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1'71 Orientaliatiache Literaturzeitung 79. Jahrgang 1984 Nr. 2 172

Gaube, Heinz: lrantan CtUes. New York: New York University

Pl't'BS

1979. IX, 132 S., 90 Abb. 4°=Hagop K.evorkian Series on Nea.r Eastem

Art

e.nd Civilize.tion.

$ 22.ISO. -Bespr. von B. G. Fragner, Freiburg/Br.

Seit geraumer Zeit ha.t der traditionelle Ha.ng vieler hla.mwissenscha.ftler zur 'Oberbetonung philologi- eoher Arbeitsweisen kritischen Stimmen Anlaß ge- geben, interdisziplinären und a.nwendungsbezogenen Gesichtspunkten in der isla.mwisseneoha.ftlichen For- schung breitere Berücksichtigung einzuräumen. Heinz Ga.ube ist derzeit sicherlich eine der beka.nntesten orienta.listieohen Forscherpersönlichkeiten im deutsch- spra.ohigen Ra.um, der sich diesem kritischen .Ansatz verschrieben ha.t. In nahezu a.llen seinen Arbeiten versucht er erfolgreich und beispielhaft, philologisch- historisoh ermittelte Evidenzen mit a.rchäologischen, kunsthistorischen und geogra.phisohen Befunden für la.ndsohe.fts-, ba.u- und siedlungsgeschichtliche Er- kenntnisse nutzbar zu ma.ohen. Nioht zuletzt durch seine da.für erforderlichen, za.hlreichen und ausge- dehnten Feldforschungen hebt er eioh deutlich vom Klischee des philologischen Stubengelehrten a.b.

Stets hinter Themen von fa.ohübergreifender Ak- tua.litil.t her, ha.t Gaube bereits vor einiger Zeit sein Interesse .dem Thema. Nhistorisohe Entwicklung und

·Analyse städtischer Siedlungen im islamischen Vor-

deren Orient" zugewendet. Diese Neigung ist nicht

zufll.llig. In den allerletzten Jahrzehnten wa.r gerade

dieser Gegenstand zu einem Zentrum der Aufmerk-

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173 Orientaliatische Literaturzeitung 79. Jahrgang 1984 ?:fr. 2 eamkeit vieler geographischer Foracher geworden,

namentlich in den deutschepra.ohigen Lindern. Fttr Gaube stellte sich da.her die Frage, in welchem Aus- maß geographische Erkenntnisse zu diesem Thema auf historische Sa.chverhalte durch Einbeziehung islamwissensohaftlich-philologischer und anderer Me- thoden anzuwenden sind, beziehungsweise philolo- gisch-historisch-archii.<>logische ErkenntniBSe der geo- graphischen Sta.dtforachung nutzbar gemacht wer- den können. Das vorliegende Buch folgt dieser Pro- blemstellung.

Es besteht aus vier Kapiteln. Im ersten stellt er die materiellen und zivilisatorischen Grundlagen des historischen Städtebaus in Iran vor Na.oh einer Er- örterung der natürlichen Vor&UBBetzungen der irani- schen Siedlungsgeschichte (Klima, landschaftliche Gegebenheiten und vor allem Fragen der Bewässe- rung) kommt er auf Aspekte der sozio-ökonomischen Funktionen traditioneller persischer Städte zu spre- chen, ohne den jüngsten und gegenwärtigen Wandel a.uszuspa.ren. Was die zivilisa.torische Basis der per- sischen Sta.dtgeschichte angeht, stelJt er fest, daß sich seit a.ltersher in Iran vor allem drei Traditionen der Sta.dtpla.nung und Sta.dta.nla.ge durchgesetzt hatten:

die offenba.r nicht kla.r gegliederte, aber a.lle wichtigen Funktionen beherbergende a.ltorientalische Stadt- anlage, die griechisch-„hippodamische" mit sich kreuzenden Hauptstra.ßen und rechtwinkeligen Ver- bindungBBtraßen sowie das nordost-iranische, „par- thische" Vorbild der Rundstadt. In den diesem Kapi- tel folgenden drei Spezialuntersuchungen (Herat, Isfahan, Ba.m) stellt er fest, daß bei jeweiligen Pla- nungsphasen in der Geschichte dieser Städte (Herat unter den Timuriden, Isfahan als safäwidische Metro- pole im 17. Jh., Bam, eine typische Provinzsta.dt, in zeitlich unterschiedlichen Bau-, Erweiterungs- und VeränderungBBtufen) diese drei historischen Bautraditionen stets auf integrierte Weise wirksam waren, wobei in Herat indische EinflÜBBe (G&rten- und Parkanlagen aus dem 15. Jahrhundert) nicht aus- gesohlOBSen werden. Durch seine methodisch viel- seitigen Analysen und Betra.ohtungen gelingt es Gaube, dem Iandeskundigen Besucher der betroffe- nen Region eine Reihe spezifischer Elemente der bisher vielleicht eher intuitiv empfundenen gemein- samen Aspekte iranischer (wohl auch transo:xani- soher1) Städte einleuchtend vorzuführen. Der. Ge- winn von Gaubes Studie für die herkömmlichen Ver- treter der von ihm herangezogenen Disziplinen er- scheint mir unbestreitbar.

Leider muß ein Mangel moniert werden, der schon nicht mehr als Schönheitsfehler zu verniedlichen ist:

das gerade für eine Studie des vorgeführten Inhalts wichtige, umfangreiche Abbildungsmaterial ist teil- weise von sehr schlechter Qualität. In manchen Fl.llen ist sogar nicht mehr zu erkennen, was eigentlich de- monstriert werden soll. Das ist angesichts der an- sonsten fesselnden und überzeugenden Ausführungen Ga.ubes überaus zu bedauern. Ich ka.nn nicht ver- stehen, daß dieser Defekt

a~chts

der aufwendigen AUBBtattung des Bandes mcht verhindert wurde.

Auch an der Wiedergabe persischer Ortsnamen und

Termini wäre einiges auszusetzen,

W88

aber vergleiche-

weise nur gering ins Gewicht fliJlt.

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