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Archiv "Elektronische Gesundheitskarte: Karte statt USB-Stick als Speichermedium" (13.07.2009)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 28–29⏐⏐13. Juli 2009 A1471

T E C H N I K

USB-Sticks sind als dezentrale Spei- chermedien für Gesundheitsdaten in der geplanten Telematikinfrastruk- tur aufgrund ihrer mangelnden An- wenderfreundlichkeit nicht oder nur schlecht geeignet. Denkbar als de- zentrale Speicherlösung wäre jedoch die elektronische Gesundheitskarte (eGK) selbst, wenn sie mit zusätzli- chem Speicherplatz ausgestattet würde. Zu diesem Ergebnis kommt die „Untersuchung zur Forderung nach Tests mit zusätzlichen dezen- tralen Speichermedien“, die das Fraunhofer-Institut für Offene Kom- munikationssysteme (FOKUS) im Auftrag der Gematik durchgeführt hat. Grundlage für die Studie war ein Eckpunktepapier der Bundesärzte- kammer, das technik- und ergebnis- offene Tests von dezentralen Spei- chermedien in der Hand des Versi- cherten als Alternative zur serverba- sierten Speicherung im Rahmen der Telematikinfrastruktur fordert.

Das knapp 80 Seiten umfassende FOKUS-Gutachten vergleicht nicht nur USB-Sticks mit und ohne zu- sätzliche Sicherheitsfunktionen mit der derzeitigen eGK-Technologie, sondern bezieht zusätzlich zwei mög- liche Kartenvarianten mit ein: die eGK_M mit einem Speicher von ei-

nem Megabyte (MByte) und die eGK_M+ mit einem 100-MByte- Speicher. Nach Meinung der Exper- ten wäre die gegenüber USB-Sticks erheblich geringere Speicherkapa- zität der Chipkarten für die heute vorhersehbaren Einsatzszenarien aus- reichend.

Die Kosten für eine Nutzung er- weiterter Gesundheitskarten schät- zen die Gutachter deutlich niedriger ein als die Einführung der USB-Va- rianten, weil die Leistungserbringer keine neuen Kartenterminals an- schaffen müssten und vorhandene Schnittstellen der Lesegeräte weiter genutzt werden könnten. Darüber hinaus wären die erweiterten Chip- karten – anders als die USB-Lösun- gen – mit PIN und wechselseitiger Autorisierung von Gesundheitskar- te und Heilberufsausweis direkt in die Sicherheitsinfrastruktur der eGK integriert. Den Ansatz, USB- Sticks in Kombination mit eGK und Heilberufsausweis zu verwenden, um die sichere Telematikinfrastruk- tur zu nutzen, verwerfen die Exper- ten als zu kompliziert.

Das K.-o.-Kriterium für den USB- Stick ist letztlich die Anforderung, dass sämtliche Anwendungen der eGK diskriminierungsfrei, das heißt

auch für Computerlaien zugänglich sein müssen. Im Falle des unge- schützten, unpersonalisierten USB- Mediums hätte der Versicherte je- doch die Verantwortung für den Da- tenerhalt und die Verwaltung aller Daten auf dem Stick und müsste selbst darauf achten, dass die Lebensdauer des Mediums und der kryptografische Schlüssel nicht überschritten werden. Dies verlange dem Versicherten besondere Fertig- keiten ab. „Die Verantwortung für den Schutz der eigenen Daten kann deshalb von vielen Versicherten nicht wahrgenommen werden“, heißt es in der Studie.

Da die gespeicherten Daten bei ei- nem Defekt verloren sind, muss außerdem die Zuverlässigkeit des Speichermediums hinsichtlich Le- bensdauer und Robustheit gewährleis- tet sein. Für USB-Sticks gebe es der- zeit keine offenen Prüfverfahren zur Sicherstellung der Wirkbetriebstaug- lichkeit sowie keine Referenzen für deren Verwendung in ähnlichen Pro- jekten, bemängeln die Experten.

Vor diesem Hintergrund emp- fiehlt das Gutachten, die eGK_M und die eGK_M+ weiter zu testen, da das Angebot einer dezentralen Speicherung die Akzeptanz der Ge- sundheitskarte erhöhen könnte. KBr

ELEKTRONISCHE GESUNDHEITSKARTE

Karte statt USB-Stick als Speichermedium

FOKUS-Studie zu dezentralen Speicher- medien: www.gematik.de/upload/

Untersuchung_Dezentrale_Speicher medien_4879.pdf

@

Das Fraunhofer-Institut für Ange- wandte Informationstechnik FIT (www.fit.fraunhofer.de) hat ein Komplettsystem für das Scannen von Gewebe und pathologischen Schnitten vorgestellt. Ähnlich dem Laserscanning-Mikroskop liefert

„TopoScan“ hohe optische Auflö- sungen und ermöglicht im Gegen- satz zu herkömmlichen Laserscan- ning-Mikroskopen auch hochpräzise Einzelmolekülmessungen innerhalb der Zelle. Das Gerät gibt es in einer automatisierten Lösung, die das Pro-

ben- und auch das Liquidhandling automatisch durchführen kann. Das heißt, die Probenkammer wird gela- den, und die Proben werden automa- tisiert abgearbeitet.

Ein weiteres wichtiges Feature des Systems ist neben der Einzel-

molekülfähigkeit auch die lernfähi- ge Software, die vom Nutzer an des- sen Bedürfnisse angepasst werden kann. Das Gerät scannt die Ober- fläche von Gewebeschnitten in ei- ner Genauigkeit von wenigen Nano- metern mit einem Laser ab. Der Laser kann zusätzlich Fluoreszenz- Ereignisse auslösen, die vertiefte In- formationen über Morphologie und Struktur der vorliegenden Probe (Toponomie, deshalb der Name

„TopoScan“) geben. Das reflektier- te Licht wird zu Bildern der Probe zusammengesetzt. Diese Bilder können über die lernfähige Soft- ware besser als mit herkömmlichen Werkzeugen analysiert werden. EB

PATHOLOGIE

Gewebescanner

System zum Scannen von Gewebe und pathologischen Schnitten mit hoher optischer Auflösung

Foto:FIT

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