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Interpellation Monika Kölliker betreffend Arbeitslosigkeit in Riehen

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06-10.690

INTERPELLATION Monika Kölliker betr. Arbeitslosigkeit in Riehen

Wortlaut:

„Die schlechte Wirtschaftslage beeinflusst den Arbeitsmarkt in bekannter Weise. Der natio- nale Trend bestätigt sich auch im Kanton Basel-Stadt. Die Zahl der Arbeitslosen steigt seit Januar 2009 von Monat zu Monat an, leider auch in Riehen. Im Kanton Basel-Stadt stieg im Oktober die Arbeitslosigkeit von 3,9% auf 4,1%. Gegenüber Oktober 2008 beträgt die Zu- nahme 37%. Besonders betroffen sind junge Menschen.

Um vor allem im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit frühzeitig einzugreifen, hat die Gemein- de Reinach BL in Zusammenarbeit mit dem lokalen Gewerbe ein Projekt zur Reintegration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt gestartet. Die Gewerbetreibenden wurden ange- schrieben und gebeten, junge Menschen ohne oder mit abgebrochener Lehre oder ohne Arbeit nach der Lehre in befristeten Arbeitseinsätzen zu beschäftigen und so in der Berufs- welt zu halten. Es ist vorgesehen, dass sich Gemeinde und Gewerbetreibende die Lohnkos- ten teilen.

Ich erlaube mir, dem Gemeinderat folgende Fragen zu stellen:

1. Wie ist die Situation in Riehen? Wieviele Menschen sind in Riehen arbeitslos? Welcher Trend zeigt sich?

2. Wie ist die Situation für junge Menschen? Wieviele junge Erwachsene unter 25 J. sind in Riehen arbeitslos? Zeigt sich auch bei uns der Trend, dass nach der Lehre oft keine anschliessende Stelle gefunden wird? Gibt es Studienabgänger, die ohne Stelle sind?

3. Welche Anstrengungen werden zur Reintegration getroffen? Ist das Integrationspro- gramm ausgelastet? Beschäftigt es auch arbeitslose junge Erwachsene oder Jugendli- che? Gibt es Wartelisten?

4. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Gewerbe? Kann sich der Gemeinderat auch ein gemeinsames Projekt mit dem Gewerbe vorstellen, wie dies in Reinach durch- geführt wird?

5. Welche Kosten sind zu erwarten?

6. Gibt es junge Erwachsene unter 25 J., die nach zu langer Arbeitslosigkeit von der Sozi- alhilfe unterstützt werden?“

Eingegangen: 20. November 2009

www.riehen.ch

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Sitzung des Einwohnerrats vom 25. November 2009

Reg. Nr. 07-0600.001 Nr. 06-10.690.1

Interpellation Monika Kölliker betreffend Arbeitslosigkeit in Riehen

Der Gemeinderat beantwortet die Interpellation wie folgt:

1) Wie ist die Situation in Riehen? Wieviele Menschen in Riehen sind arbeitslos? Wel- cher Trend zeigt sich?

In der Gemeinde Riehen lag die Arbeitslosenquote im Oktober bei 2.1%. Im Verlauf des Jah- res 2009 ist keine merkliche Zunahme beobachtet worden: im Januar lag die Arbeitslosen- quote bei 2%, im Sommer ist sie auf 2.2% gestiegen und hat jetzt im Oktober wieder abge- nommen. In den vergangenen Jahren war die Quote immer deutlich tiefer als in Basel und hat sich zwischen 1.7% im Mai 2008 und 2.7% im November 2005 bewegt.

2) Wie ist die Situation für junge Menschen? Wie viele junge Erwachsene unter 25 Jah- ren sind in Riehen arbeitslos? Zeigt sich bei uns auch der Trend, dass nach der Lehre oft keine anschliessende Stelle gefunden wurde?

Das Amt für Wirtschaft und Arbeit registriert per Ende Oktober 25 Jugendliche im Alter von 20 bis 24 Jahren und 11 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Diese Zahl hat im Verlauf des Jahres von insgesamt 26 auf 36 Personen zugenommen. Im Rahmen der Inter- pellationsantwort konnte beim AWA nicht abgeklärt werden, aus welchem Grund diese Ju- gendlichen arbeitslos sind.

3) Welche Anstrengungen werden zur Reintegration getroffen? Ist das Integrationspro- gramm ausgelastet? Beschäftigt es auch arbeitslose junge Erwachsene oder Jugend- liche? Gibt es Wartelisten?

Im Reintegrationsprogramm der Sozialhilfe Riehen erhalten durchschnittlich 16 arbeitslose Personen die Möglichkeit, während zwei bis 12 Monaten einen Arbeitseinsatz innerhalb der Gemeindeverwaltung oder bei einem externen Auftraggeber zu leisten. Zurzeit werden fast ausschliesslich Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger ins Programm zugewiesen. Mit dem Arbeitseinsatz und mit angemessener Betreuung und Beratung sowie mit Weiterbildungs- massnahmen können die Teilnehmenden ihre beruflichen und sozialen Kompetenzen auf- bauen. Rund ein Drittel der Teilnehmenden kann langfristig in den ersten Arbeitsmarkt integ- riert werden.

Das Reintegrationsprogramm ist übers ganze Jahr gesehen gut ausgelastet. In den letzten zwei Jahren arbeiteten zwei junge Erwachsene im Programm, beide konnten erfolgreich an einen Ausbildungsplatz vermittelt werden. Eine eigentliche Warteliste gibt es nicht.

Im Kanton Basel-Stadt gibt es verschiedene Institutionen, die Jugendlichen zu besseren Chancen auf dem Lehrstellenmarkt verhelfen und sie in die Arbeitswelt integrieren. Unter-

www.riehen.ch

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Seite 2 nehmen wie die „Jobfactory“, Overall, AMIE für alleinerziehende Mütter oder das kantonale Arbeitsintegrationszentrum AIZ werden auch von der Sozialhilfe Riehen für arbeitslose Ju- gendliche einbezogen. Bei jungen Erwachsenen eignen sich solche Angebote meist besser als das Reintegrationsprogramm Riehen, weil für sie das Finden eines Ausbildungsplatzes oder eines Praktikas im Mittelpunkt steht.

4) Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Gewerbe? Kann sich der Gemeinde- rat vorstellen auch ein gemeinsames Projekt mit dem Gewerbe vorstellen, wie dies in Reinach durchgeführt wird?

Im Jahr 2009 haben insgesamt 4 Personen aus dem Reintegrationsprogramm einen Einsatz in einem lokalen KMU getätigt. Gegenüber externen Organisationen werden jeweils zwi- schen CHF 18 und 25 pro Stunde für die Verrechnung der erbrachten Leistungen vereinbart.

Trotz der interessanten Konditionen ist es nicht einfach, die Vertreter des Gewerbes von einem Einsatz eines/r Repro-Teilnehmenden zu überzeugen. Das Gewerbe benötigt gute und leistungsfähige und gut ausgebildete Leute. Wichtig wäre es dabei auch, dass die Teil- nehmenden während ihres Einsatzes je nach Bedarf durch einen Mitarbeitenden des Rein- tegrationsprogramms mit arbeitsagogischen Kenntnissen begleitet werden, um allfällige Schwierigkeiten rechtzeitig zu erkennen und Hilfe zur Problemlösung anzubieten.

Der Gemeinderat hat mit Interesse vom erwähnten Projekt in Reinach gelesen. Dort werden die Gewerbetreibenden aufgefordert, junge Menschen ohne Arbeit befristet anzustellen, wobei die Hälfte der Lohnkosten von der Gemeinde getragen wird. Es bestünde allenfalls auch in Riehen eine Möglichkeit, Personen in einem Teillohnsystem extern einzusetzen. Im Moment konzentriert man sich im Reintegrationsprogramm auf die Konsolidierung und Pro- fessionalisierung des bestehenden Angebots. In erster Linie soll dabei - insbesondere bei jungen Erwachsenen - versucht werden, sie in den „normalen“ 1. Arbeitsmarkt zu reintegrie- ren.

5) Welche Kosten sind zu erwarten?

Dies kann im Rahmen einer Interpellationsantwort nicht geklärt werden.

6) Gibt es junge Erwachsene unter 25 Jahren, die nach zu langer Arbeitslosigkeit von der Sozialhilfe unterstützt werden?

Zurzeit werden von der Sozialhilfe Riehen 43 Personen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren unterstützt, davon jedoch nur 8 aufgrund von Arbeitslosigkeit. Dies entspricht 2.3% der Ge- samtfallzahl.

Riehen, 24. November 2009 Gemeinderat Riehen

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