Prof. B. Batlogg WS 2006/07
Ubungen zur Festk¨ ¨ orperphysik I L¨ osungen zu Serie 8
1 Anderung der Besetzung der Fermikugel durch ein ¨ elektrisches Feld
a) Da die Verschiebung δk des Fermik¨orpers klein ist, macht man keinen grossen Fehler, wenn man statt δV
kdas Volumen δV
k′betrachtet, dass sich aus der Differenz einer Halbkugel mit Radius k
Fund einer Kugelkalotte der H¨ohe h = k
F− δk ergibt:
δV
k′≈ 2π
3 k
F3− ( 2π
3 k
3F− πδk k
2F) = πk
2Fδk Damit wird:
V
k2δV
k′=
4π 3
k
F32πk
F2δk = 2
3 k
Fδk
Mit v
F= ~ k
F/m, |δk| = |
~eE∆t|, ∆t = τ und < ∆v >= v
D=
meEτ ergibt sich:
k
F= v
Fm
~ = (3π
2n)
13Nach der Verschiebung der Fermikugel um δk tragen alle Zust¨ande zum Strom bei, die zwischen k
F− δk und k
F+ δk liegen. Da die Zust¨ande im k-Raum gleichm¨assig verteilt sind, ist δn = 2δV
kund damit
nδne≈
2VδVkk
. Damit ergibt sich schliesslich : n
eδn ≈ V
k2δV
K≈ V
KδV
k′≈ 2 3
k
Fδk = 2 3
v
Fv
D= 2 3
(3π
2n)
13(e/ ~ )Eτ
b) F¨ur Silber gilt: n = 5.86 · 10
28m
−3, e = 1.6 · 10
−19C, E = 0.1 V/m, τ = 2 · 10
−13s
⇒ n
eδn = 2.6 · 10
82 Halbmetall
Beide Dispersionsrelationen E
1,2(k) sind quadratisch in k. Man kann also die Zustands- dichte freier Elektronen (mit angepassten effektiven Massen und Energienullpunkten) ver- wenden.
D
1(E) = V (2π)
22m
1~
2 32p E − E
1= c(m
1)
32p
E − E
1D
2(E) = V
(2π)
22m
2~
2 32p E
2− E = c(m
2)
32p
E
2− E
Die gesamte Anzahl der Elektronen (L¨ocher) in Band 1(2) ergibt sich durch Integration der Zustandsdichte mit der Fermiverteilung f (E)
n = 2 Z
∞E1
D
1(E)f(E)dE p = 2
Z
E2−∞
D
2(E)(1 − f(E))dE
Der Faktor 2 vor dem Integral kommt von der doppelten Besetzung jedes Zustandes (Spin). Im Falle T = 0 K ist die Fermiverteilung nur bis E = µ
0von Null verschieden und dort konstant gleich 1.
n = 2 Z
µ0E1
D
1(E)dE
= c(m
1)
32(µ
0− E
1)
32p = 2
Z
E2µ0
D
2(E)dE
= c(m
2)
32(E
2− µ
0)
32Die Neutralit¨atsbedingung (alle L¨ocher sind durch Elektronen entstanden, die das Band wechselten) p=n liefert
µ
0= m
1E
1+ m
2E
2m
1+ m
2= E
1+ m
2m
1+ m
2(E
2− E
1)
= E
1+ 3
4 (E
2− E
1)
= E
1+ 0.075eV
Wie beim Halbleiter ist das chemische Potential bei gleichen effektiven Massen in der
Mitte zwischen E
1und E
2und bei ungleichen effektiven Massen zum ”leichteren” Band
hin verschoben. Anders ausgedr¨uckt: Beim Halbmetall ist das chemische Potential zur
Bandkante des ”schwereren” Bandes hin verschoben.
3 Zyklotronresonanz der Leitungselektronen
a) Klassisch: Aufgrund der Lorentz-Kraft F
L= e(v × B) bewegt sich ein Elektron in einem homogenen Magnetfeld auf einer Kreisbahn, erf¨ahrt also die Zentrifugalkraft:
F
Z=
mvr2= mω
2r. Im Kr¨aftegleichgewicht gilt:
|F
L| = |F
Z| evB = mv
2/r
⇒ ω
c= e m
B
b)
ω
c= e m
B ⇒ B = ω
c(m/e)
In InSb k¨onnen nach Voraussetzung die Leitungselektronen als freie Elektronen mit reduzierter Masse m
∗beschrieben werden: B = ω
cm∗e