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Archiv "BADEN-WÜRTTEMBERG: Früherkennung: Etwa gleiche Beteiligung von Männern und Frauen" (20.11.1975)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen AUS DEN BUNDESLÄNDERN

lungsauftrag einer flächendecken- den Versorgung nicht erfüllt.

Schließlich geht an die Adresse der Landesregierung die Aufforde- rung, an Krankenhäusern auch am- bulante Behandlung zuzulassen, damit vorhandene Einrichtungen und Geräte „besser ausgenutzt"

werden können.

Die Landesregierung erklärte dazu, die ärztliche Versorgung biete kei- nen Anlaß, nach dirigistischen Maßnahmen zu rufen. Die Zahl der Kassenärzte ist nach ihren Anga- ben von 1851 im Jahre 1971 auf jetzt 1975 gestiegen. Bei dieser Entwicklung sei die ärztliche Ver- sorgung — auf das ganze Land ge- sehen — auch künftig sicherge- stellt. Regionale Engpässe, die es immer geben werde, „konnten bis- her ohne dirigistische Eingriffe in angemessener Frist beseitigt wer- den".

Die Forderung der SPD, im Bun- desrat einer Einschränkung der Niederlassungsfreiheit für Kassen- ärzte zuzustimmen, stoße ins Lee- re. Die Landesregierung habe ja den Gesetzentwurf der Länderkam- mer zur Weiterentwicklung des Kassenarztrechts mitbeschlossen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein erklärte, die SPD-Forderung, zur Erfüllung von Bedarfsplänen Zulassungsbe- schränkungen für Ärzte einzufüh- ren, verkehre „das erwünschte Ziel in das Gegenteil".

Mit dem „Gespenst eines drohen- den Zulassungsstopps" würden niederlassungswillige Ärzte gera- dezu herausgefordert, sich noch vor solchen Regelungen entweder in Ballungsgebieten oder in Lan- desteilen, die von derartigen Be- schränkungen nicht bedroht er- scheinen, niederzulassen. Oder die Ärzte würden an den Krankenhäu- sern verbleiben, um Facharzt zu werden und damit für die Nieder- lassung als Allgemeinarzt endgül- tig verloren zu sein. Andere Ärzte schließlich könnten in benachbarte Gebiete abwandern, die von Zulas-

sungsbeschränkungen nicht betrof- fen seien.

„Geradezu absurd", heißt es in der Mitteilung der KV, erscheine die Forderung der schleswig-holsteini- schen Sozialdemokraten, die Kran- kenhäuser generell in die ambulan- te ärztliche Versorgung einzubezie- hen. Gerade auf dem flachen Lan- de, wo angeblich Engpässe in der ärztlichen Versorgung bestünden, gebe es kaum leistungsfähige Krankenhäuser. Die noch vorhan- denen würden zudem zum größten Teil im Rahmen des Krankenhaus- zielplanes bis 1980 geschlossen.

Zu den angeblich „explodierenden ärztlichen und zahnärztlichen Ho- noraren" verwies die KV auf das vor wenigen Wochen abgeschlos- sene Honorarabkommen mit den gesetzlichen Krankenkassen. Bei einem derart „maßvollen Tarifab- schluß" von explodierenden Hono- rarkosten zu reden, sei nicht nur ein Beweis für „krasse Unkenntnis, sondern auch für eine offensicht- lich gezielte Verunglimpfung eines Berufsstandes mit dem Ziel, eine Systemänderung auch auf dem Ge- biet des Gesundheitswesens her- beizuführen". yn

BADEN-WÜRTTEMBERG

Früherkennung:

Etwa gleiche Beteiligung von Männern und Frauen

Nach dem „Früherkennungsbericht 1974" des Landesverbandes der Ortskrankenkassen Württemberg- Baden hat sich die Beteiligung der Männer in den Regierungsbezirken Stuttgart und Karlsruhe an den ge- setzlichen Früherkennungsuntersu- chungen im Jahre 1974 um 23.7 Prozent erhöht. Damit lag der Pro- zentsatz der anspruchsberechtig- ten Männer, die zur Früherkennung gingen, mit 22,4 Prozent bereits in der Nähe des Prozentsatzes der anspruchsberechtigten Frauen ab dem dreißigsten Lebensjahr (25,4 Prozent). Bei den Frauen betrug

die Zunahme 5,8 Prozent. Insge- samt bedeuteten diese Zahlen je- doch, daß von den über 1,4 Millio- nen untersuchungsberechtigten Frauen und Männern mehr als eine Million auf eine Beteiligung ver- zichtet hätten. Die Ortskrankenkas- sen würden deshalb weiterhin mit allen geeigneten Mitteln versuchen, diesen „Überhang an Angst" abzu- bauen.

Im einzelnen sei die unterschied- liche Inanspruchnahme bei den einzelnen Altersgruppen auffällig.

So gingen 1974 von 100 anspruchs- berechtigten Frauen im Alter zwi- schen 35 und 45Jahren 35 zur Früh- erkennungsuntersuchung, während die Beteiligung bei den höhe- ren Jahrgängen stetig absank. Von den über 65 Jahre alten Frauen be- teiligten sich nur noch 12 Prozent.

Bei den Männern war die Beteili- gung in der Altersgruppe zwischen 55 und 60 Jahren am höchsten (rund ein Viertel). Bei den über 65jährigen betrug sie nur noch etwa ein Sechstel. Gerade die älte- ren, krankheitsgefährdeten Jahr- gänge weisen also die geringste Beteiligung auf. Dies betrifft auch die mit den Kassenärztlichen Ver- einigungen Nord-Württemberg und Nordbaden seit November 1972 vereinbarte zusätzliche allgemeine Früherkennungsuntersuchung für Frauen ab dem 45. Lebensjahr.

Daran beteiligte sich im Jahre 1974 jede fünfte anspruchsberechtigte Frau. Die Inanspruchnahme ging jedoch ab dem 50. Lebensjahr zu- rück.

Die Befundhäufigkeit stieg bei den gesetzlichen Untersuchungen für Frauen von 1972 bis 1974 bei der Brust von 2,1 auf 2,6 Prozent, am Unterleib gingen die positiven Be- funde von 3,4 auf 2,8 Prozent zu- rück. Beim Zusatzprogramm für Frauen ab dem 45. Lebensjahr wa- ren bei einem Drittel der Unter- suchten diagnostische Maßnahmen erforderlich, bei jeder sechsten Frau wurde ein auffälliger Befund des Herzens ermittelt. Auch bei na- hezu jedem dritten untersuchten Mann wurden diagnostische Maß- nahmen angeordnet.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 47 vom 20. November 1975 3277

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Die Ortskrankenkassen des Lan- desverb'andes Württemberg-Baden gaben im Jahre 1974 für das Vor- sorgeprogramm fast 28 Millionen DM aus. Davon entfielen 21 Millio- nen DM auf die gesetzlichen Unter- suchungen und 7 Millionen DM auf das freiwillige Zusatzprogramm. WZ

Bessere

Untersuchung der Gastarbeiter nötig

Eine bessere medizinische Unter- suchung der ausländischen Arbeit- nehmer in der Bundesrepublik Deutschland hält die Landesärzte- kammer Baden-Württemberg für erforderlich. In einem Appell an die Politiker fordert die Landesärzte- kammer, daß sich die Einreise- und Einstellungsuntersuchungen für die ausländischen Arbeitnehmer nicht nur auf die Überprüfung möglicher Tuberkuloseerkrankungen bezie- hen sollen, sondern auch auf even- tuell vorhandene Geschlechts- und Geisteskrankheiten. Generell soll- ten alle Erkrankungen nach, dem Bundesseuchengesetz in diese Un- tersuchung einbezogen werden.

Die bisher geübte Praxis einer nur teilweisen Untersuchung der aus- ländischen Arbeitnehmer vorwie- gend durch Amtsärzte habe sich als unzureichend erwiesen. DÄ-BW

NORDRHEIN-WESTFALEN

Parkerleichterungen für Schwerbehinderte

Schwerbehinderten, die bei ihren täglichen Besorgungen und im Rah- men ihrer Berufsausübung auf die Benutzung eines Kraftfahrzeuges angewiesen sind, können jetzt — nach einem Erlaß des Landesver- kehrsministeriums — unter be- stimmten Voraussetzungen Parker- leichterungen gewährt werden. An- tragsberechtigt bei der zuständi- gen Straßenverkehrsbehörde sind unter anderem Querschnittsge- lähmte, Doppeloberschenkelampu- tierte, Hüftexartikulierte und solche

Körperbehinderten, bei denen eine gleich schwere Gehbehinderung vorliegt. Diesem Personenkreis kann eine grundsätzliche Parkge- nehmigung bis zu drei Stunden für bestimmte Straßenstellen erteilt werden, für die sonst ein Parkver- bot besteht.

Körperbehinderte, die sich nur mit fremder oder mit Hilfe eines Roll- stuhles außerhalb ihres Kraftfahr- zeuges bewegen können, erhalten diese Parkerleichterung ohne zeit- liche Beschränkung. Ferner erhal- ten Parkerleichterungen solche Körperbehinderten, die selbst kei- ne Fahrerlaubnis besitzen, aber auf die Benutzung eines Kraftfahrzeu- ges angewiesen sind und einer ständigen Begleitung bedürfen. Die Genehmigungen haben nur Gültig- keit in Nordrhein-Westfalen. DÄ-WL BERLIN

46 Gerichtsverfahren wegen

neuer Pflegesätze

Die Berliner Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände hat nach der vorletzten Erhöhung der Krankenhauspflegesätze gegen die Festsetzungsbehörde, das Preis- amt der Wirtschaftsverwaltung, 46 Gerichtsverfahren angestrengt.

Nach Angaben von Senatsrat Lang- ner ergaben sich erhebliche Schwierigkeiten bei der Ermittlung der „angemessenen Betriebsko- sten eines sparsam wirtschaften- den, aber leistungsfähigen Kran- kenhauses". Auf den Pflegesatz wirkten sich nämlich medizinische Fortschritte, Tarifregelungen und Arbeitszeitverkürzungen aus, ohne daß das Preisamt diese allgemei- nen Entwicklungen beeinflussen könne. Auch die Stellenpläne, die bereits mehrfach parlamentarische Kontrollen durchlaufen hätten, könnten von den Prüfern des Preis- amtes nicht unter betriebswirt- schaftlichen Gesichtspunkten revi- diert werden. Lediglich bei der Ein- schätzung der Kostenentwicklung für das laufende Jahr seien Einspa-

rungen möglich, und dabei sei es dem Preisamt gelungen, die Ge- samtsumme, die sich aus den Pfle- gesatzerhöhungen ergab, um 19,5 Millionen DM herunterzuhandeln. zel

RHEINLAND-PFALZ

Staatssekretärin

im Geißler-Ministerium

Nach mehr als fünfundzwanzigjäh- riger Tätigkeit im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport ist der Staatssekretär Dr. med. Alois Schmitz in den Ruhestand getre- ten. Dr. Schmitz war 1949 ins da- malige Ministerium für Gesundheit und Wohlfahrt eingetreten, dessen Gesundheitsabteilung er leitete, und ist seit 1971 Staatssekretär ge- wesen. Sozialminister Geißler wür- digte aus diesem Anlaß insbeson- dere die Verdienste von Dr.

Schmitz um die Einführung von Vorsorgeuntersuchungen sowie beim Krankenhausreformgesetz des Landes Rheinland-Pfalz. Dr.

Schmitz wird weiterhin als Sach- verständiger für die Krankenhaus- zielplanung die Landesregierung beraten. Zur neuen Staatssekretä- rin im Sozialministerium wurde die 35jährige bisherige baden-württem- bergische Landtagsabgeordnete Dr. jur. Renate Hellwig ernannt. WZ

NIEDERSACHSEN

Beratungsstellen der Pro Familia

Der Landesverband Niedersachsen der Pro Familia Deutsche Gesell- schaft für Sexualberatung und Fa- milienplanung weist darauf hin, daß die vier in Niedersachsen ein- gerichteten Modellberatungsstellen nach § 218 c StGB (DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 38/1975, Seit- 2593) ihm und nicht dem Deut- schen Paritätischen Wohlfahrtsver- band angehören. Die Pro Familia ist lediglich dem Deutschen Paritä- tischen Wohlfahrtsverband ange- schlossen. WZ

3278 Heft 47 vom 20. November 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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