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Archiv "Risikomanagement in der operativen Medizin" (12.10.2007)

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A2796 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 41⏐⏐12. Oktober 2007

M E D I E N

RISIKOMANAGEMENT

Hochrisikobereich Herzchirurgie

Bei der Behandlung von Patienten kommen immer wieder riskante und manchmal katastrophale Situatio- nen vor, die möglicherweise ver- meidbar gewesen wären. Schät- zungsweise die Hälfte dieser Vor- kommnisse tritt in der Chirurgie auf. Die Autoren, selbst als Chirur- gen in dem Hochrisikobereich der Herzchirurgie tätig, beschreiben um- fassend Situationen, in denen Zwi- schenfälle auftreten können und zei- gen Bewältigungs- und Vermei- dungsstrategien auf.

Dabei verstehen die Verfasser das Risikomanagement nicht als Gegenspieler zur Qualitätskontrolle, sondern als zwingend notwendige Erweiterung des Qualitätsmanage- ments.

Die Autoren beschreiben das praktische Umsetzen eines Risi- komanagements als einen mehrstu- figen Prozess: 1. Die Schadensfälle müssen genau identifiziert und aus- gewertet werden. 2. Eine Bewer- tung der Vorkommnisse muss kom- petenzgerecht und durch mehrere Personen erfolgen. 3. Zur Bewäl- tigung sollte ein neues oder über- arbeitetes System vor einem er- neuten Auftreten dieses Zwischen- falls schützen. Vor allem muss eine klare Verantwortlichkeit gere- gelt werden. 4. Das Vorgehen sollte nicht auf Vorfälle beschränkt bleiben, sondern besonders auch auf „Beinahe-Schäden“ ausgedehnt werden.

Das Risikomanagement in der Flugsicherheit nimmt eine Vorbild- rolle ein, zumal in vielen Aspekten das ärztliche Handeln im Operati- onsraum Parallelen zur Arbeit des Piloten im Cockpit aufweist. Spezi- ell der Umgang mit Fehlern ohne die häufig klinikübliche „Beschul- digungskultur“ könnte so einer Ver- meidungskultur weichen. Dazu ist es notwendig, alle Zwischenfälle zu melden und damit Risikolücken zu identifizieren.

Das Buch beleuchtet folglich ei- nen sehr wichtigen und in Zukunft immer relevanter werdenden As- pekt des ärztlichen Handelns. Min-

destens für Chirurgen in Hochrisikobereichen soll- te es zu einer Pflichtlek- türe gehören. Ein gelunge- ner Aufbau und lebendiger Inhalt erleichtern die Lek- türe. Matthias Siepe

Jürgen Ennker, Detlef Pietrowski, Peter Kleine: Risikomanagement

in der operativen Medizin.

Steinkopff, Darmstadt, 2007, 189 Seiten, broschiert, 39,95 Euro

Nach einer epidemiologischen Be- standsaufnahme der Hernienrezidiv- rate beschäftigen sich mehrere Bei- träge mit molekularbiologisch-gene- tischen Ursachen der Entstehung von Rezidivhernien. Das Kapitel Hiatus- hernie enthält wertvolle Experten- tipps zur Vermeidung von Rezidiven und deren Therapie, wobei auch die derzeit noch offene Frage diskutiert wird, in welchen Fällen welches Netz zur Verstärkung der Hiatusrekons- truktion indiziert ist. Der Einführung in das Kapitel der Narbenhernienrezi- dive geht eine evidenzbasierte Über- sicht über den idealen Bauchdecken- verschluss voraus. Bei der Behand- lung der Narbenhernien werden die offenen und laparoskopischen Tech- niken detailliert beschrieben und kri- tisch verglichen. Beiträge über die neuesten Ergebnisse aus der biome- chanischen Hernienforschung ergän- zen diese hochinteressanten Beiträge.

Erwartungsgemäß wird auch den Inguinalhernien ein großer Abschnitt gewidmet, wobei zunächst evidenz- basiert die verschiedenen Rekons- truktionsverfahren – von Bassini bis zur transabdominalen präperitonealen Netzimplantation (TAPP) – mit Be- zug auf ihr Rezidivrisiko gegen- übergestellt werden. Auch hier werden typische technische Fehler offengelegt, die zum späteren Rezidiv führen können. Ebenso ausführlich werden die Behandlungsmöglich- keiten des Leistenhernienrezidivs dargestellt, wobei auch die Frage der unterschiedlichen Netzimplan- tate diskutiert wird.

Neben einer Vielzahl chirurgisch- technischer Aspekte enthält das Buch auch einige Beiträge, die sich mit der experimentellen Hernienforschung beschäftigen und Ausblicke auf die über die Chirurgie hinausgehenden Therapieoptionen (zum Beispiel be- schichtete Netze zur Verbesserung der Biokompatibilität, Gabe von Wachs- tumsfaktoren) geben. Eine Vielzahl von übersichtlichen Abbildungen und Tabellen erleichtert das Lesen. Ganz besondere Aktualität und Spannung erhält das Buch zusätzlich durch die jedem Beitrag nachfolgende Diskus- sion. Eine wünschenswerte Ergän- zung wäre eine Kurzzusammenfas- sung der Beiträge am Ende der Kapi- tel gewesen. Sven-Christian Schmidt HERNIENCHIRURGIE

Aktuelle

Diskussionsbeiträge

In den vergangenen 15 Jahren wur- de die Hernienchirurgie durch die Entwicklung neuer Rekonstruktions- methoden und die zunehmende Verwendung alloplastischer Mate- rialien revolutioniert. Trotz aller chir- urgisch-technischen Fort- schritte bleibt jedoch die Rezidivhernie noch immer ein Problem. So rangiert die Rezidivrate der Narbenher- nien je nach Verfahren zwi- schen zehn und 54 Prozent;

die Inzidenz der Leisten- hernienrezidive beträgt trotz der Verwendung von Net- zen bei mehr als 60 Prozent der Patienten etwa zehn Prozent. Damit hat das Hernienrezidiv mit allein 30 000 bis 40 000 Neuer- krankungen pro Jahr über die medi- zinische Problematik für den einzel- nen Patienten hinaus auch gesund- heitsökonomische Relevanz.

Das Buch stellt eine Zusammen- fassung des letztjährigen Suvretta- Hernien-Meetings dar, das sich mitt- lerweile als das wohl wichtigste Hernien-Symposium etabliert hat. In elf Kapitel gegliedert, werden alle Aspekte der aktuellen Therapie von Narben-, Leisten- und Hiatushernien- rezidiven dargestellt. Durchgehend werden am Anfang eines jeden Ab- schnitts die technischen Ursachen, die ein Hernienrezidiv begünstigen, der Darstellung der speziellen Thera- pieverfahren vorangestellt.

Volker Schumpelick, Robert J. Fitzgib- bons: Recurrent Hernia.Prevention and Treatment. Sprin- ger, Heidelberg, 2007, 434 Seiten, Hard- cover, 128,35 Euro

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