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Archiv "Die Häufigkeit bösartiger Neubildungen" (21.05.1981)

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Die Häufigkeit

bösartiger Neubildungen

Ein Vergleich zwischen der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland

Gerhard Neumann

Aus dem Städtischen Gesundheitsamt Stuttgart (Leiter: Professor Dr. med. Gerhard Neumann)

Verglichen wird die Mortalität an ausgewählten Lokalisatio- nen bösartiger Neubildungen in der Schweiz und in der Bundesrepublik Deutschland für den Durchschnitt der Jah- re 1970 bis 1972 sowie 1976 bis 1978, nach Geschlechtern getrennt, für die Altersklassen von 30 bis unter 75 Jahren.

Der Trend ist in beiden Län- dern gleich. Die Schweiz weist öfter eine niedrigere Mortali- tät auf als die Bundesrepublik, jedoch gibt es auch therapeu- tisch zugängliche Lokalisatio- nen, für die das Gegenteil gilt.

Insgesamt sind die Unter- schiede nicht gravierend.

Präventive und kurative Maßnahmen gegen bösartige Neubildungen müs- sen, wenn sie als erfolgreich aner- kannt werden wollen, letzten Endes die Mortalität senken. Der rein pal- liative Effekt — verbesserte Lebens- qualität ohne wesentliche Verlänge- rung der Überlebenszeit — soll damit nicht herabgesetzt werden. Er kann aber nur bedingt als Erfolg akzep- tiert werden.

Entscheidend sind im übrigen nicht die Resultate einiger weniger Spit- zeninstitutionen, sondern die kom- munitätsbezogenen Ergebnisse.

Diese finden ihren Ausdruck in der allgemeinen Mortalitätsstatistik. Die vielen den Wert dieser Statistik be- grenzenden Schwächen brauchen hier nicht näher erörtert zu werden.

Bei Vergleichen, insbesondere zwi- schen verschiedenen Ländern, kann aber eben nur, sofern kein effektives nationales Krebsregister existiert, auf die Todesursachenstatistik zu- rückgegriffen werden.

Die moderne medikamentöse Tu- mortherapie erfordert spezielle Or- ganisationsformen. Sie haben nach allgemeiner Überzeugung in der Schweiz einen vorbildlichen Stand erreicht. Es bietet sich daher an, die Mortalität an bösartigen Neubildun-

gen in der Schweiz mit der in der Bundesrepublik Deutschland zu ver- gleichen. Die Daten für ausgewählte Lokalisationen wurden von der Da- tenbank der WHO zur Verfügung ge- stellt*).

Um die Schwächen der Todesursa- chenstatistik wenigstens etwas zu neutralisieren, wurde

• der (ungewogene) Durchschnitt der Mortalität je 100 000 für jeweils drei Kalenderjahre (1970 bis 1972 und 1976 bis 1978) gewählt,

() die Erhebung auf die Altersklas- sen von 30 bis unter 75 Jahre, be- schränkt.

Wenn von mehr als einem Jahr aus- gegangen wird, werden Zufalls- schwankungen weitgehend ausge- schaltet. Da die Bevölkerung in die- sen Jahren relativ konstant war, ist der Verzicht auf gewogene Durch- schnitte vertretbar.

Vor dem 30. Lebensjahr sind bösarti- ge Neubildungen selten; auf das be- sondere Problem der Tumoren bei Kindern wird nicht eingegangen.

Nach dem 75. Lebensjahr nimmt die Genauigkeit der Leichenschau- scheindiagnosen schnell ab, die Multimorbidität macht die unikausa-

le Signierung der Todesursachen immer fragwürdiger, so daß die Wer- te der höheren Altersklassen besser außer Betracht bleiben. Zur Gesamt- mortalität trägt aber die Mortalität nach dem 75. Lebensjahr nicht un- wesentlich bei. Wenn die Gesamt- mortalität höher ist als die von 30 bis unter 75 Jahren, so liegt das Maxi- mum der Tumormortalität jenseits des 75. Lebensjahres.

Im folgenden werden die Werte von Fünf-Jahres-Altersklassen in den beiden Ländern direkt einander ge- genübergestellt. Dies ist vorteilhaf- ter als eine Standardisierung. Man bedenkt zu wenig, wie stark das Er- gebnis einer Standardisierung von der Art des gewählten Standards ab- hängt.

Tabelle 1

Tabelle 1 enthält die Werte von 1970 bis 1972 für Männer. Eindeutig un- günstiger für die Bundesrepublik sind die Verhältnisse bei bösartigen Neubildungen von Magen, Mast- darm, Knochen, Haut sowie bei son- stigem und unspezifischem Sitz, mit Ausnahme der Haut. Im allgemeinen

') Herrn Dr. H. Hansluwka danke ich für die Überlassung der Daten.

(2)

0,8 0,8 _ 32,7

18,3

Gleicher Wert: beide Zahlen unterstrichen Höherer Wert: Feld gelb

Tumoren

Tabelle 1: Mortalität 1970-1972 an bösartigen Neubildungen (ausgewählte Lokalisationen) je 100 000 Männer, insgesamt und im Alter von 30 bis unter 75 Jahren, in der Bundesrepublik Deutschland

(=D)

und In der Schweiz (=CH)

Sitz Alter von ... bis unter .. .

30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-65, 65-70 70-75 Sa.

Mundhöhle D 0,2 0,5 1,2 2,2 3,8 5,1 8,0 12,5 14,4 2,8

und Rachen

CH 0,1 0,5 2,8 7,5 11,0 18,9 25,1 33,5 44,0 7,7

Speiseröhre D 0,1 0,3 1,0 2,0 4,3 7,6 12,5 22,4 31,9 4,9

CH 0,3 0,2 1,7 5,9 9,5 20,4 30,5 49,7 71,6 10,7

Magen D 1,6 3,5 8,6 17,0 32,7 61,4 104,0 176,9 273,4 42,4

CH 0,8 3,3 4,0 8,1 18,3 36,6 68,1 129,5 200,5 28,5

Dickdarm D 1,1 2,2 5,0 8,0 13,3 22,9 43,1 72,4 112,9 17,5

(ohne Mastdarm)

CH 0,9 1,8 3,6 6,4 13,8 25,0 42,5 66,5 121,5 16,8

Mastdarm D 0,7 1,3 2,5 5,6 9,2 19,3 34,0 58,5 88,3 13,4

CH 0,4 0,5 1,2 3,0 8,3 12,3 26,1 46,3 70,2 10,2

Kehlkopf D 0,1 0,2 0,5 1,4 3,0 5,0 9,2 15,7 21,1 3,2

CH 0 0 1,6 2,1 6,6 9,8 15,0 21,1 23,0 4,2

Luftröhre, Bron- D 1,3 4,0 11,7 26,9 59,5 120,1 223,4 346,8 436,0 63,3 chien, Lunge

CH 0,6 4,8 15,3 37,5 69,2 138,5 219,9 281,9 346,3 54,1

Knochen D 0,4 0,6 0,7 1,1 1,5 2,4 3,7 5,8 7,8 1,7

CH 0,1 0,2 0,2 0,3 0,6 1,7 1,2 4,3 4,4 1,1

Haut D 0,9 1,4 2,0 2,5 3,5 5,1 4,7 6,5 8,5 2,3

CH 0,9 2,4 3,1 3,0 4,4 5,6 8,3 9,9 10,8 3,2

Prostata D 0,1 0,1 0,2 0,8 3,1 11,4 28,5 69,5 152,5 20,9

CH 0 0 0,2 0,8 5,3 15,0 30,5 88,7 183,8 25,1

Sonstiger und D 8,3 11,0 17,9 33,2 58,5 100,2 158,7 240,4 339,2 57,8

unspezifischer

Sitz CH 7,2 10,3 14,3 29,8 53,8 92,4 145,8 202,3 276,1 47,0

Leukämie D 1,9 3,0 3,3 3,6 6,7 10,8 16,4 24,5 35,7 7,4

CH 3,1 2,7 3,8 6,1 7,5 11,7 17,1 23,6 36,3 8,2

Sonstiges lym- D 2,7 3,8 4,7 6,9 9,3 14,2 21,5 25,9 33,0 7,5

phatisches und hämatopoetisches

Gewebe CH 4,2 3,7 5,9 7,9 11,8 17,3 26,3 41,2 46,1 9,7

(3)

Dickdarm D 0,9 2,2 4,0 8,2 15,2 23,6 35,5 58,5 92,5 22,8 (ohne Mastdarm)

CH 0,5 1,9 2,3 4,9 7,2 19,7 24,5 46,2 73,3 16,1

4,9 9,3

Gebärmutter D 1,2 1,9 4,3

(sonstiger Sitz)

CH 0,5 1,0 1,7

7,2 12,4 18,7

15,8

2,0 2,4 3,4 5,4 5,9 8,3 13,7 15,3 23,5 6,8

CH

Tabelle 2: Mortalität 1970-1972 an bösartigen Neubildungen (ausgewählte Lokalisationen) je 100 000 Frauen, insgesamt und im Alter von 30 bis unter 75 Jahren, in der Bundesrepublik Deutschland (=D) und in der Schweiz (=CH)

Alter von . . . bis unter . . . Sitz

70-75 Sa.

65-70 60-65

55-60 50-55

30-35 35-40 40-45 45-50

1,5 3,0

0,1 0,3 0,4 0,6 0,9

Mundhöhle und Rachen

5,5 6,1 1,6

1,4 0,3 1,2 1,2

0,3 0,2

CH

1,1 1,8 1,8 0,8

0,2 0,5

0 0,1

Speiseröhre D

Magen

7,9 1,8 1,6 2,6 5,8

0,8 0,2 0,3

0 0

CH

33,7 136,1

78,6 43,7

25,5 14,4

1,5 3,1 6,2 9,2 D

20,6 89,1

26,1 1 49,6 6,6 13,8

4,4 6,1

0,9 2,6

CH

11,4 47,0

32,4 14,4 20,8

Mastdarm D 0,6 1,1 2,2 4,1 9,6

7,0 14,3 19,5 32,6 7,0

1,3 1,6 4,4

CH 0,2 0,5

13,7 20,3 29,1 36,7 8,9

Luftröhre, Bron- D 0,2 1,0 2,4 4,9

chien, Lunge

7,8

6,0 26,0

20,4 17,1

12,1 8,3

3,6 0,5 1,7

CH 0

1,3 2,8 4,1

1,7 2,0

0,6 1,1

0,3 0,7

0,3 Knochen

3,0 0,8 1,3

0 0,8 1,0

0,2 0,3

0,2

CH 0,3

4,1 2,3 3,9

3,3 2,8

2,4 2,9

1,9 0,7

Haut 1,1

2,4 4,2 9,0

4,2 3,7

3,0

2,2 2,6

CH 0,9 1,5

32,3 90,9

79,8 62,4 69,8

37,3 52,8

4,3 10,5 20,8

Brust

35,6 128,8

96,3 72,9 91,5

59,7 40,1

23,6

CH 2,6 12,0

19,1 22,4 8,7

20,3 20,1

13,7 18,0

Gebärmutterhals D 2,7 5,7 8,7

21,7 22,9 8,2

16,4 17,7 17,7

CH 1,8 5,2 8,4 13,7

10,0 29,1 36,3

21,9

46,5 9,2 31,7

23,4

211,1 299,0 78,8 Sonstiger und

unspezifischer Sitz

D 5,7 11,0 21,0 42,9 72,2 102,6 147,8

53,4 161,4 247,2

85,2 127,6

CH 4,9 6,8 18,5 29,2 50,7

6,3

Leukämie D 1,9 2,4 3,0 4,5 5,2 7,1 11,1 14,5 19,8

Sonstiges lym- phatisches und hämatopoetisches

Gewebe CH

5,9 15,9 20,5

2,2 2,3 2,7 3,7 6,0 8,9 11,7

24,1 31,2 7,6

3,0 3,4 3,9 6,1 9,3 11,5 13,3

32,7 0,8

Höherer Wert: Feld gelb Gleicher Wert: beide Zahlen unterstrichen

18,3 0,8

(4)

4,0 16,3

7,3 5,7

1,3 2,8 0,4 2,8

t

6,3 20,1 28,1 5,2

t

3,2

1,8 9,1

t

12,6

4,

28,4

0 1,8 5,6 10,4 19,5 40,3 63,9 10,1

6,2 14,6 26,6 46,5 84,6

,1

133,9 221,3 35,7 1,4

8,5 T 11,4

T

14,3

7,7

lt

12,7

4

20,7

lt

29,3 27,6 53,0 8,6

Mundhöhle und Rachen

Speiseröhre

Magen

0,4

t

1,2

0,1

t

0,7

t

0,6

3,5

D

CH

D

CH D

Dickdarm (ohne Mastdarm)

11 1

CH 0,4 1,5 3,0 6,1 13,1 20,5 40,5 64,8 104,4

1,1 2,3 3,5 9,1 14,7 24,8 45,1 78,4

4

127,3 21,8

17,9

CH 0,1

t

0,9

D t

0,2

t

0,4

CH

=

0

t

0,2

Luftröhre, Bron- D 1,6

t

4,5

chien, Lunge

CH 1

,6

Knochen D

=

0,4

CH

=

0,1

Haut D

1

0,8

Prostata

CH 0

Sonstiger und unspezifischer Sitz

D 1

7,5 11,0

1

17,8 34,9

t

60,1

1

100,0

t

165,6

t

243,5

j

352,8

CH 8,9

t

12,5

t

14,6

1

27,6

t

58,6

t

92,5 142,3 236,9 281,5

t

63,1

54,1

2,8 5,4 6,8

1

11,5

1

13,8 22,6 38,9 8,1 CH

1

1,6 3,0

Sonstiges lym-

D

phatisches und hämatopoetisches

Gewebe CH

2,5

1

2,8

1

4,0

1

5,6

1

8,6

1

12,6 21,8 4 30,1 39,8 8,0

6,6 10,8

t

18,9

t

26,4

1

42,1 56,8

t

10,9

3,2 2,9

2,3

0,8 0,8

Vergleich 1970/72: 1976/78 1976/78 > 1970/72:

1976/78 = 1970/72:

1976/78 < 1970/72:

Höherer Wert: Feld gelb

32,7 18,3

Gleicher Wert:

beide Zahlen unterstrichen

Tumoren

Tabelle 3: Mortalität 1976-1978 an bösartigen Neubildungen (ausgewählte Lokalisationen) je 100 000 Männer, insgesamt und im Alter von 30 bis unter 75 Jahren, in der Bundesrepublik Deutschland (=D) und in der Schweiz (=CH)

Sitz Alter von ... bis unter .. .

30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-65 65-70 70-75 Sa.

CH 0,7 2,1

t

4,2 8,4 16,4 26,0 56,9 95,1 144,7 24,4

Mastdarm D 0,5 1,1 2,2

t

5,9

t

9,6 17,3 33,1 54,8 89,4 14,0

Kehlkopf

t

2,0

t

4,1 5,8 11,5 9,8

t

1,0

t

2,6

t

3,7

t

6,2

t

3,4

1,5

=

3,1 I

1

5,6

=

10,2

lt

18,0 16,3 17,5

=

4,2

t

12,6

t

35,8 65,5

t

120,7 li, 217,0

1

332,8

1

467,6 4 70,4

t

16,1

t

41,2 4 66,7

0,5 t 1,3

i,

1,5

t

1,0 0,3 0,8

2,0 t 3,0 2,5

3,0 f 4,3 4,0

0,2 i 0,9

t

25,3

lim Use

0,7

1

4,6

1

12,0

t

35,3

t

90,3 175,2

t

29,5

D t

2,5

t

2,8

=

3,3

t

5,0

t

7,1 10,3

t

17,1

t

27,8

4

42,5

t

8,5

Leukämie

(5)

0,1

=

0,3 0,5

Mundhöhle und Rachen

29,4

1,

1,3

1

2,5

1

4,8 8,8

1

13,4 20,1 35,5 57,3 99,7

t

CH 1,4

Dickdarm 1,2

(ohne Mastdarm)

CH 0,4

0,5 0,9 1,7

j

3,7 7,9

1

13,4

1

20,5

l

31,4

4,

46,3

0,1

l

0,2 1,2

t

1,7 5,0

f

8,5

l

12,4

1

16,9 27,5

CH Mastdarm

1976/78 Vergleich 1970/72:

1976/78 > 1970/72:

1976/78 = 1970/72:

1976/78 < 1970/72:

Tabelle 4: Mortalität 1976-1978 an bösartigen Neubildungen (ausgewählte Lokalisationen) je 100 000 Frauen, insgesamt und im Alter von 30 bis unter 75 Jahren, in der Bundesrepublik Deutschland (=D) und in der Schweiz (=CH)

Sitz Alter von ... bis unter ...

30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-65 65-70 70-75 Sa.

CH 0,6

=

0,3

=

0,8 1,2

t

1,2 1,6 l

t t

2,0 2,2

t 1

2,7 1,9

t t

5,6 2,6

j

7,3 3,7

t t

1,9 1,3

0 e

0,2

=

0,5

j

0,7

t

1,6

t

1,9

1

3,3

j

5,8 1 7

CH F

, 0,2

l

0 0,3 I

t

0,5

t

2,0

j

2,1 3,8

j

4,3 1 7

0,6 3,0 1,9

2,0

t

2,5

3,9 l

t

8,3

lt

15,9

lt

27,1 I 41,1 I

t

62,0

lt

97,5

lt

27,9

5,3 10,2

2,7

t

7,7 10,2

4,,

19,6

j

37,7

j

66,1

1

17,1

17,0 27,1

t

46,5

t

75,1 18,9

12,3 6,7 Magen

Speiseröhre

Luftröhre, Bron- D chien, Lunge

Knochen

CH

t

0,5

t

1,3 1,3

immizim

5 3

t

11,6

t

21,8

t

25,9

.4 1

28,8 11,8 t 7,9 D 0,2 0,2

l

0,3 0,5 0,8

j

0,9

1

1,8

1 1

2,4 l 2,9 l 1,1

0,5

t

1,1

+

2,6 5 3 8,7

t

15,1 I 23,0 I

t

30,3 I 41,2 I

t

10,8

CH

j

0,1

l

0 f ,, 0,3

t

0,3

4

1 0,2 1,0

t

1,5

t

1,7

,

0,5 0,6

Haut D 0 9 $ 1,1

i,

1,7

,1

2,2

1

2,4

f

3,2

t

3,5

t

4,5

t

5,9

t

2,4

CH

.1.,ä

9

f

2,5

t

2,5

f

3,1 3,9

j

4,0

t

4,2

t

7,3 7,3

t

3,3

Brust D 4,8

t

11,2

t

22,1

l

36,6

t

52,9

t

65,1

t

76,3

t

87,2

f

98,9

1

36,2

CH 3,8 l 11,0 l 22,0

l

38,9

f

62,6

4

, 74,0

t

89,9

t

107,2

f

130,9

t

38,9

Gebärmutterhals D i 2,4

1,

3,8

j

6,9

,1

9,9

j

13,0

1

16,7

j

19,0

f

19,4 ,, 19,7 ,, 7,9

CH

,i

1,2

1

2,5

1

6,3

j

7,2 8,4

1

14,0 15,9

1

16,1 20,5

I

6,4

Gebärmutter D 0,6 1,2

,i

2,1 l 4,7 7,4 R 14,2 1,1 21,1

1

25,1 33,1

j

9,3

(sonstiger Sitz)

CH

1

0,3

f

1,4 0,5 l 1,7 6,8 11, 12,1 R 20,9

j

30,0

j

35,5

1

8,4

Sonstiger und unspezifischer D

=

5,7

j

9,2 19,2

l

38,9 67,8

1

100,0

1

147,7

l

203,6

j

294,4

t

83,6

Sitz CH

t

5,4

t

7,1 14,5

f

30,6 56,9 i 84,0

j

115,0

t

161,7 244,9

t

57,8

Leukämie D

I. 19..„ j

2,0

1

2,9

1

3,9

=

5,2

.1,

7,0

t

11,3

t

15,8

t

22,5

t

7,2

CH

ial il i,

1,4

1

3,0

j

2,6 4,1

j

5,6

1,

12,2

t

16,9 14,3

i,

6,0

Sonstiges lym- BRD 1,4 1,7

,1

2,3

j

3,4

j

5,0

1

7,5

t

14,1 18,6

t

26,4

t

7,0

phatisches und hämatopoetisches

Gewebe CH

j

2,3

j

2,8

l

2,8

l

4,5

1

6,8

l

9,5

t

18,4

t

29,6

t

42,7

t

9,2

08 08 Höherer Wert: Feld gelb Gleicher Wert:

beide Zahlen unterstrichen 32,7

18,3

(6)

Tumoren

Tabelle 5: Vergleich der Mortalität an bösartigen Neubildungen (ausgewählte Lokalisationen) 1970 bis 1972 und 1976 bis 1978 in der Bundesrepublik Deutschland (=D) und in der Schweiz (=CH)

9

Sitz 1970— 1976-

1972 1978 Höhere Mortalität

in

Veränderung 1976-1978 gegenüber 1970-1972

D CH 1970— 1976- 1972 1978

Höhere Mortalität

in

Veränderung 1976-1978 gegenüber 1970-1972

D CH

Mundhöhle und Rachen

CH CH CH CH

Speiseröhre CH CH CH DI

CH

Magen D D D D

Dickdarm (ohne Mastdarm)

D D D D

Mastdarm D D D D

Kehlkopf CH CH

Luftröhre, Bronchien, Lunge

CH/

D

CH D

Knochen D D D

ist in der Bundesrepublik auch die Mortalität für bösartige Neubildun- gen des Dickdarms höher, während bei den übrigen Lokalisationen die Schweiz die höheren Werte auf- weist. Beim Lungenkrebs sind in den Altersklassen zwischen 35 und 60 die Werte in der Schweiz höher, danach und insgesamt jedoch in der Bundesrepublik.

Tabelle 2

Tabelle 2 bringt die entsprechenden Daten für das weibliche Geschlecht.

Auch hier hat die Bundesrepublik die höhere Mortalität bei bösartigen Neubildungen von Magen, Dick- darm, Mastdarm, Knochen, sonsti- gem und unspezifischem Sitz, die Schweiz bei Haut, Leukämie und bösartigen Neubildungen sonstiger lymphatischer und hämatopoeti- scher Gewebe. Mit Ausnahme der jüngsten Altersklassen übertrifft auch beim Bronchialkarzinom die Mortalität der Schweiz die der Bun- desrepublik, während bei den bösar- tigen Neubildungen der Gebärmut- ter die Schweiz im ganzen besser abschneidet als die Bundesrepublik.

Haut CH CH CH CH

Brust CH CH Tabelle 3

Gebärmutter- hals Gebärmutter (sonstiger Sitz) Prostata Sonstiger und unspezifischer Sitz

Leukämie Sonstiges lympathisches und hämato- poetisches Gewebe

= Anstieg

= gleichgeblieben oder keine einheitliche Tendenz

= Rückgang

In den Jahren 1976 bis 1978 ist die Mortalität an Leukämie bei Männern in der Bundesrepublik merklich hö- her als in der Schweiz; dafür ist dort die an Lungenkrebs höher als in der Bundesrepublik (Tabelle 3). Dieses für die Deutschen scheinbar günsti- ge Bild wird jedoch beeinträchtigt, wenn man den Trend seit 1970 bis 1972 mitbetrachtet. In der Bundesre- publik ist nur die Mortalität an bös- artigen Neubildungen des Magens, Mastdarms und der sonstigen lym- phatischen und hämatopoetischen Gewebe zurückgegangen, in der Schweiz dagegen auch die an bösar- tigen Neubildungen der Speiseröh- re, des Dickdarms, der Knochen, der Prostata (teilweise) und der Leuk- ämie. Außerdem hat sich die Spanne zwischen niedrigeren deutschen und höheren Schweizer Werten viel- fach, allerdings nicht immer, etwas verringert.

D D

DI CH

D

CH CH

D D D D

CH D CH

CH CH CH CH

(7)

Tabelle 4

Diese leichte Verschlechterung ge-

genüberderSchwe~indenJahren

1976 bis 1978 gilt auch für das weib- liche Geschlecht (Tabelle 4). Die Schweiz hat bei Tumoren der Spei- seröhre stark aufgeholt. Bei der Leukämie ist jetzt die Bundesrepu- blik im Nachteil, ebenso bei sonsti- gem Sitz in der Gebärmutter. Die Mortalität an Brustkrebs ist in der Bundesrepublik bis zum 45. Lebens- jahr, freilich nur geringfügig, höher als in der Schweiz. Der Trend verhält sich diskordant, diesmal zugunsten der Bundesrepublik, bei bösartigen Neubildungen der Knochen sowie bei sonstigem und unspazifischem Sitz. Der Brustkrebs geht in der Bun- desrepublik nur in der Altersklasse von 45 bis unter 50 Jahren zurück, in der Schweiz immerhin von 35 bis unter 50. Insgesamt hat sich der Ab- stand zwischen der Bundesrepublik und der Schweiz öfter vergrößert als verkleinert; aber auch letzteres ist bei einer Reihe von Altersklassen und Lokalisationen der Fall.

Tabelle 5

Tabelle 5 veranschaulicht die Resul- tate des direkten Vergleichs und des Trends.

Bewertung und Aussage

Für eine exakte Bewertung müßte die Morbidität bekannt sein, denn eine erhöhte Mortalität ist sehr wohl mit einer günstigeren Situation zu vereinbaren. Voraussetzung ist dann eine geringere Letalität, das heißt, die Heilungsquote muß hoch sein.

Informationen darüber liegen aus beiden Ländern nicht vor.

Allgemeine Mortalitätsstatistiken er- lauben nur selten einen Rückschluß auf Kausalfaktoren. Mit der gebote- nen Vorsicht sind folgende Aussa- gen erlaubt:

0

Die Mortalität an bösartigen Neu·

bildungen ist in der Schweiz bei den berücksichtigten Lokalisationen und Altersklassen vielfach, jedoch

nicht durchweg, niedriger als in der Bundesrepublik.

8

Die Mortalität hat sich im Ver- gleich der Jahre 1970 bis 1972 und 1976 bis 1978 nicht immer zugun- sten der Schweiz entwickelt.

C) Bei den meisten Lokalisationen ist der Grundtrend - Anstieg oder Abnahme - in beiden Ländern gleich. Die unterschiedlichen Resul- tate bei bösartigen Neubildungen der Prostata oder des Dickdarms werden dadurch relativiert, daß die Gesamtmortalität bei diesen Lokali- sationen auch in der Schweiz ange- stiegen ist, während die rückläufige Tendenz nur einige Altersklassen betrifft.

8

Bemerkenswert ist die Situation bei der Leukämie der Männer, wo sich die Verhältnisse umgekehrt ha-

ben, während bei Frauen der Trend

in beiden Ländern gleichsinnig zu verlaufen scheint. Die Leukämie ist die einzigste Lokalisation mit diver- gierendem Trend, bei der an Einflüs- se der Therapie zu denken ist. Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich, daß davon nur ein Geschlecht profitiert.

Der Brustkrebs wird oft als Beispiel für die Notwendigkeit einer organi- sierten medikamentösen Therapie herangezogen, aber in der Schweiz ist trotz vorbildlicher Organisation der weitere Anstieg der Mortalität nur in zwei Altersklassen mehr als in der Bundesrepublik ausgeblieben, bei sonst höheren Schweizer Wer- ten, teils mit verringerter, teils mit vergrößerter Spanne. Die Annahme, die Entwicklung bei der Leukämie sei therapiebedingt, muß auch des- halb zurückhaltend beurteilt wer- den, weil bei bösartigen Neubildun- gen sonstiger lymphatischer und hä- matopoetischer Gewebe vergleich- bare therapeutische Bedingungen gelten. Und hier ergeben sich keine Nachteile für die Bundesrepublik.

Unbestreitbar weist die Schweiz bei verschiedenen Tumorlokalisationen eine niedrigere Mortalität auf als die Bundesrepublik. Dies betrifft viel- fach Formen mit begrenzten Thera- pieerfolgen und ohne systematische Bekämpfungsmöglichkeiten. lnsge-

samt sind die Unterschiede nicht fundamental und der Trend ist in beiden Ländern weitgehend gleich- sinnig. Es ist schwierig, anhand der Mortalitätsstatistik eine Überlegen- heit der Organisationsform der Tu- morbehandlung in der Schweiz ge- genüber der Bundesrepublik nach- zuweisen.

Zusammenfassung

~ Verglichen wird die Mortalität an bösartigen Neubildungen ausge- wählter Lokalisationen in der Schweiz und in der Bundesrepublik, für Männer und Frauen getrennt, in den Altersklassen 30 bis unter 75 Jahren, im Durchschnitt der Jahre 1970 bis 1972 und 1976 bis 1978.

~ Die Werte der Bundesrepublik sind eher, aber keineswegs durch- weg, etwas höher als in der Schweiz.

~ Der Trend in der Beobachtungs- zeit ist weitgehend gleich.

~ Von den therapieabhängigen Lo- kalisationen bietet lediglich die Leuk- ämie bei Männern in der Schweiz eine eindeutig günstigere Entwick- lung als in der Bundesrepublik.

~ Eine solche Entwicklung ist bei anderen, einer wirksamen medika- mentösen Therapie zugänglichen Lokalisationen wie Brustkrebs oder bösartigen Neubildungen sonstiger lymphatischer oder hämatopoeti- scher Gewebe nicht erkennbar.

~ Der Abstand zwischen beiden Ländern hat sich öfter, aber nicht durchgehend zum Vorteil der Schweiz verändert.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med.

Gerhard Neumann Hohe Straße 28 7000 Stuttgart 1

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