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Beweise und Widerlegungen in der formalen Logik SS 2010 Definierbarkeit von ∃ und ∀ Thomas Piecha

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Academic year: 2021

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Beweise und Widerlegungen in der formalen Logik SS 2010 Definierbarkeit von ∃ und ∀ Thomas Piecha

Statt Regelpaare f ¨ur die Quantoren∀und∃einzuf ¨uhren, gen ¨ugt es, nur f ¨ur einen Quantor ein Regelpaar anzugeben. Gibt man z. B. Regeln f ¨ur ∀ an, dann kann ∃xA(x) durch

¬∀x¬A(x) definiert werden. Der Kalk ¨ul NK0 unterscheidet sich dann von NK durch das Fehlen der Regeln (∃I) und (∃E).

Damit dieser Kalk ¨ul ¨aquivalent zu NK ist, muß folgendes gelten:

(i) A(t)`NK0∃xA(x)

(ii) WennX, A(a)`NK0C, dannX,∃xA(x)`NK0C, wobeiX eine Menge von Annahmen ist, und der Parameteranicht inC und in keiner Annahme inX vorkommt, von der C abh¨angt.

Beweis.

(i) Es ist

∀x¬A(x)(1) (∀E)

¬A(t) A(t)

(→E)

⊥ (→I)(1)

¬∀x¬A(x)

Somit gilt mit∃xA(x) :=¬∀x¬A(x), daßA(t)`NK0∃xA(x). Obige Ableitung kann durch A(t)

∃xA(x) abgek ¨urzt werden; man erh¨alt also (∃I).

(ii) Sei

X, A(a) ... C

eine Ableitung von C aus X und A(a), wobei X eine Menge von Annahmen ist, und der Parameteranicht inC und in keiner Annahme inX vorkommt, von derC abh¨angt. Dann gilt wegen

¬∀x¬A(x)

¬C(2)

X, A(a)(1) ...

C (→E)

⊥ (→I)(1)

¬A(a)

(∀I)

∀x¬A(x)

(→E)

⊥ (⊥)c(2)

C

unter Verwendung von∃xA(x) :=¬∀x¬A(x), daßX,∃xA(x)`NK0C.

Obige Ableitung kann durch

∃xA(x)

[A(a)]

... C C

abgek ¨urzt werden; man erh¨alt also (∃E) (mit entsprechender Eigenparameterbedingung). 2

(2)

Entsprechend kann man auch ∃ als Grundzeichen w¨ahlen, und dann ∀xA(x) durch

¬∃x¬A(x) definieren. Der Kalk ¨ul NK0unterscheidet sich dann von NK durch das Fehlen der Regeln (∀I) und (∀E).

Damit dieser Kalk ¨ul ¨aquivalent zu NK ist, muß folgendes gelten:

(i) WennX`NK0A(a), dannX `NK0∀xA(x), wobeiX eine Menge von Annahmen ist, und der Parameterain keiner Annahme inX vorkommt, von derA(a) abh¨angt.

(ii) ∀xA(x)`NK0A(t) Beweis.

(i) Sei X... A(a)

eine Ableitung vonA(a) ausX, wobeiX eine Menge von Annahmen ist, und der Parametera in keiner Annahme inX vorkommt, von derA(a) abh¨angt.

Dann gilt wegen

∃x¬A(x)(2)

¬A(a)(1)

X...

A(a) (→E)

⊥ (∃E)(1)

⊥ (→I)(2)

¬∃x¬A(x)

unter Verwendung von∀xA(x) := ¬∃x¬A(x), daßX `NK0∀xA(x). Obige Ableitung kann durch A(a)

∀xA(x) abgek ¨urzt werden; man erh¨alt also (∀I) (mit entsprechender Eigenparameterbedingung).

(ii) Es ist

¬∃x¬A(x)

¬A(t)(1) (∃I)

∃x¬A(x)

(→E)

⊥ (⊥)c(1)

A(t)

Somit gilt mit∀xA(x) :=¬∃x¬A(x), daß∀xA(x)`NK0A(t). Obige Ableitung kann durch ∀xA(x)

A(t) abgek ¨urzt werden; man erh¨alt also (∀E). 2

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