ULTRASCHALLKONGRESS 1982
„Drei-Länder-Treffen"
(Deutschland — Österreich —Schweiz) 1.-4. Dezember 1982 in Bern/Schweiz
Ehrenpräsidium: Prof. Dr. med. W. A. Fuchs, Inselspital, CH-3010 Bern Leitung:
Wissenschaftliches Sekretariat:
Auskunft und Anmeldung:
PD Dr. med. R. Ch. Otto, Universitätsspital, CH-8091 Zürich
Dr. med. F. X. Jann, Universitäts- Frauenklinik, CH-3012 Bern Administratives Sekretariat, Postfach 182, CH-4013 Basel
Ultraschallgeleitete Eingriffe, Standardisierung der Ultraschalluntersuchung.
Sonographie versus CT, endoskopischer Ultraschall, Mammadiagnostik, neue Entwicklungen,
Qualitätskontrolle/Ausbildung, Kernspintomographie
Hauptthemen:
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das Ritter-Abonnement
BUCHBESPRECHUNGEN
klid und machte sich nun selbst daran, die Gesetze der Perspektive zu ermit- teln, er erfand zahlreiche Instrumente und auch Be- griffe in deutscher Spra- che. Wieder zu Hause, ging er den Proportionsfragen geradezu epidemiologisch nach, er vermaß rund 300 Menschen, und er stellte schließlich fest: Die Varia- tionsbreite ist groß, und es ist die Kunst, die aus die- sem Angebot das Schöne oder den Ausdruck aus- wählt und darstellt.
Und dann geschieht etwas Überraschendes: Der Deut- sche Albrecht Dürer, der die Renaissance in sein Va- terland holt, geht gleich ei- nen ganzen Schritt weiter als seine italienischen Lehrmeister und Vorbilder, indem er die Naturbeob- achtung und -darstellung übt, erlernt und mit den in Italien gelernten Techniken verbindet. Die Überladen- heit mancher Zeichnun- gen, Schnitte und Stiche kommt daher. Aber mit Dü- rer beginnt d.ie Landschaft als eigenständiges Motiv in der europäischen Malerei, wir alle kennen seine Tier- und Pflanzenbilder — das Häschen und die Gräser als Beispiele genannt. Und mit ihm beginnt in Deutsch- land die individuelle Por- trätmalerei.
Auch Leonardo skizzierte nach der Natur, aber nur für sich, in seinem nicht sehr reichhaltigen Gemäl- dewerk ist davon nicht viel zu sehen. Mit Leonardo aber hatte Dürer noch et- was gemein: den Hang zum technischen Tüfteln. Der aber wirkte sich bei Dürer ganz praktisch aus: Inner- halb von wenigen Jahren erlernte er in dem Land, das gerade die Druckkunst erfunden hatte, vier grafi- sche Techniken, von denen es zwei schon gab — den Holzschnitt und den Kup- ferstich —, und von denen zwei gerade erfunden wur- den: der Kaltnadelstich und die Radierung.
Dies alles ist in der Mono- graphie von Peter Strieder spannend berichtet. Man kann aber auch eine ande- re Entwicklung Dürers nachvollziehen — die des frommen geistlichen Ma- lers. Am Ende seines Le- bens wird seine Heimat- stadt protestantisch, und er war von Anfang an ein Ver- ehrer Luthers, ursprüng- lich theologisch geschult und geleitet von einem Au- gustinermönch, der auch Luthers Lehrer war. Daß er dem protestantisch gewor- denen Rat der Stadt seine Apostel schenkte, war ein kunstpolitischer Akt — er verhinderte, daß protestan- tische Bilderstürmerei sich
in Nürnberg breitmachen und der Kunst, die auch für den lutherischen Dürer Gottesdienst blieb, den Bo- den entziehen konnte.
Walter Burkart, Köln Peter Strieder: Dürer, Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Köster, Kö- nigstein im Taunus, 1981, 25 x 33 cm, 400 Seiten, 457 Ab- bildungen, davon 161 farbig, Ganzleinen im Schuber, 160 DM
Hedwig Walwei-Wiegel- mann (Hrsg.): Die Wunde namens Deutschland, Ein Lesebuch zur deutschen Teilung, Verlag F. H. Kerle, Freiburg/Heidelberg, 1981, 362 Seiten, gebunden, 29,80 DM
Der Schmerz über die Tei- lung Deutschlands, der für uns alle unser Nationalge- fühl bestimmt und uns im- mer gegenwärtig ist, hat in vielfacher Weise und mit gegensätzlichen Auffas- sungen und Folgerungen zahlreiche Schriftsteller zur Äußerung bewegt. Viele solcher Aussagen sind hier vereint und kommen so in- direkt zu einer Aussprache, die uns tief bewegt und hinter Trauer und Machtlo- sigkeit vielleicht doch ei- nen Weg der Hoffnung zeigt. Ein Buch, das viele ergriffen lesen werden.
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