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Interpellation Urs Soder betreffend Holzwahl Spielplatz Wettsteinanlage, Riehen

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Sitzung des Einwohnerrats vom 25. April 2012

www.riehen.ch

Reg. Nr. 1.3.1.11 Nr.10-14.658.02

Interpellation Urs Soder betreffend Holzwahl Spielplatz Wettsteinanlage, Riehen

Der Gemeinderat beantwortet die Interpellation wie folgt:

1. Weshalb wird für den Bau des Spielplatzes Holz aus Ungarn verwendet und nicht ein- heimisches Robinien- oder Kastanienholz, welches qualitativ ebenbürtig und in den notwendigen Mengen verfügbar ist?

Der Interpellant ist der Ansicht, dass Kastanienholz mit der Robinie qualitativ ebenbürtig ist.

Dies stimmt nicht. Für den Spielplatzbau wird ausschliesslich splintfreies Robinienholz (fal- sche Akazie) verwendet, das sich durch eine hohe natürliche Robustheit (Resistenzklasse 1) auszeichnet und deshalb ohne Imprägnierung im Aussenbereich eingesetzt werden kann.

Die Robinie beginnt nach wenigen Jahren mit der Einlagerung von Gummi- und Gerbstoffen, die das Holz von Innen schützen (zeitige Verkernung). Zudem schützt das im Robinienholz enthaltene Robinethin vor Pilzen und Insekten, die das Holz schädigen könnten. Dies gilt im Besonderen im Spritzbereich über dem Boden beim Erdverbau. Eiche wie auch Kastanien- hölzer bilden dort nicht denselben Eigenschutz wie die Robinie und beginnen in diesem Be- reich früher zu faulen. Des Weiteren entzieht die Robinie durch das natürliche Verstopfen der Gefässe den Ungeziefern und Schädlingen die Nahrungsgrundlage (zeitige Verthyllung).

Das verwendete Kernholz der Robinie kann als einziges europäisches Holz mit den wesent- lichen Eigenschaften wie Dauerhaftigkeit, Härte, Festigkeit etc. selbst mit den allermeisten Tropenhölzern mithalten. Kastanie und Eiche sind in der Resistenzklasse 2 und demnach, insbesondere für den Erdverbau, weniger langlebig. Aus diesen qualitativen Gründen wurde die Robinie für den Spielplatz auf der Wettsteinanlage gewählt.

Die grössten schweizerischen Robinienvorkommen gibt es im Tessin. Obwohl der Bestand von Robinienholz dort sehr hoch ist, wird dieses weder kultiviert noch gepflegt und lediglich als Brennholz gebraucht. Folglich sind die meisten Robinien minderer Qualität mit vielen Schadstellen. Diese müssten für den Spielplatzbau ausgebohrt und geflickt werden. Die Folge ist eine Beeinträchtigung in Lebensdauer und im Aussehen sowie ein erheblicher Mehrkostenaufwand. Auch in den Riehener Wäldern steht nicht genügend Robinienholz zur Verfügung.

2. Wer hat den Entscheid zu Gunsten der Holzlieferung aus Ungarn zu verantworten und welche Kriterien waren für diesen Zuschlag entscheidend?

Die Realisierung der Holzspielskulptur wurde gemäss Submissionsrecht öffentlich ausge- schrieben. Zum Leistungsverzeichnis gehörte in erster Linie der Bau der Skulptur, Teil des Verzeichnisses war aber auch die Holzlieferung. Die Zuschlagskriterien waren der Preis, die Referenzen und Erfahrung im Bau einer Holzskulptur sowie die Termineinhaltung.

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Bezüglich des Holzes mussten qualitative Anforderungen zwingend erfüllt werden. Für das Robinienholz musste die Zertifizierung nach Forest Stewardship Council (FSC) nachgewie- sen werden, welches eine nachhaltige Forstwirtschaft belegt.

3. Woher stammen die Hölzer, welche in den vergangenen Monaten bei den anderen Spielplatzsanierungen für die Spielgeräte verwendet wurden?

Einzelne Spielgeräte wie Balancier- und Kletterbaumstämme, die auf mehreren Spielplätzen und Kindergärten verwendet wurden, bestehen aus Robinienholz aus dem Riehener Wald sowie aus Platanen vom Bereich Zollfreie Strasse. Für den Kindergarten Niederholz wurde von einem Holzlieferant aus Rheinfelden/CH Robinie bezogen. Das Herkunftsland des Hol- zes ist Ungarn.

Bei allen anderen Spielgeräten, die den Sicherheitsansprüchen nach schweizerischen Nor- men entsprechen, ist das Holz entweder Gebirgslärche oder Robinie. Die Lärche stammt aus Bayern, die Robinie aus Ungarn. Die Holzsorte ist dem Programm der jeweiligen Spiel- gerätehersteller unterworfen.

Weiter wurde die Stadtgärtnerei der Stadt Basel angefragt, mit welcher Art von Hölzern die städtischen Spielplätze gebaut werden. Die in der Stadt Basel tätigen Spielplatzbauer ver- wenden Holz aus Ungarn.

4. Hat der Gemeinderat beim Neubau des Naturschwimmbades die Absicht, darauf hin- zuwirken, dass einheimisches Holz verwendet wird?

Die Holzbauarbeiten wurden soeben gemäss Submissionsrecht öffentlich ausgeschrieben.

Zum Leistungsverzeichnis gehört auch die Holzart. Ausgeschrieben wurde primär heimische Lärche mit Angaben zum Herkunftsland. Zu verwenden sind heimische Hölzer aus der Schweiz aus nachhaltiger Produktion mit FSC- oder PEFC-Label (Waldzertifizierungssystem Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes) oder mit dem Herkunftszei- chen „Schweizer Holz“.

Als Alternative können heimische, europäische Massivhölzer aus nachhaltiger Produktion mit FSC- oder PEFC-Label verwendet werden. Die Nachweise der Zertifikate und die Her- kunftsdeklaration von Holz müssen nachgewiesen werden.

Riehen, 24. April 2012

Gemeinderat Riehen

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