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Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zu einer European Open Science Cloud (EOSC) (2018)

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1 Allianz der

Wissenschaftsorganisationen Stellungnahme

Alexander von Humboldt-Stiftung

Deutsche Forschungsgemeinschaft Fraunhofer-Gesellschaft

Hochschulrektorenkonferenz Leibniz-Gemeinschaft

Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften

Deutscher Akademischer Austauschdienst Helmholtz-Gemeinschaft

Max-Planck-Gesellschaft Wissenschaftsrat

20.März 2018

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen begrüßt die Unterstüt- zung einer europaweiten Infrastruktur für datenintensive Forschung durch eine EOSC.

Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zu einer European Open Science Cloud (EOSC)

Die in der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen zusammenge- schlossenen Einrichtungen begrüßen grundsätzlich die Initiative der Europäi- schen Kommission, mit einer European Open Science Cloud1 (EOSC) den Auf- bau einer europaweiten Infrastruktur für datenintensive Forschung zu unter- stützen.

Aus Sicht der deutschen Wissenschaftsorganisationen kann eine EOSC das Potenzial haben,

 selbstbestimmtes wissenschaftliches Arbeiten zu unterstützen, d.h. den Umgang mit Daten zu erleichtern, um damit Erkenntnisprozesse voran- zutreiben und Innovation zu stimulieren;

 die Sicherung und Aufbereitung von Forschungsdaten zu unterstützen, indem Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Nachnutz- barkeit verbessert werden (FAIR-Prinzipien: Findable, Accessible, In- teroperable, Re-Usable);

 fachspezifische und fachübergreifende Dienste, Standards und Schnitt- stellen, wo sie fehlen zu etablieren bzw. zu optimieren, und dadurch die interdisziplinäre und internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit zu erleichtern.

 Forschungsdatenmanagement als elementaren und karrierefördernden Bestandteil des Forschungszyklus fester zu verankern;

1Die Ziele einer EOSC werden von der Europäischen Kommission in einer Implementation Roadmap (Referentenentwurf) vom 14. März 2018 (1) Decla- ration vom 26. Oktober 2017 (2) basierend auf den Beratungen des Europäischen Parlaments am 16. Februar 2017(3)) sowie des Europäischen Rats am 27. Mai 2016(4) dargestellt.

(1) https://ec.europa.eu/research/openscience/index.cfm

2) https://ec.europa.eu/research/openscience/pdf/eosc_declaration.pdf

(3) http://www.europarl.europa.eu/oeil/popups/ficheprocedure.do?lang=en&reference=2016/2145(INI)

(4) http://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-9526-2016-INIT/en/pdf

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 bestehende Strukturen – nationale wie internationale – zu ergänzen, z.B. die in Deutschland geplante Nationale Forschungsdateninfrastruk- tur (NFDI).

Eine EOSC, die diese Ziele verfolgt, findet grundsätzlich die Unterstützung der deutschen Wissenschaftsorganisationen.

Der frühen Entwicklungsstufe und dem Stand der vorliegenden Informationen entsprechend wird weiterreichende Unterstützung einer EOSC durch die deut- schen Wissenschaftsorganisationen dann erfolgen können, wenn die Pläne für folgende Felder im nachfolgend skizzierten Sinne besser konturiert werden:

Wissenschaftsgeleitete Erfolgskriterien: Eine genaue Definition von Zielen, die darauf ausgelegt sind, spezifische Angebote einer EOSC für Forschungseinrichtungen und einzelne Forschende im Alltag der wissen- schaftlichen Praxis nachfrageorientiert zu realisieren, und die Kosten- Nutzen-Analysen zulassen.

Partizipative Steuerung: Eine Darstellung von konkreten Entschei- dungsverfahren, die den aus der Vielfalt wissenschaftlicher Anforderun- gen resultierenden Steuerungsbedarf effizient abdecken (Governance).

Selbstbestimmte Nutzung: Eine Verdeutlichung, dass die Angebote einer EOSC auf Freiwilligkeit basieren, die Wissenschaftsfreiheit respek- tieren, und Steuerungsprozesse etablieren, die auf den Prinzipien der Selbstorganisation der Wissenschaft basieren.

Subsidiäre Verzahnung: Erarbeitung eines Konzepts, wie bestehende Angebote in den Mitgliedstaaten und in von Hochschulen und For- schungseinrichtungen getragenen (internationalen) Netzwerken der Forschung, die einen Bezug zur EOSC haben, durch diese einerseits er- gänzt und andererseits organisatorisch sowie finanziell abgegrenzt wer- den sollen.

Nachhaltige Finanzierung: Überlegungen dazu, was im Rahmen ei- ner EOSC durch wen finanziert werden soll, sollten zu zuverlässigen Lö- sungen für das schon lange bestehende Desiderat führen, im Rahmen von Projekten aufgebaute Community-Dienste finanziell verlässlich ab- zusichern.

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen in Deutschland ist bereit, sich an der weiteren Ausgestaltung der Pläne zur Entwicklung einer EOSC aktiv zu be- teiligen und zu konkreten Lösungen beizutragen.

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Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen ist ein Zusammenschluss der be-

deutendsten Wissenschaftsorganisationen in Deutschland. Sie nimmt regelmä- ßig Stellung zu wichtigen Fragen der Wissenschaftspolitik. Fraunhofer ist Mit- glied der Allianz und hat für 2018 die Federführung übernommen. Weitere Mit- glieder sind die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Helmholtz- Gemeinschaft, die Hochschulrektorenkonferenz, die Leibniz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldi- na und der Wissenschaftsrat.

Kontakt:

Dr. Anke Soemer | Fraunhofer-Gesellschaft Abteilung Wissenschaftspolitik

Hansastr. 27c, 80686 München Telefon +49 89 1205 1604 anke.soemer@zv.fraunhofer.de

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