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Pollenallergie: Wie wird sie erkannt und behandelt? Wie kann man neue Medikamente testen?

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Medizinische Hochschule Hannover Info April 2002

Pollenallergie

Wie wird sie erkannt und behandelt?

Wie kann man neue Medikamente testen?

(2)

bedeutet für viele M enschen M otivation, N eubeginn und Lebensfreude. Doch andere leiden in dieser Zeit, sie reagieren allergisch auf Pflanzenpollen. Einen aktuellen Überblick über die Diagnostik, Therapie und Erforschung der Pollenallergie finden Sie in unserem Titelthema ab Seite 14.

Früh in diesem Jahr bekam die M H H ungewöhnlichen Besuch: Die Autorin Freya Klier las aus ihrem Buch über me- dizinische Versuche an Frauen während der NS-Zeit (Seite 7).

Zu Gast in der Hochschule waren darüber hinaus die M H H- Freundegesellschaft, Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und Wissenschaftsminister Thomas Oppermann (Seite 8 und 9). Nicht zur Stippvisite, sondern als dauerhafte Einrichtung beleben neue Computer die M H H-Mediothek (Seite 18). Mit beiden Füßen im Leben steht Privatdozentin

Dr. Annelie-Martina Weinberg – sie ist eine der wenigen Frauen in Deutschland, die eine Habilitationsurkunde als Unfallchirurgin erhielten (Seite 23). Leben retten kann eine Knochenmark-Transplantation, bereits mehr als tausend Mal ist die aufwendige Therapie in der M H H eingesetzt worden (Seite 29). Ein junges, aber vielversprechendes Verfahren stel- len wir auf Seite 32 vor: die endoskopische Radiofrequenz- Therapie gegen Sodbrennen.

Wenn Sie den Frühling gebührend ausklingen lassen wol- len, dann kommen Sie zum Sommerfest der Hochschule am 15. Juni 2002. Informieren Sie sich, lassen Sie sich unterhalten und genießen Sie Leckereien (Seite 46). Man lebt schließlich nur einmal.

Ihre Bettina Bandel

Editorial mhhInfo April 2002

Der Frühling ...

(3)

3 Editorial

Aktuelles

6 Der Vorstand informiert

7 Lesung: Die Kaninchen von Ravensbrück 8 Hören und Staunen:

Die Freundegesellschaft in der HNO-Klinik 9 Bundesforschungsministerin Bulmahn

informierte sich vor Ort

Wissenschaftsminister Oppermann zu Gast in der Hochschule

10 Neues aus dem Konzil 11 Kurzmeldungen

12 Im Gespräch: Holger Baumann zum Thema Firmenbeteiligungen 13 mhhbeteiligt sich an Cytonet

Titel

14 Pollenallergie

Studium, Lehre und Weiterbildung 18 Renovierte Mediothek

19 Wir stellen uns vor: Die Hochschulbibliothek 20 Studierende protestieren gegen »Hammerexamen«

21 MD/Ph.D.-Programm geht in die dritte Runde mhhbeim Aus- und Weiterbildungsmarkt 22 Ärztinnen und Ärzte in sozialer Verantwortung

14Titel

Herausgeber:

Der Vorstand der

Medizinischen Hochschule Hannover (mhh) Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion.

Abdruck honorarfrei.

Redaktion:

Dr. Arnd Schweitzer (as), verantwortlich Bettina Bandel (bb)

Christa Möller (ck) Ursula Lappe (la) Eva Satzke (sz)

Gestaltung, Satz und Reinzeichnung:

QART Büro für Gestaltung

Stresemannstraße 375, 22761 Hamburg Telefon: (040) 890 49 59

www.qart.de

Anzeigen:

Bredehöft & Wittwer Werbung und Kommunikation In der Dohle 47a, 29553 Bienenbüttel Telefon: (05823) 95 33 49 Fax: (05823) 95 33 50 E-Mail: info@betw.de www.betw.de

Druck:

Scherrer – Druck,

Daten- und Projektmanagement GmbH Striehlstraße 3, 30159 Hannover Telefon: (0511) 1 26 05 - 0 www.scherrer.de

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

Fotos:

PD Dr. Holger Freund (S. 4, 14), Karsten Koch (S. 13), Dr. Gerfried Casper (S. 16, 17), Almuth Siefke (S. 28), Curon Medical, Californien (S. 32);

alle weiteren Fotos privat oder aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der mhh Titelbild:Eine Patientin im Pollenraum des

Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Aerosolforschung, Pharmaforschung und Klinische Inhalation (ITA). Bei ihr wird gerade die Nasenatmung überprüft.

Anschrift der Redaktion:

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Arnd Schweitzer, Bettina Bandel Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover Telefon: (0511) 532-4046, Fax: (0511) 532-3852 Bandel.Bettina@mh-hannover.de

Das nächste mhhInfo erscheint Mitte Juni.

Redaktionsschluss ist der 03. Mai 2002 ISSN 1619-201X

Impressum

(4)

8Hören und Staunen 20Studentenprotest 32Sodbrennen 46Spende

Emma H

23 Karriere in einer Männerdomäne

Klinik

24 Wege zur geregelten Arbeitszeit 26 TÜV-Zertifikat für

Deutsche Stiftung Organtransplantation ALIDA-Schulungen

27 Neutropenie-Register

Gesundheitstipp: »Rauchfrei 2002«

28 mhhund AOK testen neues Abrechnungssystem 29 1000ste Knochenmark-Transplantation

30 Schilddrüsen-Screening 31 Ultraschallsimulator entwickelt

Prädikat für Qualitätsmanagement

Forschung

32 Mit Radiofrequenz gegen Sodbrennen 33 Drittmittel

34 Johann-Georg-Zimmermann-Preis für Krebsforschung 35 Wichtiges Brustkrebs-Gen entdeckt

36 Symposium der hochschulinternen Leistungsförderung HiLF II wird erweitert

37 Positive Bilanz für das Förderprogramm HiLF I Lehre für Lehrerinnen und Lehrer

Veranstaltungen und Termine

38 Vorschau auf Kongresse, Symposien und Tagungen 40 Studien-Zeiten

mhh-Kinderklinik feiert 30-jähriges Bestehen

Literatur

41 Sprachkurse an Hochschulen in Europa Brettspiel für Kinder

Bücher von mhh-Autoren: Vererbung und Ererbtes

Namen und Nachrichten 42 Personalien

43 Erfolgreiche Examen Dienstjubiläen

44 Ehrungen, Auszeichnungen, in Gremien gewählt Gedenken

45 Schwarzes Brett im Internet Frühjahres-Empfang Alumni-Fotoalbum

Vermischtes 46 Sommerfest 2002

Spende für krebskranke Kinder 49 Ausgebildet in der mhh

Inhalt mhhInfo April 2002

(5)

Strukturplanungen

Im Zusammenhang mit der weiteren Sanierung des Betten- hauses, der Intensivstationen und der OP-Räume wird von der Hochschule eine grundlegende Überprüfung des Nutzungs- konzeptes erwartet. So steht die abteilungsspezifische Zuord- nung von Bettenstationen und die Fachzuordnung von OP- Räumen grundsätzlich zur Diskussion. Von der M H H wird eine hohe interdisziplinäre Nutzung erwartet. Der Bereich von intermediate-care-Betten soll ausgebaut werden. Ähnliche Grundsatzüberlegungen stehen auch für den UBF-Bau an, insbesondere im Zusammenhang mit der notwendigen Sanie- rung des Zentrallabors. Diese Umorganisationen werden eine große Veränderungsbereitschaft bei allen betroffenen Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern erfordern. Mit zum Teil erheb- lichen Beeinträchtigungen ist im Rahmen der Sanierungsmaß- nahmen sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für Beschäftigte zu rechnen.

Neuordnung der Zentren der mhh

Im März 2002 hat der Vorstand beschlossen, eine Arbeits- gruppe zu bilden, die die derzeitige Zentrumsstruktur der M H H

überarbeiten soll. Der Vorstand wird in den kommenden Sitzungen Senat und Klinikkonferenz bitten, Mitglieder für diese Kommission zu benennen. Wenn möglich, sollten die Vorschläge mit Beginn des kommenden Wintersemesters dis- kutiert werden.

Zentrum für klinische Studien

Auf Beschluss des Vorstandes soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2002 in der M H H ein Zentrum für klinische Studien eingerichtet werden. Es handelt sich dabei um eine zentrale Service-Einrichtung, mit deren Hilfe die Durchführung klini- scher Studien vor allem administrativ unterstützt werden soll.

Der organisatorische Aufwand soll für die Wissenschaftle- rinnen und Wissenschaftler möglichst gering gehalten wer- den. Die Finanzierung der Studien muss gesichert sein und soll transparent erfolgen – unter Wahrung des Budgets für For- schung, Lehre und Krankenversorgung der beteiligten Abtei- lungen und in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Antikorruptionsgesetzes sowie der Steuergesetzgebung. Ziel ist es ferner, eine spezifische Weiterbildung in der Durch- führung klinischer Studien für Wissenschaftlerinnen, Wissen-

schaftler, Pflegekräfte und Dokumentare anzubieten. Das Zentrum wird voraussichtlich im ehemaligen Hoechst-Ge- bäude untergebracht sein.

Kommissarische Leitung

Abteilung Kinderheilkunde, Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin

Professor Dr. med. Karl Welte wurde vom Vorstand für einen weiteren Zeitraum bis zum 30. September 2002 zum kom- missarischen Leiter der Abteilung bestellt.

Almuth Plumeier

Kontakt:

Almuth Plumeier Vorstandsassistenz OE 9100

E-Mail: Plumeier.Almuth@mh-hannover.de

Der Vorstand informiert

(6)

(bb) »Es ist für mich das erste Mal, dass ich das Buch in einer medizinischen Einrichtung vorstelle«, sagte Freya Klier zu Beginn der Veranstaltung. Dann schlug sie das Buch auf und schilderte – zum Teil erzählend, zum Teil vorlesend – am Bei- spiel dreier polnischer Frauen die Deportation ins Konzen- trationslager Ravensbrück, ihre seelischen und physischen Belastungen während der Experimente, den Kampf ums Über- leben, die Solidarität der Mitgefangenen und die Rückkehr nach Polen.

Parallel dazu stellte sie die Geschichte dreier deutscher Ärzte dar, die für die Experimente verantwortlich waren und 1947 im Nürnberger Prozess zur Rechenschaft gezogen wur- den. Durch ihre Recherchen konnte Klier herausfinden, was die Mediziner – zwei Männer und eine Frau – dazu bewegt hatte, die Versuche an den Polinnen durchzuführen. »Für mich war es außerordentlich erschütternd, dass diese Ärzte keine Sadisten waren«, sagte die Schriftstellerin. »Das Motiv der Chirurgen war der Ehrgeiz. Der Ehrgeiz spülte die letzten Ge- wissensbisse weg. Es drängte sie, ganz nach oben zu kommen.«

Im Anschluss an die Lesung nutzen einige der etwa 150 Zuhörerinnen und Zuhörer im Hörsaal F die Gelegenheit, mit

der Autorin zu diskutieren. Auf die Frage, ob ihr bei der Recherche Steine in den Weg gelegt worden seien, antworte- te Klier: »Nein. Auf die Idee ist niemand gekommen. Bei der Analyse der Dokumente im Konzentrationslager hatte ich sogar das Gefühl, dass ich die erste war, die diese Archive erforschte.« Die Frage, warum die Experimente nicht an Tieren durchgeführt worden seien, beantwortete die Schrift- stellerin: »Die misshandelten Menschen waren wie Tiere für sie, sie galten ihnen nicht als Menschen. Die Ärzte waren im Rausch – sie fühlten sich wie Übermenschen.«

Aktuelles mhhInfo April 2002

Der Rausch der »Übermenschen«

Am 19. Februar 2002 las die Schriftstellerin Freya Klier in der mhhaus ihrem Buch »Die Kaninchen von Ravensbrück« – eine Publikation über medizinische Versuche an Frauen in der NS-Zeit.

Die Lesung hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Hochschule organisiert.

Budgetkürzungen und Stellenabbau erschweren die Arbeit an der mhhund gefährden das bisherige Leistungsniveau. In dieser Situation ist Hilfe von einem engagierten Freundeskreis besonders wichtig.

Zeigen Sie, dass Ihnen das Wohl der mhhnicht gleichgültig ist, und werden Sie Mitglied der Gesellschaft der Freunde der mhh! Je mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule diesen Schritt tun, desto überzeugender ist die Botschaft an die Öffentlichkeit.

Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e.V.

In schwierigen Zeiten ist Solidarität gefragt:

Werden sie Mitglied in der Freundegesellschaft!

Freya Klier:

Sie schrieb über medizinische Experimente im Konzentratios- lager Ravensbrück

(7)

(as) Viele offene Ohren erwarteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der M H H am 16. Januar 2002: Professor Dr. Thomas Lenarz hatte die Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hoch- schule Hannover e. V. eingeladen; rund 90 Interessierte waren gekommen. An neun Stationen erfuhren sie mehr über das breite Spektrum von der Forschung bis zur klinischen Ver- sorgung.

Professor Dr. Rolf-Dieter Battmer stellte die Cochlea- Implantate (CI) vor, die als hoch spezialisierte Hörhilfen bei Taubheit eingesetzt werden. Die M H H gilt als eines der größ- ten CI-Zentren weltweit. Über einen Lautsprecher konnten die Freunde hören, wie Patientinnen und Patienten nach der Einpflanzung des Innenohr-Prozessors und entsprechendem Training Sprache verstehen. Dr. Martin Leinung demonstrier- te den Einsatz moderner Lasermedizin, das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Dr.

Omid Madjani zeigte, wie Navigationssysteme den Operateu- ren helfen, sich in den kleinen und empfindlichen Arbeitsfel- dern rund um Hals, Nase und Ohr zurecht zu finden. Über Mittelohrimplantate berichteten Arnulf Hemmrich und Tim

Bargen. Die Möglichkeiten des Ultraschalls führte Dr. Nagib Ahmadi vor.

Über die Ansätze zu einem Neugeborenen-Hörscreening informierte Privatdozent Dr. Günter Reuter. Geradezu ins Schwanken gerieten einige Freunde, als sie im Gleichge- wichts-Testraum bei Dr. Burkard Schwab auf den Drehstuhl saßen. Zurück zur Forschung ging es bei der Molekularge- netik; hier präsentierte Privatdozent Dr. Timo Stöver aktuel- le Ansätze in der HNO-Heilkunde. Um künstliche Gehör- knöchelchen ging es bei Dr. Martin Stieve.

Dr. Ellen Müller-Dethard, stellvertretende Vorsitzende der

M H H-Freundegesellschaft, fasste den positiven Eindruck des Besuches zusammen: »Die Veranstaltung ist ausgezeichnet vorbereitet und an den einzelnen Stationen wurden die Infor- mationen mit viel Engagement vorgetragen.«

Hören und Staunen

Die Freundegesellschaft besuchte die HNO-Klinik

Gesellschaft der Freunde der

Medizinischen Hochschule Hannover e.V.

Baumschulenallee 16

30625 Hannover

Beitrittserklärung

Hiermit erkläre ich, der Gesellschaft der Freunde der mhhe.V. beizutreten.

Ich bin bereit, jährlich einen freiwilligen Beitrag zu zahlen in Höhe von Euro (mindestens 30 Euro, Studierende 5 Euro,

als Firma oder juristische Person 60 Euro)

Der Mitgliedsbeitrag wird überwiesen auf das Konto der Gesellschaft bei der Commerzbank AG Hannover

BLZ: 25040066

Konto-Nummer: 3120003.00

Name

Straße

Ort

Telefon

Ganz Ohr:Um kleine Strukturen mit großer Wirkung ging es beim Besuch der mhh-Freunde in der HNO-Klinik

(8)

(ck) Sie setze große Hoffnung in die M H H, sagte Bundesfor- schungsministerin Edelgard Bulmahn bei einem Informati- onsbesuch in Hannover am 14. Januar 2002. Im Rahmen des Schwerpunktes »Biologischer Ersatz von Organfunktionen«

fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein Projekt der Abteilung Gastroenterologie, Hepa- tologie und Endokrinologie der M H H, das sich mit der Trans- plantation von Blutstammzellen in die Leber befasst.

Die Verpflanzung von Zellen – ein Weg aus dem Organ- mangel? In Deutschland warten derzeit etwa 1.200 Patienten dringend auf eine Lebertransplantation. Spenderorgane gibt es nur für die Hälfte von ihnen. Professor Dr. Michael P.

Manns und Dr. Michael Ott erkunden alternative Möglich- keiten. Bei chronischen Leberleiden, akutem Leberversagen oder genetischen Defekten wollen sie in einem ersten Schritt Zellen von Spenderlebern übertragen und damit erkrankte Organe unterstützen, zumindest Wartezeiten überbrücken, im günstigsten Fall die Krankheit heilen. Das Behandlungs-

verfahren steht kurz vor dem klinischen Einsatz. Dabei arbei- ten die M H H-Forscher eng mit dem Biotech-Unternehmen Cytonet zusammen.

Langfristiges Ziel ist es, ohne fremdes Gewebe auszukom- men und leichter verfügbare Ressourcen zu erschließen. Eine Quelle könnten körpereigene Blutstammzellen sein. Kürzlich wiesen Wissenschaftler in den USA nach, dass sich Blut- stammzellen des Knochenmarks nach einer Transplantation in Leberzellen umwandeln können. »Wie eine solche Trans- differenzierung vor sich geht, ist bisher jedoch weitgehend ungeklärt«, sagt Dr. Ott. Er will dieses Phänomen in dem BMBF-geförderten Projekt nun erforschen.

Aktuelles mhhInfo April 2002

Projekt zur Leberzell- Transplantation

Bundesforschungsministerin Bulmahn informierte sich vor Ort.

Minister-Besuch

Am 11. Februar 2002 besuchte Wissenschaftsminister Thomas Oppermann die mhhund informierte sich dabei über die Arbeits- und Studienbedingungen an der Hochschule.

(bb) Um sich selbst ein Bild machen zu können, drehte Tho- mas Oppermann eine große Runde durch die M H H. Zunächst begrüßten ihn die Vorstandsmitglieder Professor Dr. Horst v.

der Hardt, Professor Dr. Reinhard Dengler und Holger Bau- mann. Es folgte der Blick ins Labor: Der Minister besichtig- te das Forschungsprojekt von Professorin Dr. Rita Gerardy- Schahn »Wege aus der Lähmung: Wenn Nerven wieder wach- sen«. Im Hörsaal A verfolgte er dann die Vorlesung »Ein- führung in die Klinische Medizin«. Zur Mittagszeit ging es in die M H H-Mensa. Hier kam Thomas Oppermann mit Medi- zin-Studierenden und M H H-Beschäftigten ins Gespräch und diskutierte mit ihnen über Studium und Arbeit. Nach dem Essen stand der Unterricht am Krankenbett im Praktikum Innere Medizin auf dem Programm. Ganz zum Schluss führte

Professor Dr. Arnold Ganser den Wissenschaftsminister über die Mildred-Scheel-Station für Knochenmark-Transplanta- tion. Oppermanns Fazit: »Für mich war besonders der Einblick in die alltägliche Arbeit vor Ort interessant. Es hat mich sehr beeindruckt, mit wie viel Engagement und Professionalität hier gearbeitet wird. Und in den Gesprächen, die ich mit Stu- dierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Mensa oder nach der Vorlesung geführt habe, habe ich einen guten Eindruck von den Problemen bekommen, die es in einer so großen Einrichtung natürlich auch immer gibt.«

Im Gespräch(von links): Dr. Klaus Drexler von der Cytonet Hannover GmbH, Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn, Rektor Professor Dr. Horst v. der Hardt und Professor Dr. Michael P. Manns

Minister Opper- mann:Beim Mit- tagessen in der mhh-Mensa unter- hielt er sich mit Studierenden und Beschäftigten der Hochschule

(9)

(bb) Für das Ressort Forschung und Lehresprach Professor Dr. Horst v. der Hardt. Er nahm zunächst zur Neufassung des Hochschulrahmengesetzes Stellung, das zur Zeit beim Bun- despräsidenten zur Unterschrift liege. Mit In-Kraft-Treten des Gesetzes ändere sich die Befristungsregelung für wissen- schaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die grundsätz- lich in der Medizin bis zu 15 Jahre dauern kann. Unklar seien die Übergangsregelungen für diejenigen, die bereits vor In- Kraft-Treten des Gesetzes einen befristeten Vertrag hatten.

Zum Thema INI berichtete Professor v. der Hardt, dass An- träge zur Nebentätigkeit im INI dem Vorstand vorgelegt werden müssen. »Wissenschaftliche Kooperationen sind ge- wünscht, aber bisher meines Wissens noch nicht zustande ge- kommen.« Trotz des Neubaus »Transplantations-Forschungs- zentrum und Zentrum Frauenheilkunde« solle das Forschungs- zentrum am Klinikum Hannover Oststadt der M H H erhalten bleiben.

»Ist das nicht ein schöner Erfolg, wenn zwei Frauen Spitzen- positionen in der Krankenversorgung inne haben«, begann Pro- fessor Dr. Reinhard Dengler seinen Bericht aus dem Ressort Krankenversorgung.Er sprach von Iris Meyenburg-Altwarg, seit September 2001 geschäftsführende Leiterin der Kran- kenpflege in der M H H, und von Dr. Heike Alz, seit November 2001 Leiterin der Apotheke. Zum Thema Arbeitszeitgesetz sei ein »Runder Tisch« eingesetzt. Um Assistenzärztinnen und -ärzten »nicht-ärztliche« Arbeit abzunehmen, würden sie durch Dokumentationskräfte unterstützt werden – zunächst modell- haft im Zentrum Innere Medizin. Modelle waren auch die Verbesserungsprojekte, die im Rahmen des Qualitätsmana- gements »zum Teil sehr erfolgreich« durchgeführt wurden.

Im Laufe des ersten Halbjahres 2002 werden weitere Abtei- lungen mit ähnlichen Projekten beginnen. Die Sanierung des Bettenhauses und der Umbau der Operationssäle müssten aus funktionellen und wirtschaftlichen Überlegungen heraus neu konzipiert werden, stellte Professor Dengler dar: »Es wird

insgesamt interdisziplinärer werden und zum Beispiel mehr gemeinsame Bereitschaftsdienste geben.«

Holger Baumann führte diesen Aspekt in seinem Bericht über das Ressort Wirtschaftsführung und Administration weiter aus: Bei der Sanierung des Bettenhauses wurden bis- her pro Station rund 1,8 Millionen Euro aus laufenden Mit- teln der M H Hausgegeben. »Vor dem Hintergrund eines Bilanz- verlustes von 9,4 Millionen Mark kann das so nicht weiter- geführt werden«, fasste er zusammen. Er berichtete ferner über das Jahr 2001, das – nach einer vorläufigen Übersicht – mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis endete. Weiterhin lud er Beschäftigte der Hochschule ein, auch jetzt noch an der Leitbild-Diskussion teilzunehmen. Sie könnten sich an einer 13. Arbeitsgruppe beteiligen, die sich im Internet trifft. In Vorbereitung stehe die »Multicard«, ein Identifikationsmerk- mal für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit ihr könne beispielsweise künftig auch das Essen in der Mensa bezahlt werden.

Die Frauenbeauftragte Dr. Marlena Robin-Winn infor- mierte über einen neuen Vertrag der M H H mit einem Famili- enservice. Der Dienst helfe bei der Suche nach einer Obhut für Kinder M H H-Angehöriger. »Das mangelnde Angebot an Kinderbetreuung stellt oft ein erhebliches Karrierehemmnis dar.« Darüber hinaus werden Abteilungen unterstützt, die Frauen einstellen. Die Gesamtsumme und das Vergabever- fahren müssten noch diskutiert und beschlossen werden.

Zudem werde ein Mentorinnenprogramm sowie mehrere Gen- derforschungsprojekte durchgeführt. Dr. Robin-Winn hofft, dafür noch Wissenschaftlerinnen als Mentorinnen gewinnen zu können.

Der Prorektor für Studium und Lehre,Professor Dr. Wolf- ram H. Knapp, berichtete unter anderem, dass Studierende der Medizin ab dem 18. Semester und Studierende der Zahn- medizin ab dem 16. Semester künftig Studiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Halbjahr zahlen müssen. Professor Knapp

Neues aus dem Konzil

Einen Überblick zur aktuellen Lage der Hochschule bot das Konzil am 6. Februar 2002.

Hier einige Schwerpunkte

(10)

sagte, das Lehrangebot der M H Hsei erweitert worden: Zu den bisherigen Schwerpunkten im Ergänzungsstudiengang »Bevöl- kerungsmedizin und Gesundheitssystemforschung« sei ein vierter Schwerpunkt hinzugekommen: »Europäisches Gesund- heitsmanagement«. Eine Ausweitung gebe es zudem im Socra- tes-Programm, einem europäischen Studierendenaustausch über mindestens ein Semester: »Künftig können nicht nur acht, sondern 28 Plätze belegt werden.«

Der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs,Professor Dr. Reinhard Pabst, informierte über die Auswertung der Hochschulinternen Leistungsförderung (HiLF): »Ein Mehrfaches der HiLF-Gelder konnten die An- tragssteller anschließend für neue Projekte an Drittmitteln einwerben.« Professor Pabst führte aus, dass der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) eine Akademiker- stelle und Sachmittel für die Betreuung des MD/Ph.D.-Pro- gramms finanzieren wird. Ein weiterer Punkt seiner Rede:

Der Erweiterungsbau des zentralen Tierlabors ist genehmigt worden. Baubeginn sei in diesem Jahr, 2004 soll das Gebäu- de fertig gestellt sein.

Aktuelles mhhInfo April 2002

Korrekt

(bb) Die Meldung zum Notruf im vergangenen mhhInfo enthielt leider einige Unstimmigkeiten.

Richtig ist: Bei Notfällen im Bettenhaus, UBF- Gebäude sowie in den Polikliniken erfolgt die Anforderung von ärztlicher Hilfe über den Not- ruf 2051. Das Reanimationsteam ist über die Telefonnummer 4949 zu erreichen. Bei Notfällen im Freigelände der mhh sowie in den Theore- tischen Instituten und Funktionsgebäuden ist ärztliche Hilfe über die Rettungsleitstelle der Stadt Hannover anzufordern (Telefon 112).

Die Autorin des Textes »Kein stilles Örtchen«

heißt Silke Schwarz. Versehentlich haben wir ihre Mutter, Privatdozentin Dr. Anke Schwarz, unter dem Artikel genannt.

Küchen-Umzug

(bb) Frisch zubereitetes asiatisches Essen aus dem Wok, Gegrilltes und eine Saft-Bar – das soll spätestens im August 2002 alle Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter, Studierende, Patienten, Besucherinnen und Besucher in der mhh- Mensa erwarten. Bereits ab Mai 2002 wird das Essen in der neuen Küche gekocht. Auch die Essenausgabe erhält ein völlig neues Gesicht im umgestalteten Eingangsbereich. Über die »neue Mensa« werden wir ausführlich in der nächsten Info-Ausgabe berichten.

mhhim Dialog: Original-Texte im Internet Im Wintersemester 2001/2002 hat die Ab- teilung Medizingeschichte, Ethik und Theorie- bildung in der Medizin gemeinsam mit Studierenden die Vortragsreihe »mhhim Dia- log: Medizin und Sterben im interreligiösen Kontext« organisiert. Die Manuskripte der Vortragenden werden zur Zeit gesammelt und im Internet veröffentlicht.

Tim Ripperger

Die Vorträge finden Sie unter:

www.mh-hannover.de/institute/

medizingeschichte/sterben.html

»Girls’ Day« an der mhh

(bb) Am 25. April 2002 ist »Girls’ Day«, der bundesweite »Mädchen Zukunftstag«. Dann dürfen Mädchen der Klassen fünf bis zehn – anstatt zur Schule zu gehen – Verwandten oder Bekannten bei der Arbeit über die Schulter schauen oder an Gruppenveranstaltungen von Betrieben teilnehmen. Getragen wird der Aktionstag unter anderem von Arbeitgeberver- bänden und den Gewerkschaften. Ziel ist es, das Interesse der 10- bis 15-jährigen Schülerin- nen vor allem für technische Berufe zu wecken.

Am ersten »Girls’ Day« im vergangenen Jahr wurden auch viele mhh-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ihren Töchtern besucht.

Mehr Informationen:

www.girls-day.de

Kurzmeldungen

Bei der Tagung des Konzils sprachen:Professor Dr. Horst v. der Hardt, Professor Dr. Reinhard Dengler, Holger Baumann, Dr. Marlena Robin- Winn, Professor Dr. Wolfram Knapp und Professor Dr. Reinhard Pabst

(11)

Herr Baumann, wann ist eine Firmenbe- teiligung sinnvoll?

Eine Firmenbeteiligung kann dann sinn- voll sein, wenn ein längerfristiges Engage- ment angedacht ist und wenn es darum geht, flexibel auf Marktgegebenheiten zu reagieren. Zum Beispiel wenn Investitionen eher mit einem Partner realisiert werden können oder steuerliche Gestal- tungsmöglichkeiten genutzt werden sollen.

Warum beteiligt sich die M H H an anderen Firmen?

Wir müssen davon ausgehen, dass die Erträge der M H H

sowohl auf der Seite der Landeszuschüsse als auch auf der Seite der Krankenhauserträge zurückgehen. Wenn gleichzei- tig Forschung auf hohem Niveau betrieben werden soll, muss dieser Verlust ausgeglichen werden. Das kann zum einen durch Kostenreduktion, zum anderen auch durch Unternehmens- gewinne erfolgen, an denen die M H Hbeteiligt ist. Ferner besteht zum Beispiel die Möglichkeit, eine Servicegesellschaft zu grün- den und dadurch unter bestimmten Voraussetzungen umsatz- steuerliche Vorteile zu nutzen. In Betracht der begrenzten Mittel, die für derartige Beteiligungen zur Verfügung stehen, sollte allerdings vor zu hohen Erwartungen gewarnt werden.

An welchen Firmen hat sich die M H H beteiligt?

Die Hochschule ist an der Medimplant GmbH und an der Cytonet Hannover GmbH beteiligt.

Wer zahlt eine solche Beteiligung?

Die Beteiligung wird nicht aus dem Landeshaushalt oder von den Kostenträgern finanziert, sondern es wird ein eigener Kör- perschaftshaushalt gebildet. Er wird ausschließlich über nicht-

zweckgebundene Spenden und Einnahmen gespeist. Der Kör- perschaftshaushalt wird vom Senat der M H H festgestellt.

Welche Vor-, welche N achteile sehen Sie bei Beteiligungen?

Neben ökonomischen Vorteilen ist die Verdeutlichung von Abläufen ein klarer Vorteil. Es müssen klare »Spielregeln«

mit den Unternehmen verabredet werden, an denen die M H H

beteiligt ist. Sie dürfen jedoch nicht etwa dazu führen, dass zum Beispiel gegen geltende Vergabebestimmungen verstoßen wird. Wichtig ist ferner, dass Leistungen nicht gleichzeitig in der Firma und in der M H H angeboten werden dürfen, und, dass M H H-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nicht ohne ver- tragliche Vereinbarung in den Firmen arbeiten. Als nachteilig sehe ich insbesondere die Übernahme von Gründungskosten und – bei Ausgründungen – die zu lösenden privatwirt- schaftlichen Probleme an.

Können frisch ausgegründete Firmen Hilfe erwarten?

Präzise formuliert: Hochschulangehörige, die sich mit einer Idee selbstständig machen möchten, wollen wir unterstützen.

Es wird gerade ein Projekt aufgebaut, um Strukturen zu etablieren, damit sich »Gründungswillige« im Dickicht von Rechtsformwahl, steuerlicher Gestaltung und anderen The- men zurecht finden. Zurzeit bedienen wir uns hierbei der Inno- vationsgesellschaft der Universität Hannover mbH. Kontak- te bestehen auch zum Erfindungszentrum Niedersachsen und zu Banken, die mit der M H H kooperieren.

Kontakt:

Holger Baumann Telefon: (0511) 532-6034

E-Mail: Baumann.Holger@mh-hannover.de

Kooperieren – Beteiligen – Ausgründen

Anlässlich der Beteiligung der mhhan der Firma Cytonet führte Info-Redakteurin Bettina Bandel ein Gespräch mit Vorstandsmitglied Holger Baumann.

Cytonet Hannover GmbH

Geschäftszweck: Klinische Forschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von innovativen Konzepten und Produkten auf dem Gesundheitsmarkt, insbesondere auf dem Gebiet der Zelltherapie und –diagnostik. Stammkapital: 25.000 Euro. Gesellschafter: mhh zu 49 Prozent, Cytonet GmbH & Co. KG Hannover zu 51 Prozent.

Firma Medimplant GmbH

Geschäftszweck: Planung, Durchführung und Auswertung tierexpe- rimenteller Versuche sowie Unternehmungen, die diesem Zweck dienlich sind. Stammkapital: 25.000 Euro. Gesellschafter: mhhmit zurzeit 100 Prozent. Geplant ist die Beteiligung der Tierärztlichen Hochschule Hannover und eines Investors.

(12)

(bb) Die Hochschule hat sich mit 49 Prozent an der Cyto- net Hannover GmbH beteiligt, einer Tochtergesellschaft der Weinheimer Cytonet GmbH & Co. KG. Die M H H entsendet je einen Vertreter in Aufsichtsrat und wissenschaftlichen Bei- rat. Vorausgegangen ist eine enge Kooperation, die seit 1998 besteht. »Eine intensive Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft wird immer wichtiger«, sagte M H H-Rektor Pro- fessor Dr. Horst v. der Hardt Ende Januar anlässlich der Eröffnung des Entwicklungs- und Produktionszentrums für Zelltherapie. Durch die Zusammenarbeit mit dem Biotech- Unternehmen sollen Forschungsergebnisse zügig in Produkte umgesetzt werden und Gewinne aus dem Unternehmen in die Hochschule zurückfließen – und neuen Projekten zugute kommen. Die Anforderungen, denen europäische Pharmafir- men bei der Herstellung ihrer Produkte unterworfen sind, hält der so genannte Good Manufacturing Practices (GMP-) Leitfaden fest. National sind die Anforderungen an GMP in der Pharmabetriebsordnung verankert.

Ein Gemeinschaftsprojekt von M H Hund Cytonet sieht vor, Leberzellen aus Spenderorganen zu entnehmen und sie Pati- enten mit Leberkrankheiten zu übertragen. »Dies soll im ersten Halbjahr 2002 realisiert werden«, erklärte Cytonet- Geschäftsführer Dr. Dr. Wolfgang Rüdinger. Längerfristiges Ziel des Projektes ist es, Blutstammzellen in Leberzellen umzu- wandeln. Diese würden dann in ein geschädigtes Organ trans-

plantiert und es von innen reparieren. »In Versuchen mit Mäu- sen ist das bereits gelungen«, sagte Professor Dr. Michael P. Manns, Direktor der M H H-Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie.

Schon seit Jahren bereitet Cytonet Blut- und Knochen- mark-Stammzellen auf, mit denen in der M H H Leukämiepa- tienten behandelt werden. Der Bedarf steige ständig, sagte Professor Dr. Arnold Ganser, Direktor der Abteilung Häma- tologie und Onkologie, für das Jahr 2003 rechne er mit mehr als 150 Blutstammzell- beziehungsweise Knochenmark- Transplantationen.

Mehr Informationen:

www.cytonet.de Kontakt:

Cytonet Hannover GmbH Dr. Klaus Drexler

Feodor-Lynen-Straße 5, 30625 Hannover Telefon: (0511) 5302-9621

E-Mail: hannover@cytonet.de

Aktuelles mhhInfo April 2002

mhh beteiligt sich an Cytonet

Die mhhhat Anteile der Biotechnologie-Firma Cytonet erworben. Das Unternehmen eröffnete Ende Januar 2002 ein neues Entwicklungszentrum für Zelltherapie im Medical Park in Hannover.

Reinraumlabor:

Hier werden unter sterilen Bedingungen Stammzellpräpa- rate hergestellt

(13)

Atmen Allergiker die Pollen ein, läuft und juckt ihre Nase, sie müssen niesen und ihre Augen tränen. Reizhusten und Asthma können folgen, eine Neurodermitis kann sich verschlimmern.

Typisch sind auch Kreuzreaktionen – nach dem Genuss be- stimmter Nahrungsmittel, die eine ähnliche Molekülstruktur wie Pollenallergene haben, jucken oder brennen Mund und Gaumen.

Erster Hinweis auf einen Heuschnupfen sind jahreszeitli- che Beschwerden. Um die Erkrankung zu diagnostizieren, führen wir in der M H H-Abteilung Hals-, Nasen-, Ohren- heilkunde zunächst eine endoskopische Nasenuntersuchung durch (siehe Abbildung). Dadurch können pathologische Befunde der Nasenhaupthöhle erfasst werden. Bei Allergi- kern treten rötliche bis blaue Schleimhautschwellungen mit

Wie wird sie erkannt und behandelt?

Heuschnupfen ist eine der häufigsten allergischen Erkrankungen: Etwa 15 bis 20 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland leiden daran. Auslöser sind meist die Pollen windbestäubender Pflanzen.

wässrigem Sekret auf. Um den Verdacht auf Heuschnupfen zu objektivieren, wird ein Hauttest durchgeführt, der so genannte Prick-Test. Sind die Ergebnisse weiterhin unklar, werden Pollenallergene auf die Nasenschleimhaut aufgetra- gen. Wir messen dann, ob das Luftholen durch die Nase beeinträchtigt wird (siehe Bild). Anhand eines Bluttests kann die Konzentration von IgE-Antikörpern bestimmt werden (siehe Kasten »Allergie«). Eine Untersuchung der Nasen- schleimhaut-Zellen zeigt, ob chronische Entzündungen oder zu trockene Schleimhaut die Ursache der Beschwerden sind.

Die Therapie des Heuschnupfens basiert auf den vier Säulen:

– Meidung des Allergens,

– symptomatische und medikamentöse Therapie, – spezifische Immuntherapie und

Unter dem Lichtmikroskop:Pollen des Knäuelgrases Dactylis glomeratis,der Birke Betula pendulaund des Beifußes Artemisia vulgaris

Pollenallergie

(14)

Titel mhhInfo April 2002

Was ist eine Allergie?

Etwa jeder Dritte hat die Anlagebereitschaft, auf harmlose Umwelt- stoffe wie Eiweiße in Pollen allergisch zu reagieren. Dabei bildet das Immunsystem größere Mengen eines so genannten Antikörpers, dem Immunglobulin E (IgE). Antikörper haben üblicherweise die Aufga- be, den »Eindringling« unschädlich zu machen. Bei einer normalen Abwehrreaktion produziert der Körper nur so viele Antikörper, wie zur Vernichtung der »Eindringlinge« nötig sind. Bei Allergikern werden dagegen zu viele Antikörper gebildet. Sie lagern sich überwiegend an den Oberflächen von so genannten Mastzellen an. Die Folge: Die Zellen werden aktiviert und setzen den Botenstoff Histamin frei, der eine Entzündung verursacht. Damit ist die allergische Reaktion im Körper ausgelöst und es treten Beschwerden auf. Der Nachweis von IgE-Antikörpern allein beweist noch keine allergische Krankheit. Sie liegt erst dann vor, wenn die Betroffenen nach Kontakt mit dem Allergen tatsächlich Beschwerden haben. Thomas Werfel

Nasenuntersuchung:So erkennen Ärztinnen und Ärzte Krankheiten der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen.

Messung des Nasenatmungs-Widerstandes:

Wie schwer bekommt der Patient Luft?

– begleitende chirurgische Maßnahmen.

Es ist nahezu unmöglich, Pollen zu meiden. Bei der symptoma- tischen Therapie werden als Medikamente so genannte Mast- zellstabilisatoren und Antihistaminika gegeben. Sie mindern den Anteil an Histaminen im Blut und verhindern somit die Beschwerden (siehe Kasten »Allergie«). Eine spezifische Immun- therapie ist die etwa dreijährige Hyposensibilisierung. Wenn die Nasenatmung trotz aller Behandlungen eingeschränkt bleibt, kommen zusätzlich chirurgische Maßnahmen in Betracht. Bei anatomisch bedingter Behinderung der Nasenatmung sind ope- rative Eingriffe auch vorzuschalten. Um die symptomatischen Therapien zu optimieren, arbeiten wir mit dem Fraunhofer- Institut für Toxikologie und Aerosolforschung, Pharmafor- schung und Klinische Inhalation (ITA) zusammen.

Kontakt:

Dr. Joachim Hammersen und Privatdozent Dr. Ralf Heermann Telefon: (0511) 532-3036

E-Mail: Hammersen.Joachim@mh-hannover.de und Heermann.Ralf@mh-hannover.de

(15)

Medikamente gegen Heuschnupfen werden dringend benötigt, weil der Kontakt mit Pollen nicht gänzlich vermieden werden kann. Bevor ein Arzneimittel jedoch zur Behandlung freige- geben wird, sind umfangreiche Untersuchungen zur Sicher- heit, Verträglichkeit und insbesondere Wirksamkeit notwen- dig. Diese Informationen können nur im Rahmen streng kon- trollierter klinischer Prüfungen verlässlich gewonnen werden.

Da die Symptome bei Heuschnupfen stark von Art und Anzahl der Pollen abhängig sind, stellt sich ein ganz spezielles Pro- blem: Wie kann man sicherstellen, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Prüfung die gleiche Zahl und Art von Pol- len inhalieren?

Am Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolfor- schung, Pharmaforschung und Klinische Inhalation (ITA) ist zu diesem Zweck eine »Wiese im Labor« entstanden. In Inha- lationsräumen mit einer Größe von jeweils 40 Quadratme- tern finden zeitgleich 18 Personen Platz. Die Klimabedingun- gen können wir sehr genau regulieren. Mittels aufwendiger Technik kann jede gewünschte Pollenkonzentration einge- stellt und über die notwendigen Zeitspannen konstant gehal-

Wie holt man die Wiese ins Labor?

Im Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolforschung, Pharmaforschung und Klinische Inhalation (ITA) fliegen die Pollen:

Dort wird an Medikamenten gegen Heuschnupfen geforscht.

Was ist ein Heuschnupfen?

Heuschnupfen hat weder mit Heu noch mit einem normalen Schnupfen etwas zu tun. Ärzte sprechen von »saisonaler allergischer Rhinitis« oder

»Pollinose«. Ursache ist eine allergische Überreaktion des Immunsys- tems empfindlicher Personen auf inhalierte Pollen: Der erste Kontakt mit solchen »Allergenen« führt zur Bildung spezifischer Antikörper – von da an stuft das Immunsystem diese eigentlich harmlosen Sub- stanzen als gefährlich ein. Dieser Vorgang wird »Sensibilisierung«

genannt. Bei erneutem Kontakt verbinden sich Allergen und Antikörper und veranlassen Zellen des Immunsystems, Botenstoffe der allergi- schen Reaktion freizusetzen. Die betroffene Person bemerkt das an den typischen Symptomen: Fließschnupfen, Niesattacken und ver- stopfte Nase. Bei Allergikern reicht schon der Kontakt mit etwa 50 Pol- len aus, um Heuschnupfensymptome zu verursachen.

Michael Larbig

Was ist eine Hyposensibilisierung?

Unter einer Hyposensibilisierung, früher auch »Desensibilisierung«

genannt, verstehen Mediziner die wiederholte Zufuhr eines Allergens in allmählich zunehmender Dosis bei Patienten mit nachgewiesener All- ergie gegen dieses Allergen. Ziel ist es, das Immunsystem der Patien- ten an das Allergen zu gewöhnen, damit allergische Reaktionen aus- bleiben. Es ist jedoch bereits ein Fortschritt, wenn sich der Medika- mentenkonsum verringert oder nicht weiter zunimmt – wenn also aus dem Heuschnupfen kein Asthma wird.

Thomas Werfel

Pollenflugvorhersage für Niedersachsen:

Telefon: 0190-115483

Weitere Abbildungen: z. B. Blühkalender, Pollen

ten werden. Die Inhalationsräume ermöglichen damit kon- trollierte und standardisierte klinische Prüfungen von neuen Wirkstoffen.

Der Heuschnupfen ist nur eines der Themen, mit denen sich die Abteilung für Klinische Allergie-, Asthma- und Inha- lationsforschung am ITA beschäftigt. In enger Kooperation mit verschiedenen Abteilungen der M H Hwerden im Jahr rund 15 Projekte der klinischen Forschung durchgeführt. Dabei spielen Fragestellungen zu Allergieforschung, Atemwegser- krankungen und umweltmedizinischen Problemen eine zen- trale Rolle. Auch Schadstoffbelastungen am Arbeitsplatz sol- len zukünftig untersucht werden, unter anderem mit der

M H H-Abteilung Arbeitsmedizin.

Michael Larbig, Cathrin N astewska

Mehr Informationen:

www.allergie-umwelt.de Kontakt:

Professor Dr. Norbert Krug

Fraunhofer Institut für Toxikologie und Aerosolforschung, Pharmaforschung und Klinische Inhalation

Telefon: (0511) 5350-601, E-Mail: krug@ita.fhg.de

blinde BU für linke Bilder: blinder Text blinder Textblinder Textblinder Textblinder Textblinder Text

Rasterelektronische Aufnahmen von Pollen:

Grün-Erle Alnus vividis, Fieberklee Menyanthes trifolia

Pollenallergie

(16)

Bei vielen Patientinnen und Patienten mit Neurodermitis ver- schlechtert sich der Gesundheitszustand, wenn die Konzen- tration von Pollen in der Luft ansteigt. Bisher ist ungeklärt, welche Reaktionen dabei im Körper ablaufen.

Es ist denkbar, dass Pollen auf der Haut Eiweiße freisetzen, die allergen wirken. Sie dringen in die Haut ein und treffen auf Ig E-Antikörper (siehe Kasten »Allergie«), die eine Reak- tion im Sinne eines Neurodermitis-Schubes einleiten. Für diese These sprechen die Ergebnisse folgender Versuche: Wenn Pati- enten, die sowohl an Neurodermitis als auch an Heuschnup- fen leiden, Pollenextrakte auf die Haut aufgetragen werden, entzündet sich bei manchen die Haut, es entsteht ein Ekzem.

Es ist auch denkbar, dass Pollen über die Atemwege Neu- rodermitis verschlechtern: Nachdem sie eingeatmet wurden, versetzen sie bestimmte weiße Blutkörperchen in einen akti- ven Zustand, so dass die Blutkörperchen in die Haut ein- dringen und dort Ekzemreaktionen auslösen können.

Treten bei Pollenallergikern nach dem Genuss von bestimm- ten Nahrungsmitteln Symptome an der Haut auf, sprechen Ärzte von der so genannten Kreuzreaktion. Sie entsteht da- durch, dass die Nahrungsmittel eine ähnliche Molekülstruk- tur wie die Pollen aufweisen. Das ist hierzulande für Birken- pollen am häufigsten der Fall. In der M H H-Abteilung Derma- tologie und Venerologie beschäftigen wir uns mit der Rolle von kreuzreaktiven Nahrungsmitteln bei Pollenallergien und warum sie eine Neurodermitis verschlechtern. Wir konnten zeigen, dass es Patientinnen und -Patienten gibt, die nach dem Genuss von Birkenpollen-assoziierten Nahrungsmitteln wie Haselnuss, Karotte, Sellerie oder Apfel eine Ekzemverschlech- terung erfahren. Weil die Reaktion nur verzögert einsetzt, können die Betroffenen die Rolle dieser Nahrungsmittel häu- fig nicht richtig einschätzen.

Andere Symptome an der Haut sind sofort einsetzende Quaddeln oder Schwellungen. Hier fällt es den Patientinnen und Patienten durch den engen zeitlichen Zusammenhang

Ihre Rolle bei Hautkrankheiten

Allergische Reaktionen auf Pollen äußern sich meist in den Atemwegen. Sie können allerdings auch an der Haut zu Beschwerden führen.

häufig leichter, den Auslöser der Hautprobleme zu identi- fizieren. Bei einem Teil der Betroffenen mit einer Pollen- assoziierten Nahrungsmittelallergie vom Soforttyp bessern sich die Symptome deutlich, wenn mit den entsprechenden Pollen eine Hyposensibilisierung durchgeführt wird (siehe Kasten »Hyposensibilisierung«). Zur Zeit erproben wir, wie- weit eine solche Behandlung auch gegen verzögert einsetzen- de Ekzemreaktionen helfen kann.

Thomas Werfel

Kontakt:

Neurodermitis-Sprechstunde Telefon: (0511) 9246-229

Starke Allergenbelastung Mäßige Allergenbelastung

Blühkalender

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

Hasel Erle Ulme Pappel Weide Esche Birke Rotbuche Eiche Raps Löwenzahn Platane Gräser Roggen Wegerich Holunder Sauerampfer Brennnessel Gänsefuß Beifuß

Pollenallergie

mhhInfo April 2002 Titel

(17)

Wie wird sie erkannt und behandelt?

Ralf Heermann

(18)

Studium und Lehre mhhInfo April 2002

Die Mediothek wurde vom Lesesaal II der Bibliothek getrennt, damit Gespräche und Tastaturgeräusche die Ruhe des Lese- saals nicht stören und die Sicherheit der Geräte gewährleistet ist. Vier neue Computer mit DVD-Laufwerken und ein Laser- farbdrucker sind zu den bisherigen Geräten hinzugekommen.

In der Mediothek kann jetzt in Gruppen am Computer gear- beitet werden. Die Studierenden äußerten sich durchweg positiv über die Neuheiten. Für den Aufbau von Multimedia in der Medizin arbeitet die Mediothek zusammen mit Pro- fessor Dr. Herbert Matthies aus dem Arbeitsbereich Medizi- nische Informatik. Dank seines Engagements und Hilfe der Innovationsoffensive des Landes Niedersachsen konnte ein neuer Videoserver erworben werden.

Insgesamt umfasst das Angebot in der Mediothek jetzt 24 Computerarbeitsplätze, sechs Videoplätze, drei Laserdrucker und zwei Scanner. Im Hintergrund arbeiten fünf Server für die Netzverwaltung, das Inter- und Intranet und den Videoserver, der mit einer Streaming-Technologie ausgestattet ist. Dadurch können Videos ohne Zeitverzögerung abgespielt und auf zehn

Computern gleichzeitig angesehen werden. Etwa 300 Video- filme wurden bereits digitalisiert und auf den Server übertra- gen. Der Zugang besteht über das M H H-Intranet. Es besteht die Möglichkeit, weitere Videofilme über diesen Videoserver hochschulweit anzubieten. Dafür müssen die Filme entweder in der Mediothek oder im Arbeitsbereich Medizinische Infor- matik digitalisiert werden. Erweitert wurde auch die Nutzung von CD-ROMs, die zu den Kursen der M H Hverteilt werden.

Hier eine Bitte: Senden Sie der Mediothek ein Exemplar jeder neuen Version, dann können wir immer einen Platz einrich- ten für die Studierenden, die derzeit kein passendes CD-ROM- Laufwerk besitzen.

Da die neuesten Hefte von Zeitschriften aus der Bibliothek nicht ausgeliehen werden dürfen, bietet die Mediothek zwei Computer mit neuen Scannern an, an denen Zeitschriftenar- tikel mit Bildern gescannt und farbig ausgedruckt werden kön- nen. Die Dateien sind in der Regel sehr groß. Bitte bringen Sie ein ZIP-Diskette mit, wenn Sie sie mitnehmen möchten.

Renate Roberts

Der Zugang zum Videoserver ist über das Intranet möglich:

videoserver.mediothek.mh-hannover.de/mbase/user/list.ksp.

Eine Liste aller in der Mediothek vorhandenen Materialien finden Sie im Internet unter:

www.mh-hannover.de/einrichtungen/biblio/homekat.htm Weitere Informationen bei:

Renate Roberts und Susanne Rupprecht Telefon: (0511) 532-3330

E-Mail: Roberts.Renate@mh-hannover.de E-Mail: Rupprecht.Susanne@mh-hannover.de

Umgebaut und renoviert

Die Mediothek der Hochschulbibliothek hält rund 2.000 audiovisuelle Medien für die Lehre in der Medizin und einen Computer- pool für Studierende bereit. Nach einer umfassenden Renovierung konnte sie am 1. Februar 2002 wieder eröffnet werden.

Multimedia:Die Medizin-Studentin Vanessa Prox nutzt die audiovisuellen Medien in der neugestalteten mhh-Mediothek.

(19)

Wir – das Team der Hochschulbibliothek – sind 28 Kollegin- nen und Kollegen sowie 13 studentische Hilfskräfte. Zu unse- ren Aufgaben gehört es, Literatur und Multimedia bereit- zustellen, dazu gehören beispielsweise Lernprogramme und Videos. Nur ein kleiner Teil der dafür erforderlichen Arbei- ten ist für unsere Nutzerinnen und Nutzer sichtbar, zum Bei- spiel die Leihstelle und die zentrale Information. Vieles läuft im Hintergrund, ist aber nicht minder wichtig für einen rei- bungslosen Ablauf.

Wir verstehen uns als Dienstleistungsbetrieb. Wir verwalten nicht nur unsere eigenen Bestände, sondern beschaffen auch Bücher und Artikel aus anderen Bibliotheken: Wir bestellen Literatur im In- und Ausland, und zwar so schnell, wie es für unsere Nutzerinnen und Nutzer nötig und finanziell möglich ist. Gleichzeitig sind wir selbst auch Lieferant und bieten die- sen Service.

Die Bibliothek ist 83 Stunden pro Woche geöffnet – ein großzügiges Angebot, das nicht viele andere Bibliotheken auf- weisen können. Unsere Homepage ergänzt diesen Service durch einen umfangreichen Informationszugang über das Internet. Dieser Weg ist heute nicht mehr wegzudenken, er ersetzt aber unseren Service vor Ort nicht. Damit sich in der Bibliothek jede und jeder zurecht findet, führen wir Schulun- gen durch. Gern beantworten wir auch jederzeit Einzelfragen.

Im Zeitschriftenlesesaal stehen Internet-Rechner für Recher- chen zur Verfügung, zudem gibt es für Studierende in der Mediothek Computer mit erweiterten Möglichkeiten, zum Bei- spiel mit E-Mail-Zugang und der Möglichkeit, Digital Versa-

tile Disks (DVDs) abzuspielen.

In einer eigenen Bücherei in der Ladenpassage finden Pati- enten – wohlsortiert und aktuell – Literatur, die ihnen hilft, den notwendigen Aufenthalt in der mhh ein wenig angeneh- mer zu gestalten. Die Campus-Bibliothek dient dazu, Studie- renden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neben einem gemütlichen Aufenthaltsort ein breites Spektrum an allge- meinbildender Literatur und Belletristik zu bieten.

Wir wünschen uns, dass uns die vielen persönlichen Kon- takte zu unseren Nutzerinnen und Nutzern trotz zunehmen- der Verbreitung der elektronischen Medien erhalten bleiben.

Sigrid Schmidt-Rohland

Weitere Informationen:

www.mh-hannover.de/einrichtungen/biblio/

Kontakt:

Sigrid Schmidt-Rohland Telefon: (0511) 532-3970

E-Mail: Schmidt-Rohland.Sigrid@mh-hannover.de

Wir stellen uns vor

Die Hochschul- bibliothek

Die Hochschulbibliothek:Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen Bücher, Artikel und Multimedia bereit

Könnten wir hier den Absatz

aufheben?

(20)

Studium und Lehre mhhInfo April 2002

Am 16. Januar 2002 demonstrierten rund 700 Medizinstu- dierende der M H H gegen den Reformentwurf der Approbati- onsordnung. Bundesweit zeigten sogar 5.000 Studentinnen und Studenten an diesem Aktionstag der Bundesgesundheits- ministerin Ulla Schmidt die »rote Karte«. Ihr Konzept orien- tiert sich an einem Entwurf, der noch vom ehemaligen Bundes- gesundheitsminister Horst Seehofer ausgearbeitet worden war.

Den Protest initiierte und koordinierte die Fachtagung Medi- zin e.V., ein Zusammenschluss Medizinstudierender in Deutsch- land. Allein in der M H H wurden im Vorfeld weit über 500 Unterschriften gegen den Reformentwurf gesammelt, bundes- weit sogar über 12.000. An diesem Tag zeigten die Studie- renden der Ministern symbolisch die »rote Karte« für ihr Konzept. Darüber hinaus spendeten die Studierenden in der Zeit vom 21. bis zum 28. Februar 2002 Blut unter dem Motto »Bluten für Bildung«.

Eine neue Approbationsordnung wird von den Studieren- den durchaus gewünscht, da sie die bisher gültige als zu pra- xisfern und theoretisch empfinden. Selbstständiges Denken und Handeln kämen darin zu kurz. Kritisiert werden außer- dem das überladene Curriculum und das Multiple-Choice- Prüfungsverfahren, das verstärkt zur Ansammlung von Detail- wissen führe.

In der geplanten Prüfungsordnung sollen der erste, zweite und dritte Teil der ärztlichen Prüfung zu einer einzigen, von den Studierenden als »Hammerexamen« bezeichneten Prü- fung vereint werden. Sie soll nach dem Praktischen Jahr statt- finden. Eine Tatsache, die auch Professor Dr. Wolfram H.

Knapp, Prorektor für Studium und Lehre, und Rektor Pro- fessor Dr. Horst v. der Hardt kritisieren. Es sei nicht sinnvoll, die Studierenden ins Praktische Jahr – und somit zu den Pati- entinnen und Patienten – zu schicken ohne ihre theoretischen Kenntnisse zu überprüfen. Der Rektor bemängelte außerdem, dass während des Praktischen Jahres keine Zeit sei, für ein Examen von solchem Gewicht zu lernen. Die Studierenden müssten sich in dieser Zeit stark auf die Krankenversorgung konzentrieren. Folglich würden sie nach dem praktischen Jahr noch ein Vorbereitungssemester anhängen, was zu einer nicht gewünschten Verlängerung des Studiums führe. Darum fordert die Fachtagung Medizin e.V. einen ersten fallbezogen- theoretischen Prüfungsteil vor dem Praktischen Jahr und einen zweiten praktischen Prüfungsteil danach.

Das AiP, Ärztin beziehungsweise Arzt im Praktikum, bleibt nach Schmidts Entwurf bestehen. Ursprünglich sollte dadurch praktische Erfahrung für die Tätigkeit als niedergelassene Ärz- tin oder Arzt gesammelt werden. Dies sei jedoch überflüssig, da vorher eine fachärztliche Ausbildung stattfinde, sagten die Studierenden. Sie klagten zudem über die geringe Vergütung von rund 900 Euro brutto.

Außerdem erfülle der neue Entwurf nicht den Wunsch nach stärkerer Vernetzung von Vorklinik und Klinik sowie nach mehr Praxis und Patientennähe schon zu Beginn der Ausbildung. Ein Kritikpunkt, dem Professor Knapp nicht ganz zustimmte: Es sei ein neues Curriculums zur stärkeren Vernetzung geplant. Allerdings sei es vor In-Kraft-Treten der neuen Approbationsordnung nicht sinnvoll, denn zunächst sollten die Ergebnisse der bereits durchgeführten Modellstu- diengänge für Medizin vorliegen.

Linda Brüheim

Weitere Informationen:

www.hammerexamen.de Kontakt:

Fachtagung Medizin

E-Mail: Sekretariat@fachtagung-medizin.de AStA der mhh

Telefon: (0511) 532-5409 und -5414 E-Mail: Info@mhh-asta.de, www.mhh-asta.de

Rote Karte für die Ministerin

Ein Aktionstag unter dem Motto »Dr. Theoreticus – unpraktischer Arzt«: Studierende protestierten gegen geplantes »Hammerexamen«

In Aktion:Bundesweit protestierten 5.000 Medizin-Studierende gegen den Reformentwurf der Approbationsordnung

(21)

(as) Eine projektorientierte wissenschaftliche Ausbildung für Medizinerinnen und Mediziner, für Naturwissenschaft- lerinnen und Naturwissenschaftler – das ist das Ziel des MD/ Ph.D.-Aufbaustudiengangs »Molekulare Medizin«. Seit einigen Wochen kann in dem Programm für Naturwissen- schaftlerinnen und –wissenschaftler auch der Dr. rer. nat. von der M H H verliehen werden. Im dritten Studienjahr stehen 20 Plätze zur Verfügung, um den Forschungsnachwuchs für die zukünftigen Aufgaben zu qualifizieren. Neben einem Pflicht- programm in englischer Sprache finden Gastseminare, Prak- tika, wissenschaftliche Kolloquien und Betreuergespräche statt.

Auch die Aspekte Ethik und Präsentationstechniken kommen nicht zu kurz. In den zwei Jahren der Ausbildung vertiefen

Lust auf molekulare Medizin?

MD/Ph.D.-Programm geht in die dritte Runde. Interessierte können sich noch bis zum 1. Mai 2002 bewerben.

Zusätzliche Fördergelder für das MD/Ph.D.-Programm

Als Bestandteil eines Ph.D.-geförderten internationalen Promotions- Programms können weitere Mittel für die nachfolgenden Positionen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beantragt werden. Die Bewilligungsentscheide treffen in diesen Fällen die zuständigen Gre- mien der DFG.

– Drei- bis zwölfmonatige Gastprofessurenfür hoch qualifizierte Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland; die Anforderungen richten sich nach dem Mercator-Gastprofessoren-Programm der DFG.

– Forschungssemestereinzelner Hochschullehrer (Besoldungsgruppe

C2 bis C4 oder einer vergleichbaren Besoldungsgruppe); das Forschungs- semester dient der gemeinsamen Forschung mit Doktoranden; auch hier gelten die üblichen Anforderungen der DFG.

– Graduiertenkollegsder DFG, die sich an einem internationalen Pro- motions-Programm beteiligen, können bei der DFG Zusatzanträge auf Mittel einreichen, die im Rahmen von Ph.D. und Graduiertenkollegs nicht berücksichtigt werden. Dies betrifft insbesondere Stipendien für ausländische Doktoranden einschließlich der notwendigen Mittel für die Bearbeitung der Dissertation (zum Beispiel Verbrauchsmaterial).

Reinhold E. Schmidt

Informationen satt

Zum ersten Mal nahmen hannoversche Hochschulen mit einem Gemeinschaftsstand am diesjährigen Aus- und Weiterbildungsmarkt im Hannover Congress Centrum teil.

(as) In der Eilenriedehalle präsentierten sich am 1. und 2. Febru- ar 2002 die Evangelische Fachhochschule Hannover (EFH), die Fachhochschule Hannover (FHH), die M H Hund die Uni- versität Hannover auf dem Stand 159: »Hochschulen in Han- nover«. Entsprechend dem Motto »Entdecke die Zukunft«

zeigten die beteiligten Hochschulen ihre vielfältigen Ausbil- dungs- und Studienmöglichkeiten sowie ihre Weiterbildungs- angebote: Von A wie Architektur und Ausbildungsberufe bis Z wie Zahnmedizin und Zugangsvoraussetzungen gab es

Informationen satt. Vertreterinnen und Vertreter der Hoch- schulen berieten und boten Entscheidungshilfen für den Weg in die Zukunft.

Potentielle Studienanfängerinnen und -anfänger hatten die Möglichkeit, sich umfassend über anvisierte Berufs- und Stu- dienziele zu informieren. Vorträge, Workshops und Podiums- diskussionen rundeten das Angebot ab.

Weitere Informationen zu den Hochschulen: www.uni-hannover.de, www.fh-hannover.de, www.efh-hannover.de, www.mh-hannover.de

Mediziner ihre naturwissenschaftlichen und molekularmedi- zinischen Kenntnisse, Naturwissenschaftler erlernen medizi- nische Grundlagen. Das Programm wendet sich an deutsche und ausländische Studierende, Bewerbungsschluss für die dritte Runde ist der 1. Mai 2002.

Weitere Informationen:

www.mh-hannover.de/institute/zellbiologie/md_phd Kontakt:

Angela Peter

Telefon: (0511) 532-6011, Fax: (0511) 532-6003 E-Mail: Peter.Angela@mh-hannover.de Professor Dr. Reinhold E. Schmidt

Telefon: (0511) 532-6656, Fax: (0511) 532-9067 E-Mail: Immunologie@mh-hannover.de

(22)

Studium und Lehre mhhInfo April 2002

Derzeit sind an der M H H13 Studierende in der IPPNW, dazu kommen Ärztinnen und Ärzte im Praktikum. Einer der Studenten ist Georg Schramm, seit 1998 ist er in der Organisa- tion tätig.

Herr Schramm, warum engagieren Sie sich in der IPPN W ? Ich will vor den Problemen der Welt nicht die Augen ver- schließen, sondern meinen Beitrag zu ihrer Lösung leisten.

Die IPPNW hat mich besonders interessiert, weil sie sich für viele verschiedene Ideen einsetzt. Zum Beispiel hat sie ein Pro- jekt aus der Taufe gehoben, dass sich um Kinder kümmert, die durch Kriege traumatisiert worden sind. Ich selbst habe bisher Veranstaltungen organisiert und möchte in Zukunft Seminare zu den Themen »Todesstrafe« und »Datenschutz«

anbieten.

Im vergangenen Herbst fand das bundesweite Treffen der IPPN W-Studierenden in Hannover statt. Was waren die The- men, die am meisten unter den N ägeln brannten?

Zentrales Thema war der Afghanistan-Krieg, dazu gab es eine Aktion in der Innenstadt von Hannover, um die Öffentlich-

Ärztinnen und Ärzte in sozialer Verantwortung

Sich neben dem Medizin-Studium oder dem Arztberuf noch sozial zu engagieren – das erfordert viel Motivation und Willenskraft.

Die Organisation »International Physicians for the Prevention of Nuclear War« (IPPNW) bietet dabei Unterstützung an.

Was macht die Organisation »International Physicians for the Pre- vention of Nuclear War« (IPPNW)?

Die IPPNW ist eine weltweite Vereinigung von Ärztinnen und Ärzten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen und Medizin- studierenden. Sie wurde 1980 zur Zeit des Kalten Krieges von dem ame- rikanischen Kardiologen Dr. Bernard Lown und seinem sowjetischen Kollegen Dr. Jewgenij Tschasow gegründet. Die deutsche Sektion der IPPNW besteht seit 1982 und nennt sich »Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in Sozialer Verantwortung e.V.« Als eine der größten Nicht-Regierungs-Organisationen (Non-Governmental Organisations – NGOs) sind in ihr derzeit rund 150.000 Medizinerinnen und Mediziner in über 50 Ländern organisiert. Die deutsche Sektion besteht aus 9.000 Mitgliedern, darunter etwa 1.000 Studierende.

Zu Beginn machte es sich die Gemeinschaft zur Aufgabe, über die Fol- gen eines Atomkrieges und die Gefahren der technischen Nutzung der Kernenergie aufzuklären und somit einen möglichen Atomkrieg zu ver- hindern. Dafür wurde sie 1984 mit dem UNESCO-Friedenspreis und 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Heute engagiert sich die IPPNW in vielen Bereichen. Themen sind zum Beispiel Abrüstung, Atomausstieg, Folgen atomarer Strahlung, Ethik in der Medizin, gesundheitliche Missstände in Ländern der so genannten Dritten Welt, zivile Konfliktlösung, Friedensforschung und Menschen-

rechte. Dabei möchte sie vor allem präventiv tätig sein und Kriege jeg- licher Art verhindern.

Stefan Trenkel, Tim Ripperger Weitere Informationen:

www.ippnw-hannover.de oder www.ippnw.de Famulieren & Engagieren

Das Programm »famulieren & engagieren« verbindet eine vierwöchigen Auslandsfamulatur mit der Arbeit in einem regionalen friedens- und sozialpolitischen Projekt. Der insgesamt achtwöchige Aufenthalt wird durch Seminare vor- und nachbereitet. Es bleibt jedoch genügend Frei- raum für Eigeninitiative.

Die Projektangebote variieren von Jahr zu Jahr: Im Sommer 2002 gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, in einem abgelegenen nepalesischen Gesundheitscamp mitzuhelfen oder in Tel Aviv auf Opfer des Holo- causts zu treffen.

Informationen und Berichte aus den vergangenen Jahren:

Ulla Gorges

Telefon: (030) 6930244, E-Mail: gorges@ippnw.de www.ippnw.de/studium/famulieren.htm

keit zur Diskussion anzuregen: Passantinnen und Passanten hatten die Möglichkeit, ihre Meinung auf Plakaten zu äußern.

Darüber hinaus wurde ein breites Spektrum an Vorträgen und Workshops angeboten; unter anderem zu den Themen Sterbebegleitung, Gentechnik und Tschernobyl.

Manche Menschen meinen, ihre Z iele notfalls mit Gewalt erreichen zu können. Welche Haltung hat die IPPN W ? Die IPPNW lehnt Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung grundsätzlich ab.

Haben Sie das Gefühl, etwas an den Missständen der Welt ändern zu können?

Wir betreiben natürlich keine Weltpolitik. Trotzdem meine ich, etwas verändern zu können. Unsere Arbeit hat einen Sinn, auch wenn wir das Ergebnis nicht direkt messen können.

Kontakt:

Georg Schramm Telefon: (0511) 2101620 E-Mail: mail@ippnw-hannover.de

(23)

Frau Dr. Weinberg, Sie arbeiten jetzt als O berärztin in der Kli- nik für Kinderchirurgie der Universität Graz. Welche Hürden mussten Sie auf Ihrem Weg durch die Unfallchirurgie nehmen?

Zunächst gab es keine Schwierigkeiten. Ich hatte immer eine Stelle, wahrscheinlich, weil ich schon früh wusste, in welchem Bereich ich tätig sein möchte. Nach der Zeit als »Ärztin im Praktikum« bin ich übernommen worden und auch in meiner weiteren Karriere wurden mir immer Stellen angeboten. Da mich mein damaliger Chef Professor Dr. Heinrich Reilmann, Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik Braunschweig, sehr gefördert hat, war es zunächst – außer dem üblichen Gerangel, das Männer ja auch kennen – nie problematisch. Meine ersten Schwierigkeiten traten nach meiner Babypause auf. Ich mus- ste wieder von vorn anfangen, die Hierarchie zu erklimmen um bei der OP-Planung berücksichtigt zu werden.

Was hat Ihr Weiterkommen erleichtert?

Ich verdanke das Durchhalten meiner intakten Familiensi- tuation und vielen Freunden, die mich mental – gerade im Habilitationsverfahren – unterstützten. Derzeit habe ich eine Stelle, in der ich sehr viel gestalten kann. Es macht mir unglaublich viel Spaß, mit jungen Kollegen und Kolleginnen ein gutes Arbeitsteam aufzubauen.

Was empfehlen Sie Medizinstudentinnen und jungen Ärzt- innen, die sich in ihrem Beruf behaupten wollen und müssen?

Man muss sich durchbeißen, aber nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen. Frauen versuchen oft, auf allen Ebenen sehr

gut zu sein. Man kann aber nicht der Wissenschaft, der Pati- entenversorgung und dem eigenen Harmoniebedürfnis glei- chermaßen gerecht werden. Wir müssen Prioritäten setzen.

Darin werden alle – auch Männer – manchmal zu wenig geschult. Wenn man nicht bis zu einem gewissen Zeitpunkt seine wissenschaftliche Karriere beschritten hat, dann sind die Zukunftsaussichten nicht sehr rosig, auch wenn man noch so gut operiert.

Was wünschen Sie sich?

Ich wünsche mir in Zukunft, dass bereits den Studierenden strukturierte Karrieregespräche angeboten werden, damit sie das System verstanden haben, bevor sie dort eintreten. Ich empfehle Kolleginnen – gerade wenn sie in einer Abteilung arbeiten, die ausschließlich durch Männer besetzt ist – sich eine Mentorin oder auch Mentor zu suchen. Sie können gege- benenfalls Dinge aufzeigen, die man, wahrscheinlich auf- grund des jungen Alters, nicht sieht. Mein Tipp: Nischen zu suchen wie zum Beispiel eigene Projekte, unabhängig zu blei- ben und sich zielorientiert zu überlegen, was wichtig ist. Die Kunst ist, das Ganze mit Charme und Begeisterung umzuset- zen, auch wenn man dann ab und zu böse Blicke ertragen muss. Und nicht nur immer alles perfekt zu machen, sondern sich ab und an auch so zu sehen.

Karriere in einer Männerdomäne

Als eine von wenigen Frauen erhielt Privatdozentin Dr. Annelie-Martina Weinberg am 2. Februar 2002 eine Habilitationsurkunde für das Fachgebiet Unfallchirurgie. Über ihre Erfahrungen in einem Männerberuf sprach sie mit Info-Redakteurin Bettina Bandel.

Privatdozentin Dr. Annelie-Martina Weinberg:Sie hielt ihre Antritts- vorlesung zum Thema Kindertraumatologie in der mhh

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