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Katja Aufleger - Schwindelerregende Höhen

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Academic year: 2022

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21.05.2021

Katja Aufleger - Schwindelerregende Höhen

Katja Aufleger (geboren 1983 in Oldenburg, lebt in Berlin) fokussiert in ihrer Einzelausstellung Schwindelerregende Höhen Momente der Unsicherheit und Ungewissheit in unterschiedlichen ästhetischen Ausformungen. Ihre besondere Spannung erhalten Auflegers künstlerische Arbeiten dabei in der genauen Betrachtung von Augenblicken kurz bevor etwas passiert.

So besteht ihre Arbeit "BANG!" aus fragilen Glasbehältern, deren einzelne Kammern mit den Bestandteilen explosiver Mischungen gefüllt sind, die bei Zerstörung der Kunstobjekte mit einander reagieren könnten. Das Wissen um das zerbrechliche Glas und um die explosive Wirkung bestimmter Stoffe miteinander ruft in den Betrachter*innen die Vorstellung einer Detonation im Ausstellungsraum hervor. Die mundgeblasenen Glasobjekte treten dabei in ihrer Schönheit in ein Spannungsfeld mit der Möglichkeit ihrer Zerstörungskraft und stellen den Moment vor einer potentiellen Explosion still.

Im ersten Stock der Rudolf-Scharpf-Galerie verteilt sich Katja Auflegers Arbeit "SIRENS", bestehend aus großen, handgefertigten Glasflöten. Die Künstlerin ließ sie aus dem Sand einer singenden Wanderdüne aus der Wüste von Katar fertigen. Mit den so entstandenen Glasflöten erzeugt sie einen Klang ähnlich, der anmutet wie das "Singen" der Sanddüne. In der Natur entsteht das Geräusch durch Reibung der einzelnen Sandkörner während ihrer Fortbewegung als wandernde Düne. Dieses Klang-Phänomen verbindet Aufleger mit dem kulturgeschichtlichen Mythos der Sirenen, die durch ihren betörenden Gesang Seeleute auf offener See in ihr

Verderben führen würden. Marco Polo verglich den Klang singender Dünen mit dem Sirenengesang. Böse Sandgeister würden laut Polo die Wüstenwanderer mit ihrem Klang fehlleiten. In der künstlerischen Arbeit von Katja Aufleger vermischen sich diese Erzählungen und Naturerfahrungen zu einer dichten Wahrnehmung im Raum. Hierbei finden klangliche Erkundungen und skulpturale Qualitäten zusammen.

Physikalische Phänomene, mechanische Spannungskräfte, aber auch psychische Anspannung bilden immer wieder Ausgangspunkte für Katja Auflegers präzise und humorvolle ästhetische Transformationen. Ihre auf umfänglichen Recherchen beruhenden, konzeptuell exakt

komponierten und dabei in einen speziellen Materialumgang mündenden künstlerischen Arbeiten bilden in der genauen Wahrnehmung stets besondere Spannungsmomente aus und laden zur Erkundung und Reflektion weitreichender philosophischer und ästhetischer

Fragestellungen ein. Dabei spielt sie immer wieder mit dem Alltagswissen der Ausstellungsbesucher*innen und ihrer Vorstellungskraft.

In Katja Auflegers neuer Werkserie zeigt sie Fotografien von selbstgebauten Molotow-Cocktails (Handbrandbomben) aus Parfum. Das Parfum in den Luxus-Flakons mit für sich sprechenden Namen wie "Alive", "Guilty" oder "Eternity" ist dabei mit einer brennenden Lunte entzündet.

Farbige Flammen züngeln hervor und lassen eine Explosion des selbstgebauten Brandsatzes erwarten. Im Spiel von Schönheit und Zerstörung bilden die Fotografien eine besondere Spannung aus.

Vergängliche Augenblicke und mögliche Kippmomente erhalten in den ästhetischen Verschiebungen und poetischen Neudeutungen in den Arbeiten von Katja Aufleger eine eindrückliche Sicht-, Hör- und Erlebbarkeit. Das Wahrnehmen und Aushalten der Spannung bergen den Reiz dieser künstlerischen Arbeiten, die stets eine sehr ästhetische Form mit einem oftmals abgründigen Inhalt kombinieren – eine explosive Mischung?!

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Kurzbiographie

Die in Berlin lebende Künstlerin hatte bereits zahlreiche Ausstellungen und wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Sie studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, wo ihre Abschlussarbeit mit dem Karl H. Ditze Preis ausgezeichnet wurde. Aufleger erhielt neben dem Berenberg Preis für junge Kunst auch Stipendien der Stiftung Kunstfonds und der Claussen-Simon-Stiftung, sowie das Hamburger Arbeitsstipendium. Katja Auflegers Werke sind in namhaften Kunstsammlungen vertreten.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Julia Katharina Thiemann.

Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog mit großzügiger Unterstützung der Stiftung Kunstfonds.

Ebenfalls wird es online einen 360°-Rundgang durch die Ausstellung sowie ein

Künstlerinnen-/Kuratorinnengespräch geben – abrufbar auf der Website des Museums unter:

www.wilhelmhack.museum/de/ausstellungen/aktuelle-ausstellungen/katja-aufleger

Pressekontakt:     

Wilhelm-Hack-Museum, Nina Reinhardt, Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-2934, E-Mail: nina.reinhardt@ludwigshafen.de.

Rudolf-Scharpf-Galerie Hemshofstraße 54 67063 Ludwigshafen www.wilhelmhack.museum Öffnungszeiten

Öffnungszeiten und Angebote nach aktuellen Coronabestimmungen finden Sie auf der Website des Museums.

 

Referenzen

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