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Archiv "Die Renten-Beitrags-Schraube" (08.04.1976)

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Beiträge zur gesetzlichen Renten- versicherung in % des Einkommens

(Arbeitgeber-und Arbeitnehmer- anteile) 1.1. 69

1.1. 68

1.3.57

1.4.55

1.6.49 1.7. 42 1927-42 1925-26

14,0

5,0

11965

Vor 50 Jahren genügten 4,1 Pro- zent vom Lohn, um die Renten zu finanzieren — heute ist frag- lich, ob 18 Prozent (jeweils Ar- beitnehmer- plus Arbeitgeber- anteil) reichen. An diesem beunruhigenden Fragezeichen ist die Rezession nur teilweise schuld. Weit größeren Anteil an den finanziellen Problemen der Rentenversicherung haben die Sozialpolitiker. Denn sie hatten angenommen, die fetten Jahre der Rentenversicherung mit überreichlichem Beitragsaufkom- men müßten ewig dauern, und beschlossen entsprechend kost- spielige Verbesserungen der Rentenleistungen. Jetzt sind ihre optimistischen Berech- nungen durch die tatsächliche Entwicklung über den Haufen geworfen. Globus/DÄ

Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Erschreckende Zunahme der Drogentoten-Zahl

Die Zahl der Drogentoten in der Bundesrepublik Deutschland hat sich im vergangenen Jahr um 50 auf 189 erhöht. Der Parlamentari- sche Staatssekretär des Bundesmi- nisteriums für Jugend, Familie und Gesundheit, Karl Fred Zander, wertete diese Entwicklung in der Fragestunde des Bundestages als Hinweis auf den gestiegenen Hero- inschmuggel in ganz Europa. Zan- der betonte, die Bundesregierung setze auf internationaler und natio- naler Ebene ihre Bemühungen fort, um den Drogenhandel einzudäm- men und den Drogen- und Rausch- mittelmißbrauch zu bekämpfen. DÄ

Flexibles

Altersruhegeld sehr gefragt

Das flexible Altersruhegeld ist in- zwischen sehr gefragt. Rund 82 Prozent der Anspruchsberechtigten machten von der seit dem 1. Janu- ar 1973 bestehenden Möglichkeit Gebrauch, bis zu zwei Jahren vor dem 65. Geburtstag Rente zu be- antragen. In den finanziellen Vor- ausberechnungen des Bundesar- beitsministeriums, die der Renten- reform vom Oktober 1972 zugrunde lagen, War noch davon ausgegan- gen worden, daß maximal 70 Pro- zent vom vorgezogenen Alters- ruhegeld Gebrauch machen wür- den.

Seit zwei Jahren kann jeder Ren- tenversicherte vorzeitig Rente be- ziehen, sofern er das 63. Lebens- jahr vollendet hat und 35 anrech- nungsfähige Versicherungsjahre mit einer Versicherungszeit von mindestens 180 Kalendermonaten nachweist. Eine Auswertung der statistischen Unterlagen der Versi- cherungsgruppe des Jahrgangs 1910 in der Angestellten-Versiche- rung ergab: Vor allem die Männer nutzten die Möglichkeit, früher in

den Ruhestand zu treten. 33,7 Pro- zent aller Versichertenrenten in der Angestelltenversicherung entfielen 1973 bereits auf das flexible Alters- ruhegeld allein bei den Männern;

1974 waren es mit 31,9 Prozent 5,8 Prozentpunkte weniger als ein Jahr davor.

Ganz anders dagegen verlief die Entwicklung bei den Frauen. Hier zeichnete sich zunächst eine ab- wartende Tendenz ab. Die flexiblen Altersruhegelder machten bei den Frauen 1973 nur 2,5 Prozent am Gesamtzugang der Renten aus.

Das liegt einerseits daran, daß

1973 noch verhältnismäßig wenig Frauen die besondere Wartezeit zurückgelegt hatten. Andererseits nehmen Frauen mit dem Ruhegeld- anspruch dieses selbstverständli- cherweise bereits zum frühest- möglichen Zeitpunkt in Anspruch

— und zwar vom vollendeten 60.

Lebensjahr an. DÄ

Fünfzig

statt fünfundzwanzig

Deutsch-italienisches Gegenseitigkeitsabkommen erweitert

Durch einen Notenwechsel zwi- schen der Botschaft der Bundesre- publik Deutschland und dem Au- ßenministerium der Republik Itali- en wurde das im Jahre 1954 abge- schlossene Gegenseitigkeitsab- kommen, nach welchem 25 deut- sche Ärzte in Italien und 25 italieni- sche Ärzte in der Bundesrepublik tätig werden konnten, erweitert.

Nach jahrelangen Bemühungen der Bundesärztekammer können mit sofortiger Wirkung — lediglich die Publikation im Bundesanzeiger steht noch aus — 50 deutsche Ärz- te südlich des Brenners und 50 ita- lienische Kollegen in der Bundes- republik Deutschland ihren Beruf mit sämtlichen Rechten und Pflich- ten im anderen Staat ausüben.

Seit vielen Jahren besteht beim Auslandsdienst der Bundesärzte- kammer eine längere Warteliste der Kollegen, die in Italien tätig werden wollten, die nunmehr kurz- fristig abgebaut werden kann. Die nunmehrige, von der Ärzteschaft bereits seit 1968 ständig geforderte Erweiterung, die seit langem von dem zuständigen Bundesministe- rium für Jugend, Familie und Ge- sundheit hinhaltend behandelt wor- den war, gibt wenigstens deut- schen Ärzten in größerem Maß als bisher die Möglichkeit, in Italien tä- tig zu werden.

Sämtliche anderen sieben EG- Staaten beharren aber weiterhin

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 15 vom 8. April 1976 999

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Die Information:

Bericht und Meinung

darauf, daß die in den EG-Richtlini- en verankerte Übergangszeit von 18 Monaten erst ablaufen muß, ehe die Freizügigkeit in der Gemein- schaft in bezug auf die Ausübung des ärztlichen Berufes hergestellt werden kann.

Die Bundesregierung hatte jedoch in ihrer übergroßen „Europafreund- lichkeit" bereits die Verabschie- dung der Richtlinien im Juni 1975 durch die Vertreter der Obersten Landesgesundheitsbehörden (siehe DÄ 40/75) beschließen lassen, daß EG-Staatsangehörige mit EG-Diplo- men vom Mai 1975 an die Approba- tion erhalten können. Sie folgte da- mit nicht den mehrfach dringend von der Bundesärztekammer vor- getragenen Forderungen, eine der- artige Regelung nur dann einzufüh- ren, wenn die übrigen EG-Mitglied- staaten in gleicher Weise vorgehen würden. Wie heißt doch der Slo- gan? Die EG findet wieder einmal vorerst nur in der Bundesrepublik Deutschland statt! Quod erat de- monstrandum. pb

Warnung vor

neuer Studentenrevolte

Der Bundesvorsitzende des Ringes Christlich-Demokratischer Studen- ten (RCDS), Hans Reckers, warnte auf einer Sitzung des CDU-Hoch- schulbeirates (am 12. März in Frei- burg) vor einer neuen Studentenre- volte. Die Situation der Studenten habe sich in den letzten Jahren ka- tastrophal verschlechtert: Numerus clausus, höhere Durchfall-, Ab- bruch- und Fachwechselquoten, Regelstudienzeiten, schlechtere Berufsaussichten und erhebliche Kürzungen der Ausbildungsförde- rung. Zur Zeit reagierten viele Stu- denten individuell durch „verbisse- ne Leistungsanstrengungen", je- doch bestehe die Gefahr einer neuen Studentenrevolte als „kol- lektive politische Antwort". Daher seien weitere rigorose Sparmaß- nahmen im Hochschulbereich un- verantwortlich. Vordringlich sei vielmehr die volle Ausschöpfung der Hochschulkapazitäten. EB

NORDRHEIN-WESTFALEN

Nordrheinische Kassenärzte sparen Kosten

Mit satzungsändernder Mehrheit beschloß die Vertreterversamm- lung der 9000 nordrheinischen Kas- senärzte Ende März in Düsseldorf die Zusammenlegung von bisher 16 Abrechnungsstellen im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein auf sieben Verwaltungs- stellen. Mit diesem Rationalisie- rungsprogramm wird eine höhere Effizienz der Verwaltungsarbeit an- gestrebt sowie eine Begrenzung der Verwaltungskosten, welche die Kassenärzte aus ihren Einnahmen aufzubringen haben.

Eine solche Kostenbegrenzung ist notwendig, betonte der Erste Vor- sitzende der KV Nordrhein, Dr.

Hans Wolf Muschallik, um daran mitzuwirken, daß der Beitragsan- stieg in der gesetzlichen Kranken- versicherung gebremst wird, und um der derzeitigen Gesamtwirt- schaftslage Rechnung zu tragen.

Mit starkem Beifall stimmten die 120 Delegierten dem Appell ihres Vorsitzenden zu, daß neben allen in der sozialen Krankenversiche- rung Mitwirkenden, einschließlich des Gesetzgebers und der Kran- kenkassen, auch die Kassenärzte bei all ihrem Tun mit der Sparsam- keit ernst machen und sich streng nach den Bestimmungen der Reichsversicherungsordnung rich- ten, die generell Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Notwendig- keit vorschreibt. Keinesfalls ein Honorarstopp, wohl aber eine li- mitierte Verlangsamung des Hono- rarzuwachses sei ein kurzfristig wirksamer Beitrag zur Lösung der

Kostenprobleme.

Sparen in Selbstverantwortung und Selbstverwaltung ist immer besser als staatliche Zwangsmaßnahmen, betonte Dr. Muschallik. Nur mit Einsicht in die heutigen Realitäten der Kostenentwicklung in der ge- setzlichen Krankenversicherung

und der sozialen Sicherung insge- samt werde die Ärzteschaft in der Lage sein, nicht nur im eigenen In- teresse, sondern auch im Interesse aller Bürger den Freiheitsraum ärztlicher Berufsausübung und die gegenwärtigen Strukturen des Ge- sundheitswesens zu erhalten und gesellschaftspolitischen Utopisten eine Absage zu erteilen. KV/WZ

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Arbeitsmedizinisches Zentrum in Kiel

Zwei in Kiel niedergelassene Ärzte haben auf privatwirtschaftlicher Basis ein arbeitsmedizinisches Zentrum für die Mitarbeiter Kieler Betriebe eröffnet. Wie der Staats- sekretär im Kieler Sozialministe- rium, Prof. Dr. Fritz Beske, in die- sem Zusammenhang mitteilte, gibt es in Schleswig-Holstein bereits 47 anerkannte Arbeitsmediziner, und weitere 125 Ärzte seien ermächtigt, spezielle arbeitsmedizinische Un- tersuchungen durchzuführen. Da- mit sei Schleswig-Holstein auf die- sem Gebiet in der Bundesrepublik führend. yn

NIEDERSACHSEN

Sozialminister will Sozialstationen errichten

In einem ersten Gespräch von Ver- tretern der Landesarbeitsgemein- schaft der Freien Wohlfahrtspflege mit dem neuen Sozialminister Schnipkoweit wurde grundsätzli- che Einigung darüber erzielt, bei der Errichtung von Sozialstationen in Niedersachsen zusammenzuar- beiten. Der Minister sagte zu, die Förderungsmittel des Landes für diesen Zweck zu erhöhen. Er will bei der Entwicklung solcher Statio- nen kein starres Modell zugrunde legen, sondern unter Berücksichti- gung bereits vorhandener Einrich- tungen den örtlichen Bedürfnissen Rechnung tragen. WZ AUS DEN BUNDESLÄNDERN

NACHRICHTEN

1000 Heft 15 vom 8. April 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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