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Neue Perspektiven für Milch und Fleisch aus blühender Kulturlandschaft?

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Pressemitteilung

Kempten,8.09.2009 PM 113-09/LFGS Landwirtschaft

Neue Perspektiven für Milch und Fleisch aus blühender Kulturlandschaft?

BN Grünlandgipfel fordert Umsteuern in der bayerischen Landwirtschaftspolitik

1. Wiesen und Weiden haben eine besondere Bedeutung für den Natur- schutz und das Landschaftsbild. Sie erfüllen wichtige ökologische Funktionen, wie Boden-, Hochwasser- und Trinkwasserschutz, sind Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und bieten eine gute Futtergrundlage für die regionale Erzeugung hochwertiger Milch- und Fleischerzeugnisse.

2. Durch Umbruch und Nutzungsaufgabe ist der Grünlandanteil in Bay- ern in den letzten dreißig Jahren um mehr als 30 % zurückgegangen.

Die Arten- und Standortvielfalt der verbliebenen Wiesen und Weiden ist durch die Nutzungsintensivierung immer stärker bedroht. Seit 2005 betrug dieser Rückgang alleine innerhalb von 3 Jahren 18.000 Hektar oder 1,6%. Davon lagen 739 Hektar in Vogelschutzgebieten, 989 ha in FFH Gebieten und 611 ha in amtlich festgesetzten Überschwem- mungsgebieten

3. Um diese dramatische Entwicklung aufzuhalten fordert der BN ein neues Leitbild für den Grünlanderhalt. Mit Milcherzeugung oder Wei- derindern kann Grünland optimal in der Bewirtschaftung gehalten werden. Der heutige Trend geht jedoch in Milch-Höchstmengen aus Kraftfutter, das nicht mehr am Betrieb selbst erzeugt wird, sondern importiert wird, und Fleisch aus Mais und Soja. Der BN setzt dahinge- gen auf Marktdifferenzierung, und fordert neue Qualitätskonzepte.

Regionale, gentechnikfreie (Grün-) Fütterung und ein Mosaik von ex- tensiv und intensiv bewirtschafteten Grünlandflächen kann Interessen von Landwirtschaft und Naturschutz optimal zusammenbringen.

Landesfach- geschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

4. Der BN - Forderungskatalog an die Politik setzt auf eine Neuausrich- tung der EU Agrarpolitik, die sich stärker am Schutzziel Biodiversität ausrichtet und bäuerliche Betriebe mit hoher Arbeitsleistung gegen- über Großbetrieben besser stellt.

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2 Um die Marktstellung grünlandbasierter Erzeugungsformen zu verbessern fordert der BN den endgültigen Stopp der EU Exportförde- rung im Milchbereich und die Rücknahme der Quotenerhöhung.

Im EU Agrarhaushalt müssen Agrarumweltmaßnahmen einen höhe- ren Stellenwert erhalten.

Für die bayerische Agrarpolitik sieht der BN die Notwendigkeit, Bera- tung und Forschung in den Grünlandgebieten auf grünfutterbasierte Qualitätsmilch- und Fleischerzeugung auszurichten, und sich von der Massenproduktion auf Basis von Importfutter zu verabschieden.

Schließlich fordert der BN auch nachdrücklich, das Naturschutzrecht zu vollziehen, damit es nicht zu weiteren Grünlandumbrüchen in be- sonders geschützten Lebensräumen, wie z.B. Vogelschutz-, FFH- und Überschwemmungsgebieten kommt.

5. Handlungsmöglichkeiten Landwirte: Der BN unterstützt Aktivitäten der Milcherzeuger für flexible Mengensteuerung, wie sie vorbildlich von den Bioerzeugern von der Upländer Bauernmolkerei umgesetzt wird, um einen hohen Preis für Qualitätsmilcherzeugung zu erzielen.

Auch wirbt der BN z.B. für gestaffelte Mähzeiten und insektenscho- nende Mähverfahren, Maßnahmen, die mit wenig Aufwand umgesetzt werden können, und viel für blühende Wiesen bringen, nicht zuletzt auch zur eigenen Freude der Landwirte.

6. Naturschutz mit dem Einkaufskorb: Verbraucher können gezielt ein- kaufen und besonders umweltverträgliche Grünlandbewirtschaftung unterstützen, wenn sie klar gekennzeichnete Milch- und Fleischpro- dukte in ihrem Einkaufsumfeld finden. Milch und Fleisch „aus Gras und Klee“ statt „aus Mais und Soja“ ist ein Marktbereich, den es aus- zubauen gilt. Gute Beispiele sind Milcherzeugnisse der Molkerei Berchtesgadener Land und der Fenebergmarke „von hier“, sowie Weiderinderprojekte aus dem Freisinger Moos oder den Hutangern in der Hersbrucker Alb.

Für Rückfragen: Marion Ruppaner, e-mail: marion.ruppaner@bund-naturschutz.de 0911 8187820

Das ausführliche Positionspapier gibt es als download im Internet unter www.bund-naturschutz.de

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