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Archiv "EMDIS – Blutstammzellspenden-Informationssystem: Werkzeug für die Suche nach Spendern" (25.01.2008)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 425. Januar 2008 A173

T E C H N I K

der Regulation vor allem negativer Emotionen einschließlich deren In- teraktion mit genetischer Disposition und Geschlecht. Je nach Untersu- chung fallen fünf bis sechs Stunden Arbeitsaufwand je Probanden an, da- von circa 2,5 Stunden für die Durch- führung der Hirn-Scans einschließ- lich Vorbereitung und Nachbefra- gung. So erhält jeder Teilnehmer ein Informationsblatt zur Studie sowie einen fMRT-Fragebogen und muss eine Einverständniserklärung unter- schreiben. Nimmt der Proband zu- sätzlich an einer genetischen Unter- suchung teil, ist hierfür eine geson- derte Einwilligungserklärung erfor- derlich. Maximal acht Probanden lassen sich so pro Tag durch die Scanner schleusen.

Eine Versuchsanordnung sieht bei- spielsweise so aus, dass der Proband in der Röhre auf einem Bildschirm

Bilder mit ekelerregenden, Furcht einflößenden oder neutralen Motiven betrachten muss, insgesamt 96 Bilder in vier Blöcken à neun Minuten Dau- er. Jede Aufnahme wird ihm rund acht Sekunden lang gezeigt. Vor je- dem Bild wird in zufälliger Anord- nung die Anweisung eingeblendet:

„Gefühle unterdrücken“ oder „Ge- fühle zulassen“. Anhand des lokalen Sauerstoffverbrauchs der neuronalen Zellen lässt sich errechnen, welche Regionen des Gehirns besonders ak- tiviert sind (Kasten). Als zusätzliche Variable wird die elektrodermale Ak- tivität gemessen, die emotionalbe- dingtes Stressempfinden des Proban- den widerspiegelt.

Vor allem die Amygdala als zen- trale subkortikale emotionsrelevante Struktur und der präfrontale Kortex als Region mit exekutiver Kontroll- funktion und direkten neuronalen

Verbindungen zu subkortikalen Strukturen stehen dabei im Mittel- punkt der Untersuchung. In den bei- den Mandelkernen als Teil des lim- bischen Systems werden die Sinnes- eindrücke mit Gefühlen wie Angst, Wut oder Freude verbunden. Da nachgewiesen wurde, dass der prä- frontale Kortex die Funktion der Amygdala nicht nur bei ausdrück- lich instruierter, sondern auch bei in- tuitiver, nicht instruierter Emotions- regulation beeinflusst, soll vor allem die funktionelle Verbindung dieser beiden Hirnareale während der Aus- übung von emotionsregulatorischen Prozessen genauer untersucht wer- den. Das Forschungsprojekt wird von der VW-Stiftung im Rahmen des Pro- gramms „Schlüsselthemen der Geis- teswissenschaften“ seit Ende 2005 für zunächst drei Jahre gefördert. n Heike E. Krüger-Brand

Stammzellen können zur Bekämpfung schwerer Krankheiten wie Leukämie eingesetzt werden.

17 Register auf drei Kontinenten sind durch das Computernetzwerk EMDIS (European Marrow Donor Information System) verbunden, um vor allem für Leukämiepatien- ten weltweit einen Spender für die Blutstammzelltransplantation zu finden. Das Netzwerk ermöglicht den angeschlossenen Registern ei- nen schnellen Zugriff auf die Daten von mehr als 80 Prozent der welt- weit registrierten 11,4 Millionen Blutstammzellspender. Der nationa- le und gegebenenfalls internationale Suchprozess nach einem geeigneten Spender von Blutstammzellen ist komplex und erfordert eine enge Zusammenarbeit der beteiligten In- stitutionen.

Um die Suche noch effizienter zu gestalten, wurde EMDIS 1992 vom Zentralen Knochenmarkspender- Register Deutschland (ZKRD;

www.zkrd.de/emdis.html) in Zu- sammenarbeit mit dem Anthony Nolan Trust (London) und dem France Greffe de Moëlle (Paris) ge- startet. Seither hat das ZKRD in die- sem System die führende Rolle in

der technischen Konzeption, Wei- terentwicklung und Verbreitung übernommen. Das ursprünglich für Europa entwickelte Informations- system umfasst neben den euro- päischen Kooperationspartnern in Belgien, Frankreich, Großbritanni- en, Italien, Norwegen, Österreich, Schweden, der Schweiz, Spanien und Tschechien auch drei US-amerikani- sche Register und Australien. In Kür- ze sollen Kanada und Taiwan folgen.

Die Bedeutung des Informations- systems wird anhand der im Jahr 2006 in Deutschland vorgenomme- nen Entnahmen von Blutstammzel- len deutlich: Von den 3 039 Entnah- men wurden 1 877 für internationa- le Patienten durchgeführt. Ähnli- ches gilt für die mehr als 100 000 Leistungen, die über das ZKRD für Patienten weltweit erbracht wurden.

Damit nimmt Deutschland die Posi- tion des Exportweltmeisters ein. Für mehr als die Hälfte dieser interna- tionalen Patienten wurde der Spen- der über EMDIS gefunden.

EMDIS ist ein asynchrones Kom- munikationssystem zwischen Da-

tenbanken. Die Daten werden durch verschlüsselte E-Mails übertragen, wobei eine spezielle Kommunikati- onsschicht mit Sequenznummern ei- ne sichere Datenübermittlung garan- tiert. Für die nationalen Register ist die Teilnahme an dem plattformun- abhängigen Netzwerk frei. Auch die benötigten Software-Tools erhalten die Mitgliedsländer kostenfrei. Die Register müssen lediglich die Schnittstellen zur nationalen Soft- ware implementieren. EB

EMDIS – BLUTSTAMMZELLSPENDEN-INFORMATIONSSYSTEM

Werkzeug für die Suche nach Spendern

Foto:ddp

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