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Herrscher, Helden, Heilige

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Academic year: 2022

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Mittelalter-Mythen

Herrscher, Helden, Heilige

Bearbeitet von

Ulrich Müller, Werner Wunderlich

unveränderter Nachdruck 2001 1996. Buch. 786 S. Hardcover ISBN 978 3 86764 117 3

Format (B x L): 17 x 24 cm Gewicht: 2300 g

Weitere Fachgebiete > Geschichte > Kultur- und Ideengeschichte

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Zu Begriff, Gegenstand und Forschungsprojekt

Ulrich Müller und Werner Wunderlich

Der vorliegende Band ist Ergebnis eines Arbeitsprojektes mit dem Ziel, Mittelaltermythen in einer Buchreihe vorzustellen. Um unsere gemeinsamen Absichten deutlich zu machen, ist es notwendig, zuerst einen Blick auf die Geschichte und Organisation unseres Projek- tes zu werfen und dann zu erklären, was im Rahmen dieses Projekts die Begriffe »My- thos« und »Mittelaltermythos« bedeuten.

Medieval Myths – ein Forschungsprojekt

Beide Herausgeber veranstalten seit mehreren Jahren eigene Sektionen am bedeutend- sten und größten internationalen Mittelalterkongreß. Es handelt sich um den alljährli- chen »International Congress on Medieval Studies«, der vom Medieval Institute der We- stern Michigan University in Kalamazoo, USA, bis 1995 unter der Leitung von Professor Otto Gründler, durchgeführt wurde und seitdem von Professor Paul E. Szarmach geleitet wird. Auf Grund der großen Resonanz der Sektionen, die seit 1992 jenem interdiszipli- nären Forschungsgebiet gewidmet sind, das wir mit Medieval Myths betitelten, hatten wir für die nächsten Jahre deren Fortsetzung fest vereinbaren können. Dieser Kongreß gab und gibt uns Gelegenheit, Ergebnisse vor der internationalen Mittelalterforschung aller Disziplinen zu präsentieren sowie Beiträge für das Gesamtprojekt zu gewinnen.

Das Projekt ist primär, aber nicht ausschließlich auf westliche Mythen im weitesten Sinne bezogen. Entsprechend arbeiteten und arbeiten wir mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mehrerer Länder und verschiedener Fachrichtungen zusammen. Beson- ders intensiv ist die Beteiligung nordamerikanischer Kolleginnen und Kollegen; und zwar, weil Methoden und Gegenstände der Mythenforschung und vor allem auch der

»Medieval Studies« sowie der »Studies in Medievalism« in den USA und Canada einen für Europäer überraschend hohen wissenschaftlichen Stellenwert haben – ein wissenschaft- liches Interesse, das sich ja auch in jenem erwähnten Kongreß an der Western Michigan University dokumentiert. Seines internationalen Charakters wegen erhielt das Projekt den englischen Namen: Medieval Myths, und es ist unter dieser Bezeichnung inzwischen auch im Wissenschaftsbetrieb eingeführt. Ein deutsches Äquivalent dafür ist: Mittelalter- mythen, und deshalb wurde dieser Begriff für den Reihentitel der deutschsprachigen Aus- gaben unserer Buchserie gewählt.

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10 Ulrich Müller und Werner Wunderlich

»Mythos« – Annäherungen an einen Begriff

»Es gibt keine allgemein verbindliche Definition dessen, was ein Mythos sei, sondern nur eine Reihe von Mythos-Begriffen, die in unterschiedliche Diskurse gehören und sich teil- weise ausschließen.«1 Mit diesen Worten hat der Literaturwissenschaftler Jürgen Kühnel in einem vielbeachteten Grundreferat während eines wissenschaftlichen Symposions in Salzburg das Definitions-Problem »Mythos« präzise auf den Punkt gebracht. In seinen diesbezüglichen und ausführlichen Darlegungen ist auch nachzulesen, was es an wichti- gen Versuchen gegeben hat, das aus dem Griechischen stammende Wort ›MUQOS‹; wel- ches ursprünglich ›Geschichte‹, ›Erzählung‹ bedeutet, aus einem jeweils aktuellen Ver- ständnis, das auch Tradition und Wandel von Begriff und Vorstellung in seinen Verste- henshorizont einschließt, zu erklären.

Für den Ansatz und den Objektbereich unseres Projektes erwies sich ein funktiona- listischer Mythos-Begriff als angebracht: Mythen – in diesem Sinne – sind überlieferte oder neu aktualisierte Konkretisationen von Gestalten, Geschehen, Gegenständen und Gegenden, die erzählerisch – gewissermaßen modellhaft – ein Konzept bereitstellen für das Verhältnis des Menschen zu seinen Erfahrungen und zur Welt. Vorrationale Mythen bewahren fundamentale Wahrheiten und archaisches Wissen auf, derer sich Rationalität dann erinnert, wenn der wissenschaftlich-technische oder auch gesellschaftlich-ideologi- sche Fortschritt ins Stolpern gerät und zu straucheln droht. Deshalb unterliegen Mythen Tradition und Wandel, und ihre symbolhafte oder auch lebenspraktische Bedeutung ver- ändert sich und paßt sich den sich neu regelnden Bedingungen an.

Gerade die Postmoderne hat den Mythos als Denkform rehabilitiert und als Erzähl- form wie auch als Deutungsmodell für eine vielfältige Wirklichkeit neu entdeckt. Weil die Moderne der wissenschaftlich-technischen Welt Max Webers Wort von der »Entzaube- rung der Welt« und der dadurch entstandenen Öde recht zu geben schien, beschwört die Postmoderne alte Mythen neu oder bringt auch neue Mythen hervor. In Symbolfiguren und deren Namen werden Denksysteme, Verstehensweisen und Lebensentwürfe gebün- delt. Oft auch so, daß Vielfalt und Komplexität von historischen Entwicklungen oder ge- sellschaftlichen Verhaltensweisen, die gedeutet oder auch vorausgedeutet werden sollen, dabei auf der Strecke bleiben oder sich in beliebigen Anspielungen erschöpften. Hierzu nochmals Jürgen Kühnel: Mythen

»sind Antworten auf bestimmte historische Erfahrungen, dienen der Handlungsorientierung, Handlungslegitimation, der Begründung eines kollektiven Identitätsbewußtseins. Mythen in diesem Sinne haben eine historische Dimension: veränderte Situationen, neue Erfahrungen bedürfen neuer Antworten, neuer Konzepte, und so müssen Mythen stets von neuem auf ihre Leistungsfähigkeit befragt, muß das mythische Erzählen den veränderten Bedingungen ange- paßt werden.«2

1 Kühnel, Jürgen: Bohuslav Martinuos Oratorium ›The Epic ov Gilgamesh‹ und Robert Wilsons Theater- projekt ›The Forest‹. Grundsätzliche Überlegungen zum Thema Mythos und Mythos-Rezeption – ins- besondere im Musiktheater – am Beispiel zweier neuerer Bearbeitungen des Gilgamesch-Stoffes. In:

Antike Mythen im Musiktheater des 20. Jahrhunderts. Gesammelte Vorträge des Salzburger Symposions 1989. Hrsg. von Peter Csobádi u.a. Anif; Salzburg 1990 (Wort und Musik, Bd. 7), S. 52.

2 Kühnel, Jürgen: Faust und Don Juan. Europäische Mythen der Neuzeit. In: Peter Csobádi u.a. (Hrsg.):

Europäische Mythen der Neuzeit: Faust und Don Juan. Gesammelte Vorträge des Salzburger Symposi- ons 1992. Bd. 1. Anif; Salzburg 1993 (Wort und Musik, Bd. 18), S. 33.

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Das heißt: Die Geschichtlichkeit des Mythos liegt – wie auch der Philosoph Hans Blu- menberg betont3 – in der Geschichte seiner produktiven Rezeption. Moderne und Post- moderne vergegenwärtigen und schaffen im Rahmen der Mittelalter-Rezeption jene Me- dieval Myths, um darin historische Existenzweisen und gegenwärtige Möglichkeiten un- seres heutigen Daseins auszudrücken. So sind Mythen zugleich Darstellungsformen und Verstehensweisen für den Sinn und die Anwendung von Normen und Werten.

Aspekte der Mythenforschung

Mythenforschung ist zu einem Operationsfeld der verschiedensten Wissenschaften ge- worden;denn die Notwendigkeit interdisziplinärer Forschung ist in der Komplexität die- ses Gegenstandes begründet: Anthropologie, Ethnologie, Archäologie, Philologie, Phi- losophie, Soziologie, Psychologie, Religionswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Lite- raturwissenschaft und andere Wissenschaften befassen sich mit Entstehung und Entwurf, Überlieferung und Rezeption von Mythen. Die Mediävistik als umfassende Wissenschaft vom Mittelalter und seinem Weiterleben kann die vielfältigen Ansätze und Fragestellun- gen integrieren und sie auf einen geschichtlichen Zeitraum und dessen Weiterwirken fo- kussieren, und zwar unabhängig von bestimmten Kulturräumen oder nationalen Begren- zungen.

Es gehört zu den Eigenheiten wissenschaftlicher Spezialisierung, daß diese ihr Wis- sen und ihre Kompetenz immer für sehr viel genauer und umfassender hält, als dies in fachübergreifenden Ansätzen überhaupt der Fall sein kann. Ein interdisziplinäres Unter- nehmen kann einen Gegenstand in den seltensten Fällen in wohldefinierten Festlegungen und bewährten Abgrenzungen akzeptieren, weil Erkenntnisinteressen und üntersu- chungsmethoden der einzelnen beteiligten Wissenschaften zu heterogen sind. Was hin- gegen notwendig und auch vernünftig scheint: der Entwurf einer weit gefaßten Konzep- tion, in der die Voraussetzungen und Grundlagen für inhaltliche Fragestellungen syste- matisch dargestellt sowie begründet werden. In der Offenheit der Methoden und Ziele liegt die Chance eines internationalen Dialogs, der anregend über Fach- und Kulturgren- zen hinweg Vorstellungen, Deutungen und Verstehensweisen (im vorliegenden Fall: von Mythen) zu einem bestimmten Themenbereich anschaulich macht, auswertet und unter wechselseitig als neu erfahrbaren Aspekten zusammenstellt.

Dasjenige Wissenschaftsverständnis, das einer solchen Konzeption zugrundeliegt, ist im weitesten Sinne ein kulturwissenschaftliches. Es geht um die Analyse und Beschrei- bung von Welt und Wirklichkeit in einem ganzheitlichen Verständnis. Ein weiter »My- thos-Begriff« (siehe oben) impliziert deshalb übergreifende Zusammenhänge, die das fachspezifische Erkennen, das interdisziplinäre Erklären und das interkulturelle Verste- hen aus einem kulturwissenschaftlichen Verständnis von Mediävistik bedingen.

3 Blumenberg, Hans: Arbeit am Mythos. Frankfurt a.M. 41986, S. 291 ff.

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12 Ulrich Müller und Werner Wunderlich

Medieval Myths / Mittelaltermythen

Das Projekt hat Medieval Myths zum Thema und zum Inhalt, also »Mythen«, die entwe- der aus dem Mittelalter stammen oder für diesen historischen Abschnitt zwischen Antike und Renaissance, den zuerst die Humanisten »medium aevum« genannt hatten, im wei- testen Sinne von geschichtlicher und kultureller Bedeutung sind. Diese Mythen sind in erster Linie in Literatur, Kunst, Religion und Brauchtum überliefert, und zwar in dreifa- cher Hinsicht:

– Mythen als Erzählungen von Göttern, Helden und Geschehnissen aus antiker, kel- tischer, germanischer und auch orientalischer Tradition, die das Mittelalter aufgreift und neu gestaltet;

– Mythen in Form von fiktionalen Figuren, historischen Personen, religiösen Gestal- ten, phantastischen Wesen, Gegenständen und Zeichen, Ereignissen und Entwick- lungen, die das Mittelalter hervorbringt und oft als Mystifikationen verklärt;

– Mythen als Rezeptionsobjekte, die ein neuzeitlicher Mythisierungsprozeß im nach- hinein zu einem Mittelalter-Faszinosum von symbolhafter Bedeutung stilisiert.

In allen drei Fällen drückt sich in solchen Medieval Myths symbolhaft eine Weltdeutung aus, die historisch an ein bestimmtes Geschichts- und Menschenbild gebunden ist. Die Wirkung eines Mythos ist desto nachhaltiger, je stärker er allgemein-menschliche Bedürf- nisse und Hoffnungen, aber auch Ängste und Nöte formuliert. So wird beispielsweise der keltische Artus-Mythos im mittelalterlichen Epos zur Utopie eines Gesellschaftsideals und in moderner Literatur zu einer Folie für gegenwärtige politische Entwicklungen, ge- sellschaftliche Vorgänge und historische Prozesse, die zur Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Problemen und zeitlosen Fragen wie Krieg und Frieden, Macht und Herrschaft, Liebe und Tod, Natur und Kultur einlädt. Mythen wie Karl der Große oder St. Nikolaus reizen zum ständigen Vergleich der Gegenwart mit der Vergangenheit, weil diese Gestalten und ihre Geschichten immer neu wiederkehrende Muster menschlichen Lebens symbolisieren. Für Kultur und Lebenswelt einer Epoche wie die deutsche Ro- mantik oder den englischen Viktorianismus, für Strömungen wie die amerikanische New- Age-Bewegung oder die sogenannte Postmoderne, liefern Medieval Myths mehrwertige und mehrdeutige Lebenssymbole, Modelle der Weltdeutung und Medien der Sinnsuche.

Und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um fiktive Figuren oder historische Personen handelt. Sinnbilder sind sie allemal. Menschen leben in solchen Traditionen und verstän- digen sich über derartige Symbole, die in Gestalt von Mythen durch Literatur und Kunst, Musik und Brauchtum, aber auch in Massenmedien wie Comics und Film oder in Alltags- bereichen wie Werbung und Technik vermittelt werden.

Da große orientierende Weltbilder an Überzeugungskraft verlieren und der Glaube an den Fortschritt eines Zivilisationsprozesses verloren geht, entdeckt unsere Gegenwart eine Funktion des Mythos neu, nämlich eine Weltsicht oder ein Lebensverständnis an- schaulich zu begründen und zu verbreiten. Auf dem Gebiet der Erzählforschung und den Untersuchungsfeldern der Mittelalter-Rezeption ist infolgedessen eine steigende Be- schäftigung mit beispielsweise Mythisierungen von mittelalterlichen Symbolfiguren und Erzählstoffen in einer Vielzahl von Veröffentlichungen abzulesen. Man denke nur an die zahlreichen Studien etwa zur Artuslegende oder zu den Nibelungen in Geschichte und Gegenwart.

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Unser Projekt nun will die verschiedenen Erscheinungsformen und Funktionen von Medieval Myths, ihre Entstehung, Verbreitung, Überlieferung und Rezeption sowie ihren Einfluß auf Traditionen und Symbole untersuchen, durch die Menschen als Indi- viduen und in Gemeinschaft zu Identitätsbewußtsein und Orientierungsmustern fin- den. Innerhalb des von uns vorgegebenen Rahmens und natürlich mit Bezug auf Ergeb- nisse neuerer mythengeschichtlicher Forschung (dazu siehe das Literaturverzeichnis und vergleiche die Angaben in den jeweiligen Beiträgen) werden sich die einzelnen Un- tersuchungen den Medieval Myths in diesem Sinne widmen. Dabei muß ganz ausdrück- lich festgestellt werden, daß wir kein »Handbuch«, keine »Enzyklopädie« für unseren Themenbereich angestrebt haben und anstreben. Unser Ziel ist es vielmehr, eine reprä- sentative Auswahl, aber keineswegs eine vollständige Liste von Mittelaltermythen vor- stellen und präsentieren zu lassen, und zwar in durchaus unterschiedlicher Weise: Die je- weilige methodische Individualität und kulturelle Herkunft der einzelnen Beiträgerin- nen und Beiträger sollte nicht durch konzeptionelle Ausschließlichkeit oder redaktio- nelle Vereinheitlichung eingeebnet werden, sondern ganz im Gegenteil deutlich erkenn- bar belassen bleiben; dies gilt auch für die jeweils verwendete bzw. zitierte wissenschaft- liche Literatur, in deren Auswahl und Nennung wir – abgesehen von einigen seltenen Fällen – nicht eingegriffen haben, sondern dies der Verantwortung des/r einzelnen Mit- wirkenden überlassen.

Angestrebt ist ein möglichst buntes Mosaikbild, bei welchem – um im Bild zu blei- ben – trotz eventuell fehlender oder vermißter Einzelteilchen dennoch der Blick auf ein Ganzes oder wenigstens auf dessen bezeichnende Facetten ermöglicht werden soll.

Bislang sind neuere Erkenntnisse der sozialwissenschaftlich ausgerichteten Mythen- forschung vornehmlich von der amerikanischen Forschung in Untersuchungen etwa von Heldenimages (Joseph Campbell4) oder Heiligenimages (Donald Weinstein und Rudol- ph M. Bell5) erfolgreich angewandt worden. Probleme der Mythenbildung werden in den Studien von František Graus6 und den verschiedenen Sammelbänden zur Mittelalter-Re- zeption (dazu siehe das Literaturverzeichnis) angeschnitten. Indes ist es ein Desiderat ge- blieben, Fragestellungen und Methoden moderner Mythenforschung auf die Untersu- chung von Medieval Myths anzuwenden.

Deshalb wünschen alle Beteiligten unseres Projekts sich ein möglichst breites, internationales Publikum, in der Hoffnung, diesem möglichst viele Informationen und Anregungen zu vermitteln – und sei es manchmal auch nur dadurch, daß wir Widerspruch hervorrufen.

Gewidmet ist der vorliegende erste Band der Reihe unserem bereits genannten Kol- legen Otto Gründler: Er, der für Mai 1995 den letzten der von ihm begründeten Kongres- se in Kalamazoo plant und anschließend deren Leitung Paul E. Szarmach anvertrauen wird, war und ist mit seinem stetigen Zuspruch und seinem intensiven Mitdenken ein un- verzichtbarer Promotor dieses Projektes. Unsere Widmung sei nicht nur ein persönlicher

4 The Hero with a Thousand Faces. New York 1949 [u.ö.]. – S. zu Campbells Mythenforschung:

Segal, Robert A.: Joseph Campbell. An Introduction. New York; London 1982 (Garland reference library of the humanities, Bd. 548).

5 Saints and Society. The two Words of Western Christendom, 1000–1700. Chicago; London 1982.

6 Lebendige Vergangenheit. Überlieferung im Mittelalter und in den Vorstellungen vom Mittelalter. Köln;

Wien 1975.

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14 Ulrich Müller und Werner Wunderlich

Dank, sondern auch Ausdruck unseres fachlichen und kollegialen Respekts für das, was Otto Gründler für das Gesamtfach Mediävistik geleistet und bewirkt hat.

Arbeitsfelder des Projektes

Das Projekt Medieval Myths/Mittelaltermythen gliedert sich vorläufig in sieben Teile, wel- che die folgenden Arbeitstitel haben:

I. Herrscher, Helden, Heilige II. Dämonen, Monster, Fabelwesen III. Verführer, Schurken, Magier IV. Künstler, Dichter, Gelehrte V. Burgen, Länder, Landschaften VI. Bilder, Symbole, Allegorien VII.Ideen, Institutionen, Lebenswelten

Zum Inhalt des ersten Bandes

Der vorliegende Band befaßt sich mit »Herrschern, Helden, Heiligen« – natürlich beider- lei Geschlechts – (wobei die Alliteration im deutschen Titel eine eher zufällige ist). Für die Auswahl der dargestellten historischen Personen, religiösen Gestalten und literari- schen Figuren sei ausdrücklich auf das oben Gesagte verwiesen; d.h. sowohl die Heraus- geber als auch die Mitwirkenden sind sich durchaus dessen bewußt, daß nach Meinung von einigen unter unserer Leserschaft die eine oder andere mittelalterliche »Mythenfi- gur« fehlt oder eine, die wir in unserem Band behandeln, eigentlich nicht so wichtig oder gar überflüssig wäre.

Referenzen

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