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Die Liebe, die Liebe, sie dringt in die Betriebe

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Academic year: 2022

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CATHARINA RISCHE

„Die Liebe, die Liebe, sie dringt in die Betriebe“

Affektive Arbeit in Schlagern der 1920er- und frühen 1930er- Jahre

„Die sogenannte Liebe, die Liebe, die Liebe, sie dringt in die Betriebe, sogar bei einer Bank!

Ja seitdem sich holde Mädchen beruflich betätigen weht durchs Büro ein eig’ner Duft.

Es liegt die Liebe in der Luft.“¹

In populären Medien, vor allem im Schlager der 1920er und frühen 1930er- Jahre, wird die junge Angestellte zu einem zentralen Thema, die das Leitbild der koketten, modischen und augenscheinlich emanzipierten Frau verkörpert.² Besonders Schlager stellen die Beziehungsarbeit von Frauen in überzeichneter, humoristischer und sexualisierter Art und Weise dar. So geben sie Auskunft über historische Geschlechterverhältnisse im Arbeitskontext und einen gewan- delten Umgang mit dem Thema heute. Für diesen Beitrag wurden Schlager, Postkarten und Artikel aus Frauenzeitschriften aus den Beständen der Außen- stelle Südbaden des Badischen Landesmuseums in Staufen und des Zentrums für Populäre Kultur und Musik in Freiburg analysiert.

Affektive und sexualisierte Arbeit

Affektive, beziehungsweise emotionale Arbeit ist immateriell. Sie produziert nichts Stoffliches, sondern stellt zwischenmenschliche Beziehungen her oder pflegt diese. Affektive Arbeit ist daher all diejenige Arbeit, die Affekte wie Be- hagen, Erregung und Leidenschaft hervorruft oder steuert. Mehr oder weniger stark spielt affektive Arbeit in jeder menschlichen Interaktion eine Rolle und ist somit auch in nahezu jedem Arbeitsbereich präsent.³ Affektive Beziehungsar-

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beit ist sexualisiert im Sinne der Hervorhebung angeblich geschlechtstypischer Eigenschaften und deren sexueller Aufladung. Traditionell wird sie mit Weib- lichkeit assoziiert und im privaten wie beruflichen Kontext hauptsächlich von Frauen erwartet und ausgeführt.

Fotos einer Postkartensammlung aus verschiedenen Epochen zeigen bei- spielhaft, wie Frauen, vor ihnen kniende Männer auf mütterliche Art und Weise im Schoß halten, sich schützend über sie beugen oder trösten. Die dabei ange- wandten sozialen Kompetenzen, die Frauen hauptsächlich im Reproduktionsbe- reich abverlangt werden, gelten meist als ihre natürlichen Eigenschaften. Damit wird ihnen der Arbeitscharakter abgesprochen und emotionale Arbeit, vor al- lem im familiären Kontext, nicht als Leistung angesehen. Erst in der Dienst- leistungsgesellschaft wird affektive Arbeit zu einem wesentlichen Bestandteil der Erwerbsarbeit.⁴ Die gefragten Kompetenzen können nun nicht länger als weibliche Wesenszüge angesehen werden, sondern bekommen den Charakter qualifizierter Tätigkeiten, und die Grenzen zwischen verschiedenen Formen von

Abb. 1 und 2: Fotos einer Postkartensammlung stellen dar, wie Frauen Männer trösten, beruhigen oder behüten. Solche affektiven Kompetenzen werden Frauen oft als natürliche Eigenschaften zu- geschrieben. Damit wird ihnen der Arbeitscharakter abgesprochen, um 1910/1920.

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Arbeit verschwimmen. Ebenfalls verschiebt sich das Verhältnis von öffentlicher und privater Arbeit und damit einhergehend das Geschlechterverhältnis.⁵

Weibliche Angestellte in der Weimarer Republik

Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg waren für Deutschland eine wechselvolle Zeit.⁶ Zunächst wirtschaftlich geschwächt, erlebte die junge Republik 1924 ei- nen Wirtschaftsaufschwung, der jedoch mit der Weltwirtschaftskrise bereits 1929 wieder endete. Handelsverträge sorgten ab 1923 außerdem für eine Amerikanisierung: neue Waren wie Mode, Kosmetik und kommerzielle Unter- haltung leiteten eine konsumorientierte Freizeitkultur ein.⁷ Das Anwachsen der Großbetriebe in den Städten eröffnete vor allem Frauen neue Stellen und Ar- beitsbereiche im Angestelltensektor. In kurzen Lehrgängen wurden sie etwa als Sekretärin, Stenotypistin oder Verkäuferin ausgebildet und in den modernen Großunternehmen, Kaufhäusern oder Banken eingesetzt.⁸ Während des Krie- ges hatten sich viele Frauen aufgrund der Abwesenheit ihrer Männer alleine in der Berufswelt behaupten müssen. Auch Mitte der 1920er-Jahre verdiente etwa die Hälfte der Frauen ihr eigenes Einkommen im Fabrik- oder Angestelltenbe- reich. Viele wurden finanziell unabhängig und konnten ihr Leben weitgehend ungebunden gestalten.⁹ So änderte sich durch den Wandel der Arbeit auch die Rolle der Frau. Trotzdem kann man nicht von Gleichberechtigung sprechen: Für die gleiche Arbeit bekamen Frauen in der Regel rund 30 bis 50 Prozent weni- ger Lohn als Männer, und obwohl ihnen der Zugang zu Universitäten von nun an gewährt wurde, waren sie nur selten in akademischen Berufen tätig.10 Viele Frauen mussten außerdem mit einer Doppelbelastung als Fabrikarbeiterin oder Angestellte sowie als Hausfrau und Mutter leben. Zum 1918 eingeführten Acht- Stunden-Tag der Lohnarbeit addierte sich reproduktive Arbeit für Haushalt und Familie.11

In den meisten zeitgenössischen Darstellungen von weiblichen Angestellten finden die prekären Arbeitsbedingungen keinen Platz. Die Frau der 1920er- und frühen 1930er-Jahre erscheint in damaligen populären Medien selbstbewusst, modisch und kokett. Offen für Konsum und die aus Amerika importierten Tänze, Mode und Unterhaltung wird die junge Angestellte zum Leitbild einer sich ent- faltenden Konsum- und Freizeitindustrie. Sie prägte den Zeitgeist und wurde als Massenphänomen von den neuen Medien sowohl umworben als auch in- szeniert.12

Mit dem Anwachsen der Großbetriebe kamen Frauen als Angestellte in män- nerdominierte Firmen, Banken und Kaufhäuser. So gelangte ein neues Maß an affektiver Arbeit und Emotionalität in die wirtschaftlich-rationale Arbeitsum- gebung. Viele junge Angestellte wussten das erotische Klima zu nutzen. Sie kokettierten mit ihren männlichen Kollegen und Vorgesetzten, gingen Beziehun-

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gen ein oder ließen sich auf körperliche Kontakte ein, um ihr spärliches Gehalt aufzubessern.13 Schlager dieser Zeit geben darüber in überzeichneter Weise Auskunft. In ihren Texten gelangt die attraktive Angestellte durch sexuelle Be- ziehungen zum gesamten männlichen Kollegium zu Reichtum.14

Abb. 3: „Vorne üppig, hinten schlank“ – Schlagertexte und Coverillustrationen stellen überspitzt die sexualisierte Arbeit von weiblichen Angestellten dar.

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Affektive und sexualisierte Arbeit im Schlager

Durch neue Massenmedien wie Rundfunk, Grammofon und Schallplatte ver- breitete sich der Schlager schnell.15 Für die Massenunterhaltung konzipiert, sollte er weder „klassen-“ noch „rassengebunden“16 sein und möglichst viele Menschen erreichen. Zudem stellt er seine Zeit aus der „Froschperspektive, aus der Sicht des Herrn Jedermann“17 dar. Beides macht ihn zu einem beson- ders interessanten Dokument. In der Weimarer Republik wird die attraktive An- gestellte der Großstadt zu einem zentralen Thema des Schlagers. Notendrucke und Coverillustrationen stellen junge, modische, leicht berechnende, ihre ero- tischen Reize einsetzende Frauen dar und prägen so das Bild der Angestellten.

Im Gegensatz zu Fotografien, welche in der Regel stärker an die Darstellung realer physischer Gegebenheiten gebunden sind, können Zeichnungen stärker Stimmungen oder subjektive Empfindungen betonen. Mit optischen Hervorhe- bungen, Überzeichnungen und veränderten Größenverhältnissen können sie weitergehende Aussagen über Beziehungen, Hierarchien und Emotionen ver- mitteln. So werden Coverillustrationen zu einer besonders aussagekräftigen Quelle. Sie stellen die sexualisierte Arbeit der Angestellten in überzeichneter Weise dar und geben Aufschluss über die Außensicht der Künstler auf den weiblichen Arbeitsalltag in Großbetrieben.

Die Coverillustrationen beinhalten in der Regel die Titel der Schlager sowie die Namen der Komponisten, Texter und Verlage. Der Wiener Boehme Ver- lag und der Berliner Drei Masken Verlag hatten im deutschsprachigen Raum die höchsten Auflagen.18 Fritz Löhner, welcher unter dem Pseudonym „Beda“

Liedtexte schrieb, wurde, wie viele andere Schlagerkünstler auch, durch das NS-Regime seines Glaubens und seiner jüdischen Herkunft wegen verfolgt und ermordet. Doch auch nicht-jüdische Künstler*innen bekamen nach 1933 Auf- trittsverbote. Fortan sollten Schlager nicht mehr der Unterhaltung, sondern nur noch Propagandazwecken dienen.19

Die Illustration zu Löhners „Blanka, ja die Blanka“ (Abb. 3) zeigt eine Bü- roangestellte bei der Arbeit an der Schreibmaschine. Die junge, geschminkte Frau mit modischem Haarschnitt trägt Perlenschmuck und ein körperbetontes, ärmelloses Kleid. Ihr Gesicht ist dem beziehungsweise der Zuschauer*in zu- gewandt, doch wirkt ihre Mimik abweisend. Im Hintergrund reihen sich Män- ner in dunklen Anzügen wie ein Chor und betrachten die Frau als sei sie ein Notenblatt. Im Schlagertext sind sie als Prokuristen, Kassierer, Kopisten und als Direktor ausgewiesen. Ihre Gesichtsausdrücke wirken erregt, teilweise lüs- tern.Der Liedtext geht zunächst auf die neue Situation der Frau im Betrieb ein, mit der „die Liebe“ einhergeht. „Sogar in einer Bank“, und damit in einem be- sonders rational-wirtschaftlich und männerdominiertem Raum, hält sie Einzug.

Die besungene Angestellte erscheint im Text sexualisiert („vorne üppig, hinten

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schlank“), auf ihre eigentliche Erwerbsarbeit wird dagegen nicht eingegangen.

Blanka lebt im Luxus („Sie kauft sich eine Villa“, „In der neuen Limousine …“) und ist berechnend („Sie hat als die Börs‘ verkracht stets das Geschäft in sich gemacht“).20

Abb. 4: Brillianten und Autos – Die Angestellte Irma gelangt im Schlager durch affektive Arbeit und den Einsatz von Erotik zu Luxus.

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Das Cover des Schlagers „Wo bleibst du, Irma?“ (Abb. 4) zeigt eine Frau bei Verlassen eines Bürogebäudes. Mit ihrer Kleidung, einem wadenlangen Rock mit Hüftgürtel, einem amerikanischen Knockabout-Hut und ihrer Schminke ent- spricht sie dem Schönheitsideal der knabenhaften Garçonne. Ihre flachen Tanz- schuhe weisen darauf hin, dass sie auf dem Weg zu einer Abendveranstaltung ist. Der Hintergrund zeigt eine Büroszene. Von links nach rechts sind laut Text Männer in Anzügen zu sehen: ein Prokurist mit Aktenordnern, der rauchende Chef vor einem Bücherstapel und der gestrenge Kompagnon. Mit schiefem Lä- cheln, schmunzelnden und anzüglichen Blicken schauen sie der jungen Frau hinterher. Sie erwidert die Blicke nicht.21 Im Liedtext wird die Firma als neben- sächlich bezeichnet („… die ganze Firma nebbich ist“). Stattdessen werden die täglich wechselnden Beziehungen zu den männlichen Kollegen und die daraus resultierenden materiellen Vorteile (Brillanten vom Chef, ein Auto vom Kompa- gnon) beschrieben.

Die Sexualisierung weiblicher Arbeit und die erotische Stimmung im Betrieb werden in beiden Schlagern plakativ dargestellt. Besonders präsent ist dabei das ungleiche Geschlechterverhältnis zwischen Frau und Mann:

„Aus der Sicht des Mannes wird eine selbstbewusste, mit ihren Reizen spielende Frau besungen, der er verfallen ist, die er bewundert und zu- gleich fürchtet. Er wirkt in diesem Verhältnis als der Unterlegene, der Be- herrschte. Dennoch wird stets betont, dass er der materiell überlegene bleibt. Mit seinem Reichtum kann er somit die Frau eine Zeit lang für sich gewinnen. Diese Frau erscheint in den Schlagern meist kühl, berechnend und unabhängig. Sie liebt das Spiel der Verführung, den Flirt, ist jedoch letztlich vorwiegend an Luxus und finanzieller Absicherung interessiert.“22 Die Schlager der Zwischenkriegszeit zeigen keineswegs ein vollständiges oder realistisches Bild der zeitgenössischen Frau und ihrer Arbeit. Fabrikarbeiterinnen, Hausfrauen und Mütter, welche den Großteil der weiblichen Bevölkerung stellten, wurden in Schlagern genauso wenig besungen wie Akademikerinnen.23

Eine Privatsekretärin beschreibt ihre Arbeit

In Schlagerliedern und Coverillustrationen wird die Sicht von zeitgenössischen Künstlern auf die affektive und sexualisierte Arbeit der besungenen Angestell- ten deutlich. Sie stellen das Thema überzeichnet und aus der Perspektive von Männern dar. Die Frauen selbst kommen in den Schlagern nicht zu Wort. Eine ergänzende Perspektive bietet ein Artikel der populären Frauenzeitschrift Neue Frauenkleidung und Frauenkultur vom Mai 1930. Darin wird über den Arbeitstag einer Privatsekretärin im Büro berichtet:

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„Dass sie ‚perfekt‘ in Stenografie und Schreibmaschine sein muss, ist selbstverständlich. Sie muss aber auch selbstständig denken und selbst- ständig arbeiten können. Ein liebenswürdiges Wesen und sicheres Auftre- ten gehören ebenso dazu.“

Auch hier werden die affektiven Anforderungen an ihre Arbeit deutlich. Die Angestellte deutet zusätzlich eine emotionale Beziehung zu ihrem Vorgesetzten an, doch wird ein sexuelles Verhältnis explizit zurückgewiesen:

„Dass die Vertrauensstellung, die sie gegenüber ihrem Chef inne hat, auch starke Verlockungen mit sich bringt, weiß sie. Darum wappnet sie sich mit Charakterstärke und sittlicher Reife. Sie wird ihre Arbeiten immer exakt und zu vollster Zufriedenheit ihres Chefs ausführen und ihre Fraue- nehre stets rein halten.“

Trotz der Einführung des Acht-Stunden-Tages wird ein harter, deutlich länge- rer Arbeitstag beschrieben:

„Wie so oft im Leben verdeckt auch hier der glänzende Schein das harte Sein. […] Einen Achtstundentag gibt es für sie freilich nicht. […] Sie fällt müde in ihren Stuhl zurück. Nach wenigen Minuten rafft sie sich wieder auf, tritt vor den Spiegel, um sich ein wenig frisch zu machen […]“24

Diese zeitgenössische Beschreibung erscheint reflektiert und durchaus kri- tisch. Im Gegensatz zum Schlager weist sie explizit auf prekäre Arbeitsbedin- gungen hin. Die interviewte Angestellte wird anonymisiert, allerdings wird ihr Arbeitgeber namentlich genannt, was Einfluss auf ihre Erzählungen gehabt ha- ben könnte.

Abschließende Betrachtungen und offene Fragen

Affektive und sexualisierte Arbeit ist keineswegs auf die Zeit der Weimarer Re- publik begrenzt. Bis heute ist nicht ausschließlich rationale Werterzeugung, sondern fast immer auch Beziehungsarbeit Bestandteil vieler Berufe. Vor allem Frauen führen diese Arbeit im privaten und beruflichen Kontext aus. Das Zu- sammentreffen von Männern und Frauen im Beruf war in dieser Form neu für die Menschen der 1920er- und frühen 1930er-Jahre. Sexualisierte Arbeit wurde zunächst im Schlager überzeichnet und humoristisch thematisiert. Heute gibt es für das Thema ein Problembewusstsein und es wird kritisch betrachtet.

Das auf dem Cover von „Wo bleibst du, Irma?“ zu sehende Schönheitsideal der knabenhaften Garçonne gibt Aufschluss über den Umgang von Frauen mit der Sexualisierung ihrer Arbeit: „Durch die Aneignung männlicher Eigenschaften und Gewohnheiten wollte sie sich ihren gleichberechtigten Platz“25 erkämpfen.

Sieht man das soziale Geschlecht als aktiv hergestellt an (doing gender), so wird

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hier der aktive Versuch einer Dekonstruktion des Geschlechts (undoing gender) der Frau durch die Wahl ihrer Kleidung deutlich. Typisches Mittel dafür waren Kurzhaarschnitt, Bubikopf und eine knabenhafte, schmale Figur. Auch kurvigere Frauen versuchten diesem Bild zu entsprechen, indem sie sich die Brust abbanden.26 Dies verdeutlicht, mit welchem Aufwand Frauen versuchten ihre Geschlechtlichkeit zu dethematisieren. Doch eine Erotisierung durch männliche Kollegen und populäre Medien verkehrte diese Strategie ins Gegenteil und die Garçonne wurde selbst zu einem sexualisierten Schönheitsideal. Ihr Tun wurde als provokant, frech und erotisch-distanziert beziehungsweise unnahbar wahrgenommen und scheint gerade deswegen besonders anziehend gewirkt zu haben.

Doing gender wird auch heute in erster Linie im Servicebereich praktiziert, undoing gender dagegen dort, wo Seriosität, Souveränität oder technische Fähigkeiten, also stereotypisch „nicht-weibliche“ Attribute, gefragt sind. Die Uniform von Pilotinnen im Vergleich zu der von Flugbegleiterinnen macht das Phänomen deutlich.

Der Umgang von Frauen und Männern mit Sexualisierung im Arbeitskon- text hat sich über die Jahre verändert. Diskriminierungen, Sexualisierung und Grenzüberschreitungen sind keineswegs aus dem Arbeitsumfeld von Frauen verschwunden. Allerdings findet heute, beispielsweise im Rahmen der me- too-Debatte, ein kritischerer Umgang statt.

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Anmerkungen

1 Löhner, Fritz zitiert nach Portenlänger, Monika: Kokettes Mädchen und mondäner Vamp. Die Darstellung der Frau auf Umschlagillustrationen und in Schlagertexten der 1920er und frühen 30er-Jahre. Marburg 2006, S. 48.

2 Vgl. Ebd., S. 47–48.

3 Vgl. Hardt, Michael/Negri, Antonio: Multitude. Krieg und Demokratie im Empire.

Frankfurt am Main 2004, S. 126.

4 Vgl. Penz, Otto/Sauer, Birgitt: Affektives Kapital: Die Ökonomisierung der Gefühle im Arbeitsleben. Frankfurt am Main 2016, S. 57f.

5 Vgl. Ebd., S. 68.

6 Vgl. Möller, Horst: Die Weimarer Republik. Eine unvollendete Demokratie. München 1985, S. 8.

7 Vgl. Schär, Christian: Der Schlager und seine Tänze im Deutschland der 20er-Jahre.

Sozialgeschichtliche Aspekte zum Wandel in der Musik- und Tanzkultur während der Weimarer Republik. Zürich 1991, S. 20.

8 Vgl. Eifert, Christian: Die neue Frau. Bewegung und Alltag. In: Manfred Görtemaker (Hg.): Weimar in Berlin – Porträt einer Epoche. Berlin 2002, S. 86.

9 Vgl. Vollmer, Hartmut: Liebes(ver)lust – Existenzsuche von Männern und Frauen in deutschsprachigen Romanen der 20er Jahre. Erzählte Krisen – Krisen des Erzählers.

Paderborn 1998, S. 32.

10 Vgl. Ebd., S. 33; Portenlänger 2006, S. 13.

11 Vgl. Soden, Christine von: Sexualreform – Sexualpolitik – Die neue Sexmoral. In:

Irene Lusk/Barbara Beck (Hg.): Die wilden Zwanziger. Weimar und die Welt 1919–

1933. Berlin (West) 1986, S. 168.

12 Vgl. Portenlänger 2006, S. 48.

13 Vgl. Belting, Isabella: Maskerade - von Tagträumern und Nachtschwärmern. In:

Modemuseum München (Hg.): Die 20er Jahre. Mode, Grafik, Kunstgewerbe aus den Sammlungen des Münchner Stadtmuseums. Wolfratshausen 2005, S. 127.

14 Vgl. Portenlänger 2006, S. 49.

15 Vgl. Ebd., S. 14.

16 Schär 1991, S. 59.

17 Mezger, Werner: Schlager. Versuch einer Gesamtdarstellung unter besonderer Berücksichtigung des Musikmarktes der Bundesrepublik Deustchland. Tübingen 1975, S. 112.

18 Vgl. Portenlänger 2006, S. 17.

19 Vgl. Wolff, Lutz-Werner: Puppchen, du bist mein Augenstern. Deutsche Schlager aus vier Jahrzehnten. München 1981, S. 65.

20 Vgl. Portenlänger 2006, S. 48.

21 Vgl. Ebd., S. 104.

22 Portenlänger 2006, S. 81.

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23 Vgl. Ebd.

24 Kolm, Gertrud: Die Privatsekretärin. In: Neue Frauenkleidung und Frauenkultur 1930, S. 474-475.

25 Vgl. Gröner, Maragarete: Bubikopf. In: Münchner Stadtmuseum: Anziehungskräfte.

Variété de la mode 1786-1986. München 1986, S. 69.

26 Vgl. Belting 2005, S. 119.

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