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Archiv "Lebensversicherungen: Die Renditen sinken weiter" (27.01.2012)

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A 164 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 4

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27. Januar 2012

LEBENSVERSICHERUNGEN

Die Renditen sinken weiter

Aber die Überschussbeteiligungen liegen immer noch über den Zinsen, die am Kapitalmarkt zu erzielen sind.

D

ie Lebensversicherer senken für 2012 erneut die laufende Verzinsung (auch Überschussbetei- ligung genannt) der angelegten Kundengelder – und das sogar stär- ker als in früheren Jahren. Die gute Nachricht: Die Überschussbeteili- gung, eine wichtige Kennzahl für die Rendite der Lebensversiche- rung, ist mit durchschnittlich vier Prozent immer noch deutlich höher als die Zinsen, die am Kapitalmarkt zu erzielen sind. Diese liegen der- zeit für zehnjährige Bundesanlei- hen bei 1,82 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 2,94 Prozent.

Im Durchschnitt zahlen die Le- bensversicherer für 2012 eine Über- schussbeteiligung von vier Prozent.

Im letzten Jahr wurden noch 4,07 Prozent gutgeschrieben, 2009 wa- ren es sogar 4,26 Prozent. Das geht aus Berechnungen der Kölner Rating-Agentur Assekurata hervor.

Von 63 dort erfassten Lebensversi- cherungen senken 50 die Verzin- sung, zwölf halten sie stabil und nur eine, die Deutsche Ärzteversiche- rung, erhöht sie. Hier gibt es 4,05 Prozent (nach vier Prozent).

Abgesenkter Garantiezins

Seit dem 1. Januar gilt auch ein nied- rigerer Garantiezins. Für neue, nach dem Jahreswechsel abgeschlossene Lebensversicherungen wird nur noch ein Zins von 1,75 Prozent auf die Kapitalanlagen garantiert, bislang waren es 2,25 Prozent. Hier handelt es sich um den staatlich festgesetz- ten Höchstzins (auch Höchstrech- nungszins genannt), den die Le- bensversicherungen ihren Kunden gutschreiben dürfen. Dieser Höchst- satz wird vom Staat bestimmt, um sicherzustellen, dass sich die Versi- cherungen nicht mit Zinsverspre- chen gegenseitig überbieten und da- mit ihre Bonität und Solvenz beein- trächtigen.

Zum Teil hatte sich die Branche gegen die starke Senkung des Ga- rantiezinses gesträubt, weil damit ein Verkaufsargument verloren ge- he. Der Garantiezins schränkt die Lebensversicherer in ihren Anlage- möglichkeiten ein, weil sie sich auf sichere Anleihen beschränken müs- sen, die in der Niedrigzinsphase nur geringe Erträge abwerfen.

Der Garantiezins und die Über- schussbeteiligung werden nicht auf die gesamte Prämie gezahlt, sondern auf die eingezahlten Prämien nach Abzug der Kosten für Provisionen und Verwaltung. In Wahrheit erzie- len die Lebensversicherungen weit höhere Erträge auf die Kundengel- der. Aus diesen Überschüssen betei- ligen die Lebensversicherer die Ver- sicherungsnehmer durch die laufen- de Überschussbeteiligung. Der ein- mal zugesagte Garantiezins bleibt

über die gesamte Laufzeit des Versi- cherungsvertrags erhalten. Verträge, die vor 2004 abgeschlossen wurden, erhalten je nach Abschlusstermin ei- nen garantierten Zinssatz von bis zu vier Prozent. Das gilt aber nur noch für einen kleinen Teil der Verträge.

Im Durchschnitt aller Verträge müs- sen die Lebensversicherer eine deut- lich geringere Garantieverzinsung erwirtschaften. Bei der Allianz Le- ben beträgt die im Durchschnitt aller Verträge gewährte Garantieverzin- sung 3,2 Prozent.

Von 3,35 bis 4,6 Prozent

Zu den Überschussbeteiligungen kommen noch ein Schlussüber- schuss und ein Sockelbetrag für die Beteiligung an den Bewertungsre- serven. Das ergibt bei der Allianz eine gesamte Verzinsung der Spar- anteile von mindestens 4,5 Prozent (2011: 4,7 Prozent). Beim aktuel- len Niveau der Bewertungsreserven kommt noch eine zusätzliche Ver- zinsung von 0,1 Prozent hinzu.

Die Bewertungsreserven ergeben sich aus dem Unterschied zwischen Zeitwert und Buchwert der zu An- schaffungskosten bewerteten Kapi- talanlagen. Diese stillen Reserven stehen den Versicherten zu, die Auf- teilung erfolgt nach der Höhe und der Anlagedauer des vom Kunden eingezahlten Kapitals. Weil die Hö- he der stillen Reserven von Jahr zu Jahr mit der Finanzmarktentwick- lung schwankt, wird ein Sockelbe- trag festgelegt. Bei Vertragsablauf wird als Beteiligung an den Bewer- tungsreserven mindestens der So- ckelbetrag ausbezahlt.

Die höchsten Überschussbeteili- gungen zahlen 2012 Targo, Inter- risk, Europa, Ageas Deutschland, Neue Leben und Stuttgarter mit 4,6 Prozent. Am Ende steht Zürich Le- ben mit 3,35 Prozent.

Armin Löwe TABELLE

Überschussbeteiligungen der Le- bensversicherungen (Auswahl)

Quelle: Assekurata Versicherung

Allianz Alte Leipziger Axa Barmenia Continentale Cosmos Debeka Deutsche Ärzte - versicherung HUK Coburg Iduna

Nürnberger Leben Targo

Volkswohl Bund Zürich Leben

2012 4,00 3,85 3,80 4,00 4,15 4,05 4,15 4,05

4,00 4,00 4,00 4,60 4,05 3,35

W I R T S C H A F T

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