plikation als bei hauterscheinungs- freien Beschäftigten beobachtet (19).
60 Prozent der Untersuchten appli- zierten das Testpräparat ausreichend, aber immer noch 40 Prozent dieser auf den Hautschutz besonders ange- wiesenen Patienten taten dies unzu- reichend.
Die Fluorenszenzmethode ist aufgrund ihrer Anschaulichkeit ein besonders geeignetes didaktisches Verfahren, um hautgefährdete Be- schäftigte zum korrekten Hautschutz zu motivieren (21): Bei 25 hautgefähr- deten Metallarbeitern führten wir ei- ne Hautschutz-Einweisung mittels Fluoreszenztechnik durch, während einer Vergleichsgruppe von ebenfalls 25 Arbeitern ein Videofilm zum kor- rekten Hautschutz vorgeführt wurde.
Nach sechs Wochen wurden die Me-
tallarbeiter erneut untersucht und das Anwendungsverhalten mit dem flu- oreszierenden Testpräparat evaluiert.
Dabei verbesserte sich die Applikati- on des präexpositionellen Haut- schutzes in der Fluoreszenzgruppe signifikant (p<0,001) gegenüber dem Eingangstest und war ebenso signifi- kant besser als das Anwendungsver- halten der durch einen Videofilm ge- schulten Metallarbeiter.
Die genannten Beobachtungen lassen den Schluß zu, daß die persönli- che visuelle Instruktion mit dem Auf- zeigen der eigenen Fehler ein geeigne- tes Instrument in der Schulung haut- gefährdeter Berufstätiger ist und so zur Verbesserung des täglichen Haut- schutzes am Arbeitsplatz beitragen kann. Da die persönliche ärztliche Präventionsberatung von hautgefähr-
deten Beschäftigten als besonders wichtig eingestuft wird (14), bietet sich dem Arzt somit ein wirksames und wenig aufwendiges Verfahren zur Ver- besserung der Verhaltensprävention.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 1997; 94: A-1489–1492 [Heft 22]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.
Anschrift der Verfasser
Prof. Dr. med. Peter Elsner Dr. med. Walter Wigger-Alberti Universitätsspital Zürich Dermatologische Klinik Gloriastraße 31
8091 Zürich
A-1492
M E D I Z I N
ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT
(40) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 22, 30. Mai 1997 Mit der frühzeitigen Beobach-
tung der spontanen Bewegungen von Säuglingen und Kleinkindern lassen sich neurologische Defizite feststel- len. Heinz Prechtl und Mitarbeiter von der Karl-Franzens-Universität in Graz, Österreich, beobachteten 130 Kinder, geboren in fünf Krankenhäu- sern in Österreich, Italien, den Nie- derlanden und Deutschland, bei de- nen eine neurologische Störung ver- mutet wurde. Die Kinder wurden an Hand von Ultraschalluntersuchungen in zwei Gruppen unterteilt: geringes Risiko und hohes Risiko für Gehirnlä- sionen. Mit Hilfe von Videokameras wurde die Qualität spontaner Krümm- und Drehbewegungen (von der Geburt bis zum Alter von neun Wochen) sowie von Zappelbewegun- gen (beginnen mit etwa sechs Wo- chen, vollständig ausgeprägt mit neun bis 13 Wochen, lassen nach mit 14 bis 20 Wochen) bewertet. So wur- den die Kinder von ihrer Geburt bis zur Entlassung jede Woche eine Stun- de überwacht, danach bis zum Alter von zwei Jahren alle drei bis vier Wo- chen für jeweils 15 Minuten.
Die Autoren klassifizierten nor- males Krümmen und Winden als grobe Bewegungen von Hals/Nacken und
Rumpf mit Flexion und Extension der Gliedmaßen in wechselnderReihenfol- ge. Normales Zappeln klassifizierten sie als andauernden Strom kleiner run- der Bewegungen geringer Weite und moderater Geschwindigkeit mit unter- schiedlicher Beschleunigung der Be- wegungen von Hals/Nacken, Rumpf und Gliedern in alle Richtungen. Zap- pelbewegungen sind fortwährend beim wachen Kind zu beobachten, ein- gestellt nur, wenn das Kind seine Auf- merksamkeit fokussiert oder wenn es schreit. Bei 67 von 70 Kindern (96 Pro-
zent) mit normalen Zappelbewegun- gen ergaben sich reguläre neurologi- sche Befunde. Bei 57 von 60 Kindern (95 Prozent), die ungewöhnliche oder keine Zappelbewegungen aufwiesen, wurden neurologische Defizite festge- stellt. Die Autoren glauben, daß ihre
„einfache und verläßliche“ Technik diejenigen Kinder identifizieren kann, die eine frühzeitige Behandlung ihrer neurologischen Defizite erfordern. pb
Prechtl HFR et al.: An early marker for neurological deficits after perinatal brain lesions. Lancet 1997; 349: 1361-1363.
Prof. Heinz F. R. Prechtl, Abteilung für Physiologie, Karl-Franzens-Universität Graz, Harrachgasse 21/5, 8010 Graz, Österreich.
Früherkennung neurologischer Defizite nach perinatalen Gehirnläsionen
Unter symptomlosen Angehöri- gen eines Patienten mit einem intra- kranialen arteriellen Aneurysma, die älter als 30 Jahre sind, sind intrakra- niale Aneurysmen viermal häufiger zu finden als in der Gesamtbevölke- rung (geschätzte Prävalenz in Finn- land etwa 10,6 auf 100 000 pro Jahr).
In einer Studie bei 438 Verwandten ersten Grades von Aneurysma-Pati- enten aus 85 Familien konnte bei 38 Personen ebenfalls ein intrakraniales Aneurysma nachgewiesen werden.
Dies entspricht einer Prävalenz von 8,7 Prozent.
Bei Familien, in denen polyzysti- sche Nierenerkrankungen bekannt sind, liegt die Prävalenz von intrakra- nialen Aneurysmen bei 9,1 Prozent (zwei von 22 Personen aus sechs Fa- milien). Dies zeigt, daß symptomlose intrakraniale Aneurysmen in diesen Untergruppen überdurchschnittlich häufig anzutreffen sind. silk Ronkainen A, Hernerniemi J et al.: Fa- milial intracranial aneurysms. Lancet 1997; 349: 380–384.
Dr. A. Ronkainen, University Hospital of Kuopio, PL 1777, 70210 Kuopio, Finn- land.