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n erektiler Dyfunktion leidet in Deutschland durchschnittlich jeder vierte bis fünfte Mann. Nur ein geringer Teil wird vom Arzt diagnostiziert und wie- derum nur ein Teil letztlich behandelt. Dass so wenige der betroffenen Männer zum Arzt gehen, liegt nicht an den the- rapeutischen Möglichkeiten, denn spätestens seit Einfüh- rung des ersten oral appli- zierbaren Phosphodiesterase- 5(PDE5)-Hemmers sind hohe Effektivität und gute Verträg- lichkeit weitgehend gegeben.Eine deutsche Entwicklung Nach Sildenafil wurden noch zwei weitere PDE5-Hemmer zugelassen: im November 2002 Tadalafil und mit Vardenafil im März 2003 der erste in Deutschland entwickelte Ver- treter dieser Substanzklasse.
Vardenafil (Levitra®) zeichnet sich durch besondere Schnel- ligkeit aus. Nach oraler Appli- kation werde die Substanz rasch resorbiert, berichtete Prof.
Hartmut Porst (Hamburg) in München. Bereits nach 60 Minuten werden die maxima- len Konzentrationen erzielt, die Eliminationshalbwertszeit liegt bei vier bis fünf Stunden.
Der Patient kann davon aus- gehen, dass bei sexueller Sti- mulation im Zeitraum von 25 Minuten bis fünf Stunden eine Erektion erfolgen kann.
Viele der Männer, die Pro- bleme mit ihrer Erektions-
fähigkeit haben, litten unter Begleiterkrankungen wie Hy- pertonie, Diabetes mellitus oder koronarer Herzerkran- kung, erklärte Porst. Auch die- se Menschen profitieren unab- hängig von Schweregrad und Ätiologie der sexuellen Stö- rung von Vardenafil. Belegt ist dies beispielsweise in einer in Deutschland und Frankreich durchgeführten offenen „rea- le Welt“-Studie mit 398 unaus- gewählten Teilnehmern. Die initiale Dosierung betrug 10 mg täglich, konnte bei Bedarf aber innerhalb der zehn Wo- chen zweimal auf 20 mg er-
höht oder auf 5 mg verringert werden.
Vardenafil wird allgemein gut vertragen. Nebenwirkun- gen sind meist durch die Blockade der Phosphodi- esterase-5 bedingt und umfas- sen Kopfschmerzen, Gesichts- röte und verstopfte Nase. Wie für die anderen Vertreter die- ser Substanzklasse auch, be- steht eine absolute Kontra- indikation bei gleichzeitiger Behandlung mit NO-Dona- toren. Man sollte auch be- achten, dass es durch die Metabolisierung über das he- patische Cytochrom-P450-Sy- stem zu Interaktionen, bei- spielsweise mit Ketoconazol, Erythromycin, Itraconazol, Ri- tonavir oder Indinavir kom- men kann. Martin Bischoff
Fachpressekonferenz „Levitra®“, veran- staltet von Bayer Vital und GlaxoSmith- Kline in München
V A R I A
Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4614. November 2003 AA3033
Phosphodiesterasehemmer
Vardenafil wird rasch resorbiert
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