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Pressemitteilung Nr. 46 17. November 2014

pressemitteilung

Herausgeber: Institut der deutschen Wirtschaft Köln / Postfach 10 19 42 / 50459 Köln / Konrad-Adenauer-Ufer 21 / 50668 Köln Verantwortlich für den Inhalt: Jork Herrmann / Telefon 0221 4981-527 / herrmann@iwkoeln.de / www.iwkoeln.de

pressemitteilung@iwkoeln.de iwkoeln.de

IW-Konjunkturumfrage Herbst

Zuversicht der Firmen schwindet

Die Geschäftserwartungen der deutschen Unternehmen haben sich für 2015 spürbar eingetrübt. Das zeigt die aktuelle „Konjunkturumfrage Herbst“ des In- stituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), an der rund 2.900 Unternehmen teil- genommen haben. Bei Investitionen und Neueinstellungen wollen viele Firmen deshalb vorsichtiger agieren als im Frühjahr 2014.

Die schwache Konjunktur im Euroraum und der andauerende Russland-Ukraine-Kon- flikt wirken sich zunehmend negativ auf deutsche Unternehmen aus. Für das Jahr 2015 erwarten nur noch 31 Prozent der befragten Firmen ein Produktionsplus; im Frühjahr 2014 rechneten noch 53 Prozent für das laufende Jahr mit einem Anstieg. Die Aufhel- lung der Exportaussichten, die im Frühjahr 2014 noch deutlich zu erkennen war, hat sich ebenfalls teilweise verflüchtigt: Nur noch 24 Prozent der Firmen erwarten für 2015 mehr Exporte – im Frühjahr waren es noch 34 Prozent; 18 statt 8 Prozent rechnen indes mit einem Rückgang.

Das unsichere wirtschaftliche Umfeld, aber auch die hohen Energie- und Arbeitskos- ten wirken sich zudem negativ auf die Investitionspläne aus: 2015 wollen 30 Prozent der Firmen mehr investieren; fast ein Viertel (23 Prozent) wird dagegen voraussichtlich weniger investieren als momentan. Im Frühjahr 2014 hatten noch über 44 Prozent der Unternehmen angegeben, dass sie mehr investieren wollen, nur knapp 15 Prozent wollten ihre entsprechenden Ausgaben reduzieren.

Das gleiche Bild zeigt sich bei der Beschäftigung: Für das Jahr 2015 rechnen nur noch rund 24 Prozent der Unternehmen mit mehr Mitarbeitern; im Frühjahr waren es für das Jahr 2014 knapp 38 Prozent. Die IW-Konjunkturforscher gehen davon aus, dass die Firmenchefs sich mit Neueinstellungen auch zurückhalten werden, weil Werkverträge und Zeitarbeit stärker reguliert werden sollen, wodurch die betriebliche Flexibilität ver- lorengeht.

Angesichts der schwächelnden Konjunktur warnt IW-Direktor Michael Hüther die Poli- tik davor, die Exportchancen der deutschen Wirtschaft zusätzlich zu belasten: „In den vergangenen zwölf Monaten hat sich in Deutschland einiges zu Lasten der Betriebe entwickelt, zum Beispiel die Rente mit 63 und der Mindestlohn.“

Gesprächspartner im IW: Prof. Michael Grömling, Telefon: 0221 4981-776

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Der Wind dreht sich

IW-Konjunkturumfrage. Die andau- ernde Krise in der Eurozone, der Russ- land-Ukraine-Konflikt, neue Regulie- rungen im Inland: Viele Faktoren haben den Optimismus, der noch im Frühjahr bei den deutschen Unternehmen vor- herrschte, weitgehend vertrieben. Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind zunehmend mau.

Das Institut der deutschen Wirt- schaft Köln (IW) geht davon aus, dass das reale Bruttoinlandsprodukt sowohl in diesem als auch im kom- menden Jahr nur noch um ungefähr 1 ¼ Prozent wachsen wird.

Anlass zu dieser sehr verhaltenen Prognose gibt auch die aktuelle IW- Konjunkturumfrage, an der im Ok- tober und November gut 2.900 Un- ternehmen teilgenommen haben.

Schon die aktuelle Geschäftslage wird negativer beurteilt als im Früh- jahr (vgl. iwd 15/2014): Berichteten damals 46 Prozent der Unternehmen von einer binnen Jahresfrist verbes- serten Situation, tun dies jetzt nur noch knapp 35 Prozent. Zugleich sagen nun 21 statt 14 Prozent der Betriebe, ihre Lage habe sich ver- schlechtert.

Noch stärker schlägt sich das ein- getrübte Wirtschaftsklima in den Aussichten für 2015 nieder (Grafik):

Produktion. Derzeit gehen 31 Pro- zent der Unternehmen für das kom- mende Jahr von einem Produktions- anstieg aus, gut 21 Prozent rechnen mit einem Rückgang. Im Frühjahr hatten 53 Prozent ein Herstellungs- plus und nur 10 Prozent ein Minus für das laufende Jahr erwartet.

Die Perspektiven sind in fast allen Branchen ähnlich:

Von den Dienstleistern kalkulieren 30 Prozent für 2015 mit besseren und 20 Prozent mit schlechteren Geschäf- ten als 2014. In der Industrie beträgt das Verhältnis 34 zu 23 Prozent.

Exporte. Wegen der vielen außen- wirtschaftlichen Risiken sind nur noch 24 Prozent der Unternehmen zuversichtlich – 18 Prozent erwarten einen Rückgang ihrer Ausfuhren. Im Frühjahr hatten die Optimisten mit 34 zu 8 Prozent noch wesentlich klarer die Oberhand. In Ostdeutsch- land bilden die Skeptiker mittlerwei- le sogar die Mehrheit.

Investitionen. Vor diesem Hinter- grund, aber auch wegen mancher Regierungsbeschlüsse – etwa zur

Rente mit 63 und zum Mindestlohn – sind die Unternehmen nur noch bedingt in Investitionslaune.

Lediglich drei von zehn Firmen wollen 2015 mehr investieren als 2014, fast jeder vierte Betrieb gibt voraussichtlich weniger Geld für neue Maschinen und Anlagen aus.

Während in der Industrie und bei den Dienstleistern die positiven Stimmen noch überwiegen, geht in der Baubranche die Mehrzahl der Firmen von sinkenden Investitions- budgets aus.

Beschäftigung. Der Jobzuwachs der vergangenen Jahre dürfte sich 2015 deutlich verlangsamen. Der Anteil der Betriebe, die zusätzliche Mitarbeiter einstellen wollen, ist mit 24 Prozent nur noch wenig höher als der Anteil jener, die einen Personal- abbau erwarten (22 Prozent). Zudem ist dieser positive Saldo allein auf die Dienstleister zurückzuführen, von denen wohl 27 Prozent Personal aufstocken und nur 20 Prozent Stel- len streichen werden. In der Indus- trie rechnen dagegen 19 Prozent der Firmen mit einem Beschäftigungs- anstieg, 25 Prozent aber mit einem Rückgang.

Seite 3 | 20. November 2014 | Nr. 47 | iw-dienst

© 2014 IW Medien · iwd 47 · Foto: Jonas Krüger/MEV

So viel Prozent der Unternehmen erwarten für das Jahr 2015 eine Abnahme der ... Zunahme der ...

Rest zu 100: gleichbleibend; Quelle: IW-Befragung von 2.311 Unternehmen in Westdeutschland und 606 Unternehmen in Ostdeutschland im Oktober/November 2014

Konjunktur: Firmen sind nur noch bedingt optimistisch

Westdeutschland Ostdeutschland Insgesamt

Produktion Exporte Erträge Investitionen Beschäftigung

21,6 17,4 28,7

22,3 21,6

30,8 25,3

28,7 30,9 23,3

32,7 15,1

27,2 23,2

25,6 19,4

19,4 27,3 27,0

22,2

31,0 24,1

28,5 29,8 23,6 21,4

17,7 28,5

22,8 21,6

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