Die Schrift „die Vermdhlung" (in) Verdolmetschung auch die Schrift
Serrat wiwaha djarwa hinggih serrat
Minlaraga (Büssung?) verfasst in Kawi Sprache
mintaraga hingkang - ngiket kawi-nnipun pangelih-yipun basa
(von) Java Se. Hoheit der Kaiser ?
Djawa hingkang siyap nuyun nwang djeng Susubunnan nudj'uwaya
am dritten in der Stadt Surakarta hingkang kaping tiga hing nagari Surakarta
Von diesem Kawi - Gedichte : Wiwaha (die Vermahlung) oder Minlaraga hat Raffles in seiner History of Java Vol. T. p. 383 — 388 einen ausfiihr- lichen Auszug gegeben. Es beschreibt Ardj'una's Büssung auf dem Berge Indra; vgl. Raffles l, 338. Mintaraga isl auf der einen Seile der Name einer Höhle, wo Ardj'una religiöse Bussübungen verrichtete; auf der anderen soll das Wort nach den einheimischen glossischen Ueberlieferungen , die es z. B.
= Kawi y&ga Selzen, die Bedeutung von Büssung baben.
3) Diess (isl) die Schrift Manikmaya
Punnika scrrut mannikmaya [su laulel auch der Vortitel]
Original od. Quelle ihre aus der Stadl Hollands(-Amsterdam?) zugleich
babünnipun sangking nagari Welandhi sahasaippun
erforscht von dem Gelehrten Herrn gedruckt wurde (sie)
kapriksa dhenning budj'ungga tuwan Hülkandber kahelschan wünten in der Stadl Balavia im Comploir (des) Druckes (=Druckerei) (des) Herrn
hing nagari Betawi hing kantür tschap tuwan
im Jahre Langge hing tahun 1852
Diess isl das berühmte Werk Manekmaya ; ich habe nicbt die Zeit ge¬
habt zu prüfen , ob es bei dem kleinen Umfange des Heftes nur eine kurze Bearbeiiung ist. Denn Humboldt (Kawi-Sprache Bd. I S. 70) nennt deu Manekmaya ein grosses javanisches mythologisches Werk ; Raffles hat von ihm Hisl. of Java Vol. II. appendix pag. CCVl —CCXX eine Uebersetzung ge¬
liefert. — Mannik heissl jav. ein Edelstein; nach Raffles: eine Art fiarten, schwarzen Steines (s. Humb. Kawi-Spr. 1, 200 — 201); das Worl habe ich auch im Kawi-Bralayuddha gefunden; malayisch bedeutet manikam Edelstein.
Manekmaya soll (llumb. Kawi l, 46) der Name des ersten Menschen seyn.
Das Wort manimaya (das im Wilson nicbt vorkommt; s. Humb. II, 82), mit Edelsteinen besetzt, habe ich im Bratayuddha, Stanze 105 Vers 6, gefunden.
In Crawfurd's handschriftlichem , gauz javanischem Wörterverzeichniss habe
Literarische Nolizen. 849
ich mannnilt-maya erklärl gefunden durch : Name einer Schrifl (der) Erzählung nama - nning serral Ischarila (eines) Sleines.
walu. B.
[Auf dem Rücken des Umschlages isl ein Verlags - Verzeichniss des Ver-.
legers Lange, mit Angabe der Preise mehrerer javanischen und Kawi-Gedichte in Rupien ].
Literarische Notizen.
Der Druck des Petersburger Sanskrit-Lexikons schreitet, un¬
beirrt durch die kriegerischen Ereignisse, ohne Unterbrechung fort, und ist be¬
reils bei dem sechzigsten Bogen angelangt. Die Verschliessung des Seeweges durch den Krieg und die Schwierigkeit der Landsendungen hat indess leider eine augenblickliche Stockung in das Verschicken der einzelnen Lieferungen gebracht, und werden deshalb die fünfte und die folgenden Lieferungen ersl mit Abscbluss des erslen Bandes, der jedoch noch in diesem Jahre er¬
folgen soll, ausgegeben werden.
Bei einer näheren Besprechung desselben wird sich uns auch die Ge¬
legenheit darbieten, den unwürdigen Angriff, welcher neuerdings (in dem April¬
hefte des Westminster Review d. J.) gegen die vier erslen Lieferungen ge¬
richtet worden ist, näher zu beleuchten.
Berlin im Juli 1855. A. W.
Es erhellt aus der Vorrede zum ersten Bande der „Indian Historians" von Sir H. EUiol, dass Dr. A. Sprenger, damals Vorsteher des CoUegiums von Delhi, im Jahre 1846 der Regierung von Agra vorschlug die Geschicht¬
schrciber von Indien litbographiren zu lassen, ehe die Handschriften, die schon jetzt büchst selten, für immer verschwinden. Der Vorschlag wurde nicht angenommen, aber er war die Veranlassung des leider unvollendet ge¬
bliebenen VVerkes von Sir H. Elliot. Es ist nun ein neiftr Gouverneur in Agra (Colvin) ; ihm wurde derselbe Vorschlag durcb den als Numismatiker bekannten Herrn Thomas gemacht und angenommen. Es werden demiach die Geschichtschreiber von Indien gedruckt werden in der Weise der Biblio¬
theca lodica.
• Die Preisaufgabe eines Engländers: „die pantheislisehen Grundsätze der.
indischen Philosophie mit philosophischen Gründen zu widerlegen", die wir Bd. VII, S. 269 ff. ausführlich miltheilten , hat keine entsprechende Lösung gefunden; sie ist daher noch einmal gestellt, und als letzter Termin der Ein¬
sendung der 31. December 1857 festgesetzt worden. Die Arheiten sind ein¬
zusenden : At the Office of the Secretary to the incorporated Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts, London, 79, Pall Mall.