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E-LEARNING AN

HESSISCHEN HOCHSCHULEN

Maßnahmen und Ergebnisse des

Förderprogramms im Hochschulpakt 2020

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

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E-Learning im Hochschulpakt 2020

Die vorliegende Broschüre stellt die damit realisierten Projekte anschaulich und allgemeinverständlich vor.

Sie zeichnet ein lebendiges Bild vom Einsatz der digi- talen Medien in der Hochschullehre und belegt damit eindrücklich die vorhandene Erfahrung und Expertise an hessischen Hochschulen. Der Einsatz digitaler Technologie in der Lehre an hessischen Hochschu- len ist unverzichtbar geworden. Die hier dargestellten Projekte zeigen auch, wie vielfältig Lehre unter Ein- satz digitaler Medien gestaltet werden kann. Somit hoffe ich, dass diese Broschüre auch Anregung zu weiteren Projekten geben kann. Allen Beteiligten möchte ich für Ihr Engagement und Ihren Einsatz in der Umsetzung der hier dargestellten Projekte herz- lich danken.

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre.

Ihr Boris Rhein

Hessischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst

Aufgrund der demografischen Entwicklung, der Ver- kürzung der Schulzeit und der Aussetzung des Grundwehrdienstes ist in den vergangenen Jah- ren bundesweit ein dramatischer Anstieg der Zahl der Studierenden zu verzeichnen gewesen. Allein in Hessen stieg die Zahl der Studierenden von 171.000 im Jahr 2008 auf gut 227.000 im Jahr 2013. Es ist zu erwarten, dass sich die Zahl der Studierenden auch in den nächsten zehn Jahren auf einem hohen Niveau bewegen wird.

Mit dem Hochschulpakt 2020 stellen der Bund und die Länder zusätzliche Mittel für den Ausbau von Stu- dienmöglichkeiten als Antwort auf die steigende Stu- diennachfrage zur Verfügung. Da E-Learning sowohl zeit- als auch ortsunabhängiges Lernen ermöglicht, sind E-Learning-Maßnahmen geeignet, räumliche Engpässe zu mildern, organisatorische Vorgänge zu beschleunigen, Prüfungsvorgänge zu verbessern und Präsenzlehrveranstaltungen zu entlasten. Gleichzei- tig kann durch die damit verbundene Erweiterung des Angebots an Lehrmitteln in Kombination mit traditio- neller Lehre als „Blended Learning“ die Qualität der Lehre insgesamt verbessert werden. Darüber hinaus können E-Learning-Maßnahmen relativ kurzfristig implementiert werden und somit unmittelbar für Ent- lastung sorgen. Aus diesen Gründen wurden in Hes- sen zwischen 2011 und 2013 insgesamt gut 8,2 Mio.

Euro aus den Mitteln des Hochschulpakts 2020 für E-Learning-Projekte bereitgestellt.

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E-Learning im Hochschulpakt 2020

Informationstechnologien (IT) durchdringen weltweit Arbeits- und Lebenswelten von Wissenschaftlerin- nen und Wissenschaftlern und Studierenden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die effektive, verantwortungsvolle und kosteneffiziente Integration von E-Learning in Studium und Lehre dar. Dabei geht es nicht so sehr um Tele-Learning, sondern um die Bereicherung von Präsenzveranstaltungen, die per- sönliche Beratung und Unterstützung Studierender und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissen- schaftler vor Ort sowie um zusätzliche, digital vermit- telte Wege zum eigenen, selbstverantwortlichen Ler- nen.

Das Angebot von digitalisierten Lehrveranstaltun- gen wird von Studierenden immer mehr erwartet.

Lehrende wünschen korrespondierend das entspre- chende Serviceangebot der Universität. Die Möglich- keit der zeit- und ortsunabhängigen Nutzung dieser Lernmaterialien zum Wissenserwerb und zur Prü- fungsvorbereitung eröffnet allen Studierenden einen neuen, zusätzlichen Lernweg. Zeitgleich wird ein deutlicher Beitrag zur barrierefreien und familienge- rechten Gestaltung des Studiums geleistet.

Elektronische Klausuren ermöglichen in neuem Aus- maß nicht nur die Überprüfung von Wissen, sondern auch die Überprüfung der zusätzlich im Europäischen Qualifikationsrahmen geforderten Kategorien der Fer- tigkeiten und Kompetenzen. Aus diesen veränderten Anforderungen ergeben sich entsprechende Reform- bedarfe für das Studium. Eine effizientere Korrektur- arbeit und somit schnellere Rückmeldung und Noten- bekanntgabe sind zusätzlich erwünschte Effekte.

Eine wesentliche Voraussetzung für E-Learning-Sze- narien sind stabile Internetverbindungen. Dies wird besonders beim Einsatz mobiler Endgeräte in der Lehre deutlich. Um mobiles Lernen unter den Bedin- gungen eines modernen Studiums sozial verträg- lich zu gestalten, ist jedoch die kostenfreie Nutzung des W-LAN Netzes eduroam (Education Roaming) notwendig. Die Förderung des Ausbaus der IT-In- frastruktur in Universitäten leistet also auch einen gesellschaftspolitischen Beitrag.

Die hessischen Universitäten beschreiten unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen – steigenden Studierendenzahlen, Raum- und Perso- nalknappheit – vielfältige Wege, um E-Learning ein- zuführen, auszubauen und im Rahmen moderner hochschuldidaktischer Konzepte zu nutzen. Hierfür hat das Land Hessen projektbezogen die Universi- täten mit Mitteln des E-Learning- Förderprogramms im Hochschulpakt 2020 unterstützt. Wir werden auch künftig den Studierenden ein kompetenz- und stu- dierendenorientiertes sowie berufsbefähigendes wis- senschaftliches Studium ermöglichen und hierfür mit Unterstützung des Landes Hessen die Angebote des E-Learning weiterentwickeln.

Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien

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E-Learning im Hochschulpakt 2020

nach einer flexibleren Studienorganisation Rechnung getragen. Von der Bereitstellung von Lehrmateria- lien, über die synchrone und asynchrone Kommuni- kation zwischen Lehrendem und Lernenden, bis hin zu berufsbegleitenden Online-Studiengängen bieten die neuen, modernen Technologien und didaktischen Lehrszenarien völlig neue Möglichkeiten.

Die Vorstellung, dass durch sogenannte MOOCs (Massive Open Online Courses) die Hochschulland- schaft revolutioniert wird, ist wohl kaum realistisch.

Vielmehr wird es darauf ankommen, die bewährte Lehre an den richtigen Stellen sinnvoll und im Inte- resse der Studierenden durch E-Learning zu ergän- zen. Ziel muss es sein, letztendlich die Qualität der Lehre insgesamt zu verbessern. In keinem Fall dient E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu- dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden ist.

Die vorliegende Publikation unterstreicht, welch ein- drucksvolle Möglichkeiten E-Learning an hessi- schen Hochschulen heute bieten kann. Gerade wenn E-Learning von beiden Seiten, Lehrenden und Stu- dierenden, aktiv betreut und betrieben wird, kann sich der Nutzen von E-Learning entfalten. Beide Seiten gewinnen: Erfahrungen, Flexibilität, Kompetenzen.

Um E-Learning zu etablieren und weiter zu entwi- ckeln sind zunächst große Kraftanstrengungen nötig.

Ich begrüße es daher außerordentlich, dass das Hes- sische Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit einem Förderprogramm im Hochschulpakt 2020 die Bedeutung und das Potenzial von E-Learning hervor- gehoben hat und die Hochschulen bei ihren Bemü- hungen mit erheblichen Mitteln tatkräftig unterstützt.

Die Ergebnisse der hessischen Hochschulen spre- chen für sich. Darauf muss auch künftig weiter aufge- baut werden, damit die Entwicklung von E-Learning auch in Zukunft bedarfsgerecht und anwenderorien- tiert ausgebaut werden kann. Schließlich wird diese Förderung auch die Wettbewerbsfähigkeit der hessi- schen Hochschulen steigern.

Lernen ist und bleibt eine individuelle Angelegenheit.

Sinnvoll eingesetzt, kann E-Learning dazu beitragen, dass die Lehre sich deutlich individueller und damit besser auf jeden Einzelnen einstellen kann.

Prof. Dr. Karim Khakzar Vorsitzender der Konferenz Hessischer Fachhochschulpräsidien Lernen ist eine äußerst individuelle Angelegenheit.

Jeder lernt anders. Die einen bevorzugen die klas- sische Vorlesung, andere schwören auf ihre Lern- gruppe und den intensiven Austausch mit anderen Lernenden. Wieder andere ziehen das Selbststudium im stillen Kämmerlein vor. Auch die Bildungsbiogra- phien und die Bedürfnisse unterscheiden sich mitun- ter erheblich. Neben dem Studienbeginn gleich im Anschluss an die Schulausbildung in jungen Jahren, existiert zunehmend auch der Wunsch nach einem deutlich späteren Start, z. B. nach einer beruflichen Ausbildung, Gründung einer Familie und mehreren Jahren Berufserfahrung. Die Hochschulen müssen sich auf die sich stetig verändernden und zunehmend heterogeneren Bedürfnisse ihrer Studierenden ein- stellen und entsprechende Werkzeuge entwickeln. In den letzten Jahren haben sich unter dem Begriff digi- tale Lehre oder E-Learning nicht zuletzt auf Grund des enormen technischen Fortschritts und der zuneh- menden Vernetzung für die Hochschulen völlig neue Lernszenarien entwickelt.

Zunächst hatte E-Learning in erster Linie den Zweck, den Studierenden maßgebliche Literatur und Skripte zu Beginn eines jeden Semesters auf elektronischem Wege bereitzustellen. Das aufwändige Vervielfältigen und Verteilen entfiel. Online-Plattformen ermöglichten es schließlich, Studierenden die Seminarunterlagen online zur Verfügung zu stellen und auf kurzfristige Entwicklungen ohne großen Aufwand zu reagieren.

Doch inzwischen geht E-Learning weit über das Ver- teilen von Materialien hinaus und hat sich deutlich weiterentwickelt. Mutige Pioniere und vor allem neue Formen der Didaktik für die digitale Lehre waren gefragt. Es galt Chancen und Risiken abzuwägen und sich mit Vorbehalten gegenüber der Digitalisie- rung der Hochschulen auseinanderzusetzen.

In jedem Fall wird durch das Angebot an elektronisch unterstützter Lehre dem Wunsch der Studierenden

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E-Learning im Hochschulpakt 2020

Technische Universität Darmstadt E-Tandems, Videos in der Lehre und OpenLearnWare

Hochschule Darmstadt eLectures

Goethe-Universität Frankfurt eLectures und eKlausuren

Frankfurt University of Applied Sciences Vorlesungsaufzeichnungen und

zeitgemäße IT-Services unterstützen Lehre und Studium

Hochschule RheinMain

Zentrale E-Learning Unterstützung für die Lehrenden

Justus-Liebig-Universität Gießen Digitale Vorlesungen und elektronische Prüfungen

Technische Hochschule Mittelhessen Flexibilisierung durch Virtualisierung Philipps-Universität Marburg

E-Learning Cluster, E-Klausuren und Vorlesungsaufzeichnungen

Hochschule Fulda Onlinestudiengänge,

Lehrveranstaltungsaufzeichnungen und E-Tutorinnen und E-Tutoren

Universität Kassel

E-Assessment-Center, W-LAN Ausbau, Lehrveranstaltungsaufzeichnung Kompetenznetz E-Learning Hessen Vernetzung und gemeinsame Aktivitäten 07

11 13 17

21

25

29 33

37

39

43

Anhang

Ansprechpartner/innen Kennzahlen der Hochschulen 44

45

Inhalt

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Technische Universität Darmstadt

E-Tandems – studentische E-Learning Beratung vor Ort

Mit Beginn des Wintersemesters 2012/13 konnte aus HSP-Mitteln die Idee einer dezentralen Struktur zur Förderung von E-Learning Aktivitäten verwirklicht wer- den. Ziel des Projekts „E-Tandems“ war es, den Einsatz von E-Learning gemein- sam mit den Fachbereichen der TU Darmstadt voranzubringen. Dazu leiste- ten ausgebildete studentische Zweier- teams „ad-hoc“-Support und Beratung vor Ort zum Einsatz von E-Learning Ins- trumenten.

Nach einer Pilotphase im Winterse- mester 2012/13, in der E-Tandems in fünf Fachbereichen tätig waren, konnte das Konzept im Sommersemester 2013 weiter ausgeweitet und damit E-Tan- dems an allen Fachbereichen etab- liert werden. Besonders wichtig war es zu Beginn des Projekts, die Erwartun- gen und Bedarfe der Fachbereiche zu ermitteln. Die Unterstützung der Projek- tidee von Seiten der Fachbereichsleitun- gen war von essentieller Bedeutung, um diese Maßnahme mit gemeinsamen Zie- len als gewinnbringend für alle Beteilig- ten zu gestalten. Gleichzeitig half dies, die Beratungsangebote am Fachbereich bekannt zu machen.

E-Tandems, Videos in der Lehre und OpenLearnWare

Ausgangssituation an der

Technischen Universität Darmstadt Seit ihrer Gründung im Jahre 1877 trägt die TU Darmstadt mit Pionierleistungen und mit herausragender Forschung und Lehre zur Lösung drängender Zukunfts- fragen bei.

Sie gehört dem Verbund der TU9 an und ist damit eine der führenden Technischen Universitäten in Deutschland. Informa- tions- und Kommunikationstechnologien haben an der TU auch durch forschungs- starke technische Fachbereiche und das seit 2004 bestehende e-learning center bzw. die hieraus entstandene E-Lear- ning-Arbeitsgruppe bereits lange Tradi- tion.

Veränderte Rahmenbedingungen sorg- ten auch an der TU Darmstadt für stei- gende Studierendenzahlen und erfor- derten eine aktive Auseinandersetzung mit der neuen Lehrsituation. E-Learning stand daher in den letzten Jahren als Mittel zur Sicherung einer gleichbleibend hohen Qualität der Lehre für alle Stu- dierenden der TU besonders im Fokus.

Den vermehrten Nachfragen für Lehrver- anstaltungsaufzeichnungen sowie dem steigenden Bedarf an mediendidakti- scher Beratung von Seiten der Lehren- den konnte durch Projekte im Rahmen des Hochschulpaktes 2020 Rechnung getragen werden. Auch der hierfür erfor- derliche Ausbau der vorhandenen Hör- saaltechnik konnte realisiert werden. Die Studierenden an der TU profitierten in besonderem Maße von diesen E-Lear- ning-Angeboten, wie regelmäßige Ver- anstaltungsevaluationen zeigen.

Im E-Tandem Projekt erfolgt eine För- derung von E-Learning durch Beratung und „ad-hoc“-Support. Studentische Zweierteams unterstützen Lehrende vor Ort am Fachbereich zum Einsatz von E-Learning in der Lehre.

Zahlen und Fakten

13 Fachbereiche

5 Studienbereiche

110 Studiengänge

26.000 Studierende (davon 4.600 aus- ländische Studie- rende)

299 Professor/

innen

2.394 wissenschaft- liche Mitarbeiter/

innen

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Technische Universität Darmstadt

Aufgrund der unterschiedlichen Rah- menbedingungen der einzelnen Fachbe- reiche fiel der Erfolg der E-Tandems sehr unterschiedlich aus. Während einige Fachbereiche aufgrund der Studienin- halte per se viel näher am Thema E-Le- arning sind, musste bei anderen Fachbe- reichen erst einmal ein Grundstein gelegt werden. In Verbindung mit unterschied- lichen Formen von Lehrveranstaltun- gen resultierte dies in unterschiedlichem Bedarf und Ausprägung an E-Learning Beratung.

In Beratungsgesprächen mit Lehrenden konnten die E-Tandems wertvolle „Auf- klärungsarbeit“ leisten und Informati- onsdefizite, z. B. zu urheberrechtlichen Belangen abbauen. So erreichten sie auch Lehrende, die sich bisher keinen Einsatz von E-Learning in der eigenen Lehre vorstellen konnten. Besonders gut funktionierte das Projekt aus Sicht der Beteiligten, weil die E-Tandems ihre stu- dentische Sichtweise in die Zusammen- arbeit mit den Lehrenden einbringen konnten.

Der Einsatz der E-Tandems zeich- net sich hauptsächlich durch Beratung, technischen Support sowie Schulungen aus. Über die drei Semester, in denen die E-Tandems an den Fachbereichen tätig gewesen sind, wurden insgesamt ca. 200 Beratungsgespräche sowie 65 Schulungen zum Einsatz von E-Learning Instrumenten geleistet. Weiterhin wur- den insgesamt ca. 240 Supportanfragen bearbeitet und die Lehrenden bei Bedarf anschließend weiter betreut.

Viele Fachbereiche nahmen diese dezen- trale Form der Beratung als wegweisend für die Ausweitung und Weiterentwick- lung des eigenen E-Learning Spektrums wahr. Insbesondere Lehrende, die neu an die TU Darmstadt kamen, schätzten das Angebot sehr und nahmen das E-Tan- dem als Orientierungshilfe in Anspruch.

Einige Fachbereiche beschäftigen die geschulten Hilfskräfte nach Projektende zur Betreuung und dem Ausbau ihrer Online-Angebote weiter. Zusammenfas- send lässt sich sagen, dass die E-Tan- dems einen wichtigen Beitrag für das zentrale Beratungsangebot der E-Lear- Um die Qualität der E-Tandem-Arbeit zu

gewährleisten, wurden die studentischen Hilfskräfte in einer Vorbereitungsphase durch erfahrene E-Learning Mitarbeiter/

innen intensiv geschult. Sie setzten sich inhaltlich mit mediendidaktischen Sze- narien auseinander und wurden auf ihre Rolle als Berater vorbereitet. Ein regel- mäßiger Austausch der Tandems unter- einander wurde durch Teammeetings gefördert. Außerdem trafen sich alle Pro- jektbeteiligten eines Fachbereichs zum Ende jedes Semesters für ein Zwischen- standsgespräch. Hierbei wurden die Ziele auf ihre Umsetzung hin geprüft und die weitere Vorgehensweise vereinbart.

Dan Stasevich, E-Tandem Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik

„Die Beraterfunktion brachte uns den per- sönlichen Kontakt zu Lehrenden. Wir kön- nen mit Zufriedenheit sagen, dass durch die E-Tandem-Arbeit das Thema E-Learning weiter voran ge- bracht wurde.“

Prof. Christian Hochberger, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik

„Für mich war die Hilfe durch das E-Tandem Team entscheidend.

Bei all meinen Ideen und Problemen hat mich das E-Tandem immer sehr engagiert unterstützt und nach Lösungen für meine teilweise unorthodo- xen Ideen gesucht.“

Die Idee der studen- tischen vor-Ort Be- ratung stammt von der Ruhr-Universität Bochum, an der seit 2010 erfolgreich „e- Teams“ eingesetzt werden. Diese inno- vative Idee konnte im Rahmen des HSP- Projekts an der TU Darmstadt ebenfalls erfolgreich umgesetzt werden.

Prof. Matthias Hinderer, Fachbereich Material- und Geowissenschaften

„Bereits ein bis zwei Stunden Beratung mit den E-Tandem-Hiwis haben viel Dynamik freigesetzt, da die Do- zierenden ihre Fragen direkt stellen konnten und sofort Hilfestel- lung bei den ersten Schritten mit neuer Soft- und Hardware bekamen.“

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Technische Universität Darmstadt

Videos in der Lehre –

Aufzeichnungen an der TU Darmstadt Vorlesungen in digitalen Formaten für Studierende zur Verfügung zu stellen ist eine der großen Säulen des E-Lear- ning-Angebotes an der TU Darmstadt.

Durch die HSP-Förderung wurde einer- seits die Technik für Aufzeichnungen grundlegend erneuert und verbessert, andererseits erstmals die Unterstüt- zung von Lehrenden als Full Service durch geschulte studentische Aufzeich- nungs-Hiwis für ein komplettes Semes- ter angeboten.

Die zentral verwalteten Hörsäle der TU wurden technisch zunächst für die Liveübertragung von Vorlesungen in benachbarte Räume ausgestattet und mit einer einfach zu bedienenden Audio- schnittstelle versehen. Für eine verbes- serte Qualität und zur Förderung von Lehrenden, die ihre Vorlesungen auf- zeichnen, wurden 2012 weiterhin 15 identisch ausgestattete mobile Aufzeich- nungs-Sets angeschafft. In diesen Sets ist alle Technik enthalten, um eine rech- nergestützte Aufzeichnung von Lehrver- anstaltungen durchführen zu können.

Aufzeichnungen der Lehrveranstaltun- gen bestehen in der Regel aus einem Screencast (Desktopmitschnitt) einem Videobild und dem Ton (über den Hör- saalton oder ein Mikrofon).

Bereits im Wintersemester 2012/13 wur- den 19 regelmäßig stattfindende Lehr- veranstaltungen mit der neuen Tech- nik aufgezeichnet. Konkret bedeutet das knapp 250 bereitgestellte Vorlesungsvi- deos. Im Wintersemester 2013/14 waren es bereits 35 Veranstaltungen mit über 450 Videos – Tendenz: steigend. Insge- samt wurden bis heute mit den neuen Aufzeichnungssets über 100 Veranstal- tungen aus verschiedensten Fachge-

bieten aufgezeichnet – im Ergebnis ca.

1250 Vorlesungsvideos à 90 Minuten.

Ergänzend zu den mobilen Aufzeich- nungen wurde ein Medienproduktions- raum für stationäre und hochqualitative Aufzeichnungen ausgestattet. Hier steht den Lehrenden ein Arbeitsplatz für Stu- dioaufnahmen (Ton & Screencast) inkl.

Beleuchtungstechnik sowie zwei digitale Videoschnittplätze (Rechner mit entspre- chender Videoschnittsoftware) kostenlos zur Verfügung. Dieser wird u. a. für Vor- abaufzeichnungen im Rahmen von Flip- ped Classroom Lehrkonzepten sowie zur Produktion eines interaktiven Guides für die Führung durch die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) genutzt.

Zur Förderung von Aufzeichnungen an der TU Darmstadt wurde zum Winter- semester 2012/13 erstmals ein soge- nannter Full Service für Aufzeichnungen angeboten. Dieses Angebot für die Auf- zeichnung von Vorlesungen richtete sich an Lehrveranstaltungen im Grundstu- dium mit mehr als 100 Studierenden und lief über drei Semester bis einschließlich Wintersemester 2013/14. Ziel war es, neue Lehrende für das Thema Aufzeich- nungen zu gewinnen und die Produktion von Veranstaltungsaufzeichnungen auch Fachbereichen mit begrenzten finanziel- len Ressourcen zu ermöglichen.

Grundprinzip des Full Service ist es, dass durch Mitarbeiter/innen der E-Learning-Arbeitsgruppe geschulte stu- dentische Hilfskräfte den kompletten Prozess der Aufzeichnung einer Vorle- sung, von der Aufnahme, über die Bear- beitung bis hin zur Bereitstellung der Auf- zeichnung über einen Medienserver oder die TU-eigene Webplattform OpenLearn- Ware übernehmen.

PD Dr. Robert Haller-Dintelmann, Fachbereich Mathematik

„Beim Full Service ist die Technik bereits aufgebaut, man kann reinkommen und star- ten. Die Organisation und Finanzierung der Aufzeichnung einer Veranstaltung ist so- mit kein Dozenten- problem mehr. Scha- de, dass das Projekt nun ausläuft, denn so werde ich den Studierenden diesen Service in Zukunft nicht mehr anbieten können.“

Prof. Dr. Annette von Ahsen, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissen- schaften

„Durch die Erfahrung der Full Service Hi- wis konnten wir die Videos der Vorlesung besonders schnell be- reitstellen, das wurde auch von meinen Stu- dierenden sehr ge- schätzt.“

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Technische Universität Darmstadt

weite Bildungsinitiative Open Educatio- nal Resources (OER), für die Offenheit in der Lehre und Bildung für alle ein maß- gebliches Ziel ist.

Im Wintersemester 2012/13 konnte der Beta-Betrieb einer eigens entwickelten Web-Plattform für die Veröffentlichung und den weltweit freien Zugang von digi- talen Lehr- und Lernmaterialien gestartet werden. Neben der Gewährleistung eines reibungslosen technischen Betriebs und stetiger Weiterentwicklungen konnte mit Hilfe der HSP-Förderung ein verstärk- ter Fokus auf die Lehrendenakquise und -betreuung gelegt werden. Hierzu gehört insbesondere eine begleitende Aufklä- rungsarbeit und Beratung über die recht- lichen Bedingungen der Veröffentlichung von Lehrmaterial. Mittlerweile können auf OpenLearnWare ca. 2000 Einzelma- terialien aus neun Fachbereichen abge- rufen werden. Die Materialien können vom Typ her in Video-, Audio- oder Text- dateien gegliedert werden. Den größten Teil machen hierbei Aufzeichnungen von Lehrveranstaltungen oder Vorträgen aus.

Insgesamt veröffentlichen über 200 Leh- rende und Vortragende Materialien als OpenLearnWare. Im Zeitraum April 2013 bis Februar 2014 konnten fast 70.000 eindeutige Besuche gemessen werden.

Dies verdeutlicht wiederum die Akzep- tanz dieses Vorhabens und gleichzeitig die Vorreiterrolle der TU Darmstadt im Bereich der „Open Educational Resour- ces“ Bewegung innerhalb der deutschen Hochschullandschaft.

Interessierte Lehrende konnten sich im Vorfeld eines Semesters für eine Full Service Aufzeichnung Ihrer Veranstal- tung bewerben. Auswahlkriterien für auf- zuzeichnende Veranstaltungen waren neben der Größe (Teilnehmeranzahl) auch, ob es sich um eine Grundlagen- veranstaltung handelte, bereits Aufzeich- nungen der Veranstaltung existierten und die nachhaltige Weiterverwendbar- keit des Materials gewährleistet ist.

Die Studierenden nutzten die Aufzeich- nungen im laufenden Semester ins- besondere zur Nachbereitung von Sit- zungen und zur Klausurvorbereitung.

Zusätzlich verwenden Lehrende das pro- duzierte Material häufig auch in den fol- genden Semestern weiter. Insbesondere in Grundlagenvorlesungen mit vielen Hörern, bei denen sich die Lehrinhalte nur geringfügig ändern, nutzen Lehrende die Aufzeichnungen, so etwa bei Ausfall einer regulären Sitzung, als Lehrmate- rial.

Das Projekt Full Service Aufzeichnun- gen ermöglichte es, für die insgesamt 20 geförderten Veranstaltungen mit mehr als 250 Vorlesungsvideos qualita- tiv hochwertiges digitales Lernmaterial zu erstellen. Während der Projektlaufzeit konnten acht Fachbereiche durch das Projekt abgedeckt und so ein Grundstein für zukünftige Aufzeichnungen gelegt werden. Durch den Full Service gibt es heute an allen 13 Fachbereichen der TU Darmstadt Vorlesungsaufzeichnungen für mindestens eine Grundlagenveran- staltung.

OpenLearnWare – Offene

Lernmaterialien der TU Darmstadt Das Projekt OpenLearnWare (www.

openlearnware.de) verfolgt das Ziel, Bil- dungsressourcen, die in wissenschaftli- chen Lehr- und Forschungskontexten an der TU Darmstadt entstanden sind, offen und frei verfügbar bereitzustellen. Der zugrundeliegende Gedanke der „Offen- heit der Lehre“ ist sowohl in den Grund- sätzen von Studium und Lehre als auch in der Dual-Mode-Strategie, die die stra- tegischen Ziele für E-Learning an der TU Darmstadt beschreibt, verankert.

Prof. Dr. Petra Gehring, Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissen- schaften

„Meine Vorlesungen kann – ganz wörtlich – jede und jeder hören:

Per Download aus dem „www“ als Au- dio-Mitschnitt. Phi- losophie über‘s Ohr, auch zum Wiederho- len des Stoffes vor Prüfungen.

OpenLearnWare macht‘s möglich!“

Ann-Kathrin Seifert, Studentin

Elektrotechnik und Informationstechnik

„OpenLearnWare er- möglicht mir durch das breite Angebot an of- fenen Lernmaterialien einen Blick über den Tellerrand.“

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Hochschule Darmstadt

die Wand projiziert werden, sind in die E-Lecture integriert und werden syn- chron zum Vortrag eingeblendet. Eine Navigationsleiste ermöglicht es, gezielt einzelne Themenabschnitte anzusteu- ern und so die Nachbereitung oder Klau- survorbereitung auf die gewünschten Themen einzugrenzen. Die Größe des Videobilds und der Folie lassen sich anpassen. Derzeit verwendet die Hoch- schule Darmstadt hierfür als Software Matterhorn und Wowza.

Wie werden E-Lectures produziert?

An der Hochschule Darmstadt überneh- men Studierende diese Aufgabe, da sich in der Regel in unseren Vorlesungssä- len noch keine fest eingebauten Kame- ras befinden. Zudem können unsere Stu- dierenden auf die konkreten Situationen vor Ort besser eingehen und sich mit den Dozenten darüber absprechen, wie eine bestimmte Szene gefilmt werden soll.

Unsere Studierenden filmen also vor Ort im Hörsaal und bereiten anschließend die E-Lecture schnitttechnisch auf.

An der h_da ist das Abfilmen von Vor- lesungen ein beliebter Job bei unseren Studierenden geworden und es sind in jedem Semester etwa ein Dutzend Stu- dierende, die damit beschäftigt sind.

Für die Lehrenden ist die Produktion von E-Lectures ganz unkompliziert, da es für sie keine zusätzliche Arbeit bedeutet.

E-Lectures

Videoaufnahmen von Vorlesungen

E-Lectures an der Hochschule Darmstadt

Seit dem Sommersemester 2011 werden an der Hochschule Darmstadt Videoauf- zeichnungen von Vorlesungen, soge- nannte E-Lectures, angefertigt. Diese Aufnahmen werden anschließend auf einen Webserver geladen und können von Studierenden bereits kurze Zeit nach dem Veranstaltungstermin betrach- tet werden.

Zugänglich gemacht werden die Lectu- res über unsere Lernplattform Moodle.

Dazu ist lediglich eine Internetverbin- dung notwendig, so dass auch von zu Hause die Vorlesungen jederzeit abruf- bar sind.

An der h_da produzieren bereits ver- schiedene Fachbereiche diese Form des Lernmaterials, da sie für den Dozen- ten keinen zusätzlichen Aufwand, für die Studierenden aber erheblichen Nutzen mit sich bringt. Gerade für eine Hoch- schule, deren Schwerpunkt auf inge- nieurwissenschaftlichen Fächern liegt, eignet sich dieses Unterrichtsmaterial besonders gut. Denn viele unserer Vor- lesungen weisen eine erhebliche Stoff- dichte auf, so dass sich eine audiovisu- elle Form der Nachbereitung anbietet.

Wie sehen E-Lectures aus?

Nicht nur der Vortrag wird abgefilmt, son- dern auch die Folien, die per Beamer an

Prof. Bernhard Humm, Fachbereich Informatik

„Ich überlege mir immer, wie man die Lehre verbessern und neue Lernformen ein- setzen kann. Viele Studierende nutzen E-Lectures für die Vor- und Nachbe- reitung der Veran- staltung, ganz be- sonders aber für die Klausurvorbereitung werden sie sehr gut genutzt. Für mich als Lehrenden ist das eine ganz einfache Sache, weil es den Unterricht nicht stört – das funktioniert wun- derbar.“

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Hochschule Darmstadt

genannt. Aber auch die inhaltliche Kom- pensation versäumter Vorlesungen spielt eine Rolle oder dass der Stoff in der Vor- lesung nicht verstanden wurde.

Derzeit werden ca. 35 Stunden wöchent- lich abgefilmt, mit steigender Tendenz.

Wie geht es weiter?

Statt eine ganze Vorlesungsreihe abzu- filmen werden zunehmend Tutorials angefertigt. In diesen kurzen Sequenzen erläutern Dozenten wichtige Sachver- halte kurz und prägnant.

Diese Tutorials sowie kurze Sequenzen aus Vorlesungsaufzeichnungen sollen mittelfristig in Lernprogramme eingebun- den werden.

Videomaterial, Fragen, Texte und Tests werden hier so miteinander kombiniert, dass Studierende anhand dezidierter Fragestellungen lernen und durch direkte Feedbacks einen objektiveren Eindruck ihres Kenntnisstands gewinnen.

Wozu E-Lectures?

Evaluationen, die wir seit dem Som- mersemester 2011 durchführen, zeigen, dass der Hauptnutzen für die Studieren- den in der Prüfungsvorbereitung liegt.

Wichtige Argumente sind zudem:

• sinnvolle Form der Wiederholung von Unterrichtsinhalten

• gute Methode zum besseren verbalen Verständnis für Studierende, die nicht aus dem deutschen Sprachraum kom-

• men individuelle Steuerung des Lerntem-

• posbei Krankheit wird der Stoff nicht ver- säumt

Zuletzt dient dieses Format auch dem mobilen Lernen. Für immer mehr Jugend- liche ist die Kommunikation und auch die Wissensaneignung durch mobile Endge- räte Teil ihrer Kultur und die Hochschu- len können sich diesem Trend nicht ver- schließen.

Was sagen Studierende dazu?

Unsere Evaluationen und die Zugriffs- häufigkeit zeigen eine hohe Akzeptanz dieser Lernmethode. Zwischen 95 und 98% aller befragten Studierenden beur- teilten den Beitrag der E-Lectures zu ihrem Lernerfolg als äußerst positiv. Als Grund für die Nutzung des Materials wird vor allem die Prüfungsvorbereitung

Alina Steinhoff, Media-Studentin

„E-Lectures sind prak- tisch, ich kann sie überall, jederzeit an- schauen. Eine Freun- din von mir ist derzeit krank, mit den E-Lec- tures verpasst sie den Anschluss nicht und kommt in der nächs- ten Vorlesung wieder mit, das ist total prak- tisch.“

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Goethe-Universität Frankfurt

Die HSP 2020-eLearning Mittel wurden eingesetzt, um diese Engpässe zu mil- dern, aber auch, um die Studiensitua- tion allgemein zu verbessern: ca. 50%

für eLectures und 50% für elektronische Prüfungen. Insgesamt wurden ca. 30%

für Technik und Geräte verausgabt und 20% für Trainingsmaßnahmen für Leh- rende, um eLectures und ePrüfungen didaktisch möglichst effektiv einzuset- zen. Ca. 50% der Mittel wurden für Per- sonal zum Betrieb der Systeme benötigt.

Der Einsatz von eLectures als Ergänzungsangebot zur Präsenzlehre Vorlesungsaufzeichnungen, genannt eLectures, nehmen seit dem Sommer- semester 2010 einen zunehmend wich- tiger werdenden Stellenwert im Studien- alltag fast aller Studierender (> 85%) ein.

Der Einsatz von eLectures zur Unter- stützung der Präsenzlehre wurde an der Goethe-Universität in großem Umfang in die regelhafte Lehre integriert.

Im Wintersemester 2013/14 wurden 78 Vorlesungen (Vortragsserien mit 2-4 Semesterwochenstunden) aus allen Fachbereichen von der zentralen eLe- arning-Einrichtung studiumdigitale und dem Hochschulrechenzentrum aufge- zeichnet. Die Anfragen nach Aufzeich- nungen stiegen zuletzt kontinuierlich an, sodass mit Hilfe der HSP-Förderung im Wintersemester 2013/14 wöchentlich 177 Vorlesungsstunden aufgenommen werden konnten, insbesondere die gro- ßen Eingangsvorlesungen.

eLectures und eKlausuren

Ausgangssituation an der Goethe-Universität Frankfurt

Seit dem Wintersemester 2007/2008 wuchsen die Studierendenzahlen an der Goethe-Uni kontinuierlich auf heute über 45.000 Studierende. Im Jahr 2011 wurde klar, dass wegen der G8-Jahrgänge und des Aussetzens der Wehrpflicht ein wei- teres deutliches Wachstum zu erwarten war. Die von verschiedenen Seiten vor- getragenen Prognosen waren hingegen sehr verschieden und kaum verlässlich;

die Universität musste auf alles vorberei- tet sein. Die Gesamtsteigerung der Stu- dierendenzahlen innerhalb von sechs Jahren (2007-2013) beträgt 38%.

Zum Zeitpunkt der Entscheidung über HSP2020-eLearning Mittel war klar, dass zumindest in den Eingangsstufen fol- gende Engpässe entstehen würden 1. Für manche Studiengänge wurden

selbst die größten vorhandenen Vor- lesungsräume zu klein. Trotz der erheblichen Baumaßnahmen, waren Engpässe in der Raumversorgung klar abzusehen.

2. Sowohl die Gesamtanzahl der Stu- dierenden als auch die Umstel- lung zu Bachelor-/Master-Studien- gängen induzieren stark steigende Prüfungsanzahlen. Hier müssen die Lehrenden entlastet werden.

Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität

„Unser Ziel ist es, auch vor dem Hinter- grund steigender Abi- turientenzahlen mög- lichst allen Studienin- teressierten ein Studi- um Ihrer Wahl zu er- möglichen, dabei ein Ansteigen der Ab- bruchquoten aufgrund der erhöhten Anfän- gerzahlen zu verhin- dern und gerade in der Studieneingangs- phase die Studierbar- keit zu verbessern.“

32851 34173 36857 39161 41341 43086 45332

0 10000 20000 30000 40000 50000

07/08WiSe 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 Steigerung der Studierendenzahlen

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Goethe-Universität Frankfurt

Nicht nur die wachsende Studierenden- zahl sondern auch die spezifischen Rah- menbedingungen der Goethe-Universi- tät als „Pendler-Universität“, in der viele Studierende aus dem Umland täglich zur Universität anreisen, führen zu einer sehr hohen Akzeptanz der eLectures bei den Studierenden. Zudem ist die Goethe-Uni- versität über die Stadt verteilt, z. Zt. an fünf Standorten, wodurch aufgrund vie- ler interdisziplinär ausgerichteter Studi- enangebote und einer hohen Anzahl an Lehramtsstudierenden mit mindestens zwei Fächern die Standortproblematik innerhalb des Studienalltages erheblich zum Tragen kommt.

Die Nutzung der eLectures wurde mehr- fach evaluiert, schwerpunktmäßig im Wintersemester 11/12 (1.183 Studie- rende und 19 Lehrende) und aktuell im Wintersemester 13/14 (3.281 Studie- rende und 37 Lehrende).

Sehr positiv schätzen die Studierenden das eLecture-Angebot zur Steigerung ihres Lernerfolgs ein (Mittelwert = 2.2).

Die Lehrenden sind bei dieser Frage deutlich skeptischer (Mittelwert = 3.2).

Offene Kommentare der Studierenden zu wahrgenommenen Mehrwerten bei der Arbeit mit eLectures machen ihre Einschätzung jedoch durchaus verständ- lich. Insgesamt wird von Studierenden die Möglichkeit der Wiederholung beson- ders häufig hervorgehoben.

Die generell sehr positive Bewertung der eLectures durch Studierende zeigt sich nochmal deutlich bei den Einschätzun- gen der Items zur Nützlichkeit des Ange- botes für die Prüfungsvorbereitung (Mit- telwert = 1.9) sowie beim Wunsch, das Angebot auch auf weitere Veranstaltun- gen auszudehnen (Mittelwert = 1.7).

Zitat eines Studierenden (anonym) aus der Evaluation im WS11/12

„eLectures gehen auf alle Lebensbedingun- gen aber auch Lern- typen ein. Lebensbe- dingungen meint: (äl- tere) Studenten, die arbeiten müssen; Stu- denten mit Kindern;

Studenten, die eine Barriere haben (z.B.

körperlich beeinträch- tigt sind); Studenten, die vielleicht einmal krank sind oder an- derweitig verhindert sind etc. Lerntypen meint: für alle Lern- typen geeignet, dieje- nigen, die in der Ver- anstaltung nur zuhö- ren können, um zu ver- stehen und zuhause die Mitschriften nach- holen etc.“

Motive der Lehrenden

(n=19) Studierendenbewer-

tungen zu Mehrwer- ten von eLectures (n=1.270)

Mittelwert Mittelwert

Das Angebot der eLectures der Lehrveran- staltung bringt eine spürbare Erleichterung im

Studienalltag. 2.0 2.1

Durch die eLectures werden Überschneidun- gen von Lehrveranstaltungen angemessen

kompensiert. 3.0 2.3

Durch die Nutzung von eLectures bessere Lern-

leistungen / höherer Lernerfolg. 3.2 2.2

Vorlesungen (Vortragsserien a 2-4 Std/Woche)

SoSe 10 WiSe

10/11 SoSe 11 WiSe

11/12 SoSe 12 WiSe

12/13 SoSe 13 WiSe

13/14 Summe

studiumdigitale 3 32 34 45 34 36 54 62 299

Hochschulrechen-

zentrum 5 8 14 14 16 57

Summe 3 32 34 50 42 50 68 78 356

davon öffentlich

zugänglich 3 17 18 22 25 27 27 31 153

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Goethe-Universität Frankfurt

eigenverantwortlich Sitzungen nachho- len müssen. Hier haben leistungsschwä- chere Studierende mehr Probleme, d.h.

bei diesen besteht die Gefahr, eine Nei- gung zum Aufschiebeverhalten (Prokras- tination) durch das eLecture-Angebot zu verstärken.

Für viele Lehrende ist es das erste Mal, dass sie vor einer Kamera stehen und diese bringen häufig eine eher skepti- sche Haltung mit. Einerseits Erfahrun- gen mit den Aufzeichnungen und wohl auch das positive Feedback von Sei- ten der Studierenden ändern diese Ein- stellungen rapide: In der Befragung im Wintersemester 13/14 antworteten auf die Frage „Möchten Sie in Zukunft wei- tere Vorlesungen aufzeichnen lassen?“

92,3% der Lehrenden mit JA und sogar 94,7% sagen JA zu „Würden Sie Kolle- ginnen und Kollegen das Angebot zur eLecture-Aufzeichnung weiterempfeh- len?“.

Zusammenfassend schließen wir, dass eLectures an der Goethe-Universität eine exzellente Ergänzung zur Präsenz- lehre darstellen, zur Flexibilisierung von Arbeitsabläufen von Studierenden bei- tragen und individualisierten Lebenswel- ten entgegenkommen. Aufgrund unter- schiedlicher Nutzungen von eLectures mit einem Schwerpunkt auf der Nach- bereitung von Veranstaltungen sollten sie Präsenzveranstaltungen jedoch nicht ersetzen.

Die Anzahl der Aufzeichnungen und der daraus gezogene Gewinn wären ohne Unterstützung aus HSP2020-eLearning Mitteln nicht realisierbar gewesen.

Erhöhte Studierendenzahlen führen dazu, dass die eLectures zusätzlich stark an Bedeutung gewinnen und als ange- messene Kompensation der zum Teil schwierigen Studienbedingungen (über- füllte Hörsäle etc.) wahrgenommen wer- den: Unsere Annahme.

Aber eLectures sollten nicht als einfa- che und einzige Antwort auf struktu relle Herausforderungen an einer Univer sität missbraucht werden, sondern zur Ver- besserung der Studienbedingungen bei- tragen und insbesondere die Diver sität der Studierenden akzeptieren und die daraus resultierenden „Lernmöglichkei- ten“ optimal nutzen. eLectures bieten neue Möglichkeiten zur Bearbeitung des Lernstoffs und damit ein flexibleres, auf die individuellen Bedürfnisse der Ler- nenden ausgerichtetes Lehrangebot. Es zeigt sich, dass es zwischen leistungs- stärkeren und -schwächeren Studieren- den sehr deutliche Unterschiede in der Nutzung von eLectures gibt: Leistungs- stärkere Studierende kompensieren pro- zentual häufiger ihre Abwesenheit mit eLectures und nutzen diese auch häufi- ger zur Wiederholung der Veranstaltung.

Zudem reduzieren sie deutlich weniger ihre Präsenz als ihre leistungsschwäche- ren KommilitonInnen.

Darüber hinaus sorgt das eLecture-An- gebot für Chancengleichheit auf min- destens zwei Ebenen. Erstens stellen die Möglichkeiten, im individuellen Lern- tempo arbeiten zu können, Chancen- gleichheit für Studierende unterschied- licher kognitiver Leistungsfähigkeit (und Vorkenntnisse) her und zweitens besteht Chancengleichheit in Bezug auf Zugang zum Lernangebot für Studierende in bestimmten Lebenssituationen (Eltern- zeit, Pflege von Angehörigen, etc.).

Somit wird deutlich, dass eLectures einen wichtigen Beitrag zur Einrichtung indi- vidueller Lernräume für Studierende in unterschiedlichen Lebenssituation leis- ten und durch ihren genuinen Charakter den Nutzungsbedürfnissen von Studie- renden aller Leistungsniveaus gerecht werden können. Es zeigt sich aber auch, dass eine gewisse Regulationskompe- tenz vonnöten ist, wenn Veranstaltungen substituiert werden und die Studierenden

Zitat eines Studierenden (anonym) aus der Evaluation im WS13/14

„Man kann sich die Vorlesung einteilen, bestimmte Passagen wiederholt ansehen oder die Aufnah- me anhalten, um im Skript oder in Bü- chern nachzulesen, was bei schwierigen Zusammenhängen oft notwendig, in der Vor- lesung aber leider nicht möglich ist.

Manchmal braucht man halt etwas mehr Zeit, um schwieri- ge Gedankengänge nachzuvollziehen.“

Für die Erstellung der eLectures sind an der Goethe-Universität zwei Sys- teme im Einsatz: video-ms von Vilea und mediasite von Sonicfoundry. Das System mediasite ist nur in wenigen Neubauten als fest eingebaute Infra- struktur verfügbar. Die Distribution der eLectures erfolgt einheitlich über das eLecture-Portal der Goethe-Uni:

electure.uni-frankfurt.de

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Goethe-Universität Frankfurt

Die bisherige Erfahrung zeigt des Wei- teren, dass manche NutzerInnen Online-Klausuren präferieren, andere jedoch die papierbasierte Lösung bevor- zugen. Import-Export-Optionen zwischen den Systemen wurden ausgelotet, damit der Aufwand der NutzerInnen so klein wie möglich gehalten wird und mühsam erstellte Fragenpools nicht ihren Wert verlieren, sondern zwischen den Syste- men ausgetauscht werden können.

Darüber hinaus bringen elektronische Prüfungen (papierbasiert und online) neue Möglichkeiten zur besseren Ein- schätzung der Qualität von Prüfungs- aufgaben. Nach der Verarbeitung der Klausuren zeigen die Systeme auf, bei welchen Prüfungsteilen und –fragen (Items) Studierende die meisten Schwie- rigkeiten aufweisen und welche Aufga- ben sie gut meistern können. Korrektur- prozesse werden insgesamt erleichtert, sodass der Aufwand für die Prüfer/-in- nen erheblich reduziert werden kann.

Bei Online-Klausuren können neue Prü- fungsformate wie die Arbeit mit Audio- und Videomaterialien weitere Mehrwerte bringen.

Für PrüferInnen wurden (und wer- den) Workshops zur Einführung in das gewählte Prüfungssystem angeboten.

Zusätzlich bietet der Workshop bei stu- diumdigitale „Entwicklung von Tests und Aufgaben“ Unterstützung zur Fra- genentwicklung und Klausurkonzep- tion. Abschließend lässt sich festhal- ten, dass der Diversität der Fächer und der gewünschten Prüfungsszenarien der Goethe-Universität entsprochen wird. Dank der Förderung des HSP2020 konnten hier wichtige Schritte umge- setzt werden, um Lehrende und Studie- rende optimal in ihrem Prüfungsprozess zu unterstützen. Weitere Schritte sind bereits in Planung.

eKlausuren

Durch steigende Studierendenzahlen und auch durch die Anforderung, flä- chendeckend Prüfungen in modularisier- ten Studiengängen (Stichwort: Bolog- na-Prozess) durchzuführen, entsteht eine immense Prüfungsbelastung der Lehrenden, der durch den Einsatz von PC-Prüfungssystemen begegnet werden sollte. Begonnen wurde mit papierba- sierten Prüfungen (sog. „Scanner-Klau- suren“), die automatisiert erfasst werden können und computerbasiert ausgewer- tet werden. Parallel erfolgte der Auf- bau eines rein PC-gestützten Prüfungs- systems für sog. „Online-Klausuren“.

Im Zeitraum September 2012 bis Sep- tember 2013 wurden insgesamt 3.600

„Scanner-Klausuren“ von insgesamt 31 PrüferInnen durchgeführt. Seit dem Sommersemester 2014 steht nun auch die Möglichkeit zur Verfügung, knapp 100 „Online-Klausuren“ parallel durch- zuführen. Die Kapazitäten werden in Zukunft durch die Einbeziehung weiterer PC-Pools ausgeweitet.

Die bisherige Add-On-Lösung für Scann- er-Klausuren wurde durch HSP2020-Mit- tel in eine eigenständige neue „Stand- Alone-Lösung“ gewandelt, um auf den großen Bedarf an elektronischen Prü- fungen im WS13/14 einzugehen. Kla- res Projekt-Ziel ist, den unterschiedli- chen Bedürfnissen und Anforderungen gerecht zu werden. Dabei erscheint es sinnvoll, die gewachsene Struktur mit zwei verschiedenen Systemen aufrecht zu erhalten, da das eine, eine exzel- lente Lösung im Online-Prüfungsbe- reich (Einsatz von Software in der Klau- sur, Textaufgaben) und das andere bei der computerunterstützten Verarbeitung von papierbasierten Klausuren („Scan- ner-Klausuren“) ist (optimale Erkennung von multiple-choice-Aufgaben).

Bei eKlausuren an der Goethe-Universität wird zwischen (papier- basierten) „Scanner- klausuren“ und On- line-Klausuren unter- schieden. Die papier- basierten Klausuren werden mit EvaExam erstellt und für die Online-Variante wird LPlus genutzt. Beide Klausurformen wer- den zunächst im je weiligen System er- stellt. Die papierba- sierte Klausur wird eingescannt und digi- tal verarbeitet be- vor die Prüfungser- gebnisse vorliegen.

Wohingegen bei der Online-Variante die Klausur direkt am Computer in eigens vorgesehenen Prü- fungsräumen ge- schrieben wird und die Ergebnisse unmit- telbar im Anschluss der Klausur vorliegen.

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Frankfurt University of Applied Sciences

überschreiten Studierende nicht selten Regelstudienzeiten oder brechen das Studium vorzeitig ab.

Ein einfach zu implementierender Ansatz für die zeitliche Flexibilisierung des Stu- diums ist die ergänzende Bereitstellung aufgezeichneter Vorlesungen, die die Studierenden jederzeit über das Internet zur Vor- oder Nachbereitung bzw. zum Selbststudium abrufen können.

2010 konnten Dozent/-innen der Frank- furt University of Applied Sciences die Aufzeichnung ihrer Vorlesungen erst- mals als kompletten Service inklusive der Produktion und Veröffentlichung auf einem zentralen Server des Rechenzen- trums buchen.

Die Vorlesungsaufzeichnungen geben nicht nur Bild und Ton wieder, sondern erleichtern durch eingefügte Kapitel das gezielte Aufsuchen bestimmter Inhalte.

Die Möglichkeit, die Vorträge jederzeit

Vorlesungsaufzeichnungen und zeitgemäße IT-Services unterstützen Lehre und Studium

Ausgangssituation an der Frankfurt University of Applied Sciences

Die Frankfurt University of Applied Scien- ces stellt ihre Studierenden in den Mit- telpunkt. Sie bietet eine praxisorientierte und wissenschaftliche Bildung, die sich an internationalen akademischen Anfor- derungen orientiert.

Die Hochschule möchte die Potentiale mediengestützter Lehr- und Lernange- bote auch unter den Bedingungen ge- stiegener Studierendenzahlen in einer hohen Qualität anbieten. Eine zeitge- mäße IT-Infrastruktur mit verlässlichen Diensten ist hierfür eine unumgängliche Voraussetzung.

Mit dem geplanten Ausbau des eLear- ning Angebots steigen auch die Ansprü- che an zeitgemäße Services und eine orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit von Bildungsinhalten.

Aus diesen Gründen hat die Frank- furt University of Applied Sciences im Rahmen der durch das INVEST-Pro- gramm des Hochschulpakt 2020 ge- förderten E-Learning-Maßnahmen die Bereitstellung von Vorlesungsaufzeich- nungen ausgeweitet, die PC-Pools und die Internet-Arbeitsplätze, sowie das campusweite W-LAN-Netz ausgebaut.

Ziel war es, bei einer gestiegenen Zahl der Erstimmatrikulierten bestmögliche Arbeitsbedingungen für alle Studieren- den anbieten zu können.

Vorlesungsaufzeichnungen zur Unterstützung des Selbststudiums und zum Ausgleich von Wissens- lücken zu Beginn des Studiums Zu enge Zeitkorsette und unflexible Stundenpläne verhindern oder erschwe- ren die Vereinbarkeit von Studium, Beruf oder auch Familie. Aufgrund dessen

Zahlen und Fakten

4 Fachbereiche

57 Studiengänge

11.580 Studierende (davon 2.720 ausländische Stu- dierende Stand WiSe 13/14)

804 Mitarbeiter/

-innen, davon

242 Professorinnen und Professoren

FRANKFURT UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Prof. Dr. Kirstin Zimmer, Fachbereich 3, Wirtschaft & Recht

„Auf diesem Weg noch einmal herzli- chen Dank für die Vor- lesungsaufzeichnung in diesem Semester.

Es hat super funk- tioniert. Auch wenn ich zunächst skeptisch war, bin ich sehr glück- lich über das Ergeb- nis und werde das Angebot voraussicht- lich auch wieder im Wintersemester nut- zen.“

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Ausbau der PC-Pools und Internet- Arbeitsplätze

Die drei zentralen PC-Pools der Frank- furt University of Applied Sciences bieten den Studierenden eine gute Möglichkeit Pausenzeiten sinnvoll zu überbrücken und sind ein weiterer Lernort im Stu- dium. Ein Nutzungsschwerpunkt liegt auf der Internetrecherche und der Arbeit an Dokumenten für Hausarbeiten und Prü- fungsleistungen. Gern wird auch die Möglichkeit des schnellen Druckens umfangreicher Dokumente genutzt.

Da die Ausfallzeit im Jahr 2012 teilweise 30% betrug und so nicht allen Studie- renden ein gewünschter Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden konnte, war es dringend erforderlich, die Geräte aus dem Jahr 2006 zu erneuern und die heterogene Hardware an den drei verschiedenen Standorten zu verein- heitlichen. So wurden in den PC-Pools der Bibliothek, des Selbstlernzentrums und des Informatikzentrums insgesamt 112 veraltete PCs gegen neue perfor- mante Rechner mit größeren Monitoren und aktuellen Softwareversionen aus- getauscht. Die Ausfallzeiten konnten auf diese Weise auf einen Wert unter 2% reduziert werden. Zur Verbesserung trägt auch die deutlich vereinfachte War- tung der Rechner durch das proaktive Monitoring bei. Somit konnten mehr Stu- dierende an den Geräten arbeiten.

über das Internet abrufen zu können und im eigenen Tempo zu rezipieren, wird von den Studierenden sehr gut ange- nommen, wie die Evaluation des Ange- botes zum Ende des SoSe 2011 zeigte:

Fast 90% der Studierenden wünschten damals einen Ausbau des Angebots und die Bereitstellung weiterer Vorlesungs- aufzeichnungen. Auch bei den Lehren- den fand der Service bald gute Reso- nanz. Dem gestiegenen Bedarf wurde im Rahmen der Maßnahme Rechnung getragen.

Um den Anforderungen an die Verfüg- barkeit und die Qualität der Aufzeich- nungen gerecht zu werden, wurde in den weiteren Ausbau der technischen Infra- strukturen ebenso wie in die Aufstockung des technischen Personals investiert.

Die Zahl der aufgezeichneten Vorle- sungen konnte gesteigert werden, so dass mehr Studierende profitieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufzeich- nung von Grundlagenveranstaltungen, die für die Studierenden der ersten Stu- diensemester essentiell sind. Dies trägt dem heterogenen Vorwissen der Stu- dierenden, dessen erfolgreiche Anglei- chung gerade in den ersten Semestern die Grundlage für den Studienerfolg legt, Rechnung und unterstützt gemeinsam mit den Übungen das Schließen indivi- dueller Wissenslücken durch Vertiefung und Wiederholung.

Im Wintersemester 2013/14 wurden wöchentlich jeweils 25 Veranstaltungen à 90 Minuten aufgezeichnet. Zwei Jahre zuvor konnten lediglich 15 Mittschnitte pro Woche produziert werden.

Nicht nur die Anzahl der Aufzeichnun- gen, sondern auch die Reichweite des Angebots wurde erhöht: Die Zugriffs- zahlen der Studierenden auf die Auf- zeichnungen sind kontinuierlich ange- stiegen. Lehrende nutzten verstärkt Be- ratungs- und Unterstützungsangebote zur Erstellung und Bearbeitung von Lehr- videos in Form von Screencasts. Beglei- tend wurde eine Reihe von Schulungen durchgeführt.

Hamid,

Informatik Student

„Ich finde die Vorle- sungsaufzeichnungen sehr gut. Mir persön- lich hat es eine Men- ge gebracht. Der Vor- teil liegt auf der Hand:

Man kann nicht immer gleich alles in der Vor- lesung mitbekommen und verstehen. Man setzt sich anschließend zu Hause hin, schaut sich die Aufzeichnung an, und siehe da, alle Unklarheiten sind be- seitigt. Falls nicht, ein- fach zurückspulen. Per- fekt!“

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Frankfurt University of Applied Sciences

Die Anforderungen an einen erweiterten, sicheren Dateiablagebereich sind mit den gestiegenen Studierendenzahlen konti- nuierlich gewachsen. Spezialanwendun- gen mit denen in den Lehrveranstaltun- gen technische Lösungen entworfen und konstruiert werden, generieren zudem große Dateien für die der bisher von der Hochschule bereitgestellte Speicherplatz häufig nicht mehr ausreichte. Die Frank- furt University of Applied Sciences bietet durch den Umbau des Fileservers jetzt deutlich mehr Studierenden eine zent- rale Dateiablagemöglichkeit und damit eine Alternative zu unsicheren, cloudba- sierten Lösungen. Der auf dem zentralen Fileserver pro Student/-in bereitgestellte Speicherbereich wurde von knappen 50MB auf 1GB erhöht.

Für einen schnelleren Datentransfer beim Upload haben alle Rechner eine USB 3.0 Schnittstelle erhalten, so dass die Sitzungszeiten an den Computern reduziert werden konnten und die Geräte schneller für neue Studierende zur Ver- fügung stehen. Eine Auswertung einiger Kennzahlen zur Nutzungsintensität fin- det sich im Anhang.

Ausbau des campusweiten W-LAN Neue Studierendengenerationen erwar- ten, dass an der Hochschule ein leis- tungsstarkes W-LAN Netz zur Verfügung steht um jederzeit auf Lerninhalte und Bildungsmedien zugreifen zu können.

Durch die Zunahme der Studieren- denzahlen und sich wandelnder Nut- zungsgewohnheiten (Smartphones und Tablet-PCs) sowie der Zugriffe auf daten- intensive Medien wie z. B. Videos mit Vorlesungsaufzeichnungen oder Online- tutorials ergaben sich im Jahr 2011 an der Frankfurt University of Applied Scien- ces deutliche Engpässe. Die 220 Acces- spoints reichten nicht mehr aus, um den von den Studierenden gewünsch- ten Zugang zur Verfügung zu stellen und deckten zudem einige Gebäudeteile nicht ab.

Vor den Umbaumaßnahmen standen maximal 800 Zugänge zur Verfügung.

So konnten Studierende die Zeiten zwi- schen den Lehrveranstaltungen nur noch eingeschränkt für mobiles Arbeiten und Recherchen im Internet nutzen.

Mit einem Teil der durch das Programm bereitgestellten Mittel konnte der erfor- derliche technische und räumliche Aus- bau des W-LANs erfolgen.

Der Austausch von 150 Accesspoints gegen aktuelle Modelle ermöglicht eine stabile und schnelle Verbindung für deut- lich mehr Nutzer/-innen pro Accesspoint.

Die Bandbreite wurde von 100Mbit/s auf 350Mbit/s erhöht und die Qualität des W-LAN Signals wurde verbessert. Heute ermöglichen 300 Accesspoints durch die Abdeckung und Ausleuchtung weiterer Flächen und Gebäudetrakte den mobilen Internetzugang campusweit.

Dies schafft nun die Voraussetzungen für Mobile Learning und neue didaktische Konzepte, die die Nutzung des Internets bzw. eigener mobiler Endgeräte integrie- ren.

Herr Höhn, Administrator der PC Pools

„Durch den Ersatz der alten Hardware ist die Verfügbarkeit und Ge- schwindigkeit der Ar- beitsplätze drastisch gestiegen und es kön- nen viel mehr Studen- ten gleichzeitig in un- seren Pools arbeiten“

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Hochschule RheinMain

einer Leitungsstelle ausgestattet. Das Team wurde bei den beiden Standorten der Hochschule, Wiesbaden und Rüs- selsheim, verortet, wobei die Leitungs- stelle in Wiesbaden verblieben ist. Die Büros vor Ort sind dazu gedacht, dass Lehrende, Mitarbeiter und Studierende auf kurzem Weg direkte Ansprechpart- ner und eine Vor-Ort-Anlaufstelle für technische Probleme haben.

Basierend auf der Überlegung, dass das Zentrum möglichst schnell auf die dringendsten Bedürfnisse der Lehren- den eingehen sollte, wurde zu Beginn der Projektlaufzeit eine Bedarfsana- lyse durchgeführt. Hierzu wurde ein Fra- gebogen an 292 Lehrende verschickt.

Ergänzend wurden strukturierte Inter- views mit 31 Lehrenden – das entsprach 10% der damaligen intern Lehrenden – durchgeführt. Der Rücklauf der Frage- bögen von insgesamt 48% war überra- gend und führte zu einer guten Basis für eine Auswertung. Die Interviews trugen dazu bei, eine realistische Einschätzung der drängendsten Bedarfe an der Hoch- schule RheinMain zu geben. Basierend auf den Ergebnissen von Interviews und

Zentrale Unterstützung für die Lehrenden

Ausgangssituation an der Hochschule RheinMain

Die Hochschule RheinMain hat sich dazu entschieden, die Mittel aus dem Hoch- schulpakt 2020 erste Phase in die Grün- dung eines zentralen eLearning-Zen- trums an der Hochschule RheinMain fließen zu lassen. Dessen Ziel ist es, die Lehre, die aufgrund steigender Stu- dierendenzahlen zunehmend auch in großen Gruppen stattfindet, für die Stu- dierenden zu verbessern sowie die Akzeptanz und den methodisch-didak- tischen Nutzen von digitalen Medien in all ihren Formen bei allen mit Lehre und Lernen befassten Statusgruppen zu erhöhen. Damit soll die Qualität der Lehre auch bei steigender Studierenden- zahl und heterogenen Studierendenbe- dürfnissen weiterhin auf einem hohen Niveau gehalten werden. Die zentrale Ansiedlung soll zudem Synergie-Effekte heben.

Dazu wurde das Zentrum zwischen Juni und November 2012 mit zwei pädago- gisch-didaktischen Mitarbeiterstellen, zwei technischen Mitarbeiterstellen und

Prof. Christiane Jost,

Vizepräsidentin

„Das eLearning-Zen- trum als didaktisch- methodische Unter- stützungs-Einheit hilft uns gerade bei gro- ßen und sehr hetero- genen Studiengrup- pen die Qualität der Lehre beizubehalten.“

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Hochschule RheinMain

Unterstützung von Projekten

Neben den Schulungs- und Beratungs- maßnahmen beherrschen Projekte aus der Lehre und den Strukturprojekten den Alltag des Zentrums. Für die Lehre sind vor allem Lernmodule als Anreicherung und begleitend zur Lehre, aber auch Projekte mit hoher studentischer Betei- ligung, entstanden. Ein solches Projekt ist beispielsweise aus der Lehrveran- staltung 3D-CAD von Prof. Dr.-Ing. Kon- stanze Anspach hervorgegangen. Die Veranstaltung ist mittlerweile mit neuem didaktischem Konzept und von Studie- renden erstellten Lernmodulen als Blen- ded Learning-Lehrveranstaltung im Ein- satz. „Aus diesem Setting heraus ist vor allem das zeitlich und örtlich flexiblere Lernen verstärkt worden und es ergibt sich die Möglichkeit auch mehr Studie- renden Zugriff auf die Lerninhalte zu geben.

Das größte Projekt des Zentrums in der Zeit war die Unterstützungsleistung für den Studiengang Immobilienmanage- ment in der Sprachlehrveranstaltung

„English for Real Estate Management“.

Aufgrund der hohen Studierendenzahlen (800 Erstsemester insgesamt) sollte der Lehrstoff zur Hälfte im seminaristischen Unterricht und zur anderen Hälfte online vermittelt werden. Die Herausforderung hierbei bestand darin, zwei Wochen vor Vorlesungsbeginn mit den Sprach- dozierenden ein entsprechendes Blen- ded Learning-Konzept zu entwickeln.

Die Lerninhalte wurden dann „on the fly“

während des Semesters produziert und den Studierenden zur Verfügung gestellt.

Der Erfolg dieser Maßnahme zeigte sich nicht zuletzt in der geringen Durchfall- quote der Klausur, die bei 10,9% lag.

Das heißt von 533 angetretenen Teilneh- mern haben nur 58 nicht bestanden.

Für die Studienstrukturprogramme der Hochschule war das Zentrum an der Erstellung von zwei der drei Konzepte beteiligt. Das erste Projekt heißt „Studi- enstartoptimierung“ und Ziel des Projek- Umfrage wurden die ersten Konzepte

für Schulung, Beratung und technische Unterstützung entwickelt, um von Anfang an ein zielgerichtetes Leistungsportfolio und Unterstützungsangebot den Lehren- den und somit auch den Studierenden zu Gute kommen zu lassen.

Vernetzung der Lehrenden

Eines der Hauptanliegen der Lehrenden in Bezug auf das Projekt war der Wunsch mitzubekommen, was die Kolleginnen und Kollegen in anderen Fachbereichen machen (Vernetzung). Dem kommt das Konzept, dass die Projekte von den Mit- arbeitern des eZ standortübergreifend betreut werden, sehr entgegen. Damit gewährleistet das Zentrum, dass die Vernetzung unter den Hochschullehren- den in seinem Bereich die Beratung zu e-Learning-Projekten vorangetrieben wird. In der Beratung findet ein reger Gedankenaustausch statt. Ein Beispiel hierzu ist das Rechtsmodul eines Leh- renden der Wiesbaden Business School, das im Fachbereich Sozialwesen wäh- rend einer Präsentation des Zentrums dem dortigen Kollegium gezeigt wurde.

Daraus hat sich ein weiteres Projekt eines Lehrenden entwickelt, der am Fachbereich Sozialwesen ebenfalls Recht lehrt. Auf diese Weise vernetzt das Zentrum durch die Einbindung in fast alle eLearning-Projekte der Hochschule die Lehrenden, direkt durch Herstellung der Kontakte und indirekt durch Wissen- stransfer. Dies und die dabei herrschende offene Kultur werden von den Lehrenden sehr geschätzt. Für die einzelnen Berei- che der Hochschule bietet das Zentrum auch weitere Angebote zur direkten Ver- netzung an: Neben der Durchführung von Fachforen und einem hochschul- weiten eLearning-Tag wurde ein Format eines fachbereichsweiten e-Learning- Tages entwickelt, der die Lehrenden an einem Fachbereich zusammenbringt und dabei gleichzeitig Informationen zu den (didaktischen) Einsatzmöglichkeiten von e-Learning vermittelt.

Prof. Georg Fries, Fachbereich Ingenieurwissen- schaften

„Das wäre dann schon ein guter Part, dass das eLearning- Zentrum mit invol- viert ist [in ein eLear- ning-Projekt, Anmer- kung der Verfasser]

als Berater, der auch wirklich kompetent sagen kann, so und so kannst du das ma- chen […].“

Prof. Stephan Böhm, Fachbereich Design Informatik Medien

„Ich glaube, dass der Einsatz von eLear- ning-Lerneinheiten an Hochschulen sehr stark professionali- siert werden muss.

Lernkonzepte können nicht einfach von den Dozenten nebenbei entwickelt und im- plementiert werden, sondern die Lehren- den benötigen hier umfassendere und fachkompetente Un- terstützung“.

Referenzen

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