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en hiesigen Breitengra- den zum Trotz: In den letzten fünf Jahren nahm der Cabrioabsatz einen rasan- ten Aufschwung. 1999 wurden 104 000 Fahrzeuge dieser Klas- se verkauft, im vergangenen Jahr waren es bereits 143 500 Stück. Tendenz – weiter stei- gend. Ein neuer Vertreter des„Oben ohne“-Fahrvergnügens ist der Peugeot 307CC.
Im Gegensatz zum klassi- schen Cabrio hat er kein Stoff- dach, sondern eine ausgefeil- te Konstruktion aus Blech.
Knopfdruck (Serie) genügt, und nach 25 Sekunden kann der plötzlich einsetzende
Sommerregen einem nichts mehr anhaben. Ist das Dach geschlossen, wähnt man sich in einem Coupé: keine Wind- geräusche, kein Pfeifen, son- dern ruhiges Fahren.
Der Peugeot 307CC bietet Platz für vier Personen. Dabei darf man allerdings von den hinteren Sitzen nicht zu viel er- warten. Anders beim Koffer- raum. Der schafft 350 Liter – wenn das Dach geschlossen ist.
Als Cabrio reduziert sich das Volumen auf 204 Liter.
Das Cockpit zeigt sich auf- geräumt und sportlich. Weiß hinterlegte Instrumente sowie Aluminiumapplikationen am Lenkrad, Mittelkonsole und Türinnengriffen verleihen dem 307CC eine edle Anmutung.
Die Motorenpalette besteht derzeit aus zwei Benzinmoto- ren mit 100 kW/136 PS und 130 kW/177 PS. Beide Trieb- werke sind schadstoffarm nach D-4-Norm. Nachdem bei Mittbewerbern der Um- satz an Cabrios mit Dieselan- trieb sehr verhalten ist, will Peugeot den Markt erst ein-
mal weiter beobachten, bevor die Entscheidung für einen Selbstzünder fällt.
Bereits das kleinere Aggre- gat bringt den CC gut auf Tou- ren, beschleunigt ihn inner- halb von gut zehn Sekunden auf Tempo hundert und auf maximal 207 Kilometer pro Stunde. Doch die Geschwin- digkeit voll ausfahren möchte man mit dem Cabrio eigent- lich nicht, denn bei 80 bis 100 km/h auf der Landstraße gibt es das Maximum an Open- Air-Atmosphäre, der Wagen gleitet dahin, und das Fahr- werk zeigt sich von der besten Seite. Bei offenem Dach und hochgestellten Seitenfenstern zieht es auf den vorderen Plätzen kaum. Nur im Fond weht eine etwas kräftigere Brise. Zum Einstandspreis von 24 500 Euro erhält der Käufer ein gut geschnürtes
Ausstattungspaket: ABS, ESP, Notbremsassistent, Front- und Seitenairbags vorne, Klimaan- lage, Radioanlage mit CD, Zen- tralverriegelung (Funkfernbe- dienung) – alles Serie.So gibt es nur zwölf Punkte auf der Auf- preisliste, unter anderem die bei Cabrios gerne georderte Leder- (1 500 Euro) und Vollle- derausstattung (2 300 Euro), bei der auch Teile der Armatu- rentafel mit Lederapplikatio- nen versehen sind.
Wenn der Peugeot 206CC und der 307CC heute elegant ihr Dach im Kofferraum ver- schwinden lassen und sich in Sekundenschnelle von einem Coupé in ein Cabriolet ver- wandeln, dann führen sie da- mit eine Tradition fort, die bei Peugeot genau 70 Jahre in die Vergangenheit reicht. Bereits 1934 entstand der erste Peu- geot mit elektrisch im Koffer- raum versenkbarem Klapp- dach. Die Idee zu dieser Art von Klappdach hatte damals der Franzose Georges Paulin.
Der Zahnarzt und Automobil- liebhaber entwarf ein Cabrio- let mit festem Dach, das sich nach hinten klappen und im Kofferraum verbergen ließ.
Das System funktionierte so- gar mit elektrischer Unterstüt- zung – komfortabler konnte sich damals kein Auto in ein Cabrio verwandeln.Marc Seidel V A R I A
Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 186. Mai 2005 AA1301
Peugeot 307CC
Coupé oder Cabrio – ganz nach Wunsch
Peugeot knüpft mit dem CC an eine 70-jährige Firmentradition an, ursprünglich konstruiert von einem Zahnarzt.
Ausgefeilte Konstruktion: Das Dach schließt in 25 Sekunden.
Die richtige Kombination für jedes Wetter: Coupé oder Cabrio – der Peugeot 307CC vereint die Vorteile beider Fahrzeugtypen.
Fotos:Marc Seidel
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