A 1246 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 108|
Heft 22|
3. Juni 2011REHABILITATION DER RENTENVER
SICHERUNGBefundberichte per Praxissoftware
Seit kurzem stehen die Ärztlichen Befundberichte (ÄBB) der Deut- schen Rentenversicherung in jeder gängigen Praxissoftware zur Verfü- gung. Bisher konnten die Antrags- formulare der Rentenversicherung nur über die Internetadresse der Deutschen Rentenversicherung Bund ausgedruckt werden und mussten handschriftlich ergänzt werden.
Jetzt können die Anwender die ent- sprechenden Formulare am PC aus- füllen. Der Arzt muss den ausge- druckten Befundbericht nur noch unterschreiben, anschließend kann der Versicherte den Bericht zusam- men mit dem Rehabilitationsantrag per Post versenden. Aus Daten- schutzgründen ist eine elektroni-
sche Versendung aus der Praxissoft- ware heraus oder über das Internet derzeit noch nicht möglich.
Der ÄBB der Rentenversicherung ist von jedem Arzt ausfüllbar – eine besondere Expertise wie beim Reha- verordnungsverfahren der Kranken- versicherungen (Vordrucke 60/61) ist hierfür nicht erforderlich. Von dem neuen Service der erleichterten Antragsausfüllung profitieren nicht nur die bearbeitenden Ärztinnen und Ärzte, sondern auch die Mitarbeiter der Rehabilitationsträger und -ein- richtungen, weil sich dadurch die Lesbarkeit und damit auch der Infor- mationsgewinn erheblich verbes- sern. Dies kommt letztlich wieder dem Versicherten zugute. EB
STUDIE ZUM KRANKENHA
US-IT-MARKT
Geringes Wachstum, interoperable Lösungen gefragt
Der Bundesverband Gesundheits- IT (bvitg) e.V. hat das „Branchen- barometer 2011“ veröffentlicht, das über IT-Trends im Gesundheitswe- sen, die Entwicklung des Markts und die Erwartungen der Anwender informiert. Die Studie setzt sich aus drei Komponenten zusammen: In der „Installed Base“-Erhebung ga- ben die Verbandsmitglieder an, welche ihrer Lösungen in welchen Krankenhäusern Deutschlands in- stalliert sind. In einer Management- befragung äußerten sich die Ge- schäftsführer der Unternehmen zu konjunkturellen Aspekten der Bran- che. In der Effectiv-IT-Studie unter Leitung von Prof. Dr. Britta Böck- mann, Fachhochschule Dortmund, wurden Anwender aus Kranken- häusern befragt, welchen Stellen- wert IT in den Krankenhäusern hat und welchen Beitrag sie zu Prozess- unterstützung sowie höherer Effi- zienz und Wirtschaftlichkeit leistet.
Die Kernergebnisse: Die Ge- schäftsführer und Manager der bvitg-Unternehmen gehen von ei- nem Wachstum im stationären ebenso wie im ambulanten Sektor von durchschnittlich 1,2 Prozent aus. Damit liegt das Wachstum des Gesamtmarkts unterhalb der Preis- steigerungsrate. „Auf Grundlage der Managementbefragung schät- zen wir das Gesamtvolumen im sta- tionären Sektor auf 355 Millionen Euro, davon 64 Millionen Euro in- vestiv“, erklärte Matthias Meierho- fer, Mitglied des bvitg-Vorstands.
„Das Wachstum einzelner Segmen- te in einem insgesamt stagnieren- den Markt führte auch 2010 zur Fortsetzung der Umverteilung in- nerhalb des Markts. Gleichzeitig zeigt sich eine zunehmende Spezia- lisierung der Produkte in einzelnen Fachbereichen.“ Dieser Trend wird sich der Studie zufolge fortsetzen, zugleich steigt der Bedarf an inter- operablen Lösungen.
Neben der Marktverschiebung führen weitere Entwicklungen auf dem deutschen Markt, wie die zu- nehmende Regulation, die Mobili-
sierung der Gesundheitsversorgung und das Zusammenwachsen von IT und Medizintechnik, generell zu mehr Kooperation und zu einer stärkeren internationalen Ausrich- tung der Unternehmen.
Im Hinblick auf die untersuchte Effektivität von Gesundheits-IT at- testierte der überwiegende Teil der Befragten (zwei Drittel) den vor-
handenen IT-Lösungen im Kran- kenhaus eine gute bis sehr gute Un- terstützung bei der täglichen Arbeit.
Circa 70 Prozent der befragten IT- Leiter und Geschäftsführer gaben an, dass ihre Häuser eine IT-Strate- gie haben. In der Umsetzung der IT- Strategie in Form konkreter Projek- te zeigen sich jedoch Defizite, weil die definierten Ziele häufig nicht erreicht wurden. „Die Ergebnisse der Effectiv-IT-Studie zeigen einen deutlichen Trend zur Professionali- sierung der IT im Krankenhaus.
Dies gilt sowohl für die strukturelle Verankerung der IT als auch für Budgets, Strategien und Zielsetzun- gen“, berichtete Böckmann. „Wo noch vor wenigen Jahren vom ‚pa- pierlosen Krankenhaus‘ gesprochen wurde, stehen heute Standardisie- rung und Effizienz im Mittel- punkt.“
Die Publikation ist ebenso wie der detaillierte Abschlussbericht der Effectiv-IT-Studie kostenfrei abrufbar unter www.bvitg.de/bran chenbarometer.html. KBr h
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www.bvitg.de/branchenbarometer.html