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Archiv "Vardenafil: Selektive Therapie der erektilen Dysfunktion" (24.12.2001)

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A3462 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 51–52½½½½24. Dezember 2001

Etwa vier Millionen Menschen leiden in Deutschland an ei- nem atopischen Ekzem (AE), für das synonym die Bezeich- nungen Neurodermitis, endo- genes Ekzem und Dermatitis atopica verwendet werden.

Diese entzündliche Hauter- krankung ist gekennzeichnet durch nässende, blutig aufge- kratzte, entzündlich gerötete Hautveränderungen. Sie ver- läuft chronisch über Jahre und Jahrzehnte und quält die Be- troffenen durch psychisch sehr belastenden Juckreiz, wie auf einer Veranstaltung von No- vartis im Rahmen der Europe- an Academy of Dermatology

& Venerology in München be- richtet wurde.

Obwohl das AE in jedem Lebensalter erstmals auftre- ten kann, beginnt es vorwie- gend im Kindes- oder Jugend- alter, häufig in der Säuglings- zeit. Dann manifestiert sich die Erkrankung in 60 Prozent der Fälle bereits im ersten Le- bensjahr. Nur bei etwa 40 Pro- zent der Betroffenen bilden sich die Symptome bis zum Erwachsenenalter zurück.

Zukünftige Therapieoption Die Therapie des AE sollte stadiengerecht und individu- ell durchgeführt werden.

Wichtig ist die kontinuierli- che Basispflege und die Ver- meidung von Triggerfakto- ren. Das gilt auch für die nicht entzündete Haut. Dazu werden Salben, Emulsionen, Cremes und Ölbäder einge- setzt. In Fällen einer leichten Hautentzündung kann eine Besiedlung mit Staphylococ- cus aureus vorliegen. Es sind dann lokal desinfizierende Maßnahmen mit Antiseptika erforderlich. Reichen diese nicht aus, ist eine systemische Gabe von penicillinasefesten Antibiotika sinnvoll. Bei Pa- tienten mit Schlafstörungen

durch anhaltenden Juckreiz sind sedierende H1-Antihi- staminika indiziert.

Im akuten Schub der Erkrankung, gekennzeichnet durch gerötete, ekzematöse und stark juckende Haut, steht der Einsatz von topi- schen Corticosteroiden an er- ster Stelle. Sie seien in den ver- gangenen drei Jahrzehnten zu den wichtigsten Therapeutika beim AE avanciert, betonte Dr. Roger Allen (Notting- ham). Sie provozieren jedoch eine Reihe unerwünschter Ne- beneffekte wie Hautatrophie, Cushing-Syndrom und ver- schiedene unspezifische Lang- zeiteffekte. Bei Kindern sind außerdem Wachstumsverzö- gerungen zu befürchten. Cor- ticosteroide sollten daher so kurz wie möglich und in der individuell angepassten Kon- zentration und Stärke ange- wendet werden.

Ein neues Dermatologi- kum wird den AE-Patienten in Zukunft das Leben leichter machen. Das Ascomycin-De- rivat Pimecrolimus aus der Substanzklasse der Macrolac- tame zeigt einen ausgepräg- ten antientzündlichen Effekt.

Wie Prof. Thomas A. Luger (Münster) berichtete, wirkt die Pimecrolimus-Creme (Han- delsname Elidel®) insbeson- dere auf die T-Lymphozyten in der Haut und hemmt die Synthese von Zytokinen wie IL-2, IL-4, IL-10 und IFN- gamma. Außerdem unter- drückt die Substanz die Syn- these von TNF-alpha und die Freisetzung präformierter Entzündungsmediatoren wie Serotonin und Hexosamini- dase.

Wie klinische Studien zeig- ten, verschwindet der Juck- reiz in der Regel eine Woche nach Therapiebeginn mit Pi- mecrolimus-Creme bei gut 70 Prozent der drei bis 23 Mona- te alten Kleinkinder vollkom-

men oder ist nur noch schwach vorhanden. Wurde die Creme bereits bei den ersten Anzei- chen eines wieder auftreten- den Ekzems oder Juckreizes aufgetragen, konnte bei rund 70 Prozent der Säuglinge und Kleinkinder ein neuer Krank- heitsschub verhindert werden.

Während der sechsmonatigen Behandlungsdauer mit Pime- crolimus habe man auf die Anwendung eines Cortico- steroid-Präparates verzichten können, berichtete Dr. Mark Goodfield (Leeds).

Inzwischen wurden 1 700 AE-Patienten mit Elidel be- handelt. Alle profitierten von dem neuen Wirkstoff. Die to- pische Corticosteroid-Anwen-

dung konnte ausgesetzt, die Rate der Krankheitsschübe drastisch gesenkt werden.

Der häufigste unerwünschte Arzneimitteleffekt ist ein Wärmegefühl oder leichtes Brennen an der Auftragsstel- le. Nach wenigen Behand- lungstagen klingt diese Ne- benwirkung jedoch ab. Sie wurde von rund zehn Prozent der Kinder angegeben.

Mit Pimecrolimus ist erst- mals eine Behandlungsform verfügbar, die nachweislich den Langzeitverlauf eines AE günstig beeinflusst, indem die Häufigkeit von Ekzemschü- ben und der Bedarf an Cor- ticosteroiden deutlich redu- ziert werden. Siegfried Hoc

Atopisches Ekzem

Pimecrolimus reduziert den Bedarf an Cortison

Unternehmen

Vardenafil

Selektive Therapie der erektilen Dysfunktion

Mit der Einführung von Sil- denafil (Viagra®) hat sich das Behandlungskonzept männli- cher Potenzstörungen grund- legend geändert. Das Prinzip der Hemmung der Phospho- diesterase 5, eines Schlüssel- enzyms in den Erektions- schwellkörpern, führt zu ei- ner Konzentrationszunahme von cGMP, welches die Erek- tionseinleitung und Aufrecht- erhaltung fördert.

Auch Vardenafil (Bayer Vital) gehört zur Substanz- klasse der Phosphodiestera- se-5-Hemmstoffe, unterschei- det sich gegenüber Sildenafil aber in einigen wesentlichen Punkten. Bezogen auf die Dosis, zeigte Vardenafil im Labor gegenüber Sildenafil eine neunfach höhere Potenz – das heißt, dass bereits bei niedrigen Vardenafil-Dosie- rungen (5, 10, 20 mg) eine vergleichbare Effektivität er- zielt wurde, wie es bei den Sil- denafil-Dosierungen von 50 und 100 mg der Fall war.

Zusätzlich zeigte sich, dass Vardenafil im Vergleich zu Sil- denafil eine wesentlich höhere und gewünschte Selektivität gegenüber der Phosphodi- esterase 5 hat und die in der

Augennetzhaut dominierende Phosphodiesterase 6 kaum be- einflusst, sodass Störungen der Farbsehfunktion praktisch ausgeschlossen sind. Unter Vardenafil wird außerdem die maximale Plasmakonzentrati- on schneller erreicht, „sodass viele Patienten bereits nach circa 20 Minuten eine für den Geschlechtsverkehr ausrei- chende Erektion bekommen, bei Sildenafil hingegen meist erst nach 30 bis 45 Minuten“, so Prof. Hartmut Porst (Ham- burg).

In einer vierarmigen, ran- domisierten Studie, die im Doppelblindversuch durchge- führt wurde, wurden 601 Pati- enten mit chronischen Erek- tionsstörungen unterschiedli- cher Ätiologie über drei Mo- nate mit 5, 10 oder 20 mg Var- denafil behandelt. Es zeigte sich, dass Vardenafil nicht nur bei allen Altersgruppen effek- tiv, sondern auch bei Diabeti- kern wirksam ist. Als Neben- wirkungen wurden genannt:

Kopfschmerzen (sieben bis 15 Prozent), Gesichtsröte (elf Prozent), Sodbrennen (ein bis sieben Prozent) und verstopf- te Nase (drei bis sieben Pro-

zent). EB

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