Dignobroxol® Lösung/Retardkapseln
Zusammensetzung: 1 ml Lösung (15 Tropfen) enthält: Ambroxol- hydrochlorid 7,5 mg; Methyl-4-hydroxybenzoat, Propy1-4-hydroxy- benzoat. 1 Retardkapsel enthält: Ambroxolhydrochlorid 75 mg.
Anwendungsgebiete: Akute und chronische Erkrankungen der Atemwege mit krankhafter Eindickung des Schleims, wie bei akuten und chronischen Entzündungen der Bronchialschleimhaut (Bronchi- tis), asthmaähnlicher (asthmoider) Bronchitis, Bronchialasthma mit gestörter Sekretelimination, krankhafter Erweiterung der Bronchien (Bronchiektasie) sowie zur Unterstützung der Schleimlösung bei Entzündungen des Nasen-Rachen-Raumes. Gegenanzeigen:
Nicht anwenden bei bekannter Uberempfindlichkeit gegen Ambro- xol. Obwohl es bisher keine Hinweise auf keimschädigende Wirkun- gen gibt, sollte Dignobroxol während der ersten 3 Schwanger- schaftsmonate nicht angewendet werden. Nebenwirkungen: In seltenen Fällen können Magenbeschwerden, Durchfall oder Haut- ausschlag auftreten. Die Lösung enthält Alkyl-4-hydroxybenzoate (Parabene); entsprechend disponierte Patienten können darauf empfindlich reagieren. Darreichungsformen, Packungsgrößen,
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Preise: Packung mit 50 ml Lösung DM 7,30; Packung mit 100 ml Lösung DM 11,05; Packung mit 10 Retardkapseln DM 12,75; Packung mit 20 Retardkapseln.(N1) DM 22,45; Packung mit 50 Retardkapseln (N2) DM 49,10 (Stand Januar 1988, Anderungen vorbehalten).1
DIGNOS
Die Schleimlösung
Dignobroxor
Lösung Retardkapseln
Marken-Qualität zum Generika-Preis
Dignos-Chemie GmbH Zielstattstr. 21 8000 München 70
Der einzelne Fall und die Regel
Medizin als Heilkunde und Heilkunst Herausgegeben von H.J. Bochnik, C. Gärtner-Huth und W. Richtberg 1988, 200 Seiten, 24 Abbildungen, 9 Tabellen, gebunden,
DM 49,— ISBN 3-7691-0161-8
Das Buch behandelt das Spannungsverhältnis zwischen medizinischer Regelkunde und der heilkundlichen An- wendung dieser Regeln auf den einzelnen Kranken un- ter wissenschaftstheoretischen, ärztlich-praktischen, ju- ristischen und psychologischen Aspekten.
Die verschiedenen Beiträge begründen die Forderung, ärztliches Handeln selbst zum Gegenstand wissen- schaftlicher Reflexion zu machen, um die ärztliche Kompetenz auch angesichts des einzelnen Falles zu kultivieren.
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KOMMUNIKATION
Zu dem Beitrag "Arzt und Pa- tient im Gespräch — Wirklichkeit und Wege" von Prof. Dr. Linus Geisler in Heft 50/1988:
Notwendiges Übel
. . . Hinsichtlich der Aus- gangslage eines ärztlichen Gesprächs macht es natürlich einen Unterschied, ob man sich in dem wohltuenden Am- biente eines Chefarzt-Sprech- zimmers oder in einer kassen- ärztlichen Praxis am Rande eines Industriegebietes um seine Patienten kümmert.
Hier wird man sich Gelas- senheit, Ruhe und Zeit, ja so- gar die Fähigkeit zur Empa- thie leisten können, auch den weitschweifigsten Ausführun- gen einer Privatpatientin zu lauschen. Dort gilt es, sich kassenwirtschaftlich des An- sturms der Armen zu erweh- ren, die es mit allen nur denk- baren, sozialen Problemen aus vielen Heimatländern in eine ungastliche Umgebung verschlug (Anspruch und Wirklichkeit - Wollen tät ich schon! -).
Denken wir nur an die volltönenden Worte akademi- scher Lehrer im Kolleg über
„bedside manners" und dar- an, was im Klinikalltag davon übrigblieb! Sie glaubten an das, was sie sagten, aber sie verwirklichten es kaum.
Speziell in Westdeutsch- land mag unser Kassenarztsy- stem an Kommunikationsstö- rungen zwischen Patient und Arzt schuld sein. Müdigkeit und Erschöpfung bei den Ärzten, das Gefühl, vernach- lässigt zu werden, bei den Pa- tienten erinnern an das ge- trübte Verbraucherklima vor der Währungsreform. Quali- fiziertes Personal mußte da- mals gegen Lebensmittelkar- te oder Bezugsschein Ware an eine natürlich stets unzu- friedene Kundschaft vertei- len; ist es heute auf Kranken- schein auch oder gerade nach der mißglückten, sogenann- ten Gesundheitreform an- ders?
Schließlich müssen wir Ärzte uns damit abfinden, überwiegend im Zusammen-
hang mit Krankheiten be- trachtet als notwendiges Übel ungeliebt zu sein. Dieses wird auf Untersuchungsergebnisse über Arzt-Patienten-Bezie- hungen abfärben, bei noch so löblichen Vorsätzen werden die Möglichkeiten für den Arzt-Patienten-Dialog hier- durch ebenfalls relativiert werden.
Dr. med. Ch. Watz, Aha- straße 5, 6100 Darmstadt
NS-ZEIT
Zu der NS-Serie insgesamt und dem Zusammenhang zwischen dem Schuldgefühl der Deutschen und dem deutschen Asylrecht:
Narrenfreiheit?
Wir können nicht unsere schuldlosen Kinder dazu er- ziehen, nur noch mit der ih- nen von der Weltöffentlich- keit zugesprochenen Last der Schuld ständig mit gebückten Rücken durch ihr Leben zu gehen, als vielmehr, wie hof- fentlich in allen Ländern un- seres Erdballes auch, ihnen bedingungslose Friedensliebe beizubringen, die leider seit Ende des Zweiten Weltkrie- ges auch ohne deutsche Be- teiligung durch Fanatismus (unter anderem auch Reli- gionshaß) global verletzt wird mit in die Millionen gehen- den Toten und Verstümmel- ten. Unsere aus dem national- staatlichen Denken der dama- ligen Zeit erklärbare unselige Vergangenheit kann jedoch dafür keine Rechtfertigung sein, daß wir als ein dichtbesie- deltes, relativ kleines Land ein Asylrecht praktizieren, das, wie es Dr Hans Peter Kröner tut („Die Emigration von Me- dizinern unter dem National- sozialismus" Heft 38/1988), als Wiedergutmachung für die na- zistischen Schandtaten (von anderen Ländern als Narren- freiheit bezeichnet) verstan- den wird. Aus dieser Sicht müßte der Mehrzahl der auf unserem geplagten Globus le- benden Menschen bei uns Ob- dach gewährt werden...
Dr. med. Heinz-Walter Rölke, Sonnenleitenweg 15, 8221 Bergen am Chiemsee
Ambroxol
A-602 (10) Dt. Ärztebl. 86, Heft 10, 9. März 1989