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Interpellation Aaron Agnolazza betreffend Spielzeugmuseum Riehen

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Sitzung des Einwohnerrats vom 14. März 2012

www.riehen.ch

Reg. Nr. 1.3.1.11 Nr. 10-14.649.02

Interpellation Aaron Agnolazza betreffend Spielzeugmuseum Riehen

Das Spielzeugmuseum, das Dorfmuseum und das Rebbaumuseum im Wettsteinhaus sind 1972 eröffnet worden - es handelt sich also um einen 3-Sparten-Betrieb. Das Spielzeugmu- seum ist das älteste seiner Art in der Schweiz mit einer Ausstrahlung über die Landesgren- zen hinaus. Mit der Einrichtung der Museen hat die Gemeinde die aus Privatbesitz erworbe- ne Liegenschaft nach umfassender Restaurierung als eines der bedeutendsten Ensembles baslerischer Wohnkultur aus der Mitte des 17. Jahrhunderts der Öffentlichkeit übergeben. Im Wettsteinhaus, das im Besitz des Basler Bürgermeisters Johann Rudolf Wettstein stand, spiegelt sich ein nicht unwesentlicher Teil der Geschichte Riehens ebenso wie derjenigen von Basel. Das Wettsteinhaus steht als nationales Baudenkmal unter Bundesschutz.

Einen lokalen Bezug haben nicht nur das Dorfmuseum und das Rebbaumuseum, auch in die Sammlung des Spielzeugmuseums Riehen werden immer wieder Objekte geschenkt, die aus Riehen stammen, hier also verwendet wurden und somit als Kindheits-Objekte zur persönlichen Identität gehören wie die Bereiche des Alltags, die im Dorfmuseum dargestellt sind - auch Kindheitsobjekte sind Teil des kollektiven historischen Gedächtnisses.

Ca. 2/3 der Exponate der Dauerausstellung im Spielzeugmuseum sind im Eigentum des Museums der Kulturen Basel (Universitätsgut), mit welchem eine vertraglich geregelte Ko- operation besteht. Doch auch die Gemeinde verfügt über eine im Laufe der Jahre auf be- achtlichen Umfang angewachsene Sammlung. Sonderausstellungen sind immer wieder Ge- legenheit, daraus Objekte zu präsentieren. Das Museum mit seinen Dauerausstellungen, den Sonderausstellungen und Vermittlungsangeboten war nicht zuletzt mit ausschlagge- bend für die Verleihung des Unicef-Labels „Kinderfreundliche Gemeinde“:

Es sei daran erinnert, dass der Einwohnerrat den Gemeinderat und die Verwaltung mit dem Leistungsauftrag Kultur, Freizeit und Sport der Jahre 2011 bis 2013 beauftragt hat, das be- stehende Museumskonzept zu überarbeiten und bis 2013 ein Konzept zur Neuausrichtung vorzulegen. Diese konzeptionellen Überlegungen sind im Gang.

Der Gemeinderat beantwortet die Fragen wie folgt:

1. Ist der Gemeinderat bereit, mit dem „Spielzeug Welten Museum Basel“ betreffend des

„Spielzeugmuseums Riehen“ Verhandlungen über eine verstärkte Zusammenarbeit und/oder eine Zusammenlegung der beiden Museen bzw. eine Integration der Riehener Sammlung in das „Spielzeug Welten Museum Basel“ an die Hand zu nehmen?

Mit dem Basler Puppenhausmuseum wurde vor über 10 Jahren ein gemeinsames Ticket ins Leben gerufen, das auch Zutritt gewährt zum Haus zum Kirschgarten mit seiner Spiel- zeugsammlung. Des Weiteren wird ein lockerer Informationsaustausch gepflegt und die bei- den Museen legen zeitweise gegenseitig Prospektmaterial auf und platzieren Kleinplakate.

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Seite 2 Aktuell finden von Riehener Seite initiierte Gespräche statt. Ziel ist, mehr über die gegebe- nenfalls neue inhaltliche Ausrichtung des Basler Museums zu erfahren und Schwerpunkte der beiden Häuser auszuloten. Inwieweit eine punktuell verstärkte Zusammenarbeit möglich ist, wird sich zeigen.

Grundsätzlich ist zu beachten, dass die beiden Museen unterschiedliche Trägerschaften haben. Während das Riehener Museum ein öffentlich-rechtlicher Betrieb mit einer Koopera- tion mit einem andern Museum der öffentlichen Hand ist, basiert das Basler Museum auf einer rein privaten Initiative.

2. Falls ja, wie würde sich eine engere Zusammenarbeit bzw. eine Fusion aus betriebs- wirtschaftlicher Sicht auf die Kulturausgaben der Gemeinde Riehen finanziell auswir- ken? Wie hoch wäre das Kosteneinsparungspotenzial?

Ein privates und von der öffentlichen Hand völlig unabhängiges Museum ist in seinem Tun und Handeln frei. Man kann keinem privaten Museum auferlegen, mit einem Museum der öffentlichen Hand zu fusionieren. Wenn damit noch der Zweck verbunden ist, Kosten zu sparen, ist dies dem Basler Museum gegenüber unangebracht.

Die drei Museumsbereiche in Riehen sind innerbetrieblich verbunden. Solange das Dorf- und Rebbaumuseum nicht auch geschlossen wird, fällt ein beträchtlicher Teil der Kosten weiterhin an. Ein mögliches Kosteneinsparungspotenzial könnte zudem nur dann beziffert werden, wenn die zukünftige Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes bekannt wäre.

Nebst der Kosteneinsparung wäre der Schaden in mancherlei Beziehung, die hier nicht nä- her ausgeführt werden kann, immens. Seit 40 Jahren (das Museum feiert aktuell sein Jubi- läumsjahr) hat die Gemeinde den Auftrag, das Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuse- um zu führen, im Bewusstsein, dass Kultur - in diesem Fall in Form unseres Museums - die Verkörperung von Werten und Traditionen einer Gesellschaft bedeutet. Der Verlust des Spielzeugmuseums würde von der Bevölkerung nicht goutiert, da es wesentlich zur Lebens- kultur in unserer Gemeinde gehört. Es ist ein Ort, an dem ältere Menschen sich erinnern, ihrer Identität nachgehen können, während es für Kinder ein Ort des Staunens und der Kreativität ist.

3. Wieviele Sollstellen inklusive involvierte Stellen in der Verwaltungsadministration um- fasst der heutige Betrieb des Spielzeugmuseums Riehen?

Der Museumsbetrieb umfasst 530 Stellenprozente. Diese decken sämtliche für den Muse- umsbetrieb notwendigen Funktionen vom Konservator und der Museumspädagogin über den Museumstechniker und die Aufsicht bis hin zur Reinigung ab. Für die Verwaltungsadmi- nistration bzw. für die Overhead-Kosten wird wie bei andern Produkten mit einem Zuschlag von rund 8 Prozent auf den direkten Produktkosten gerechnet.

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Seite 3 4. Falls der Gemeinderat eine Zusammenlegung des Spielzeugmuseums Riehen in das Basler Museum nicht unterstützt, ist er allenfalls zumindest der Ansicht, dass es Sinn machen könnte, die Ausstellungstätigkeit des „Spielzeugmuseums Riehen“ nicht mehr eigenständig zu führen, sondern vermehrt mit dem „Spielzeug Welten Museum Basel“

abzustimmen bzw. zu koordinieren?

Die Aufgaben unseres Museums bestehen im Sammeln, Bewahren und Vermitteln des Mu- seumsguts. Ausstellungen - genauer temporäre Sonderausstellungen - sind der Motor jedes Museums und werden auch im Fall einer Zusammenarbeit mit andern Institutionen eigen- ständig geführt. Eine Koordination im Sinne einer Abstimmung ist grundsätzlich zu begrüs- sen. Sie funktioniert allerdings nur, wenn sich alle Beteiligten an eine kooperative Absprache halten.

Riehen, 13. März 2012

Gemeinderat Riehen

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