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WILL Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
SCHLESWIG-HOLSTEIN
13 Prozent der Ärzte in Gemeinschaftspraxen
Mitte des Jahres 1980 waren be- reits 13 Prozent aller in Schleswig- Holstein niedergelassenen Ärzte in Gemeinschaftseinrichtungen tätig, und zwar 162 Gebiets- und 160 Allgemeinärzte. Dies ergibt die Zweite Fortschreibung des schles- wig-holsteinischen Bedarfsplans für die kassenärztliche Versor- gung. Im ganzen hat sich die Zahl der im Lande tätigen Kassenärzte in den letzten zweieinhalb Jahren um 5,1 Prozent auf 2494 erhöht.
Von den im Berichtszeitraum hin- zugekommenen 122 Kassenärzten waren 87 Gebiets- und 35 Ärzte für Allgemeinmedizin beziehungswei- se praktische Ärzte.
Nach der von der Kassenärztli- chen Vereinigung Schleswig-Hol- stein vorgelegten Statistik hat sich auch die Struktur der kassenärztli- chen Versorgung verbessert. Seit Ende 1977 stieg die Zahl der Ner- venärzte von 62 auf 78, die der Orthopäden von 75 auf 83 und die der Ärzte für Frauenkrankheiten von 195 auf 212. Im Bedarfsplan waren Ende 1979 noch 26 fehlen- de Allgemeinärzte ausgewiesen.
Im ersten Halbjahr 1980 haben zehn zusätzliche Allgemeinärzte in Schleswig-Holstein ihre Praxistä- tigkeit aufgenommen. KV-SH
AUS EUROPA
ITALIEN
Jungärzte besetzten die Kammer in Rom
Mit der „Besetzung" des Gebäu- des der Ärztekammer für Stadt und Provinz Rom haben Mitte Juli junge Ärzte darauf aufmerksam gemacht, daß in Italien mehr und mehr Neuapprobierte keine ärztli- che Beschäftigung finden. Allein in der Stadt Rom rechnet man mit etwa 3000 jungen Ärzten ohne Ar- beit. In einer Versammlung im Ärz- tekammergebäude formulierten die Besetzer eine Reihe von For- derungen, die Arbeitsplätze be- schaffen sollen. So verlangen sie die Abschaffung der Mindestzahl von 1000 eingeschriebenen Pa- tienten pro niedergelassenen All- gemeinarzt im staatlichen Ge- sundheitsdienst, andererseits aber die strikte Überwachung der zuge- lassenen Höchstzahl von 3000 Pa- tienten; in den Krankenhäusern soll auf je sieben Betten eine Stel- le für Ärzte in der Weiterbildung eingerichtet werden. Stellen im öf- fentlichen Gesundheitswesen sol- len bevorzugt Jungärzten angebo- ten werden.
Das Komitee, das die Kammerbe- setzung in Rom organisierte, aber auch in anderen Gegenden Ita- liens Protestaktionen in Gang ge- bracht hat, suchte sich für diese Aktion einen günstigen Zeitpunkt
aus: Wenige Tage später began- nen die Verhandlungen zwischen dem Präsidenten der Ärztekam- mer-Föderation, Prof. Eolo Parodi, und dem neuen (sozialistischen) Gesundheitsminister, Aldo Aniasi, über die Erneuerung der Verträge für die Ärzte im staatlichen Ge- sundheitsdienst, die Ende des Jahres auslaufen. Professor Paro- di konnte sich die meisten der For- derungen der Jungärzte gegen- über dem Minister guten Gewis- sens zu eigen machen: Immerhin hat, worauf die italienische Presse auch deutlich hinwies, der Ärzte- kammerverband schon seit 10 Jahren vor der drohenden „pleto- ra professionale" gewarnt und sich dafür eingesetzt, an den me- dizinischen Fakultäten einen „nu- mero programmato" einzuführen, einen Numerus clausus also, der sich nach dem Bedarf an Ärzten richtet. Im übrigen setzt sich auch die Ärztekammer dafür ein, daß Jungärzte vor allem in einem er- weiterten öffentlichen Gesund- heitswesen sowie in der Präven- tion eingesetzt werden. Die Ein- führung des staatlichen Gesund- heitsdienstes nach britischem Mu- ster hat jedenfalls die Probleme der Arbeitsbeschaffung für junge Ärzte nicht erleichtert, weil die Möglichkeiten der Niederlassung durch das Einschreibesystem indi- rekt begrenzt, der Niederlassung von Fachärzten praktisch fast un- möglich gemacht worden sind. bt
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ARTII,/, 14E1'18E1_ - 4E.
2098 Heft 36 vom 4. September 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT