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Archiv "Chirurgischer Nachwuchs: Wollen die arbeiten?" (03.05.2013)

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A 876 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 18

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3. Mai 2013 liche Bewertung dieser Produkte in

den USA entnehmen lässt.

Angesichts der nur sehr begrenzt verfügbaren klinischen Erkenntnis- se erscheint es umso wichtiger, aber auch schwieriger, bei jeder Indika - tion eine sorgfältige und eingehende Nutzen-Risiko-Bewertung vorzu- nehmen und dem Patienten neben einer möglichen Wirksamkeit der Behandlung auch die möglichen Ri- siken und den lückenhaften aktuel- len Kenntnisstand zu verdeutlichen.

Als Voraussetzung für eine Rou - tineanwendung solcher Präparate sind unbedingt aussagefähige, kon- trollierte klinische Prüfungen zu fordern.

In der ärztlichen Praxis dürften sich die dargestellten regulatori- schen Anforderungen als nicht ein- fach zu bewältigende Herausforde- rung erweisen. Empfehlenswert ist daher sicherlich ein frühzeitiger Kontakt und Austausch mit den zuständigen Landesbehörden. Auch das Paul-Ehrlich-Institut berät mit seinem Innovationsbüro zur Ent- wicklung von ATMP und Durch- führung klinischer Prüfungen (7).

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2013; 110(18): A 872–6

LITERATUR

1. Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts zur intrazerebralen/intraventrikulären An- wendung von Stammzellpräparaten durch die Firma XCell-Center vom 14. 10. 2010.

2. Verordnung (EG) Nr. 1394/2007 über Arz- neimittel für neuartige Therapien und zur Änderung der Richtlinie 2001/83/EG und der Verordnung (EG) Nr. 726/2004.

3. Richtlinie 2001/83/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Gemeinschaftskodexes für Human - arzneimittel.

4. U.S. National Institutes of Health. http://cli nicaltrials.gov/.

5. European Medicines Agency: EU Clinical Tri- als Register. www.clinicaltrialsregister.eu.

6. U.S. Food and Drug Administration: In- spections, Compliance, Enforcement, and Criminal Investigations: Warning Letter.

www.fda.gov/ICECI/EnforcementActions/

WarningLetters/2012/ucm297245.htm.

7. Paul Ehrlich Institut: Innovationsbüro.

http://www.pei.de/innovation.

Anschrift für die Verfasser Dr. rer. nat. Jürgen Scherer Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Straße 51–59 63225 Langen Juergen.Scherer@pei.de

D

ie erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwal- tet es, die dritte studiert Kunstge- schichte, und die vierte verkommt vollends.“ Dieser Ausspruch Otto von Bismarcks wurde früher gern zitiert, wenn man auf gehobene Art und Wei- se seinem Missfallen über das berufli- che Engagement des Nachwuchses Ausdruck verleihen wollte. „Wollen die auch arbeiten?“, fragten unlängst drei Journalisten in der „Zeit“ Vertreter der

„Generation Y“. Ja, lautete ihre Ant-

wort, nur anders als die Alten: „Sie wollen alles und alles auf einmal:

Familie plus Feierabend. Beruf plus Freude plus Sinn. Und das verfolgen sie kompromisslos.“

Dr. med. Jörg Ansorg hat dieser Tage auf den Artikel verwiesen. Der Geschäftsführer des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen präsentierte eine Studie seines Verbands, mit der die Arbeitseinstellungen unterschiedli- cher Chirurgenjahrgänge verglichen werden: die der Babyboomer (49 bis 68 Jahre), der Generation X (34 bis 48) und der Generation Y (unter 34).„Wollen die auch arbeiten?“ ist in der Chirurgie nicht die Frage an die Jungen, eher: „Wollen die so viel ar- beiten wie ihre Vorgänger?“

Geantwortet auf die Online-Befra- gung haben mehr als 2 640 (ange- hende) Chirurginnen und Chirurgen (Rücklaufquote: 30 Prozent). Die meisten gehören zu den Babyboomern und der Generation X, nur 280 zur Ge- neration Y. Ihre Aussagen bestätigten die gängigen Klischees nicht, so An- sorg. Die Daten zeigten, dass junge Chirurginnen und Chirurgen motiviert seien: „Sie wollen gefördert und gefor- dert werden.“

Beispielsweise gaben Vertreter der Generationen X und Y zu etwa 85 Pro- zent an, Karriereperspektiven seien ih-

nen wichtig. Von den Babyboomern bejahten dies nur 60 Prozent. Mögli- cherweise liegt das aber daran, dass Chirurgen dieses Alters längst Karriere gemacht haben. Dass Geld der jüngs- ten Chirurgen-Generation nicht wich- tig ist, belegt die Studie auch nicht.

Auffällig ist dagegen, für wie wich- tig eine exzellente Weiterbildung ge- halten wird. Generation Y fand dies zu 91 Prozent extrem wichtig, Generati- on X zu 63 Prozent, die Babyboomer zu 50 Prozent. Auf den ersten Blick er-

scheint das logisch. Schließlich befin- den sich die jüngsten Befragten noch in der Weiterbildung oder haben sie vor kurzem abgeschlossen. Ansorg findet allerdings, die Antworten sollten allen Chirurgen zu denken geben. Sei- ne Argumentation: Hält der Nach- wuchs die Weiterbildung an einer Kli- nik für unattraktiv, entscheidet er sich für eine andere. Das wirke sich aber auf alle Ärzte einer Abteilung aus, weil sich die Arbeitsbedingungen durch Nachwuchsmangel verschlechterten.

Manche Studienergebnisse sind widersprüchlich und müssen noch ge- nauer interpretiert werden. So gaben zwei Drittel der Befragten der Genera- tion Y an, ihnen sei ihre Work-Life- Balance wichtig. Gleichzeitig bezeich- nete sich ein Drittel als „Workaholic“.

Ansorg interpretierte diese und andere Angaben vorerst so, dass die Jüngeren durchaus leben und nicht nur arbeiten wollten, aber auch Verständnis für die berufsbedingten Anforderungen in der Chirurgie hätten. Offenbar seien es die Richtigen, die diese Fach - richtung gewählt hätten, meinte er:

„Die Chirurgie ist eben kein Nine-to- Five-Job.“

Und nun? Weiterarbeiten. Der Ar- beitsmarkt fordert Chefs heraus, sich auf Jungärzte einzustellen. Vom „Ver- kommen“ kann aber keine Rede sein.

KOMMENTAR

Sabine Rieser, Leiterin der Berliner DÄ-Redaktion

CHIRURGISCHER NACHWUCHS

Wollen die arbeiten?

T H E M E N D E R Z E I T

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