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Archiv "Influenzaprophylaxe: Für jeden den richtigen Zeitpunkt wählen" (18.10.2013)

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A 1938 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 42

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18. Oktober 2013 Medizinischen Disziplinen wird häufig der Vor-

wurf gemacht, bestimmte Erkrankungen zu früh oder sogar unnötigerweise zu behandeln („Über- therapie“) – zulasten des Gesundheitssystems, aber auch der Betroffenen. Umgekehrt kann eine zu spät einsetzende Therapie dem Patienten schaden. Die Deutsche Gesellschaft für Nephro- logie (DGfN) hat nunmehr Empfehlungen erar- beitet, die Hausärzten und Allgemeinmedizinern die Entscheidung für einer Überweisung zum Facharzt erleichtern soll.

Die Schnittstelle zwischen hausärztlicher und fachärztlicher Betreuung regelt der Bun- desmantelvertrag. In seiner in diesem Punkt immer noch gültigen Fassung von 2009 legt er fest, dass alle Patienten einem Nephrologen vor- gestellt werden sollten, wenn die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) unter 60 ml/min/1,73 m2 liegt, oder wenn bestimmte Komplikationen

(zum Beispiel Hämaturie, Albuminurie) vorlie- gen. Die ursprüngliche Empfehlung des Bun- desmantelvertrags, alle Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion von unter 60 ml/min/1,73 m2 zum Facharzt zu überweisen, ist sehr weit gefasst, so die DGfN. Da der Nie- renfunktionsverlust auch eine „normale“, al- tersabhängige Erscheinung ist, wäre es wenig zielführend, alle diese Patienten zu einem Nephrologen zu schicken – was im Alltag auch nicht umgesetzt wird.

Allerdings hat sich nach Ansicht der DGfN durch die zu weitgefasste Indikationsstellung für die Überweisung zum Nephrologen eine „Lax- heit“ im Umgang mit Nierenerkrankungen aus- gebreitet: „Noch immer werden Patienten, die einer nephrologischen Betreuung bedurft hät- ten, viel zu spät, oft erst unmittelbar vor Dia - lysepflichtigkeit, einem Nephrologen vorgestellt.

Daher hat die DGfN einen Praxisratgeber entwi- ckelt, der sehr viel differenzierter als der Bun- desmantelvertrag die Indikationsstellung für die Überweisung zum Facharzt beschreibt.

Darin empfiehlt die DGfN als „Faustregel“, Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ohne Begleitkomplikationen wie Albuminurie oder Hämaturie erst ab einer GFR unter 45 ml/

min/1,73 m2 zum Nephrologen zu überweisen.

Damit sei eine Überdiagnostik ausgeschlossen, aber gleichzeitig sichergestellt, dass Patienten rechtzeitig in nephrologische Behandlung kom- men, um den terminalen Nierenfunktionsverlust möglichst lange hinauszuzögern. In dem Ratge- ber werden auch Sonderfälle beschrieben und klare Kriterien aufgelistet, wann ansonsten noch eine Überweisung erfolgen sollte. EB www.kdigo.org/clinical_practice_guidelines/pdf/CKD/KDI GO_2012_CKD_GL.pdf

WANN DER NEPHROLOGE HINZUGEZOGEN WERDEN SOLLTE

Die Grippeimp- fung wird von der STIKO für bestimm- te Personengruppen

empfohlen.

In Deutschland sind ver- schiedene Impfstoffe zur Influenzaprophylaxe zu- gelassen. „Mit der Wahl des richtigen Impfstof- fes zum richtigen Zeit- punkt lässt sich ein bes- serer Schutz erreichen“, sagt der Präsident der Gesellschaft für Virolo- gie, Prof. Dr. med. Tho- mas Mertens.

Im Alter entwickeln sich nach einer Influen- za-Immunisierung zwar Antikörper, ihre Zahl nimmt aber rascher ab als bei jüngeren Men- schen. Deshalb sollte die Impfung nicht zu früh erfolgen. „Sinnvoll ist die Zeit zwischen Ende Oktober und Anfang November“, sagt Mer- tens, der auch Mitglied der Ständi- gen Impfkommission (STIKO) ist.

Nach einer Stammzell- oder ei- ner Organtransplantation spricht sich die STIKO für eine Influen- zaimpfung erst nach sechs Monaten aus, bei Aids oder Leberzirrhose wird zu einer jährlichen Impfung im Herbst geraten. Dies gilt auch INFLUENZAPROPHYLAXE

Für jeden den richtigen Zeitpunkt wählen

für Patienten, die bei einer Chemo- therapie oder einer chronischen Er- krankung wie Rheuma Medika- mente einnehmen, die das Immun- system unterdrücken. Es sollte auch daran gedacht werden, Haushalts- kontaktpersonen von Immunsup - primierten zu impfen, so Mertens.

Für über 65-Jährige haben Forscher

einen Impfstoff entwickelt, der durch das sogenannte Adjuvanz MF 59 verstärkt wurde.

Für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren empfiehlt die STIKO in diesem Jahr erstmals einen Influ- enza-Lebendimpfstoff. Er wird in die Nase gesprüht und vermittelt ei- ne gute Immunantwort. zyl

Die durchschnittliche Lebenserwar- tung deutscher Männer hängt sehr stark vom Lebenseinkommen und der daraus resultierenden Höhe der Rente ab. Auf der Grundlage von Daten der Deutschen Rentenversi- cherung kommen Wissenschaftler des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung zu dem Ergebnis, dass 65-Jährige mit einer kleinen Rente im Jahr 2008 mit einer Lebenserwartung von 79,8 Jahren rechnen konnten, gleichaltri- ge Rentner mit hohen Bezügen da- gegen eine Lebenserwartung von 84,3 Jahren hatten.

DEMOGRAFIE

Lebenserwartung hängt vom Einkommen ab

Für die Studie verglichen die For- scher diejenigen männlichen Rent- ner, die niedrige Rentenansprüche (30–39 Rentenpunkte) hatten, mit denjenigen, die mit mehr als 65 Ren- tenpunkten die höchsten Ansprüche besaßen. Ein Punkt entspricht 28,14 Euro in den alten und 25,74 Euro in den neuen Bundesländern. Zwar nahm in beiden Gruppen von 1995 bis 2008 die Lebenserwartung zu, doch vergrößerte sich im gleichen Zeitraum der Abstand bei der Le- benserwartung von drei auf 4,8 Jahre im Westen und von 3,5 auf 5,6 Jahre

im Osten. TG

Foto: Your Photo Today

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