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Forschung für die Agroscope-Pflanzenzüchtungs-programme

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Academic year: 2022

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Pflanzen

Agroscope Merkblatt | Nr. 87 /

2018

Forschung für die Agroscope-Pflanzenzüchtungs- programme

Autoren: Susanne Brunner und Andrea Patocchi

Juli 2018

Krankheitsresistente Sorten sollen mithelfen, den Pflan- zenschutzmitteleinsatz in der Landwirtschaft zu ver- ringern. Die Gruppe Züchtungsforschung von Agroscope stellt den Züchtern die Grundlagen für eine effiziente Resistenzzüchtung zur Verfügung. Zusätzlich prüft die Gruppe die Chancen und die ökologischen Risiken der Prototypen, die mittels neuer Züchtungstechnologien entstanden sind. Dies geschieht im Labor, im Gewächs- haus und im Feld in der so genannten «Protected Site».

Robuste Sorten: Eckpfeiler einer erfolgreichen und nachhaltigen Landwirtschaft

Die Nutzung von krankheitsrobusten Sorten ist ein nach- haltiger Ansatz zur Reduktion des Pflanzenschutzmittel-Ein- satz, was aus ökologischen, politischen, gesellschaftlichen und marktwirtschaftlichen Gründen mehr und mehr gewünscht wird. Ziel der Pflanzenzüchtung ist es, solche Sorten zur Ver- fügung zu stellen. Die Züchtung dieser interessanten und marktrelevanten Genotypen erfordert aber einen langen und aufwändigen Selektionsprozess. Moderne Züchtungs- und Selektionstechnologien schaffen hierbei eine Effizienzsteige- rung.

Im Vergleich: eine resistente und eine anfällige Weizen-Sorte.

Molekularen Tools und Know-how

In den Agroscope-Pflanzenzüchtungsprogrammen für Apfel- bäume, Weizen und Reben ist die Marker-gestützte Selektion (MAS) für wenige Eigenschaften/Loci Routine geworden (meistens geht es um monogenetisch kontrollierte Resisten- zen gegen Pathogene). Durch den Klimawandel treten neue phytopathologische oder entomologische Probleme auf, weil die Pathogene in ihrer Evolution vermehrt Resistenzen durch- brechen. Für solche Herausforderungen entwickeln wir die entsprechenden Grundlagen wie z. B. die Identifikation von (neuen) Resistenzquellen, Informationen über das Vorkom- men von virulenten Stämmen, Identifikation von molekularen Markern für neue Resistenzgene, Verständnis der Resistenz- mechanismen usw.

Netzwerk von Apfelanlagen der Agroscope-Initiative

VINQUEST (www.vinquest.ch) zum Monitoring der Resistenz- durchbrüche von Apfelschorf-Resistenzgenen.

Einführung von modernen Selektionstechnologien Die traditionelle MAS ist ineffektiv, wenn eine Eigenschaft auf viele Gene mit jeweils kleinem Effekt zurückzuführen ist und zuverlässige Marker fehlen. In einem solchen Kontext könnte die moderne Selektionsmethode «genomische Selektion (GS)» die MAS komplementieren. In Zusammenarbeit mit den Agroscope-Züchtern sowie nationalen und internationalen Partnern führen wir Versuche durch, um diese Methode in unseren Züchtungsprogrammen zu etablieren.

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Forschung für die Agroscope-Pflanzenzüchtungsprogramme

2 Agroscope Merkblatt | Nr. 87 / 2018

Sammlung von Apfelakzessionen für die Etablierung der genomischen Selektion beim Apfelbaum.

Prüfung neuer Züchtungstechnologien

Neue Züchtungstechnologien entwickeln sich rasant. Auf dem Markt etablierte Sorten könnten durch die Anwendung dieser Technologien effizient verbessert werden, und das ohne ihre geschätzten Eigenschaften zu verändern. Die Grenzen zwi- schen den Produkten dieser neuen Züchtungsverfahren und klassisch gezüchteten Pflanzen verschmelzen zunehmend.

Wir prüfen die Chancen und die ökologischen Risiken der Prototypen aus diesen neuen Züchtungs-technologien im Labor, Gewächshaus und wo sinnvoll am Ende im Feld. Die Resultate dieser unabhängigen Forschung werden in wissen- schaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und stehen so als Ent- scheidungsgrundlage für die Politik und für die öffentliche Diskussion zur Verfügung.

Vergleich der bezüglich Kraut- und Knollenfäule resistenten cisgenen Kartoffel-Linie H43-4k mit ihrer Ausgangssorte Atlantic und weiteren Kontrollen.

Forschung mit GVP auf der Protected Site

Für die Untersuchung von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) im Feld betreibt Agroscope seit 2014 die sogenannte

«Protected Site». Die Anlage ist ca. drei Hektaren gross, ist doppelt umzäunt, permanent bewacht und überwacht. Der Zu- tritt ist auf geschulte Personen beschränkt. Wir sind für die technische Sicherheit der Anlage verantwortlich. und stellen die technische und wissenschaftliche Koordination der Ver- suche sicher. Das Feld steht Forschenden aus der Schweiz für Versuche mit GVP offen.

Für weitere Informationen zur Protected Site und zu laufenden Forschungsprojekten in diesem Bereich siehe

www.protectedsite.ch.

Protected Site 2017 – auf ihr laufen Versuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP).

Zusammenarbeit

Wir führen unsere Forschung in enger Zusammenarbeit mit den Agroscope-Züchtungsprogrammen und anderen Agro- scope-Gruppen durch (z. B. der Gruppe Biosicherheit), mit nationalen (z. B. Agroscope/ETHZ-Professur in Molekularer Pflanzenzüchtung) und internationalen Partnern durch (z. B.

INRA Angers, Frankreich; Plant and Food Research, Neusee- land; Universität Wageningen, Niederlanden; Julius Kuhn Insti- tut, Dresden, Deutschland; Universität Bologna, und Fonda- zione Edmund Mach, S. Michele a/A, Italien etc.).

Impressum

Herausgeber: Agroscope Reckenholzstrasse 191 8046 Zürich www.agroscope.ch Auskünfte: Andrea Patocchi

andrea.patocchi@agroscope.admin.ch Fotos Agroscope

Copyright: © Agroscope 2018

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