Auf Kurs fürs Klima
Die Initiative kurz erklärt
Vorbild Energie und Klima
Eine Initiative des Bundes
Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Energie BFE
Geschäftsstelle Vorbild Energie und Klima
Die Initiative Vorbild Energie und Klima ist eine Massnahme der Energiestrategie 2050 und richtet sich an die wichtigsten Schweizer Anbieter von öffentlich relevanten Dienstleistungen, die im Bereich Energie und Klima innovativ und vorbildlich handeln wollen.
Die Akteure leisten damit ihren Beitrag zum Pariser Klimaabkommen von 2015.
Laut dem Abkommen soll die weltweite Klimaerwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 Grad Celsius begrenzt werden.
Dabei wird ein maximaler Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius angestrebt.
Dazu verbessern sie laufend ihre Energieeffizienz und steigen auf erneuerbare Energien um. Sie berichten transparent über ihre Zielerreichung und teilen ihre Erfahrungen, damit auch weitere Unternehmen und Organisationen davon profitieren können.
Vorbild Energie und Klima startete 2013 mit einer ersten Zielvereinbarung bis 2020.
Die damals zehn Akteure übertrafen ihre Ziele der ersten Phase: Sie steigerten ihre Energieeffizienz um mehr als 30 Prozent im Vergleich zu 2006 und erhöhten den Anteil erneuerbarer Energien an ihrem Gesamtverbrauch von 36 Prozent (2006) auf 60 Prozent (2020). Für die zweite Phase von 2021 bis 2030 engagieren sich die nunmehr 15 Akteure mit neuen Zielen.
Die 15 Akteure
Sichtbares Engagement für
die Energiestrategie 2050
Relevant für die Schweiz
Die 15 Akteure haben einen Endenergie
verbrauch von mehr als 5700 GWh pro Jahr.
Das entspricht rund 2,5 Prozent des Gesamt
energieverbrauchs der Schweiz und ist mehr als der Endenergieverbrauch von Basel (4273 GWh in 2020).
Wesentliche Dienstleistungen in den Bereichen öffentliche Verwaltung, Sicherheit, Kommu ni
kation, Information, Postverteilung, der öffent
liche Verkehr sowie die höhere Bildung und Forschung werden durch die Massnahmen von Vorbild Energie und Klima schrittweise klima
freundlicher.
Die 15 Akteure verantworten 2,5 %
des Schweizer Energieverbrauchs.
Mehr als 28 000 Gebäude werden von den Akteuren
bewirtschaftet.
Die Akteure beschäftigen rund 200 000 Mitarbeitende.
Die Akteure verwalten
einen Fuhrpark von über
40 000 zivilen Fahrzeugen.
1. Energieeffizienz weiter steigern
Um den Energieverbrauch zu optimieren, engagieren sich die Akteure mit individuellen Effizienzzielen.
Die Grösse der Kreise stellt den aktuellen Endenergieverbrauch dar. Die Zahlen
werte sind die Energie effizienzziele bis 2026 und 2030, wobei die Bezugs
grössen von Akteur zu Akteur variieren. Die Berechnungsmethoden basieren auf dem Standard GRI 302.
Klare Ziele
Die Initiative orientiert sich an drei übergeordneten Zielen. Die Ziel
erreichung wird in einem jährlichen Monitoring trans parent kommuni
ziert. Die Erhebung der Energiedaten erfolgt gemäss den Vorgaben der Global Reporting Initiative, das CO²Monitoring gemäss nationalen und internationalen Bilanzierungsregeln.
RUAG MRO Holding AG +6% | +10%
Effizienzziele
2026 | 2030 Endenergieverbrauch Aktuell
+3% | +5%VBS
Genève Aéroport +10% | +15%
SIG+4 % | +7% ZBV
+13% | +20%
+6% | +10%SRG
Flughafen Zürich AG +0.4% | +7%
PostFinance +55% | +90%
Suva+9% | +15%
Skyguide +7% | +9%
+6% | +10%SBB
ETH-Bereich +5% | +9%
Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren
Conférence de coordination des services de la construction et des immeubles des maîtres d‘ouvrage publics Conferenza di coordinamento degli organi della costruzione e degli immobili dei committenti pubblici
Coordination Conference for Public Sector Construction and Property Services
2. Auf erneuerbare Energien umsteigen
Die Akteure beziehen schon fast ihren gesamten Strom aus erneuerbaren Quellen.
In den kommenden Jahren soll dieser Anteil auf 100 Prozent steigen. Auch bei den übrigen Energieträgern steigen die Akteure mit individuellen Zielsetzungen auf erneuerbare Energien um.
Das Diagramm zeigt die aktuellen sowie die geplanten durchschnittlichen Anteile an erneuerbaren Energien der 15 Akteure. Mit der Umstellung auf Elektromobilität wird mehr und mehr fossiler Treibstoff durch Strom aus erneuerbaren Quellen ersetzt werden. Dieser Strom wird hier nicht als erneuerbarer Treibstoff, sondern zusammen mit dem übrigen Strom aus erneuerbaren Energien dargestellt.
3. Ökologische Stromproduktion ausbauen
Die Akteure erhöhen in den nächsten Jahren ihre eigene Produktion von ökologi
schem Strom von 350 auf 450 GWh. Diese Stromerzeugungs anlagen erfüllen die Anforderungen von naturemade star.
Bestehende Produktions kapazität Wasserkraft 262 GWh
Bestehende Produktions kapazität Photovoltaik 88 GWh
Brenn- und Treibstoffe
●Erneuerbar
● Konventionell Strom
●Aus erneuerbaren Quellen
● Aus konventionellen Quellen Aktuell
Ziele 2026
Ziele 2030
79 % 21 %
88 %
79 %
12 %
40 % 60 %
100 %
50 % 50 %
100 %
Ausbauziel Photovoltaik bis 2026 +32 GWh
Ausbauziel Photovoltaik bis 2030 +68 GWh
MANAGEMENT 1. Energiemanagement
Die Akteure führen ein Management
system zur kontinuierlichen Opti
mierung des Energieeinsatzes ein.
2. Mobilitätsmanagement
Die Akteure führen ein Management
system zur kontinuierlichen Opti
mierung der Mobilitätspraxis ein.
3. Ökofonds
Die Akteure führen einen Ökofonds, der aus den rückerstatteten ökologi
schen Lenkungsabgaben und weiteren Finanzierungsquellen gespeist wird.
Aus den Ökofonds finanzieren sie Energie, Klima und Umweltschutz
massnahmen.
4. Interne Sensibilisierung Die Akteure sensibilisieren ihre Mit
arbeitenden regelmässig zu klima
verträglicheren Verhaltensweisen.
BESCHAFFUNG
5. Energieeffiziente Neubauten Die Akteure lassen ihre Neubauten nach Möglichkeit mit den höchstmög
lichen Standards zertifizieren und orientieren sich für Spezialbauten an Best Practices.
6. Gebäude-Modernisierung Die Akteure modernisieren ihre bestehenden Gebäude energetisch.
7. Heizungen mit erneuerbarer Energie
Die Akteure bauen nur noch Heiz
anlagen ein, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
8. Energieeffiziente Gebäudetechnik Neue Gebäudetechnikanlagen entsprechen den aktuellen energie
bezogenen Empfehlungen der Koordinationskonferenz der Bau
und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB).
9. Energieeffiziente Fahrzeuge Die Akteure beschaffen nur noch mit erneuerbarem Treibstoff betriebene Personenwagen und die energie
effizientesten Modelle anderer Fahr
zeugkategorien. Sie stellen die nötige ELadeinfrastruktur sicher.
10. Lebenszyklus-Betrachtung Die Akteure berücksichtigen bei der Beschaffung von Geräten und Ausrüstungen die gesamten Lebenszykluskosten.
BETRIEB
11. Energiebuchhaltung
Die Akteure erfassen jährlich ihren standortbezogenen Energieverbrauch objekt/anlagenscharf.
12. Betriebsoptimierung
Die Akteure überwachen und opti
mieren kontinuierlich den Betrieb ihrer Gebäudetechnikanlagen.
13. Energieeffiziente Rechenzentren Die Akteure kühlen ihre Rechenzen
tren ohne Kältemaschinen und nutzen überschüssige Abwärme.
14. Data Center Infrastructure Management
Die Akteure führen ein Management
system ein zur systematischen energetischen Optimierung ihrer Rechenzentren.
15. Konsolidierung der Rechenzentren Die Akteure integrieren weniger effizient betriebene dezentrale Server in zentrale Rechenzentren.
So setzen die Akteure die Ziele um
Gemeinsame Massnahmen
Die Akteure haben sich zur Zielerreichung auf 15 gemeinsame Handlungsfelder geeinigt, in denen sie in den kommenden Jahren Massnahmen umsetzen.
Klimaverträgliche Finanzflüsse
Pensionskassen und weitere institutionelle Investoren richten ihre Finanzflüsse auf klima
verträgliche Portfolios aus. Vorerst stehen Portfolios von Aktien, Obligationen und direkt und indirekt gehaltene Gebäude sowie Hypo
theken in der Schweiz im Fokus. Als Instrumente dienen die etablierten Monitoringinstrumente von PACTA.
Individuelle Massnahmen
Zudem ergreifen die Akteure spezifische, auf sie zugeschnittene Massnahmen. Zwei Beispiele:
Direkte Flugrouten
Durch das Einrichten kürzerer Flugrouten reduziert Skyguide CO²Emissionen im Flugverkehr.
Weichenheizungen
Die SBB ersetzt gasbetriebene mit elektrisch betriebenen Weichenheizungen.
Vorbild Energie und Klima Stefanie Bertschi
Leiterin der Geschäftsstelle stefanie.bertschi@bfe.admin.ch +41 58 467 88 54
Bundesamt für Energie BFE 3003 Bern
www.vorbildenergieklima.ch
«Als Vorbilder beschreiten wir nicht nur neue Wege, sondern ebnen sie auch für andere.»
Daniel Büchel
Vizedirektor Bundesamt für Energie
Leiter der Abteilung Energieeffizienz und Erneuerbare Energien Programmleiter EnergieSchweiz
Leiter der Koordinationsgruppe Vorbild Energie und Klima
ergie und klimaneutral auf Recyclingpapier gedruckt, 09 / 2021