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Interpellation Urs Soder betreffend Asylwesen in Riehen

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Sitzung des Einwohnerrats vom 24. September 2014

www.riehen.ch

Reg. Nr. 1.3.1.11 Nr. 14-18.517.02

Interpellation Urs Soder betreffend Asylwesen in Riehen

Der Gemeinderat beantwortet die Interpellation wie folgt:

Der bewaffnete Konflikt in Syrien dauert seit drei Jahren an. Er hat zu einer schweren humanitären Krise geführt und der syrischen Bevölkerung unendliches Leid gebracht.

Nach wie vor kommen auch viele Flüchtlinge aus Eritrea, welche vor staatlicher Re- pression flüchten. In der Schweiz haben im Jahr 2013 ca. 21‘000 Personen in einem der fünf Bundesempfangszentren oder im Flughafen Kloten oder Genf ein Asylgesuch eingereicht. Für 2014 prognostiziert das Bundesamt für Migration rund 25'000 Asylge- suche. Für 2015 wird aufgrund der zahlreichen kriegerischen Konflikte weltweit mit einer weiteren Zunahme der Asylgesuche gerechnet.

Sofern ein Asylgesuch nicht im Empfangszentrum des Bundesamts entschieden wer- den kann, werden die Asylsuchenden einem Kanton zugeteilt und dort untergebracht.

Gemäss Verteilschlüssel werden dem Kanton Basel-Stadt 2,3% der Asylsuchenden zugeteilt. Das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) ist bei der Su- che nach Unterbringungsmöglichkeiten auf Riehen angewiesen und bedankt sich für die gute Aufnahme der Flüchtlingsfamilien in Riehen. Der Bezug von Liegenschaften in Riehen erfolgt in enger Abstimmung mit der Gemeinde.

Die einzelnen Fragen können wie folgt beantwortet werden:

1. Wie viele Familien resp. Personen sind zurzeit in Riehen untergebracht?

In Riehen sind zwei Familien und eine Grossfamilie untergebracht und werden dort von der Sozialhilfe Basel betreut.

2. Wo resp. in welchen Liegenschaften in Riehen sind sie untergebracht und wer sind die Eigentümer dieser Liegenschaften?

Die Liegenschaften Mattenhof und am Bockrainweg sind im Besitz von Immobilien Basel-Stadt und wurden der Sozialhilfe Basel zur Miete angeboten.

3. Sind unter den Asylsuchenden auch Kinder, gehen diese in Riehen in den Kinder- garten resp. zur Schule und wie gestaltet sich deren Integration?

Unter den Asylsuchenden sind auch 5 Kinder, die den Kindergarten und die Primar- schule besuchen. Sie erhalten intensive Unterstützung im Erwerb von Deutsch. Mehr- heitlich verläuft die Integration gut. Vereinzelt benötigen Kinder eine intensivere Be- gleitung und Betreuung. In diesen Fällen erhalten die Gemeindeschulen beratende Unterstützung von der zuständigen Person des Fachzentrums Förderung und Integra- tion in Basel.

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Seite 2 4. Erhält Riehen Beiträge von Bund und Kanton für die anfallenden Kosten im Be- reich Unterkunft, Betreuung, Integration, Schule etc. und wie hoch sind diese?

Mittellose Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge werden durch die öffentliche So- zialhilfe unterstützt. Für die Sozialhilfe sind die Kantone zuständig, wobei der Bund die Kosten vergütet. In einigen Kantonen ist diese Aufgabe an die Gemeinden delegiert worden. In Basel-Stadt übernimmt der Kanton die Verantwortung für die Unterbringung der Asylsuchenden alleine und Riehen ist von dieser Aufgabe entlastet. Der Aufwand für die schulische Integration der Kinder verbleibt hingegen bei der Gemeinde.

5. Muss Riehen an den Kanton Zahlungen leisten, weil zu wenig Asylsuchende auf- genommen wurden?

Nein. Der Kanton Basel-Stadt kennt diese Praxis nicht.

6. Wenn ja, um welchen Betrag handelt es sich?

Diese Frage erübrigt sich.

7. Wie lange werden diese Menschen durchschnittlich in Riehen untergebracht sein?

Die Nutzung von Asyl-Liegenschaften ist grundsätzlich sehr veränderlich und muss flexibel auf die Flüchtlingsströme reagieren. Die geplante Unterbringung dauert vorerst so lange, bis die Situation in Syrien eine Rückkehr wieder ermöglicht. Gemäss Aussa- gen der Sozialhilfe Basel ist die Nutzung des Mattenhofs danach wieder offen.

8. Ab welchem Zeitpunkt muss Riehen für die Kosten der Asylsuchenden aufkom- men?

Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden und anerkannten Flüchtlingen wer- den zurzeit von Bund und Kanton finanziert. Falls die Gemeinde zukünftig mehr Auf- gaben im Asylbereich übernehmen müsste, würden die Kosten im innerkantonalen Finanzausgleich einberechnet.

9. Wie hoch werden die Kosten dann monatlich sein?

Diese Frage erübrigt sich zum jetzigen Zeitpunkt.

10. Wie stellt sich der Gemeinderat in Zukunft zu dieser Problematik?

Seit 2005 der Betrieb des Asyl-Zentrums Moosrain in Riehen eingestellt worden ist, wurden in Riehen keine Asylsuchenden mehr untergebracht. Der Gemeinderat sieht die Notwendigkeit, sich als Gemeinde solidarisch zu zeigen und ist überzeugt, dass die Bevölkerung diese humanitäre Aufgabe wie damals positiv mitträgt.

Riehen, 23. September 2014

Gemeinderat Riehen

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