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Archiv "Sichere Geldanlage mit Rendite: Gute Erträge bei niedrigem Zins" (08.04.2005)

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A994 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 148. April 2005

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ie als extrem sicher gel- tenden Bundeswertpa- piere werden besonders niedrig verzinst. Hingegen las- sen sich mit Inhaberschuld- verschreibungen der Finanz- dienstleister bereits bis zu 0,5 Prozentpunkte mehr erzielen.

Noch mehr Rendite winkt bei Unternehmensanleihen, die in großer Vielfalt an der deut- schen Börse gehandelt wer- den. Die Palette reicht von Pa- pieren gut situierter Firmen, die so gut wie kein Ausfallrisi- ko beinhalten und daher eher niedrig verzinst werden, bis hin zu eher spekulativen Titeln von kleineren Gesellschaften, die mehr als 8,0 Prozent erwar- ten lassen. Entscheidend für den Anlageerfolg ist es, einen

„gesunden Mittelweg“ aus Ri- siko und Ertrag zu finden und das Anlagegeld zu streuen.

Unternehmensanleihen Vorsichtige Investoren setzen auf Anleihen deutscher Spit- zenunternehmen wie etwa der Deutschen Telekom. Zah- lungsprobleme des ehemals größten deutschen Staatskon- zerns erscheinen mehr als un- wahrscheinlich. Wer indes höhere Zinsen anstrebt, kann bei den Titeln aus der „zweiten Reihe“ fündig werden, unter anderem bei den Autozuliefe- rern oder Maschinenbauher- stellern. Interessant können daneben „nachrangige Anlei- hen“ erstklassiger Emittenten sein, bei denen das Ausfallrisi- ko ebenfalls gering erscheint.

Diese Papiere werden im Konkursfall erst nach Befrie- digung aller anderen Gläubi- ger bedient, ansonsten sind sie klassischen Anleihen gleich- gestellt. Allerdings sollte man sich stets der Tatsache bewusst sein, dass jeder Mehrertrag nichts anderes ist als eine „Zit- terprämie“ – und diese fällt umso höher aus, je riskanter das Papier an der Börse beur- teilt wird.

Hohe Zinsen versprechen im Übrigen auch verschiede- ne Unternehmen, die ihre Anleiheemissionen beispiels- weise über das Internet ver- treiben, jedoch keine Bör- seneinführung planen. Hier

sollten Sparer sehr genau auf den Unternehmenszweck, den bisherigen Geschäftserfolg und die Verwendung der Mit- tel achten. Gerade derzeit tummeln sich in diesem Seg- ment neben manchen seriö- sen Adressen auch schwarze Schafe, die mit versprochenen Zinssätzen von mehr als acht Prozent werben. Recht faden- scheinig mutet dabei der Hin- weis an, dass diese Zinsen „oh- ne Kursrisiko“ seien. In der Tat muss der Anleger mangels Börsennotierung keine Kurs- schwankungen fürchten, aller- dings kann er die Papiere meist auch nicht vorzeitig ver- kaufen. Ihm bleibt nur die Hoffnung, dass das Unterneh- men seinen Verpflichtungen zu Zins- und Tilgungszahlungen nachkommen kann.

Wer das Risiko nicht scheut, kann auch bei den „Emerging- Market-Anleihen“ manches Schnäppchen machen, bei- spielsweise mit türkischen oder kroatischen Papieren.

Hier liegen die Renditen zwi- schen 4,5 und mehr als 7,5 Pro- zent, wobei wiederum das Ar- gument der „Zitterprämie“

beachtet werden muss: Die Zahlungsunfähigkeit von Ar- gentinien zeigte, dass auch Staaten Pleite gehen können.

Es gilt also, die Argumente ge- geneinander abzuwägen: Dank der Fortschritte in der EU-Dis- kussion haben etwa Türkei- Papiere an Risiko verloren, bei Bonds von Jamaika brauchen Anleger indes möglicherweise starke Nerven.

Alternativ bieten sich dane- ben die rund 600 Genussschei- ne an, die von inländischen Unternehmen und insbeson- dere zahlreichen Finanzdienst- leistern ausgegeben wurden.

Bis zu 6,5 Prozent Ertrag kön-

nen Anleger mit diesen Titeln erzielen; die Risiken sind über- schaubar. Denn Genussschei- ne stellen eine Art „Zwitter“

aus Aktie und Anleihe dar. Ei- nerseits ist der Anleger im Re- gelfall an der Gewinnentwick- lung beteiligt, das heißt, Erträ- ge werden nur bei einem er- folgreichen Geschäftsjahr be- zahlt – mit Nachzahlungsan- spruch, sollte die Gewinnaus- schüttung für ein oder mehre- re Jahre ausgesetzt werden müssen. Andererseits hat er kein Mitspracherecht etwa in der Hauptversammlung. Per saldo überwiegt jedoch bei den meisten Papieren eine ren- tenähnliche Ausgestaltung, bei denen der Anleger auf regel- mäßige Zahlungen vertrauen kann. Zudem bieten Genuss- scheine eine steuerlich interes- sante Komponente: Im Gegen- satz zu Anleihen werden diese Papiere „flat“ gehandelt, das heißt, im Kurs ist auch der seit der letzten Ausschüttung ange- sammelte Zinsertrag enthal- ten. Der Kurs steigt also bis zur nächsten Ausschüttung, um dann quasi schlagartig wieder zurückzufallen. Clevere Anle- ger kaufen daher Genuss- scheine kurz nach der Aus- schüttung, die meist in den Sommermonaten erfolgt, be- halten sie knapp zwei Jahre und verkaufen sie kurz vor der übernächsten Ausschüttung wieder. Im Ergebnis ist hier al- so nur ein Ausschüttungsbe- trag steuerpflichtig, der danach erzielte Kursgewinn bleibt je- doch steuerfrei.

Eine „Zwitterstellung“ zwi- schen Anleihe und Aktie neh- men noch eine ganze Reihe weiterer Finanzprodukte ein, die gerade jetzt besonders in- teressant erscheinen. Zu nen- nen sind hier Wandelanleihen,

die neben einer festen (aber meist niedrigen) Zinszahlung auch ein Wandlungsrecht in die Aktien des Unternehmens vorsehen. Läuft die Börse schlecht, profitiert der Anle- ger von der Verzinsung, bei steigendem Aktienkurs bringt möglicherweise das Wand- lungsrecht einen überdurch- schnittlichen Erfolg. Attrak- tiv sind daneben „Aktienan- leihen“, die mit bis zu 18 Pro- zent verzinst werden. Im Ge- gensatz zu klassischen Anlei- hen hat hier der Emittent ein Wahlrecht, ob er zum Fällig- keitstermin den Nominalwert zurückzahlt oder eine be- stimmte Anzahl einer Aktie liefert. Riskant sind solche Pa- piere nur dann, wenn die zu- grunde liegende Aktie massiv einbrechen sollte. Geht man jedoch von einer weiteren Börsenerholung aus, könnten sich Aktienanleihen im lau- fenden Jahr zum Erfolgspro- dukt für Anleger entwickeln.

Zertifikate und Optionsscheine

Gänzlich die festverzinsliche Schiene verlassen Investoren, die auf geschickte Strate- gien bei Terminprodukten und hier insbesondere Zertifikaten und Optionsscheinen setzen.

Denn hier lassen sich binnen kürzester Zeit durchaus zwei- stellige Renditen erzielen.

Der Nachteil liegt in der Un- wägbarkeit vieler Strategien:

Da die meisten Produkte eng an die Entwicklung des Akti- enmarktes gekoppelt sind, kann ein Rückschlag bei den Aktien auch Verluste bei den Derivaten zur Folge haben.

Dies gilt im Übrigen auch bei den zuletzt in großer Vielfalt aufgelegten Anleihen, denen ein Aktienkorb aus zehn, 20 oder mehr Papieren zugrunde gelegt ist. Hier können sich die Anleger oftmals über ei- nen Jahrescoupon von bis zu zehn Prozent freuen. Sollte sich jedoch eine einzige Aktie aus dem zugrunde liegenden Korb ungünstig entwickeln, kann die gesamte Wertent- wicklung zunichte gemacht sein, manchmal drohen auch Kapitalverluste. Peter Jobst

Sichere Geldanlage mit Rendite

Gute Erträge

bei niedrigem Zins

Mit Standardanleihen lassen sich nur geringe Erträge erzielen. Doch es gibt Alternativen.

Wirtschaft

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