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Jahrestagung des BBI/DGI-Landesverbandes Berlin-Brandenburg

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Jahrestagung des

BBI/DGI-Landesverbandes Berlin-Brandenburg

Implantate etablierte Helfer bei dramatischen Gewebeverlusten

Mit einer Serie außergewöhnlicher Fäl- le setzte der BBI/DGI-Landesverband Berlin-Brandenburg bei seiner 23. Jah- restagung einen ebenso eindrucksvol- len wie oft geradezu erschütternden Akzent unter dem Dach des DGI-Ge- meinschaftskongresses im Mai 2009 in Berlin: Unter dem Thema „Schwerwie- gende MKG-Beeinträchtigungen und Implantologie“ zeigten die Referenten aus Österreich (Prof. Dr. Dr. Norbert Jak- se/Graz), aus der Schweiz (Dr. Gerolf Gehl/Frauenfeld) und aus Deutschland (Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake/Göt- tingen; Prof. Dr. Gerhard Wahl/Bonn) Fälle mit erheblichem Substanzverlust im Gesicht und aufwändige Lösungen mit implantologischer Unterstützung.

Ziel der Maßnahmen war, den oft ex- trem geschädigten Menschen wieder Teilnahme am Leben zurückzugeben und wichtige Funktionen wiederherzu- stellen. „Auch uns Mund-Kiefer-Ge- sichts-Chirurgen bleibt manchmal kurz der Atem stehen, wenn wir solche Fälle in unsere Praxis oder Klinik be- kommen, wenn von einem Gesicht oft nur noch die Hälfte da ist“, sagte Prof.

Dr. Dr. Volker Strunz, BBI/DGI-Landes- vorsitzender Berlin-Brandenburg und Veranstalter dieses Schwerpunktes,

„aber wir wissen, was wir heute mit den Möglichkeiten der Implantologie alles über Zahnersatz hinaus leisten kön- nen. Das ist wichtig für klassisch im- plantierende Kollegen, denn sie sehen hier, welches Potential unser Fach hat.

Sie entwickeln dann vielleicht selbst zusammen mit Kollegen individuelle Lösungen für Patienten mit besonde- ren Bedürfnissen, und solche Erfahrun- gen bringen unser Fach in vielerlei Hin- sicht voran.“ Eindrucksvoll wurde deutlich, dass die Rekonstruktionen schwer zerstörter Gesichter das Zusam- menspiel erfahrener Kollegen aus Zahnmedizin, Chirurgie, Implantolo- gie, Epithetik, oft auch Hals-Nasen-Oh- renheilkunde und weiterer Disziplinen verlangt: „Wir müssen alle in solchen Situationen Grenzen überwinden, oft auch unsere eigenen, und gemeinsam die Idee entwickeln, was erreichbar sein kann – und dann schrittweise ge- mäß backward-planning darauf hin- arbeiten.“

Vom Bildhauer zum Epithetiker

Eine besonders eindrucksvolle Fall-Prä- sentation lieferte Dr. Gerolf Gehl, Schweiz. Er sei von Haus aus Bildhauer, genauer: Plastiker, und habe sich aus diesem Blickwinkel für den mensch- lichen Körper interessiert. Nach seinem Zahnmedizinstudium verbinde er jetzt seine beiden Expertisen unter anderem in der Epithetik: „Auch als Zahnarzt müssen wir ja gestalten.“ Was Implanto- logie und plastisches Verständnis leisten können, zeigte sich am Fall eines von ei- nem Bären zerfleischten Försters. Mit Hilfe von Implantaten, Mini-Magneten und selbst entwickelten Gewebe-Stütz- gittern zeigte Dr. Gehl die verschiedenen Schritte zu einem funktionstüchtigen Gesicht. Weniger die Ästhetik stehe im Vordergrund als vielmehr die Wieder- herstellung von Funktionen wie Nah- rungsaufnahme und Atmung. Dass der Patient sich wieder unter Menschen traue, sei die schönste Belohnung. Bei der anschließenden Diskussion, die deutlich Sachverstand erforderte, erin- nerte Prof. Strunz an die Periimplantitis- Problematik, von der auch Epithetik- Fälle nicht verschont blieben, an das Problem der Alterung von Kunststoffen und natürlicher Veränderungen im Ge- sicht. Deutlich wurde, dass viele Lösun- gen nur möglich sind durch kreative Ei- genentwicklungen in Zusammenarbeit mit erfahrenen Unternehmen.

Implantate – auch bei

bestrahlten Tumorpatienten?

Ein Thema, das bei einer älter werden- den Bevölkerung und steigender Anzahl an Turmor-Therapien immer relevanter wird, ist die Frage möglicher Prothetik Blieb erst einmal in Berlin: Der vom DGI-

Landesverbandsvorsitzenden Prof. Dr. Dr.

Volker Strunz (rechts) initiierte Golf-Wander- pokal ging an das BBI/DGI-Mitglied Dr. Wal- demar Goldin. (Foto: Dohlus)

Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake/Göttingen:

Bei strahlengeschädigtem Weichgewebe ist Implantaten der Vorzug zu geben gegenüber schleimhautgetragenen Alternativen.

(Foto: DGI/Knipping)

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für diese Patienten. Hier dürfe sich nicht nur die Frage nach ausreichend vorhan- denem Knochen für eine Implantation stellen, so Prof. Schliephake, sondern ge- fragt werden müsse auch, ob der Patient beispielsweise noch Nahrung bei sich behalten kann, wenn die halbe Zunge fehlt. Mittlerweile könne auch Patienten unter Bestrahlung eine implantatgetra- gene Lösung ermöglicht werden – mit

nicht gar so schlechten Erfolgsaussich- ten bei eher niedriger Bestrahlungsdosis.

Bei Überschreiten des Grenzwertes von 50 Gy sinke die Erfolgsquote allerdings deutlich. Dennoch war seine Botschaft zum Thema Implantate bei bestrahlten Tumorpatienten eindeutig: „Das Weich- gewebe ist durch die Bestrahlung mehr geschädigt als der Knochen. Einer im- plantatgetragenen Versorgung ist daher der Vorzug zu geben gegenüber einer schleimhautgetragenen Alternative.“

Neu im Rahmenprogramm:

Der 1. DGI-Golfcup 2009 Berlin Auf Initiative des BBI/DGI-Landesver- bandes Berlin-Brandenburg fand erst- mals ein Golfturnier als Kongress-Ab- schluss statt: „Implantieren ist Networ- king, und Golfen ist es auch – das passt gut zusammen, und es ist ein schöner Ausklang nach dieser anspruchsvollen Jahrestagung“, so Initiator und Golf-Fan Prof. Strunz. Zum Turnier auf dem Meis- terschaftsplatz am Seddiner See hatten

sich 65 Kongressteilnehmer angemeldet.

Bei schönstem Wetter erkämpfte sich Dr.

Waldemar Goldin, Berlin, BBI/DGI-Mit- glied, den neuen DGI-Wanderpokal – er bleibt also erst einmal in der Hauptstadt und steht bei der DGI-Jahrestagung 2010 erneut zur Disposition.

B. Dohlus, Berlin

Implantate sind in der Epithetik unersetzbar, zeigte Dr. Gerolf Gehl/Schweiz. (Foto: Dohlus)

Einen Tagungsbericht zur Ge- meinschaftstagung der Deut- schen Gesellschaft für Im- plantologie (DGI), der Öster- reichischen Gesellschaft für Implantologie (ÖGI) und der Schweizer Gesellschaft für Implantologie (SGI) mit dem Landesverband der DGI Ber- lin-Brandenburg sowie der International Academy for Oral and Facial Rehabilitati- on (IAOFR) vom 14. bis zum 16. Mai 2009 von Dr. med. ha- bil. Lutz Tischendorf siehe Seite 224.

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