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Milch und Fleisch: gemeinsamer Weg in der Forschung

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Academic year: 2022

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AGRARForschung 147

Editorial Milch und Fleisch: gemeinsamer Weg in der Forschung

AGRARForschung 7 (4): 147, 2000

Weltweit rücken die Forscherin- nen und Forscher im Lebensmit- telbereich näher zusammen. Ei- nerseits aus sachlichen oder fach- lichen Gründen, andererseits auf Grund des finanziellen Druckes.

Gab es früher für viele Lebens- mittel, Rohstoffe der Nahrungs- mittelproduktion und Verfahren eigenständige Institute (Milch, Fleisch, Kartoffel, Konserven, Verpackung usw.), werden heute durch Fusionen fachübergreifen- de Forschungsstellen für Agrar- produkte und Ernährung gebildet.

Das Ziel kann entweder durch Zu- sammenlegungen oder durch Bil- dung von Kompetenzzentren be- ziehungsweise eines Forschungs- verbundes erreicht werden. Jede Organisationsstruktur hat natur- gemäss ihre Stärken und Schwä- chen. Diese sollen hier am Bei- spiel Milch und Fleisch erörtert werden.

Was erwarten

Konsumentinnen und Konsumenten?

Im Verlauf der Herstellung tieri- scher Lebensmittel von der Pro- duktion, über die Verarbeitung, den Handel bis zum Konsum, gibt es neben sehr spezifischen Ein-

Max Rüegg, Eidgenössische Forschungsanstalt für Milchwirtschaft (FAM), Liebefeld CH-3003 Bern

flussfaktoren und Problemlagen auch solche, die sowohl die Milch als auch das Fleisch betreffen.

Traditionell war die Schnittstelle zwischen der milchwirtschaftli- chen Forschung und der Tierpro- duktion das Euter der Milchtiere.

Spätestens in einer Lebensmittel- Krisensituation (z.B. BSE, Anti- biotika, Dioxin) kommt deutlich zum Ausdruck, dass es viele The- men gibt, die nicht mehr so sek- toriell wie früher betrachtet wer- den können. Die Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumen- ten an Nahrungs- und Genussmit- tel müssen in der Forschung ganzheitlicher angegangen wer- den. Erwähnt seien hier sechs ak- tuelle Forderungen der Konsu- mierenden, die im Fleischbereich ermittelt wurden, aber ebenso für den Milchbereich gelten:

1. Sicherheit (mikrobiologisch, Antibiotika, Rückstände, Rück- führbarkeit);

2. Tiergerechtheit (Ethik);

3. Umwelt (Abfälle, Umweltbe- lastung);

4. Gesundheit (z.B. Fettzusam- mensetzung);

5. Genuss (Aroma, Textur, Far- be usw.);

6. Lifestyle (Convenience).

Die Forschungsthemen in diesen sechs Bereichen haben für die zur Diskussion stehenden Le- bensmittel viel Gemeinsames.

Die Kundenorientierung bringt in Ernährungsfragen viele ge- meinsame Probleme beziehungs- weise Forschungsthemen: tieri- sches Fett, Antioxidantien, Pro- teine, bioaktive Peptide, Rück- stände usw. Ein neuer Aspekt wird durch die Deregulierung im Milch- und Fleischbereich akut:

die Agrarökonomie ist gefordert,

für verschiedene Produktions- und Verarbeitungssysteme Wirt- schaftlichkeitsrechnungen anzu- stellen. Die europäischen Milch- und Fleischprodukte sind nicht mehr konkurrenzfähig, wenn nicht die Produktionskosten ge- senkt oder die Wertschöpfung durch speziell positionierte Pro- dukte erhöht werden können.

Probleme bereichsüber- greifend angehen!

Bis hierher wurden Gesichts- punkte erwähnt, die für eine in- tensivere Zusammenarbeit der Forschenden in Tierproduktion, Milch- und Fleischwirtschaft so- wie Agrarökonomie sprechen.

Ein kürzlich in Kiel durchgeführ- ter Kongress zum Thema: «Le- bensmittel vom Rind im nächsten Jahrtausend. Massgeschneider- te Produktion, massgeschneider- te Produkte?», hat auch Proble- me aufgezeigt, die in der ange- strebten Zusammenarbeit auftre- ten. Werden Fragen der einzel- nen Fachbereiche vertieft disku- tiert, wird die Kommunikation schwierig und damit das Inter- esse der Beteiligten geringer. Es gilt demnach zu unterschieden zwischen Fragen an Schnittstel- len und bereichsübergreifenden Problemen einerseits und spezi- fischen Fragen der Fachgebiete andererseits.

In diesem Sinne sind wir mit un- serem Kompetenzzentrum «Tie- rische Produktion und Lebens- mittel tierischer Herkunft1» auf dem richtigen Weg.

1Eidg. Forschungsanstalt für Nutztiere in Po- sieux (RAP), Eidg. Forschungsanstalt für Milchwirtschaft in Bern-Liebefeld (FAM) und Eidg. Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik, Forschungsbereich tierische Produktion in Tänikon (FAT)

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