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22+ pH der Proben

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Academic year: 2021

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(1)

4. Umweltkompartiment Boden

(2)

Zusammenwirken einiger für die

Bodenentwicklung bedeutsamer Faktoren

(3)

Bodenbestandteile

(4)

Boden

Oberste, belebte Schicht der Erdoberfläche, die durch Gesteins- verwitterung entsteht.

feste Bestandteile: SiO2 (gemittelter Anteil: 58 %), Al2 O3 (16 %), Eisenoxide (7 %), CaO (5,2 %), MgO (3,8 %), Na2 O (3,9 %), K2 O (3,1 %),

Spurenelemente (3,0 %), Organika

Eigenschaften von Böden werden bestimmt durch:

- das Ausgangsgestein,

- die Art der Verwitterungsvorgänge,

- ablaufende biologische Prozesse (Mikrobiologie, Pflanzenanbau),

- Klima (Temperatur, Niederschlag)

- eingetragene Kontaminationen

(5)

Gesteine und Minerale

Minerale: Festkörper mit definierter chemischer Zusammensetzung 2500 bekannte Minerale, davon 150 für Gesteinsbildung wichtig, davon 40 Hauptbestandteile

Gesteine: Mineralgemenge

Magmatische Gesteine: erstarrte Magma Basalt, Granit

Sedimentgesteine: Resultat der phys.-chem. Einwirkung Schiefer, Sandstein, Kalkstein u.a.

Metamorphe Gesteine: Bildung durch hohen Druck und hohe Temperatur auf magmatische und Sedimentgesteine

Muskovit KAl2 (AlSi3 O10 ), Gneis, Marmor u.a.

(6)

Verwitterungsprozesse

Verwitterung:

Umwandlung von Gesteinen in der Erdkruste durch

Wechselwirkung mit Atmosphäre, Hydrosphäre und Biosystemen

- Physikalische Verwitterung

Rasche, große Temperaturunterschiede- unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten, Druckzunahme durch Kristallisation von Eis

- Biologische Verwitterung

Ausscheidungs- und Zersetzungsprodukte biologischer Systeme (Mensch, Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen)

- Chemische Verwitterung

Hydrolyse, Carbonisierung, Reduktion, Oxidation, Auflösung, Kristallisation

(7)

Verwitterungsreaktionen

(Beispiele) Kalk:

CaCO3 + H2 O + CO2 Ca2+ + 2HCO3-

CaCO3 + H2 O Ca2+ + HCO3- + OH- Quarz:

SiO2 + 2H2 O H4 SiO4 Anhydrit:

CaSO4 Ca2++SO4- Feldspat:

NaAlSi3 08 + 11/2 H2 O + CO2 Na+ + HCO3- + 2H4 SiO4 + 1/2 Al2 O5 (OH)4 Dolomit:

CaMg(CO3 )2 + 2H2 O Ca2+ + Mg2+ + 2HCO3- + 2OH-

(8)

Boden als Puffer

Carbonatpuffer:

CO32- + H+ HCO3-

HCO3- + H+ CO2 + H2 O Austauscherpuffer:

Tonmineral - O- Me+ + H+ Tonmineral- O- H+ + Me+ [Al6 (OH)15 ]3+ + 15 H+ + 21 H2 O → 6 [Al(H2 O)6 ]3+

Eisenpuffer:

FeOOH + 3 H+ + 4 H2 O → [Fe(H2 O)6 ]3+

(9)

Tongestein I

Bezeichnung für Sedimente (oft auch für Bodenarten),

die sowohl plastisch verformbare Tone, als auch harte Tonsteine enthalten, in einem Korngrößenbereich von Ø < 2 μm

Summenformel für Tonminerale

Al

1,55

Fe

0,20

Mg

0,25

(OH)

2

Si

3,5

Al

0,5

O

10

x K

0,8

x Me

0,17

(H

2

O)

n

Prozesse der Tonbildung:

- Zerkleinerung der primären Gesteine und Minerale - Transport und Sedimentation

- Selektions- und Differenzierungsprozesse

- Neu- und Umbildungen im wässrigen Verwitterungs- und Sedimentationsmilieu

(10)

Tongestein II

Bestandteile:

- im wesentlichen Relikte (Anteile an Glimmer, Quarz, Chlorite) der kristallinen Ausgangsgesteine,

- Umbildungen von Schichtsilicaten,

- Neubildungen aus Verwitterungsprodukten, - Organische Fragmente und Abbauprodukte,

„Tonminerale im engeren Sinne“ : Schichtsilicate

- Smectite: Verwitterungsprodukte von Glimmern, auch Neubildung, sehr feinkörnig,

- Vermiculite: Derivate von Glimmern, feinkörnig

- Kaolin-Minerale: stets Neubildungen, Kaolinit Korndurchmesser > 2 µm

Endprodukte bei Verwitterungsprozessen

(11)

Tongesteine III

Eigenschaften:

- Aufnahme von mehr als 80 Vol.% Wasser, nach Wasseraufnahme sinkt Permeabilität faktisch auf 0

Wasser wird immobilisiert, effektive Barrieren zur Schadstoffeingrenzung - bei Wasseraufnahme Volumenzunahme,

- bei Wasserentzug Bildung von Trockenrissen, - Plastizität der Tone,

- Härte und Festigkeit ausgetrockneter Tone - Sorbent: Ionenadsorption / Ionenaustausch

(12)

Humus (lat. Boden) -

ein wesentlicher Bestandteil des Bodens

- Gesamtheit der im Boden befindlichen abgestorbenen pflanzlichen und tierischen (demnach organischen) Substanzen

- besteht aus hochmolekularen Huminstoffen (z.B. Huminsäuren) uneinheitliche makromolekulare Struktur, Biopolymere

- „Ionenaustauschfunktion der Huminsäuren“

- Anteil an Huminstoffen

• Ackerböden 1...2%

• Schwarzerde 2...7%

• Wiesen ca. 10%

• moorige Böden 10...20%

(13)

Huminstoffe

Humine

MM: > 50.000

Löslichkeit: unlöslich

Fulvinsäuren Huminsäuren

(Fulvosäuren)

MM: MM:

800 – 9.000 9.000 – 50.000

Löslichkeit Löslichkeit:

im sauren und basischen Bereich im basischen Bereich

- finger- print:

* Ladung/Masse Verhältnis

* Gehalt an Aromaten/Aliphaten

* Art und Gehalt an Anorganika, insbesondere Eisen

* Art und Gehalt an funktionellen Gruppen

* Einbau und Gehalt an Heteroatomen N, S

* Protonenaustauschkapazität

* Strukturänderung bei pH-Änderung

(14)

Huminsäuren

Postmortale Substanzen (Humine; Fulvin- und Huminsäuren)

ubiquitäres Auftreten (Aquifer, Oberflächenwässer, Böden)

unterschiedliche Strukturen und Funktionalitäten

Polyelektrolyte

Komplexierung von Schwermetallen

Strukturvorschlag nach H.R. Schulten, M. Schnitzer, Naturwissenschaften 80 (1993), 29.

(15)

Einträge in den Boden

durch:

industrielle und landwirtschaftliche Prozesse

- Verkehrsträger

- Rohstoffgewinnung (z.B. Erz-und Kohleabbau) - Produktion von chemischen Stoffen

- Energieerzeugung

- Unfälle bei Stoff- und Energieproduktion - Lebensprozesse der Organismen

- Düngemittel

- Pflanzenbehandlungsmittel und

Schädlingsbekämpfungsmittel

- bei Entsorgung (Deponien)

(16)

Biozide

Stoffe, die Pflanzen während ihres Wachstums vor Krankheiten und tierischem Schädlingsbefall schützen, die Konkurrenz anderer Pflanzen um Licht und Nährstoffe unterbinden und die eingebrachten Erntemengen vor Verlusten schützen sollen.

- oft wird verallgemeinernd die Bezeichnung Pestizide verwendet

- Schädlingsbekämpfungsmittel

(17)

B. Industrieelle Prozesse Organika:

- bei der Förderung

- durch Leckagen von Öltanks und Ölleitungen - beim Betanken von Fahrzeugen

- bei der (unsachgemäßen) Deponierung von Ölschlämmen - bei Transportunfällen

- bei unerlaubtem Ausbringen von Altölen - als Pflanzenschutzmittel

- typische Altlastenflächen: (ehemalige) Raffinierung, Gaswerke, Kokereien und Tankstellen

Schwermetalle:

- bei Förderung und Aufarbeitung

- bei Entsorgung (Sickerwässer der Deponien)

- Klärschlämme der Abwasseraufbereitung, Flusssedimente

(18)

Biozide / Pestizide

- Herbizide - Insektizide - Sterilantien - Fungizide - Akarizide

- Molluskizide - Rodentizide - Ovizide

- Repellents

Anreicherung im Boden!

(19)

Kontamination mit Schwermetallverbindungen und Organika

- Hg, Cd, Pb, U, usw.

- Öle, Kraftstoffe

(20)

Bodenbehandlung - Bodenreinigung

Ziel:

Schadstoffe vom Boden zu trennen und sauberen Boden zurückzugewinnen

Grundverfahren:

* Waschverfahren

- Spülverfahren (physikalische Reinigung)

- Extraktionsverfahren (chemische Reinigung)

* Thermische Verfahren

* Biologische Verfahren

Methoden:

* in-situ Verfahren Boden am Ort ohne Aushub behandelt

*ex-situ Verfahren Boden wird ausgehoben, innerhalb des Geländes - on site -, oder außerhalb des

kontaminierten Bereiches - off site - behandelt

(21)

- Bodenwäsche: Bezeichnung irreführend, da Boden in Wasser

aufgeschlämmt und saubere von verschmutzter Fraktion unter Mithilfe von Chemikalien getrennt wird,

- Teil des Bodens wird deponiert oder chemisch, thermisch weiterbe- handelt,

- Kontamination im Feinkorn größer als im Grobkorn,

- Einsatz bei Sanierung von Standorten: Kokereien, Tankstellen, Schrottplätze, Chemiebetriebe,

- stationäre Waschanlagen sind Stand der Technik, da umfassende Abwasser und Abluftreinigung möglich.

Waschverfahren zur Bodenbehandlung

(22)

Thermische Verfahren zur Bodenhandlung

- Böden mit verdampfbaren und/oder brennbaren Substanzen verunreinigt - Hochtemperaturbehandlung nur bei besonders problematischen Böden - Verfahrensparameter:

Temperaturbereich

Verweilzeit

Sauerstoffangebot

Angebot reaktiver Gase zur Vergasung

Inertgas-Angebot

Art der Wärmezufuhr

Ofentyp

Strömungsverhältnisse

- Brennkammer (Drehrohrofen), Nachbrennkammer, Abgaswäsche, Mischer für Boden, Wärmetauscher

- Rekultivierung thermisch behandelter Böden

(23)

Biologische Verfahren zur Bodenbehandlung

Mikroorganismen:

- Abbau im Idealfall zu Kohlendioxid und Wasser

- für Sanierungen sind aerobe heterotrophe Mikroorganismen wichtig - heterotrophe Mikroorganismen nutzen organische Stoffe als Energie-

und Kohlenstoffquelle

- autotrophe Mikroorganismen nutzen CO und CO2 als Kohlenstoff- quelle und anorganische Stoffe als Energiequelle (keine große Be- deutung für Sanierung)

- für Wachstum auch Mineralstoffe wichtig (C, H, O, N, S, P, K, Mg, Ca, Fe, Na, Cl, Zn, Mn u.a.)

- optimaler pH-Wert für Bakterien 6-8, Pilze 4-7, Temperatur bis 370C - meist ex-situ-Verfahren in Beeten 50 cm hoch (Landfarming), Mieten

und Bioreaktoren (10 - 250 m3) - Verwendete Mikroorganismen:

Pilze: Aspergillus, Penicillium, Candida;

Bakterien: Acetobacter, Pseudomonaden, Thiobacillus ferrooxidans

(24)

Phytoremediation

- Schwermetalle müssen in den oberirdischen Teil transportiert werden

- Kontamination muss oberflächennah vorliegen - Boden / Halden müssen kulturfähig sein

- Pflanzen müssen hohe Aufnahmeraten haben

- Vegetationsperiode sollte möglichst lang sein (mehrmalige Ernte) - geerntete Pflanzen werden thermisch verwertet Æ Rückgewinnung

des Metalls

(25)

NA-Prozesse sind physikalische, chemische und biologische

Prozesse, die unter günstigen Bedingungen ohne menschlisches

Eingreifen zu einer Reduzierung der Masse, Toxizität, Mobilität, des Volumens oder der Konzentration von Schadstoffen im Boden und Grundwasser führen.

Zu diesen In-situ-Prozessen zählen:

- biologischer Abbau

- (bio-)chem. Stabilisierung, Transformation, Zerstörung - Sorption, Dispersion, Verdünnung, Verflüchtigung

Natural Attenuation (NA):

Gezielte Abschwächung von Schadstoffen in der Umwelt durch natürliche Prozesse

(26)

Natural Attenuation:

Ausnutzung der natürlicher Prozesse zur Reinigung von Kontaminationen erste Ergebnisse schon 1972 publiziert,

seit Mitte der 90er in den USA häufig eingesetzt

Anlegen von Wetlands

(27)

Verschiedene Arten von Rohstoffen

Rohstoffe

mineralische pflanzliche fossile und tierische

Erzgewinnung und Metallaufbereitung, am Beispiel Urangewinnung

(28)

Strategie des Sanierens:

- Erfassen - Beurteilen - Sanieren

Grundprinzipien der Sanierungsverfahren:

- Einkapselungsverfahren (ingenieurtechnische Barrieren) - Bodentausch

- Hydraulische Verfahren - biologische Verfahren

- physikalische und physikalisch-chemische Behandlung

(29)

Beispiele

- Sanierung von Gruben des Stein- und Braunkohlebergbaus - Sanierung von Standorten der Gießerei- und Stahlindustrie - Sanierung von Altlasten der Erzgewinnung und Verhüttung

(30)

Uran - Kontaminationen durch Erzbergbau und Aufbereitung

Halden Gruben Tailings

Sickerwässer Flutungswässer Aufarbeitungswässer

Konsequenzen:

- Toxizität als Schwermetall - äußere Strahlenbelastung

- innere Strahlenbelastung über Nahrungspfad (Biosysteme)

…Rückstände

(31)

Sanierungsstrategien

- Halden

∗ Abdeckungen

∗ Umlagerungen

∗ Fassung und Reinigung der Sickerwässer - Gruben

∗ Flutung der Gruben

∗ Wasserreinigung

- Tailings (Schlammteiche)

∗ Wasserreinigung, Eintrocknung

∗ Abdeckung

⇒ wissenschaftliches Programm

(32)

Uran - Gehalt und Speziation

5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0 9,5 10,0 10,5 11,0 0

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

pH der Proben

UO22 +

Ca2[UO2(CO3)3](aq) UO2SO4(aq)

UO2(SO4)22 - UO2CO3(aq) UO2(CO3)22 - UO2(CO3)34 -

UO2O H+ UO2(O H)2(aq) UO2(O H)3- (UO2)2CO3(O H)3-

Relative Speziesverteilung (UO2 2+ ) / %

pH Konzentration

[mmol/L]

Ca 11.5

Mg 17.1

Na 0.6

U 0.011

As 0.01

SO42-

25.6 PO43-

<0.02 CO32-

/HCO3-

/CO2 0.45

Cl- 0.1

TOC [mg/L] 1

pH 7.82 – 8.14

Beispiel:

Sickerwasser, Schlema, Halde 366

Wasserzusammensetzug

Ermittlung der Uran-Bindungsform

G. Bernhard et al., Journal of Alloys and Compounds 271-273 (1998) 201-205

Kenntnis zur Bindungsform des Urans ist wichtig für:

- Vorhersage des Transportverhaltens - Langzeitsicherheitsanalyse

Referenzen

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