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«Agrarforschung dient Bauern und Bäuerinnen»

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12. NOVEMBER 2010 B A U E R N Z E I T U N G 7

SBV-WOCHEN- TELEGRAMM

L andwirtschaft und ländlicher Raum: Im Anschluss an die Regionalseminare führte das Forum «Landwirtschaft und ländlicher Raum» jeweils Erfah- rungssaustausche über «Projek- te zur regionalen Entwicklung»

nach Art. 93c LwG statt. Neben allgemeinen Informationen über Zweck und Funktionsweise des Förderinstruments von Bund und Kantonen wurden je zwei erfolgreiche oder weit fort- geschrittene Beispiele vorge- stellt: Milchverarbeitung und Agrotourismus Urnäsch, Ziger- produktion Glarus, Hochstamm- land Seetal, Chemain du Bio Jura, Weinverarbeitung Kanton Schaffhausen.

P ositionierung QM Schweizer Fleisch: Mit Vertretern aus der Rind- und Schweinefleisch- produktion erörterte der SBV wie Fleisch aus dem QM-Kanal (Suisse Garantie) möglichst gut im Markt positioniert werden und besser gegenüber Importen abgegrenzt werden kann. Weil der Labelanteil im Fleischbe- reich rückläufig ist und die Prei- se in der Regel direkt an den QM-Preis gekoppelt sind, ist ei- ne gute Positionierung im Basis- segment für die Tierhalter über- lebenswichtig. An der Sitzung wurden Massnahmen in den Be- reichen Gastronomie, Detail- handel und Deklaration festge- legt, die nun an die Hand ge- nommen werden.

V eranstaltertreffen Hof-Thea- ter: Die diesjährigen und die neuen Veranstalter des Hof-

Theaters trafen sich auf dem Be- trieb von Klara Kummer und Ruedi Spring auf dem Allerheili- genberg zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch. Es zeigte sich, dass das Hof-Thea- ter nicht nur beim Publikum gut ankommt, sondern auch bei den Veranstaltern – trotz grossem Arbeitsaufwand – mit viel Herz- blut verbunden ist. Besprochen wurden unter anderem auch das Programm und die Mass- nahmen für die Saison 2011.

Dann geht das Hof-Theater mit der Gruppe Zapzarap auf «Och- sentour».

A usbildung Berufsbildner:

Der SBV informierte ange- hende Berufsbildner über das schweizerische Bildungssystem, die neue Berufslehre mit den re- levanten Dokumenten und die arbeitsrechtlichen Bestimmun- gen im Lehrverhältnis.

V orsorge-, Spar- und Risiko- versicherungen: Obwohl die reine mathematische Formel Reduktion des Zinssatzes erge- ben hätte, konnte der SBV mit der Swiss Life die Beibehaltung des garantierten Zinssatzes von 2% in den Säule 2b und Säule 3b Vorsorge- und Sparverträge der VSTL und von SBVV verein- baren. Branchenüblich ist ein garantierter Zinssatz von 1,5%.

Bei über 600 Mio Franken Spar- guthaben macht dies einen schönen Zusatzbetrag aus.

Ebenso konnten die meisten Ta- rife für die Versicherung des Ri- sikos Invalidität massiv gesenkt

werden.

SBV

Gute Qualität der Weizenernte 2010

Die Branchenorganisation suis- se granum führte am 10. Novem- ber in Ittigen BE die traditionelle

«Qualitätstagung Weizen 2010»

durch. Die Tagung richtet sich an alle Berufsleute der Branche:

Bäuerinnen und Bauern, Sam- melstellen, Müller und Bäcker.

Die von swiss granum und der Fachschule Richemont vorge- stellten Ergebnisse gaben eine Übersicht über die Backqualität der Weizenernte 2010 und über die Sortenversuche. Spezialisten von Agroscope ACW informier- ten über Auswuchs und über das Hektolitergewicht. Letzteres fiel 2010 in gewissen Regionen nicht zufriedenstellend aus. Schliess- lich zog das Referat eines Vertre- ters der Firma Bühler AG die Aufmerksamkeit der rund 120 Teilnehmerinnen und Teilneh- mer auf die Bedeutung der Le- bensmittelsicherheit für die

Mühlenindustrie. bz

BO Milch startet mit Butterlagerabbau

Die Branchenorganisation (BO) Milch startet mit dem Abbau von 1500 Tonnen Butter. Der Abbau war vom Vorstand der BO Milch bereits im Mai beschlossen wor- den. Ursprünglich hätten 11 Mio Franken aus Abgaben für die Molkereimilch fliessen sollen.

80% der Kosten wurden den Mehrmengen und 20% den bis- herigen Lieferrechten zugewie- sen. Weil die vorhandene Daten- grundlage nicht mehr aktuell ge- wesen sei, habe es breiten Wi- derstand gegeben, schreibt die Branchenorganisation Milch in einer Mitteilung. Der Vorstand habe daraufhin eine reduzierte finanzielle Belastung der Mehr- mengen akzeptiert, um die drin- gend notwendige Marktentlas-

tung sicherzustellen. Das nun fast abgeschlossene Inkasso er- laube jetzt die Freigabe der Mit- tel und damit den Start der But- terexporte. Bis Ende Jahr sollen 1500 Tonnen Butter exportiert

werden. pd

Impf-Verweigerer müssen Busse zahlen

Das Bundesgericht hat die Be- schwerden von zwei Innerrho- der Landwirten abgewiesen.

Diese müssten definitiv 400 und 600 Franken Busse zahlen, weil sie sich 2008 geweigert haben, ihre Rinder und Schafe gegen die Blauzungenkrankheit imp- fen zu lassen. Die beiden Land- wirte waren 2008 der Aufforde- rung des Kantonstierarztes nicht nachgekommen, ihre Tiere ge- gen die ansteckende Viruskrank- heit impfen zu lassen. Das Ap- penzeller Kantonsgericht sprach sie dafür wegen vorsätzlicher Widerhandlung gegen das Tier- seuchengesetz schuldig. In ers- ter Instanz waren sie vom Be- zirksgericht Appenzell noch frei- gesprochen worden. Als unbe- gründet haben die Richter in Lausanne auch den Einwand der beiden Bauern zurückgewiesen, dass sie als Produzenten von na- turnahem «Terra-Suisse»- Fleisch gegen das Täuschungs- gebot verstossen hätten, wenn sie geimpft hätten. lid

Caritas will Kleinbauern helfen

Das Hilfswerk Caritas Schweiz will mit seiner Weihnachts- sammlung die Entwicklung der kleinräumigen Landwirtschaft fördern. Die Sammelaktion von Caritas startete am vergangenen Montag. Die reine Lebensmittel- hilfe sei langfristig keine Lösung gegen den Welthunger, schreibt

das Hilfswerk. lid

NACHRICHTEN

BAUERNZEITUNG: Welche Be- reiche werden im Rahmen der landwirtschaftlichen Forschung in der Schweiz erforscht?

MICHAEL GYSI: In der Schweiz haben wir drei Forschungsan- stalten. Die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) bearbeitet Projekte im Bereich Acker- und Futterbau, für den Obst-, Reb-, Gemüse- und Zierpflanzenbau sowie für Beeren, Arznei- und Gewürz- pflanzen. Die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) ist für die Bereiche Pflan- zenbau, tiergerechte Haltung, Ökologie, Ökonomie und Agrar- technik zuständig. In der For- schungsanstalt Agroscope Lie- befeld-Posieux (ALP) sind wir für die Bereiche Produktion und Verarbeitung Lebensmittel tieri- scher Herkunft verantwortlich.

Das Schweizerische Nationalge- stüt ist der ALP seit 2008 füh- rungsmässig angeschlossen.

Sind die Forschungskredite Teil des Agrarkredits des Bundes und wie viel Geld steht den drei For- schungsanstalten Agroscope im laufenden Jahr zur Verfügung?

GYSI: Die Forschungskredite von Agroscope werden in der Staatsrechnung separat ausge- wiesen und sind nicht Teil des Agrarkredits. Gemäss der Staats- rechnung 2009 standen den For- schungsanstalten im Jahr 2009 insgesamt rund 140 Mio Franken zur Verfügung.

Welchen Nutzen haben die Bau- ern und Bäuerinnen in der Schweiz von der Agrarforschung?

GYSI: Die angewandte For- schung dient der ganzen Land- und Ernährungswirtschaft und insbesondere den Bäuerinnen und Bauern. Die Forschungsre- sultate werden in Form von Pu- blikationen und Vorträgen direkt an die Bäuerinnen und Bauern transferiert. Weiter werden For- schungsergebnisse den kanto- nalen Beratungsdiensten sowie der Agridea für die Betriebsbera- tung zur Verfügung gestellt. Auf diesen Wegen fliessen die Er- kenntnisse der Forschung in alle Bereiche der landwirtschaftli- chen Produktion ein.

Wo liegen die weiteren Ziele der landwirtschaftlichen Forschung?

GYSI: Agroscope liefert im Wei- teren umfassende wissenschaft- liche Erkenntnisse und techni- sche Grundlagen für agrar- und umweltpolitische Entscheide.

Dieser Bereich wird Politikbera- tung genannt. Der dritte Bereich betrifft den Vollzug der Gesetz- gebung in der Agrar- und Um- weltpolitikpolitik.

Welcher Anteil der Ausgaben von Agroscope geht in die angewandte Forschung und kommt so den Bäuerinnen und Bauern zu?

GYSI: Diesem Bereich kommen rund zwei Drittel der For- schungsausgaben zu. Der Rest der Forschungsaufwendungen geht in die Bereiche Politikbera- tung und Vollzug.

Wie sind die drei Forschungsan- stalten von den Sparbemühun- gen des Bundes be troffen?

GYSI: In der Vergangenheit mussten sich die Forschungsan- stalten Agroscope verschiede- nen Sparprogrammen unterzie- hen. Das fing mit dem Entlas- tungsprogramm 2004 bis 2007 an. Darauf folgte von 2006 bis 2008 ein Ausgaben- und Ver- zichtsprogramm, in das auch die Forschung einbezogen worden ist. Das neueste ist nun das KOP.

In diesem Programm hat es drei Bereiche, wovon einer bereits quantifiziert und in der Umset- zung ist. Zwei Bereiche sind noch in der Planung. Vom ersten Bereich ist Agroscope 2008 mit 0,8 Mio Franken betroffen. Bis 2013 werden uns 2,4 Mio Fran- ken weniger Forschungsmittel zur Verfügung stehen.

Wie geht die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) mit der Ausgabenkürung um?

GYSI: Wir versuchen, unsere Leistungen nach wie vor hoch zu halten und die Effizienz noch weiter zu verbessern. Daneben haben wir Effizienzgewinne bei der Infrastruktur gesucht, indem der Bund die Versuchskäserei in Uettligen BE an einen privaten Produzenten verkauft hat. Wir kaufen nun die benötigten Dienstleistungen in diesem Be- trieb nach Bedarf ein. Das führt zu einer Kosteneinsparung. Wei- tere Projekte werden derzeit ge- prüft.

Was sagen Sie zum Vorschlag des Kantons Freiburg, den For- schungsstandort Liebefeld BE nach Posieux FR zu verlegen?

GYSI: Der Kanton Freiburg hat vorgeschlagen, den Liebefelder Teil von ALP-Haras nach Posieux zu verlegen. Der Bundesrat hat sich dazu grundsätzlich offen ge- zeigt, aber drei Bedingungen ge- stellt. Erstens darf das Budget von ALP-Haras nicht reduziert werden. Zweitens muss der Um- zug für den Bund bezüglich Im- mobilienkosten neutral ausfal- len. Berechnungen haben erge- ben, dass diese beiden Bedin- gungen erfüllt werden können.

Drittens muss sich auch der Kan- ton Bern positiv zu einem Um- zug nach Posieux stellen. Die

Antwort des Kantons Bern steht derzeit noch aus.

Und wie stellt sich die Geschäfts- leitung zu einem möglichen Umzug?

GYSI: Wir haben in der Ge- schäftsleitung die Vor- und Nachteile eines Umzugs nach Posieux geprüft. Die Geschäfts- leitung kam Schluss, dass die Vorteile die Nachteile klar über- wiegen würden.

Was unternehmen die For- schungsanstalten selber, um die Forschung effizienter zu machen?

GYSI: Wir überprüfen in den drei Forschungsanstalten Agroscope regelmässig unter Einbezug der Kunden, ob wir mit unseren For- schungsprojekten auf dem rich- tigen Weg sind. Als Weiteres überprüfen wir innerhalb der Forschungsanstalten, ob und wie die Effizienz unserer Tätig- keit verbessert werden kann. Wir laden internationale Fachleute zu Peer Reviews ein und präsen- tieren ihnen unsere Arbeit und unsere Projekte.

Es ist unbestritten, dass die Wett- bewerbsfähigkeit im tierischen Sektor grösser ist als beim Pflan- zenbau. Wäre eine Überprüfung des Einsatzes der Forschungsmit- tel unter diesem Gesichtspunkt nicht sinnvoll?

GYSI: Die Frage des Einsatzes der Mittel innerhalb von Agro - scope für die landwirtschaftliche Forschung wird im Rahmen des Leistungsauftrags des Bundes neu überprüft. Es wäre verfrüht, schon jetzt Angaben zu einer all- fälligen Umverteilung der For- schungsmittel machen zu wol- len.

Welche Bedeutung kommt in Zu- kunft der Forschung für die Land- wirtschaft zu?

GYSI: Neben der Frage der Öko- logie werden in Zukunft bei der Forschung ökonomische Aspek- te wieder an Bedeutung gewin- nen. Die Frage wird sich stellen, wie die Produkte wirtschaftli- cher produziert werden können.

Letztlich geht es dabei um die Wettbewerbsfähigkeit der Land- wirtschaft. Dazu kann die For- schung einen wichtigen Beitrag leisten. Interview Anton Haas

«Agrarforschung dient Bauern und Bäuerinnen»

Agroscope / Michael Gysi, Direktor der ALP-Haras, informiert über die Schwerpunkte der landwirtschaftlichen Forschung und verschiedene Programme zur Ausgabenkürzung.

Direktor Michael Gysi ist davon überzeugt, dass die Agrarforschung einen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft leisten kann.

(Bild Anton Haas)

Der Kanton Freiburg beantragt dem Bundesrat, den Standort der Forschungsanstalt Agroscope ALP-Haras

von Liebefeld BE (Bild) nach Posieux FR zu verlegen.

(Bild ALP)

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