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Beim Zielen sind Kimme und Korn untereinander und mit dem

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Academic year: 2022

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(1)

Visieren

Stehen ausreichend Zeit

und

Lichtzur Verfügung,solltenstetsnur sauber gezielte Schüsse abgegeben werden.

Auf

alle Fülle ist

im Zuge

der Ausbildungzunächst das Erlernen einessauber gezielten Schießensnotwendig.

Beim

Zielen sind

Kimme und Korn

untereinander

und

mit

dem

Ziel inÜbereinstimmung zubringen.

Da

es

dem

menschlichen

Auge

nichtmöglich ist, dieetwa einen dreiviertel Meter vor

dem Auge

befindliche Visierung

und

das 25

m

entfernte Ziel gleichzeitig in vollerSchärfezusehen, stehtderAnfänger vorder Frage,ober die Visierung oder das Ziel in voller Schärfe erfassen soll.

Nur

eines

von

beiden

kann man

scharfsehen, das andereerscheintetwasver-

schwommen. Sowohl

die Praxis als auch hier nicht näher zu er- örterndetheoretischeÜberlegungenzeigen eindeutig, daß dieweit größeren Schußabweichungen durch eine unklare Visierung ent- stehen. Es ist also notwendig, seine volle Konzentration auf die Visierungzurichten

und

dafüreine leichte

Verschwommenheit

des

Abb. 9 a)Falsch; die volleSehschärfe liegtauf der Scheibe,die Visie- rung erscheint dadurch verschwommen, was zu beträchtlichen Schuß- abweichungen führen kann,- b) richtig: die volle Sehschärfe

muß

auf der Visierungliegen,dieScheibeerscheintdabei etwasverschwommen

(2)

a b c d e

Abb. 10 Richtige und falsche Ausrichtung der Visierung: a) richtig,

b) Vollkorn rechtsverkantet ergibt Hochrechtsschuß, c) Feinkorn ergibt Tiefschuß, d) gestrichenes Korn links verklemmt ergibt Linksschuß,

e)gestrichenesKornrechtsverkantetergibtgeringen Rechtstiefschuß

Zieles in

Kauf

zu nehmen.

Auch

dieseKonzentration ist

-

wie so vielesbeimFaustfeuerwaffenschießen

-

eineAngelegenheitdesWil- lens

und

der

Übung.

Zunächst müssen also die beiden Teile der Visiereinrichtung (Korn

und Kimme)

ausgerichtet(zusammengebracht)

und

bis

zum

Brechen des Schusses in dieser Ausrichtung erhaltenbleiben. Abb.

9

+

10 zeigen eine in sich richtig ausgerichtete Visierung sowie einigebesondershäufige Zielfehler,die alleinoder inKombination zubeträchtlichenSchußabweichungenführen.

Bei einerauf den Fleck eingeschossenen

Waffe würde

derSchuß

-

richtige Visierung vorausgesetzt

-

genau dort sitzen,

wohin

das

Korn im Moment

des Schusseszeigt.

Ob

derSchützebeim Zielen nurein

Auge

oder beide

Augen

offen hält, ist Gewohnheitssache.

Das

Schießen mit beiden geöffneten

Augen

erfordert zumindest anfänglich eine weit höhere

Konzen-

tration. Für den Waffengebrauch

im

Verteidigungsfall hat es je-

doch den Vorteil,

daß man

einen besseren Überblick über dasGe- fechtsfeld

und

damit über etwa vorhandene weitere Gegner hat.

Das

Schießen mit beiden geöffneten

Augen

hat also nach Über-

windung

der Anfangsschwierigkeiten Vorteile. Andererseits gibt es selbstSpitzenschützen,diestetsein

Auge

schließen.

Abziehen

Der

vielleichtschwierigste,zugleich einerder wichtigstenVorgänge beijeglichemFaustfeuerwaffenschießenistdas Auslösen desSchus-

ses, das gemeinhin als »Abziehen« bezeichnet wird. Für den

An-

17

(3)

Abb.11

50cm-

Abb.12

Abb. 11-13 Verschiedene gebräuchliche Ringscheiben

(4)

Abb.13

fänger ist dieser Ausdruck leicht irreführend, denn ein bewußtes

»Schießenwollen« ineinem ganz bestimmten Augenblickführtden Anfängerunweigerlich

zum

Durchreißendes

Abzugs und

damitzu Fehlschüssen.

Vor

allem der Anfänger, aber auch jeder ältere Schütze, der sich ein unsauberes Abziehen

angewöhnt

hat, sollte versuchen,beim Abziehen überhauptnichtandenSchuß zudenken.

Ausgehend

von

einerlockerenBerührung zwischenZeigefinger

und Abzug

über einefeste

Anlehnung

wirdder

Druck

des Zeigefingers

immer mehr

verstärkt,

und zwar

stets genau nach hinten, niemals seitlich.

Das

Brechen des Schusses

muß

den Schützen selber über- raschen.AufgabedesSchützenistes also,nichtdenZeitpunkt, son- dernlediglich den Zeitraum zubestimmen,in

dem

derSchußfällt.

Je größerdie

Übung

des Schützen, destokleiner wird dieserZeit- raum, bis er schließlich für den Zuschauer wieder ein scheinbar

19

(5)
(6)
(7)

vom

Schützen genau bestimmter Zeitpunkt ist. Dieses

»vom

eige- nen Schuß überraschen lassen« gilt nicht nur für das Präzisions- schießen, sondern sogar für das schnellste gezielte Schnellfeuer)

worauf

wirspäternoch

zurückkommen.

Der Abzug

soll tunlichst mit

dem

vorderen Glied des Zeigefingers betätigt werden, höchstens mit der Beuge zwischen

dem

vorderen

und

mittleren Glied, niemals aber mit der Fläche des mittleren Gliedes, da auch dies zu unkontrollierten Schußabweichungen führt. Eine große, aber unbedingt notwendige

Übung

erfordert es,

auch hart stehende

Abzüge

schnell zu betätigen, ohne

daß

außer denZeigefingermuskeln irgendwelche

Hand-

oder

Armmuskeln

die geringste

Bewegung

vollführen. Gerade in dieser Hinsicht haben Anfänger oft große Schwierigkeiten,

indem

sich beim Abziehen andere Muskelpartien

- am

häufigsten des Daumenballens

-

mit bewegen

und

die

Waffe im

entscheidenden

Moment

aus der Rich- tungbringen. Hierhelfen nureifrigesTrockentraining

und

eiserne Konzentration, bisendlich dieZeigefinger-

und Handmuskeln

un- tergenauer Kontrollesind

und

alleihre

Bewegungen

vollbeherrscht werden.

Abb.18 Figurenscheibe des Deutschen Schützenbundes unddesDeutschen Jagdschutz-Verbandes

(8)

Die Grundausbildung im Schießen

Präzisionsschießen

Wie

bereits erwähnt,

muß

das Präzisionsschießen ohne Zeitbe- grenzung für den einzelnen Schuß die Grundlagejeder Schießaus- bildung sein.

Beim

Präzisionsschießen werden die

im

vorigen

Ab-

schnitt beschriebenen Elemente zu einem einheitlichen

und

sorg- fältigkoordinierten Handlungsablaufvereint,derhier

zusammen-

gefaßt beschrieben

werden

soll.

Als erstes sucht sich der Schütze günstige Standplätze für seine Füße. Als nächstes

nimmt

er die beschriebene Körperhaltung

und

Körperstellung zur Scheibe ein

und

geht sodann in den Anschlag.

Um während

des Zielensauch denBrustkorb ruhigzustellen,

emp-

fiehlt es sich, den ausgestrecktenSchießarm mit der

Waffe

in der

Hand

unter tiefem Einatmen weit über die Waagerechte zu er-

heben

und dann

unter

Ausatmen

bis aufSchußhöhe zusenken.

Wie

weit der Schütze ausatmet,

muß

er nach seinen eigenen Erfahrun- genentscheiden.

Auch

indieser Beziehunggiltder Grundsatz,

daß

dasBequemstedas für den Schützenbeste ist. Jedenfallssollte der Schütze

vom

Beginn des Zielensbis zur

Abgabe

des Schusses oder bis

zum

Abbrechen des Zielens keine

Atembewegungen mehr ma-

chenmüssen.

Schon

während

desgroben Ausrichtens der

Waffe

auf dieScheibe

nimmt

der Schütze »Vordruck«, d.h. erverstärkt bereitsjetzt den

Druck

auf den

Abzug

bis etwa zur Hälfte des Abzugsgewichtes, bei Druckpunktabzügen bis zur vollständigen

Überwindung

des Vorzugs.

Das

richtige

Maß

desVordrucksistnatürlichSacheeines guten Fingerspitzengefühls, das

man

sich durch lange

Übung

an- eignen

muß und

wofür

wiederum

ein intensives Trockentraining sehrnützlichist.

Fürdaseigentliche feine Visieren

muß man

sichdarüber

im

klaren sein, daßes keinem Menschen möglichist,in stehend freihändigem Anschlag seinen

Arm und

die Faustfeuerwaffe mehrere Sekunden lang absolut ruhig zuhalten

-

wederein Weltmeister

im

Pistolen- schießen

kann

das noch ein Weltmeister

im

Gewichtheben. Trotz 23

(9)

möglichst günstiger Aufstellung wird stets der ganze Körper

und

an

ihm

wieder derSchießarm ständige

Schwankungen

vollführen.

Jedes

Schwanken

nacheiner Seite

muß

durcheine

Gegenbewegung

zur anderen Seite aufgefangen

und

ausgeglichen werden.

Durch

langesTraining

muß

der SchützedieKunstlernen,durch rechtzei- tige

und

richtig dosierte

Gegenbewegungen

alle

Schwankungen

so gering wie möglich zu halten. Geringe

Schwankungen werden

trotzdem bleiben, weshalb

man

beim Faustfeuerwaffenschießen nicht

vom

Haltepunkt, sondern

von

der Haltefläche auf derSchei- bespricht.

In dieser Haltefläche wird sich die Visierung in völlig regellosen

Kurven

mit größeren

und

kleineren Ausschlägen hin

und

her be- wegen.

Nähert

sich dabei das

Korn

der Mitte der Haltefläche, so wirdder

Druck

aufden

Abzug

verstärkt, entfernt es sich

von

det Mitte, wird der

Druck

nicht weiter verstärkt, aber auch keines- fallsverringet.

Nähert

sich das

Korn dann

wiederderMitte, wird der

Druck

weiterverstärkt, bisirgendwann ganz plötzlich

und

für den Schützenselberüberraschend der

Schuß

bricht.

Zu Anfang

sollte das Präzisionsschießen auf eine völlig weiße Scheibeineiner

Größe von

50

x

50bis70

x

70

cm

erfolgen.Gerade das völlige Fehlen irgendeines Haltepunktes erleichtert

dem An-

fänger die notwendige Konzentration auf Visierung

und

Abzug.

Auch

später sollte

von

Zeit zuZeit aufeine völlig weißeScheibe geschossen

werden -

insbesondere dann,

wenn

derSchützesich ein unsauberes Abziehen oder gar Reißen

angewöhnt

hat oder

wenn

der Schießausbilder aufgrund größerer Streuung die

Vermutung

hegt,

daß

der Schützeseine Sehschärfe aufdieScheibe anstatt auf die Visierunglegt.

Erst

wenn

der Anfänger beziehungsweise der zu korrigierende Schütze die Schußangst verloren

und

die Konzentration auf die Visierung sowie das korrekte Verliereneinesjeden Schussesgelernt hat, sollte

zum

Schießen auf reguläre Scheiben übergegangen wer- den,

und zwar

zunächst auf Ringscheiben, späterauf unterschied- licheFigurenscheiben.

(10)

Zeitschießen

Wird

das Präzisionsschießen

-

also die

Abgabe

möglichst genauer Einzelschüsse ohne Zeitbegrenzung

-

beherrscht,

muß

der Schütze alsnächstes lernen,Einzelschüsseabzufeuern, beidenenfürdasIn- anschlaggehen, Zielen

und

Schießen eine Höchstzeit festgelegt ist.

Eine besondersgeeignete

Übung

hierfürist diejenige,die

im

Faust- feuerwaffensport als Duellschießen,

im

Faustfeuerwaffenpro-

gramm

des Deutschen Jagdschutz-Verbandes als Zeitschießen be- zeichnet wird.

Diese

Übung

wirdauf 160

cm

hohe, 45

cm

breite,in 10 Ringeun- terteilte Figurenscheiben (Abb. 18) ausgeübt,

und zwar

in Serien vonjeweils fünf Schüssen.

Der

Schütze lädt seine

Waffe

mit fünf Patronen

und

hältsieschußfertignach vornuntengerichtet,wobei der Erhebungswinkel des Schießarmes höchstens 45° betragen darf. Abb.19 zeigt einen Schützen in vorschriftsmäßiger Bereit- stellung.

Erfolgt aufdieFragedes Schießleiters»SindSie fertig?« kein Ein- wand, so setztderSchießleiter dieDrehscheiben-

Automatik

inBe- trieb. Zunächst verschwinden die Scheiben für etwa 10 Sek.

und

erscheinen

dann

fünfmal fürje 3 Sek., wobei die Zwischenzeiten, in denendieScheiben fortgedrehtsind, jeweils 7Sek. betragen.Bei jedem Erscheinen der Scheiben hebt der Schütze seine

Waffe und

Abb.19 Bereitstellung

zum

Zeitschießen

(11)

Rolf Hennig

Schießen mit

Faustfeuerwaffen

Für Dienstgebrauch und Selbstverteidigung Mit 50 Abbildungen

BLV

MÖNCHEN

BERN WEN

(12)

AlleRechte der Verbreitungeinschließlich Film,FunkundFernsehen sowie der Fotokopie unddesauszugsweisenNachdrucks,Vorbehalten.

©

1971

BLV

VerlagsgesellschaftmbH, München Umschlagentwurf: Franz Wöllzenmüller,München

Satz,Druck undBuchbinder:Friedrich Pustet,Regensburg PrintedinGermanyISBN3-405-11098-x

(13)

Vorwort

Das im

gleichen Verlag erschienene

Buch

»Pistole

und

Revolver«

hatseit seinemerstenErscheinen

im Spätsommer

1967einen über- ausgroßen

Anklang

inweiten Leserkreisen gefunden. Als Leitfaden für den gesamten

Umgang

mit Faustfeuerwaffen

vermag

es all jenenalsLehr-

und

Nachschlagewerk zu dienen,die sich beruflich oder privat mit Faustfeuerwaffen oder Faustfeuerwaffenschießen befassen oder die sich als Journalisten, Richter, Verwaltungsbe-

ame

o. ä.überdieseGebieteorientierenwollen.

Insbesondere aus Kreisen der Polizeibeamten

-

aberauchder

Bun-

deswehr, der Jager

und

derWaffenscheininhaber

ist

nun

vielfach der

Wunsch

geäußert worden, eine kürzereAnleitung ausschließ- lich für die Ausbildung

im

gebrauchsmäßigen Faustfeuerwaffen- schießenin die

Hand

zu

bekommen.

Ein solcherLeitfadenist mit dieser Broschüre geschaffen worden. Unter Fortlassung aller Aus- führungen über

Waffen und

Zubehör, über die richtige Waffen-

und

Munitionswahl, über das sportlicheFaustfeuerwaffenschießen usw. beschreibt er lehrbuchmäßig das stufenweise Erlernen aller

Elemente des gebrauchsmäßigen Faustfeuerwaffenschießens.

Der

Zweck

istvorallem,Behörden

und

Organisationen, aberauch

dem

Privatmann, einen möglichstkurzen

und

preiswerten Leitfadenin die

Hand

zu geben,nach

dem

dasgebrauchsmäßigeFaustfeuerwaf- fenschießengelehrt

und

gelernt

werden

kann.

(14)

Rolf Hennig

Schießen mit

Faustfeuerwaffen

Für Dienstgebrauch

und Selbstverteidigung

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