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Archiv "Systematische Fortbildung für Ärzte aller Richtungen im Sommer 1980 (III)" (03.07.1980)

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THEMEN DER ZEIT

Systematische Fortbildung für Ärzte aller Richtungen

im Sommer 1980 (III)

Fortsetzung aus den Heften 25 und 26/1980 und Schluß

„pro familia”

(19. Juni) von der Bundesministe- rin für Jugend, Familie und Ge- sundheit, Antje Huber MdB, in dem ihrer Partei nahestehenden

„Politisch Parlamentarischen Pressedienst" (ppp) veröffentlich- ten Kommentar ein Echo auf die- sen Appell an alle politisch Verant- wortlichen erkennen kann. Unter der Überschrift „Die Saat der Ge- walt ist aufgegangen" schrieb

Frau Huber unter anderem:

„Namens der Bundesregierung verurteile ich auf das schärfste die Anschläge auf ,pro familia`-Ein- richtungen in Bremen und Ham- burg. Ich hoffe, daß die Täter bald ermittelt werden können. Unab- hängig von der strafrechtlichen Verantwortung dieser fanatisier- ten Attentäter muß ich aber auf die moralische Mitverantwortung aller jener hinweisen, die die öffentli- che Diskussion um den Paragraph 218 mit bösartigen Unterstellungen vergiftet haben . . . Wer die Einrich- tungen von ,pro familia' und deren Mitarbeiter diffamiert und ver- leumdet, macht sich mitschuldig an Anschlägen wie denen von Bre- men und Hamburg ..."

Nun, der Täter ist mittlerweile ge- faßt, ein 25jähriger, der nach er- sten Angaben der Polizei offenbar den Eindruck geistiger Verwirrung machte — mit „hoher Wahrschein- lichkeit" ein „religiöser Spinner", so schrieb „Die Welt" am 21. Juni und fragte: „Wie war es dann möglich, daß der Präsident von ,pro familia', Heinrichs, sagte, die katholische Kirche und die Ärzte- schaft hätten ,den Boden bereitet' für diese kriminellen Anschläge?"

Dr. phil. Jürgen Heinrichs, den das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT noch in seinem Heft 18 vom 1. Mai 1980 im Rahmen einer ebenso offenen wie fairen Diskussion um die Handha- bung des § 218 StGB seitenlang zu Wort kommen ließ, hat sich mit seiner „Reichstagsbrand"-Agita- tion — sattsam bekannten Musters, allerdings in einer viel kleineren Dimension — für einen Meinungs- bildungsprozeß unter Demokraten selbst disqualifiziert. DÄ

Meran - Spätsommer

Der Meraner Spätsommerkongreß mit dem Leitthema „Medizin mit und ohne Medikamente" findet vom 25. August bis zum 6. Sep- tember 1980 statt. Er wird erstmals in Zusammenarbeit mit Dr. Hans Hamm, Arzt für Allgemeinmedizin, Lehrbeauftragter für Allgemein- medizin an der Universität Ham- burg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedi- zin, durchgeführt. Der Eröffnungs- vortrag von Prof. Dr. Hansjakob Mattern, Heidelberg, stellt die Fra- ge: „Praxis im Umbruch?".

Ein Kurzseminar „Sexualinforma- tion in der Praxis" wird von Prof.

Dr. Hans-Heinz Schrömbgens, Rheinmünster-Schwarzach, ge- halten. Einer der erfahrensten För- derer der Manuellen Medizin, Dr.

Hanns-Dieter Wolff, Trier, wird ein Seminar über Manuelle Medizin durchführen.

Die psychologische Führung des Herzkranken wird von dem Kardio- logen Dr. Jörgen Schmidt-Voigt, Bad Soden, in einem Seminar erörtert. Aus der Sicht des erfahre- nen, älteren Arztes, aber auch des Gesundheitspolitikers und aus der Sicht des jüngeren niedergelasse- nen Kollegen wird das Seminar

„Niederlassung, Praxisgründung, Praxisführung, Praxisübergabe des Kassenarztes" von Dr. med.

Gerhard Jungmann, Ehrenpräsi- dent der Ärztekammer Nieder- sachsen, Dassel-Markoldendorf, sowie von Dr. med. Wolfgang Landgraff, Vizepräsident der Ärz- tekammer Westfalen-Lippe, Unna- Massen, behandelt.

Katastrophenmedizin wird am Samstag, dem 30. August, von dem bestbewährten schweizeri- schen Team behandelt werden, das nun schon auf nahezu allen anderen Fortbildungskongressen der Bundesärztekammer diese wichtigen Fragen unseren Kolle- ginnen und Kollegen nahege- bracht hat: Prof. Lanz, Herisau/

Sankt Gallen, Dr. Salfinger, Basel, sowie Oberleutnant Dipl.-Ing. Her- sche, Chef der Autobahnpolizei des Kantons Zürich, werden dazu mit allgemein aufsehenerregen- den audiovisuellen Mitteln refe- rieren.

Ein EKG-Seminar wird von Prof.

Dr. Klaus Donat, Hamburg, gebo- ten. Ein Sportärztliches Seminar wird während der ersten Kongreß- woche unter der Leitung von Dr.

Eugen Goßner, Augsburg, zusam- men mit Dr. Huyeng, Dr. Brügge- mann und Frau Dr. Brüggemann durchgeführt, begleitet von wis- senschaftlichen Vorträgen. Eben- falls in der ersten Woche wird ein Gastroenterologisches Seminar von Prof. Dr. Klaus Ewe, Mainz, gehalten werden. Das Seminar

„Pharmakotherapie in der Praxis"

wird Prof. Dr. med. Walter Braun, Hamburg-Eppendorf, überneh- men.

Aus Graz kommt Prof. Dr. Wolf- gang Walcher, den wir um ein Psychiatrisches Seminar gebeten haben. Auf großes Interesse wird sicher das Kurzseminar „Rausch- mittelgefahren aus der Sicht der Kriminalpolizei" stoßen, das der Leitende Kriminaldirektor am Lan- deskriminalamt Bremen Dr. jur.

Herbert Schäfer uns bietet.

1712 Heft 27 vom 3. Juli 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Fortbildung in Meran

Linkes Bild: Das Meraner Kongreßhaus, in dem die meisten Veranstaltungen des Kongresses stattfinden. — Rechtes Bild:

Merans Umgebung mit ihrem hohen Frei- zeit- und Erholungswert Fotos: DÄ

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Bericht und Meinung Kongreßfortbildung

Von besonderer Bedeutung, nicht nur für die Praxis, sondern auch für das Krankenhaus, ist die Pro- blematik des Seminars „Der Gast- arbeiter als Patient in Praxis und Klinik", für das Prof. Dr. Kurt Schiffner, Lehrbeauftragter für All- gemeinmedizin, Biberach an der Riß, und PD Dr. F.-D. Goebel von der Medizinischen Poliklinik der Universität in München gewonnen werden konnten.

In der zweiten Woche wird Prof.

Dr. Walther Birkmayer im Rahmen eines Neurologisch-psychiatri- schen Seminars über seine um- fangreichen Erfahrungen berich- ten, wobei die Behandlung des Parkinson-Syndroms, aber auch der Depressionen eine besondere Rolle spielen wird.

Das im Anschluß an das IV. Inter- disziplinäre Forum der Bundesärz- tekammer im Januar 1980 zum Schwerpunktthema erklärte Ge- biet der Genetischen Beratung wird in einem Seminar von Prof.

Dr. Heinrich Oepen, Marburg, be- handelt werden.

Dem Motto des Kongresses ent- sprechend wird die Physikalische Medizin Gegenstand eines Semi-

nars von Frau Dr. Elisabeth Eigler, München, von der Klinik für Physi- kalische Medizin im Klinikum Großhadern sein. Hierzu tritt er- gänzend ein Seminar „Die Kneipp- Kur" von Dr. Otto Schumacher- Wandersleb, Bad Münstereifel.

„Außenseiter-Methoden in der Me- dizin" werden in einem Seminar von Frau Prof. Dr. Irmgard Oepen, Marburg, behandelt. Über Rechts- fragen bei ärztlichen Außenseiter- Methoden spricht dazu der Vorsit- zende Richter am Landgericht Mannheim, Dr. Wolf Wimmer. Ein

„Pädiatrisches Seminar" wird Dr.

Friedrich-Wilhelm Wedemeyer, Hamburg, Chefarzt der Kinderab- teilung des Krankenhauses Maria- hilf, halten. Der Direktor der Städ- tischen Frauenklinik Dortmund, Prof. Dr. Helmut Koester, wird in einem Seminar „Familienpla- nung" aktuelle Fragen behandeln.

Das in der ersten Woche von Prof.

Dr. Klaus Donat gehaltene EKG- Seminar wird in der zweiten Wo- che ergänzt durch sein Kardiologi- sches Seminar. „Infektionskrank- heiten im Erwachsenenalter" be- handelt ein Seminar von Frau Prof. Dr. Meta Alexander, Leiterin der Abteilung für Innere Medizin

mit Schwerpunkt Infektionskrank- heiten an der Medizinischen Klinik und Poliklinik der Freien Universi- tät Berlin, Universitäts-Klinikum Charlottenburg. Das Hepatologi- sche Seminar von Prof. Dr. Erwin Kuntz, Wetzlar, wird allgemein ge- rühmt. Mit dem Seminar „Ernäh- rung und Diät-Probleme" von Prof. Dr. Karl Heinz Hölzer, Ham- burg, Ärztlicher Direktor des Uni- versitäts-Krankenhauses Eppen- dorf, behandelt dieser Kongreß ein besonders wichtiges Gebiet. Für ein Seminar über die Behandlung chronischer Schmerzzustände in der Praxis konnten Dr. Hugo Baar aus Hamburg und Dr. Martin Frey aus München gewonnen werden.

Dieses Seminar wird in der er- sten Woche unseres Kongresses durchgeführt und befaßt sich mit dem chronischen Kopfschmerz, dem HWS-Syndrom und Kreuz- schmerz, sowie den Stumpf- und Phantomschmerzen, spricht vege- tative Reflexdystrophien und the- rapeutisches Vorgehen zur Ver- hinderung der Zoster-Neuralgie an.

Das Labor-Seminar von Dipl.- Chem. Dr. Fritz Kanter, Mannheim, bringt Neues für den ärztlichen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 27 vom 3. Juli 1980 1713

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Kongreßtermine und

Schulferien

Die Sommer/Herbst-Kongresse der Bundesärztekammer und der Österreichischen Ärztekam- mer sind so terminiert, daß sie zeitlich ganz oder teilweise in die Schulferien der meisten Bundesländer fallen:

Davos — Sommer: während der großen Ferien in NRW, Rhein- land-Pfalz. Saarland, Hessen,

Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Bremen, Niedersach- sen

Grado — Spätsommer: während der großen Ferien in Baden- Württemberg, Bayern (außer- dem fällt die erste Kongreß- woche in die Schulferien von Berlin und Bremen)

Meran — Spätsommer: wäh- rend der großen Ferien in Ba- den-Württemberg. Bayern (au- ßerdem fällt die erste Kongreß- woche in die Schulferien von Berlin und Bremen)

Bericht und Meinung Kongreßfortbildung

Alltag und wird mit Prof. Horster aus Düsseldorf „Stoffwechselstö- rungen", mit Prof. Kuntz aus Wetz- lar „Lebererkrankungen" in den Vordergrund stellen.

Das sehr intensive EEG-Seminar von Prof. Dr. St. Karol Kubicki, Berlin, hat sich — wo immer es auch durchgeführt worden ist — besonderer Beliebtheit erfreut we- gen der in 14 Tagen Praktikum vermittelten Wissensfülle und Si- cherheit.

An Veranstaltungen über Gesund- heits-, Sozial- und Berufspolitik werden voraussichtlich teilneh- men:

Dr. Gustav Osterwald, Vizepräsi- dent der Bundesärztekammer, Dr.

Gerhard Löwenstein, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung, Dr. Hellmann, Mitglied des Deutschen Senats für ärztliche Fortbildung, Dr. Horst Joachim Rheindorf, Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Hessen, und der Verfasser.

Auch in Meran wird im Spätsom- mer von der evangelischen und katholischen Akademikerschaft ei- ne Veranstaltung angeboten, die metaphysische Bezüge hat. Dr.

phil. Hans Böhringer aus Stuttgart spricht „Vom Umgang mit Angst

und Schuld in der ärztlichen Praxis".

Die Meraner Kurdirektion ist be- müht, ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm anzubieten. Im Kongreßhaus selbst steht ein gro- ßes Schwimmbad (Hallenbad und Freibad) zur Verfügung, beson- ders auch für mitreisende Fami- lienangehörige. Im gleichen Kon- greßhaus wird für Sie physikali- sche Therapie angeboten.

Das Land Südtirol bietet eine sel- tene Fülle kulturell und historisch wertvoller, herrlicher Baudenkmä- ler. Die große Zahl Kirchen und Burgen, deren Besuch sich wirk- lich lohnt, ist kaum zu übersehen.

Die landschaftlichen Schönheiten, die vielen Spazierwege, die medi- terrane Flora in wundervollen Parks, aber auch .die immer noch bodenständig-rustikalen und Me- ran nahe gelegenen Dörfer bieten lohnenswerte Nahziele, von Aus- flügen nach Bozen und in die Do- lomiten, die mit dem Auto leicht erreichbar sind, gar nicht zu reden.

Auch in Meran steht ein Kinderhü- tedienst für die Kinder von Kon- greßteilnehmern zur Verfügung.

Meran und seine Umgebung bie- ten jüngeren Ärztinnen und Ärzten

mit Familie preisgünstige Unter- kunftsmöglichkeiten, über die das Deutsche Reisebüro auf Anfrage gern informiert.

Ob Davos, Grado oder Meran:

Angebot für

Ärzte aller Richtungen

Die Programme aller Fortbil- dungskongresse der Bundesärzte- kammer sprechen Ärzte aller Rich- tungen an. Sehr positiv wird da- her auch die Zusammensetzung der Kongreßteilnehmer beurteilt, weil sie der Verteilung unter den einzelnen Fachgebieten bemer- kenswert entspricht, von einzel- nen Ausnahmen abgesehen. Diese Begegnung und dieser Meinungs- austausch von Ärztinnen und Ärz- ten, aber auch Referentinnen und Referenten aus den verschieden- sten Gebieten ist — das hat sich klar gezeigt — ein wesentlicher Beitrag für die Fortbildung und damit auch ein Ziel unserer Kon- gresse, die so auch zu einer allge- meinen ärztlichen, wissenschaftli- chen Bildung führen.

Die Zusammenarbeit mit anderen Berufen hat im sozialen Bereich Bedeutung gewonnen, die allein in der Rehabilitation, aber auch in der Vorbeugung, in der Gesund- heitserziehung und in der Berufs- förderung eine große Rolle spielt.

Ethische Fragen werden zuneh- mend erörtert, von der Sterbehilfe und Organtransplantation bis zum Schwangerschaftsabbruch. Diese vielen Fragen in der Distanz vom ärztlichen Alltag, von der eigentli- chen Wirkungsstätte in Ruhe zu erörtern, unbehelligt von telefoni- scher Abrufbarkeit, von Druck und Hektik, ist Ziel unserer systemati- schen Fortbildung in den Kon- gressen, die in den Ferien Gele- genheit zur Fortbildung, zu Ge- sprächen, auch zu praktischen Übungen geben. Viel wird gebo- ten. Dem geistigen Charakter der

Fortbildung entspricht auch die Notwendigkeit der Muße, das Ge- botene zu verarbeiten.

Dr. P. Erwin Odenbach

1714 Heft 27 vom 3. Juli 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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