DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Als Unterkleidung empfiehlt sich schweiß- absorbierendes Material. Zum Beispiel saugen die neuen Kunstfasern Dunova und Lifa den Schweiß auf und geben ihn nach außen ab, so daß kein Kältegefühl auf der Haut entsteht.
Regencape und Schuhe mit rutschfesten Sohlen vervollständigen die Standardaus- rüstung. Bei starker Sonneneinstrahlung oder kühler Witterung ist eine Kopfbedeckung an- gebracht.
Radfahrerhosen mit Innenleder (je nach Witte- rung kurz oder lang), die direkt auf der Haut getragen werden, verhindern auch bei längeren Fahrten weitgehend Sitzprobleme.
Wenn Radfahren zum Streß wird
Radfahren auf verkehrsreichen Straßen oder in sehr hügeligem Gelände bringt gewöhnlich mehr Schaden als Nutzen. Übermäßige An- strengung, Angst, ständige Konzentration auf den Verkehr und das Einatmen der Auto- abgase stellen für Ihren Patienten eine zusätz- liche Belastung dar.
Freie Fahrt ins Grüne
Zum Radfahren eignen sich am besten verkehrsarme, ländliche oder waldreiche Gebiete. Die Streckenführung sollte möglichst flach sein. Für die ersten vier Wochen ist ein 20- bis 30minütiges Aufbautraining empfeh- lenswert. Ab der 5. Woche kann sowohl die Gesamttrainingsdauer als auch die Länge der im Trainingstempo zu absolvierenden Strecke heraufgesetzt werden.
Bei zu schlechter Witterung oder in der prallen Mittagssonne sollte Ihr Patient seinen „Draht- esel" im Stall lassen.
Starker Gegenwind oder sehr hügeliges Ge- lände bewirken einen sprunghaften Anstieg der Beanspruchung. In solchen Fällen ist es am besten, vom Rad zu steigen. Das ist keine Schande, denn: ,Wer sein Fahrrad liebt ..."
Mono Mack' 20 mg Mono Mack ® 40 mg - Mono Mack ® Tropfen • Koronartherapeutika. Zusammensetzung: 1 Tablette Mono Mack 20 mg/40 mg enthält: lsosorbid-5-nitrat 20 mg/
40 mg, 1 g Lösung (= 18 Tropfen) enthält: lsosorbid-5-nitrat 40 mg. Anwendungsgebiete: Langzeitbehandlung koronarer Durchblutungsstörungen (Angina pectoris). Vorbeugung von Angina-pectoris-Anfällen. Nachbehandlung des Herz- infarktes bei Weiterbestehen von Angina pectoris. Behand- lung der chronischen Herzmuskelschwäche in Verbindung mit Digitalis und/oder harntreibenden Mitteln (Diuretika).
Gegenanzeigen: Bei Schock, hypotonen Kollapszuständen und akutem Herzinfarkt dürfen Mono Mack 20 mg/40 mg und Mono Mack Tropfen nicht angewandt werden. Bei sehr niedrigem Blutdruck, in den ersten 3 Monaten der Schwan- gerschaft und in der Stillzeit darf die Einnahme nur dann erfolgen, wenn nach Ansicht des Arztes der Nutzen ein etwaiges Risiko überwiegt. Nebenwirkungen: Eventuell auf- tretende Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, vorübergehende Gesichtsrötung (Flush), Übelkeit und Erbrechen lassen gewöhnlich nach einigen Tagen nach.
Besonders zu Beginn der Behandlung besteht die Möglich- keit einer Blutdrucksenkung und einer Erhöhung der Puls- frequenz. Diese Medikamente können auch bei bestim- mungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beein- trächtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behand- lungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Packungsgrößen: Mono Mack 20 mg: O.P. mit 50 Tabletten N2 DM 31,20, 0.P. mit 100 Tabletten N3 DM 57,40. Mono Mack 40 mg: O.P. mit 50 Tabletten N2 DM 48,45, O.P. mit 100 Tabletten N3 DM 90,30. Mono Mack Tiopfen: O.P. mit 20 g 19 ml) Tropflösung DM 24,95, O.P. mit 50 g (= 47 ml) Tropflösung DM 52,75. Anstaltspackungen.
Heinrich Mack Nachf., Chem.-pharm. Fabrik, 7918 Illertissen Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die gleichzeitige Ein- nahme von blutdrucksenkenden Präparaten, anderen gefäß- erweiternden Mitteln (Vasodilatatoren), Kalzium- antagonisten, trizyklischen Anti-
depressiva und Alkohol kann die blut- drucksenkende Wirkung von Mono Mack 20 mg/40 mg und Mono Mack Tropfen verstärken. Stand: März 85.
ALTENPFLEGE
Zu dem Artikel von Dr. med.
Rainer Goldammer: „Pflege- versicherung: Lösen oder ver- walten?", in Heft 33/1985, Sei- te 2317 ff.:
Neues Konzept erforderlich
...
Eine versicherungs- rechtliche Regelung der Finanzierung des Pflegeri- sikos kann den Pflegefall weder verhindern noch verzögern. Die zunehmen- de Verschiebung der Al- tersstruktur der Bevölke- rung und die zu erwarten- de Zunahme hilfs- und pflegebedürftiger alter Mit- bürger erfordert ein neuesgesundheitspolitisches Konzept. Mit Recht werden
Rehabilitationskliniken, zum Beispiel für Hemiple- giker, Tageskliniken für Behinderte und insbeson- dere mehr Pflegekräfte und Therapeuten für am- bulante und stationäre Hil- fen gefordert. Leider feh- len Vorschläge, wie diese Defizite in der Versorgung alter Menschen beseitigt werden können . . Wer Verbesserungen bei der Betreuung gebrechlicher und hilfsbedürftiger alter Mitbürger anstrebt, darf die Kostenfrage ... nicht ausklammern.
Alte gebrechliche Men- schen sind mehr als Ge- sunde auf Dienstleistun- gen angewiesen. Ehepart- ner, Familienangehörige, zum Teil auch freiwillige Helfer leisten Hilfe oft bis zur Grenze der Leistungs- fähigkeit bzw. der Zumut- barkeit. Kenner der Mate- rie sind sich einig, daß eine weitere Mobilisierung von freiwilligen Hilfskräften wenig Erfolg verspricht.
Hilfsdienstleistende kön- nen die Pflegearbeit er- leichtern und ergänzen, können aber hauptberuf- liche Pflegekräfte nicht er- setzen...
Brennend ist die Frage nach einer besseren Ver-
sorgung von Schwer- und Schwerstpflegefällen, die ambulant nicht versorgt werden können. Es muß festgestellt werden, daß viele Pflegeabteilungen mit der Versorgung von schweren Pflegefällen überfordert sind. Aktivie- rende Pflege wird fast nir- gends ausreichend durch- geführt. Möglichkeiten ei- ner Rehabilitation bleiben meist ungenutzt, Kompli- kationen im Krankheitsver- lauf bei Multimorbidität werden wegen mangeln- der diagnostischer Einrich- tungen häufig verkannt...
Zur Sicherstellung notwen- diger Rehabilitationsmaß- nahmen nach Kranken- hausentlassung, aber auch zur Betreuung multimorbi- der Schwerpflegefälle müssen Versorgungsein- richtungen mit ausreichen- der diagnostischer und therapeutischer Ausstat- tung bereitgestellt werden.
Diese Abteilungen sollten unter Leitung von Ärzten stehen, die über geriatri- sche Erfahrungen verfü- gen. Ihre Einrichtung wür- de Pflegeheime von unzu- mutbaren Aufgaben entla- sten und die Heimpflege verbilligen.
Nachsorgeabteilungen — eventuell auch Tagesklini- ken — sollten allen größe- ren Krankenhäusern ange- gliedert werden. Vor der Entlassung muß durch Ärz- te und durch den Sozial- hilfsdienst geprüft werden, ob und unter welchen Vor- aussetzungen eine ausrei- chende Versorgung ambu- lant oder in einem Pflege- heim sichergestellt wer- den kann. Nachsorgeabtei- lungen müssen in den
Krankenhausbedarfsplan aufgenommen werden.
Über kostendeckende Pflegesätze muß mit den gesetzlichen Krankenkas- sen verhandelt werden...
Prof. Dr. med.
Heinrich Bergstermann Friedenspromenade 10 8000 München 82
BRIEFE AN DIE REDAKTION
Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 41 vom 9. Oktober 1985 (15) 2947