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Editorial Fleisch aus Gras – eine passende Antwort auf viele Fragen

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AGRARForschung 463

Editorial Fleisch aus Gras – eine passende Antwort auf viele Fragen

AGRARForschung 13 (11-12): 463, 2006

In einem Grasland wie der Schweiz sind Tierproduktionssys- teme, die auf einer maximalen Nutzung von Gras basieren, ein zentrales Thema.

Innerhalb dieser Systeme nimmt die Milchproduktion auf Grund ihrer wirt- schaftlichen Bedeu- tung den wichtigsten Platz ein. Allerdings verlangen die anste- henden Umwälzun- gen im Milchmarkt Offenheit gegenüber Alternativen und Ver- änderungen. Davon besonders betroffen sind die reinen Gras- wirtschaftsgebiete wie die Hügel- oder Bergzonen. Klimatische, pedologische und topografische Bedingungen lassen in diesen Regionen praktisch nur eine extensive Nutzung zu. In diesem Sinn sind Fleischproduktions- systeme auf der Basis von Gras gerade richtig.

Diese Systeme scheinen zudem auch verschiedenen Erwartun- gen zu entsprechen. Einerseits werden die Konsumentinnen und Konsumenten immer sensibler in Bezug auf die Herkunft, die Produktionsart und die Qualität der Produkte, die sie einkaufen.

Sie verlangen gesunde, sichere Lebensmittel, die überdies tier- und umweltgerecht möglichst in der Region produziert werden.

Anderseits unterstützt die Politik vor allem eine multifunktionelle und nachhaltige Landwirtschaft.

Fleischproduktionssysteme, die auf Graswirtschaft beruhen,

erfüllen so gesehen alle diese Anforderungen perfekt. Deshalb richtete die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP in den letzten Jahren ihre Forschungsaktivitäten im Bereich Rindfleischproduktionssysteme konsequent auf die Untersuchung extensiver Systeme aus.

Ochsen zur Rettung unserer Alpen

Die zur Produktion von Fleisch aus Gras bestimmten Tiere wer- den möglichst auf der Weide gehalten, was sowohl aus etho- logischer wie auch aus ökono- mischer und ökologischer Sicht vorteilhaft ist. Zudem erlaubt es dieses System vor allem in den Bergen, die von Vergandung bedrohten Flächen, sinnvoll zu nutzen und damit deren Bio- diversität und Landschaftswert zu erhalten. Untersuchungen von ALP und ACW (Agroscope Changins-Wädenswil) haben gezeigt, dass mit diesen Rind- fleischproduktionssystemen, bei denen die Tiere auf einer unge- düngten Weide mit allerdings tiefer Besatzdichte gehalten wurden, relativ hohe Mastleis- tungen erzielt werden konnten (Agrarforschung 13 (9): 374- 379). Wenn zudem davon aus- gegangen werden kann, dass bei diesen Produktionssystemen ein grosser Teil Heu eines späten ersten Schnittes in die Winterration eingebaut werden kann, eignen sich diese Systeme durchaus für wenig intensive Graswirtschaftsgebiete.

Kluge Aufgabenteilung zwischen Berg- und Talzone Falls den Marktanforderungen an die Schlachtkörperqualität

mit einer zu extensiven Fütte- rung nicht entsprochen werden kann, genügt eine kurze Aus- mastperiode, um die wichtigsten Mängel zu korrigieren, wie der Artikel auf Seite 470 zeigt. In diesem Artikel wird auch das Potenzial des kompensatori- schen Wachstums auf Grund der Alternierung von extensiven und intensiven Mastphasen aufgezeigt. Während diese Re- sultate mit Kreuzungstieren aus Milchviehherden erzielt wurden, konnten im Rahmen eines ALP- Versuches mit Mastremonten aus Mutterkuhherden ähnliche Beobachtungen gemacht wer- den. Da eine intensive Fütterung eher für Betriebe in der Talzone in Frage kommt, zeigte dieser Versuch auch, dass eine kluge Aufteilung der Aufgaben zwi- schen Berg- und Talbetrieben forciert werden sollte: es ist eine Win-win-Situation.

Zukunftsaussichten

Die verschiedenen Ausprüche an extensive Rindfleischproduk- tionssysteme erfordern dringend einen globalen Ansatz in diesem Forschungsbereich. Dies ver- langt eine sowohl horizontale wie auch vertikale Integration von Forschenden, Technikern und Praktikern in interdiszipli- nären Projekten wie zum Beispiel im laufenden Projekt Pasto. Nur so können alle Aspekte der Nach- haltigkeit und der Multifunktio- nalität einbezogen werden.

André Chassot, Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld- Posieux

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