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25 Jahre

Gleichstellungsstelle

Für mehr Chancengleichheit –

damals wie heute

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Impressum Herausgeber Stadt Augsburg Verantwortlich

Referat Oberbürgermeister

Gleichstellungsstelle für Frauen und Männer Barbara Emrich, Anita Conradi

Rathausplatz 1, 86150 Augsburg 0821 324-2102

gleichstellungsbeauftragte@augsburg.de Umsetzung

Medien- und Kommunikationsamt Bildnachweis

Siegfried Kerpf

Gleichstellungsstelle für Frauen und Männer Juni 2013

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Vorwort Anita Conradi und Barbara Emrich

Liebe Leserinnen und Leser,

25 Jahre Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg sind ein guter Anlass innezuhalten und den Blick von der Gegenwart zurück in die Vergangenheit und nach vorne in die Zukunft zu richten.

Es waren spannende Jahre mit vielen Herausfor- derungen, Fortschritten, aber auch Rückschritten, interessanten Begegnungen, Auseinandersetzungen, vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen. Es war eine Zeit, in der ein enormer Wandel stattgefunden hat. Rasante Veränderungen gab es nicht nur in der Technik, sondern auch in den Lebensrealitäten von Frauen und Männern. Inzwischen gibt es eine Vielfalt an Lebens- und Arbeitskonzepten.

Als eine der ersten Gleichstellungsstellen in Bayern wurde die Augsburger Gleichstellungsstelle im Jahr 1988 eingerichtet. Sie ist seitdem Motor für die Umsetzung der tatsächlichen Chancengleichheit von Frauen und Männern auf lokaler Ebene.

Was haben wir gemeinsam mit Politik und Gesell- schaft in diesem Vierteljahrhundert bewirkt?

• Die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern ist nahezu erreicht.

• Junge Frauen haben so gut wie keine direkten Diskriminierungserfahrungen.

• Wir haben eine Frauengeneration, die so gut aus- gebildet ist, wie keine vorher.

• Immer mehr Frauen sind berufstätig.

• Frauen- und Familienpolitik sind kein „Gedöns“

mehr. Die Themen sind in der Mitte der Politik und der Wirtschaft angekommen.

• Es fällt inzwischen auf, wenn in Veranstaltungen, in Gremien oder in Veröffentlichungen keine Frau- en vorkommen.

• Kinderkrippen und Ganztagsschulen sind keine

„Notlösungen“ für Ausnahmesituationen mehr, sondern werden selbstverständlicher eingefordert und genutzt.

• Frauenpolitische Themen, wie z.B. Frauen in Führungspositionen, häusliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen, Armut, Gesundheit, Ver- einbarkeit von Beruf und Familie werden verstärkt von den Medien aufgegriffen.

• Kinder und Familie sind zunehmend auch Männersache.

• Eingefahrene Rollenmuster weichen auf und verändern sich – Frauen sind jetzt auch bei der Feuerwehr, im Tiefbauamt oder lenken Straßen- bahnen und Busse, Männer arbeiten in Kinderta- gesstätten und in der Pflege.

Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen Einblicke in die vielfältige Arbeit der Augsburger Gleichstellungs- stelle geben. In den ersten Jahren hat Ingrid Berg- mann-Ehm unterstützt von ihrer Stellvertreterin Michaela Walser die wichtige Pionier- und Aufbauar- beit geleistet und Weichen gestellt. Darauf konnten wir vor 12 ½ Jahren gut aufbauen. Ingrid Bergmann- Ehm beschreibt in ihrem sehr persönlichen und engagierten Rückblick ihre Hürden, Erfahrungen und Erfolge als erste Frauenbeauftragte der Stadt Augs- burg. Die Zeittafel am Ende der Broschüre gibt einen Überblick über die wichtigsten Veranstaltungen, Initiativen, Aktionen und Veröffentlichungen.

Nur im Zusammenwirken mit Vielen waren und sind gesellschaftliche Veränderungen hin zu mehr Chan- cengleichheit möglich. Die Gleichstellungsstelle ist deshalb in ein tragfähiges Netzwerk eingebunden.

Hinter diesem Netzwerk stehen viele Frauen und Männer, die die Arbeit über die Jahre hinweg un- terstützt und gefördert haben. Ihnen allen danken wir an dieser Stelle für ihr Vertrauen, für ihr Enga- gement, für die vielen Anregungen und Ideen, das Durchhaltevermögen, die Ermutigungen und die gute Zusammenarbeit.

Mit herzlichem Gruß

Anita Conradi Barbara Emrich

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Liebe Augsburgerinnen und Augsburger,

um die vielfältigen Anliegen der Frauen in unserer Stadtgesellschaft besser koordinieren zu können, hatte der Stadtrat 1988 mit der Einrichtung der Gleichstellungsstelle wegweisende und beispielge- bende Signale gesetzt. Augsburg hatte damit als dritte Stadt in Bayern nach München und Nürnberg eine Gleichstellungsstelle und die erste derartige Einrichtung in Schwaben.

Unsere städtische Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Herzlichen Glückwunsch an alle, die sie in diesen Jahren mit ihrem Engagement „großgezo- gen“ haben – den damaligen Initiatorinnen aus den Verbänden und politischen Parteien, die sie aus der Taufe gehoben haben und sie mit ihrem Engagement getragen und mit Leben erfüllt haben. Dass sie den hohen Ansprüchen genügte, dass sie im Lauf der Jahre wirklich eine Vorbildfunktion übernehmen konnte, das ist vor allem der Verdienst der Frauen, die sie mit ihrem Engagement, ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Ideenreichtum in diesen zweieinhalb Jahrzehnten geprägt haben: Ingrid Bergmann-Ehm, Michaela Walser und die jetzigen Amtsinhaberinnen Anita Conradi und Barbara Emrich. Ihnen und ihren Mitarbeiterinnen in diesen Jahren danke ich für die geleistete Arbeit. Ingrid Bergmann-Ehm hat den da- mals noch ziemlich harten Ackerboden gepflügt und den Samen ausgesät. Ihre Nachfolgerinnen haben dafür gesorgt, dass die Saat aufgehen konnte und neue Früchte ausgesät wurden.

Die Mühe der vergangenen 25 Jahre hat sich gelohnt: Frauen können heute in vielen städtischen Arbeitsbereichen, die früher Männern vorbehalten waren, selbstbewusst feststellen: „Yes, we can“!

Unsere Gleichstellungsstelle hat dazu beigetragen, dass Forderungen der Frauen in unsere Stadtgesell- schaft und in die Verwaltung geholt wurden und ihre Arbeit hat in unterschiedlichen Bereichen Wirkung gezeigt: Heute wundert sich niemand mehr, wenn Fahrerinnen unsere Busse und Straßenbahn lenken.

Es ist selbstverständlich, dass eine Frau dem Theater Augsburg oder dem Wirtschaftsreferat vorsteht, die Stadtkasse oder den Zoo leitet.

Diese offensichtlichen Erfolge dürfen aber nicht da- rüber hinwegtäuschen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben. Gemeinsam zielen wir heute auf eine Veränderung des Bewusstseins, um Rollenkli- schees aufzubrechen und den gesellschaftlichen Wandel für Frauen und Männer voranzubringen. Un- ter dem Motto „Augsburg stellt gleich“ sind alle auf- gerufen, daran mitzuwirken, denn wir haben erkannt, dass es eigentlich keine Frauenthemen gibt, die nicht zugleich unsere gesamte Gesellschaft betreffen – die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Ausbau der Kinderbetreuung und die Armutspräven- tion, mehr Lohngerechtigkeit und die Anpassung der Rentengesetzgebung an weibliche Biographien. In den 25 Jahren haben viele große und kleine Veran- staltungen, Projekte, Netzwerktreffen und Veröffentli- chungen unermüdlich den Boden bereitet für Verän- derungen hin zu mehr gelebter Chancengleichheit.

Auf der 25-jährigen Arbeit unserer Gleichstellungs- stelle können wir aufbauen. Diese Broschüre gibt Ihnen einen Einblick in die Vielfalt ihrer Arbeit und ihre Erfolge. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Dr. Kurt Gribl

Oberbürgermeister Stadt Augsburg

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Grußwort Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl

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Liebe Augsburgerinnen und Augsburger,

25 Jahre Gleichstellungstelle in der wunderschönen Hauptstadt Schwabens sind ein wirklich herausra- gendes Ereignis. Ich freue mich, Ihnen als bayerische Gleichstellungs- und Frauenministerin zu diesem Jubiläum gratulieren zu dürfen.

Wir wissen, Frauen und Männer sind heute rechtlich gleichgestellt. Aus der alltäglichen Erfahrung wissen wir aber auch, dass wir noch einiges unternehmen müssen, um von einer echten Chancengleichheit sprechen zu können. Frauen in Führungsetagen haben noch immer Exotinnen-Status. Väter, die sich mehr Zeit für ihre Kinder nehmen wollen, treffen auch heute noch zu oft auf verständnisloses Kopf- schütteln bei Vorgesetzten. Ein Blick in Kindergärten oder Pflegeheime genügt, um festzustellen, dass Männer in sozialen Berufen nur selten anzutreffen sind. Alte Rollenbilder, die den Familienrucksack die Frauen tragen lassen, und bei denen ein Mann nur dann ein Mann ist, wenn er allein die Familie ernäh- ren kann, scheinen immer noch wirkmächtig zu sein.

Die heutigen Herausforderungen für die Gleichstel- lungsarbeit sind daher andere als vor 25 Jahren.

Aber die Herausforderungen sind immer noch groß.

Augsburg hat glücklicherweise früh erkannt, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern ein Zu- kunftsthema ist, das die ganze Gesellschaft betrifft.

Damals wie heute ist die Gleichstellungsstelle eine wichtige Anlaufstelle, die mit hilfreichen Broschüren informiert, Netzwerke knüpft und Informationsveran- staltungen anbietet. Diese engagierte Arbeit hat auch dazu beigetragen, dass wir in den letzten 25 Jahren entscheidende Schritte weitergekommen sind.

Für den engagierten Einsatz möchte ich den Weg- bereiterinnen und Wegbereitern von damals ebenso danken wie dem Team der Gleichstellungsstelle von heute. Ihnen allen wünsche ich für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg!

Christine Haderthauer Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung Grußwort

Staatsministerin Christine Haderthauer

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Inhaltsverzeichnis

Wie alles anfing

Zur Entstehungsgeschichte der Gleichstellungsstelle Ein Freiraum für Kreativität in konservativer Zeit

Rückblick der ersten Frauenbeauftragten Ingrid Bergmann-Ehm Wie es weiterging

Personelle Entwicklung Gesetzlicher Auftrag Maßgebliche Gesetze

Wofür und wie wir uns einsetzen Aufgaben und Ziele

Mit wem wir zusammenarbeiten Netzwerke und KooperationspartnerInnen

Gleichstellung in der Stadtverwaltung Das Gleichstellungskonzept

Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort Fortbildungsangebote

Weitere Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie Die „ersten Male“

Gleichstellung in der Stadtgesellschaft Eigenständige Existenzsicherung von Frauen Frauen und Finanzen mit Altersvorsorge Alleinerziehende

Häusliche und sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen Frauengesundheit

Frauen in der Geschichte Frauen in der Kunst

Stimmen zu 25 Jahren Gleichstellungsstelle Frauen und Männer äußern sich

„Augsburg stellt gleich“

Kommunales Gender Mainstreaming Wie geht es weiter?

Ausblick

25 Jahre Gleichstellungsstelle Ein Rückblick 1988 – 2013 Impressum

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47 Inhaltsverzeichnis

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Die 80er Jahre waren frauenpolitisch eine bewegte und aktive Zeit:

• In Augsburg wurde 1980 das Frauenhaus eröffnet, das Frauen und ihren Kindern Zuflucht vor ihren gewalttätigen Partnern bietet.

• Etwa zur selben Zeit fanden die ersten Fraueninfor- mationsbörsen statt. Sie machten die Arbeit von Frauen sichtbar und führten zu einer Vernetzung der Frauengruppierungen. Daraus ging die Arbeits- gemeinschaft Augsburger Frauen (AAF) hervor, die bis heute besteht.

• Auf Bundesebene wurde 1986 das erste Frauenmi- nisterium mit Rita Süßmuth als Frauenministerin eingerichtet.

• Für Mütter und Väter wurde Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub eingeführt.

• Mütter ab Geburtsjahr 1921 erhielten für jedes Kind ein Versicherungsjahr in der gesetzlichen Renten- versicherung angerechnet.

Frauenpolitische Themen der AAF damals waren:

• Die schlechte Kindertagesstättensituation, ins- besondere für berufstätige Mütter mit zu wenig Plätzen und eingeschränkten Öffnungszeiten

• Die Situation alleinerziehender Frauen

• Die schlechte Wohnsituation von Frauen mit Kindern

• Gewalt gegen Frauen und Kinder

• Die Situation der Frauen im Berufsleben, insbe- sondere die geringen Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen

• Vereinbarkeit von Beruf und Familie

• Erhöhung des Erziehungsgeldes

• Lohn für Hausfrauen

• Rente für Hausfrauen und Mütter

• Ganztagsschulen und –kindergärten

• Mädchen – und Frauenqualifizierung in der Ausbildung und im Beruf

• Zurück in das Berufsleben – Umgang mit Chancen von Wiedereinsteigerinnen nach der Familienpause

• Frauenparkplätze

• Sprache für Frauen / Frauensprache

• Eigenständiges Aufenthaltsrecht für ausländische Frauen

(Aus der Jubiläumsschrift der AAF zum 20-jährigen Bestehen)

Dies war das gesellschaftliche Klima, als 1985 die Frauen der AAF die Einrichtung einer Leitstelle zur Gleichstellung von Frauen forderten. Sie suchten den Schulterschluss mit der Politik, um frauenpolitische Themen auch in der Stadt Augsburg wirksam vor- anzubringen. Sie hatten Erfolg, denn 1988 richtete die Stadt Augsburg als dritte Stadt in Bayern nach München und Nürnberg auf freiwilliger Basis eine Gleichstellungsstelle für Frauen ein. Sie wurde als Stabsstelle weisungsfrei direkt dem Oberbürgermeis- ter unterstellt.

Die Journalistin Ingrid Bergmann-Ehm begann als erste Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Augsburg ihre Arbeit am 02. Januar 1988.

Wie alles anfing

Zur Entstehungsgeschichte der Gleichstellungsstelle

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Wie alles anfing

Zur Entstehungsgeschichte der Gleichstellungsstelle

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Die Emanzipationsbestrebungen der deutschen Frauen war vehement durch das nationalsozialis- tische Regime unterbrochen worden. Erst mit den Jugendprotesten ab 1968 kam es wieder zu einer Frauenbewegung, die auch in Augsburg Zeichen setzte. So entstanden durch das Engagement junger Bürgerinnen zunächst das Frauenhaus, der Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen, das Frauenzen- trum und später Wildwasser. Die Anerkennung und magere Finanzierung dieser Einrichtungen mussten hart erkämpft werden, denn die öffentliche Meinung akzeptierte die Tatsache nicht, dass auch in dieser Stadt und in allen ihren Gesellschaftsschichten Ge- walt gegen und Missbrauch an Frauen und Mädchen möglich sein sollten. Als Redakteurin habe ich die hitzigen, zum Teil haarsträubenden Diskussionen im Rathaus und in der Bevölkerung miterlebt.

Mitte der 1980er Jahre kam eine neue Emanzipati- onswelle in Gang, als Politikerinnen im Europäischen Parlament Untersuchungen vorlegten, die immer noch große Defizite hinsichtlich der Gleichberech- tigung von Mann und Frau aufzeigten. Für Abhilfe sollten Frauenbüros auf allen Verwaltungsebenen des öffentlichen Dienstes sorgen. Gerade in der Bun- desrepublik war die verfassungsrechtliche Garantie auf gleiche Rechte von Frau und Mann nur zögerlich gewährt worden, wenn man bedenkt, dass noch bis 1977 der Mann als Haushaltsvorstand das Sagen über Kindererziehung und Berufstätigkeit seiner Ehefrau hatte.

Fast allen Müttern, die zur Arbeit gingen, wurde das Bild der Rabenmutter suggeriert. So waren Kinderkrippen vor allem im konservativen Bayern tabuisiert. Frauen gehörten an den Herd und dorthin zogen sie sich zurück, als eine Arbeitslosenwelle Ende der 1980er Jahre auch Augsburg erfasste. Sie verschwanden einfach aus der Arbeitslosenstatistik.

So waren Langzeitarbeitslose fast ausschließlich männlich. Durch Trennungen und Scheidungen wurde die Existenz von Frauen gefährdet; allein er- ziehende Mütter erhielten – auch aus ideologischen Gründen- kaum Unterstützung, vor allem hatten sie Schwierigkeiten bei der Wohnungs- und Arbeitssu- che und eben der Kinderbetreuung.

Im öffentlichen Leben und in den Geschichtsbüchern spielten Frauen nur vereinzelt eine Rolle. Wer diesen Defiziten von damals weiter nach spürt, wird noch vieles entdecken, was immer noch an der Tages- ordnung ist. Es gab damals also Grund genug für eine Art Ombudsstelle für Frauen. Nachdem bereits einige Städte wie Hamburg, Köln, München und Nürnberg ohne rechtliche Verpflichtung eine solche Einrichtung geschaffen hatten, übten energische Augsburger Frauen aus Gewerkschaften und Verbän- den heftigen Druck auf die Politik aus und setzten schließlich ein städtisches Frauenbüro durch.

Foto: Frauenministerin zu Besuch in der Gleichstellungsstelle 1991 Von links: Michaela Walser, Dr. Angela Merkel,

Ingrid Bergmann-Ehm, Ute Drittenpreis

Ein Freiraum für Kreativität in konservativer Zeit

Rückblick der ersten Frauenbeauftragten der Stadt Augsburg von 1988 bis 2000

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Ein Freiraum für Kreativität in konservativer Zeit Rückblick der ersten Frauenbeauftragten der Stadt Augsburg von 1988 bis 2000

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Ich war 47 Jahre alt, als ich nach 23 Jahren Journa- lismus den Entschluss fasste, mich auf die ausge- schriebene Stelle einer Frauenbeauftragten für die Stadt Augsburg zu bewerben. Als bekannt wurde, dass der Stadtrat mir von über 350 Mitbewerberin- nen den Zuschlag gegeben hatte, entließ mich mein überraschter und gekränkter Arbeitgeber nicht – wie eigentlich üblich – in Kürze auf die bereits verfüg- bare Stelle sondern hielt mich bis zur abgelaufenen Kündigungsfrist fest. Man(n) begegnete mir dort und in der Öffentlichkeit mit Kopfschütteln, teils sogar mit äußerst diskriminierenden Bemerkungen. Man(n) verstand meine Entscheidung überhaupt nicht.

Frauenbeauftragte? Was sollte das sein? Ja, was sollte das überhaupt? Als ich 1988 mein Büro im Ver- waltungsgebäude am Rathausplatz endlich beziehen konnte, wusste ich die Antwort allerdings genau. Ich hatte mich in Bayern und ganz Deutschland schlau gemacht, an einer Tagung der Bundesarbeitsgemein- schaft der noch relativ wenigen Frauenbeauftragten teil genommen und auch vor Ort nachgefragt, was sich die Bürgerinnen und Frauenverbände von mir versprachen. Ungeheuer vieles! Und ich wusste na- türlich, dass ich das alles mit meiner personellen und finanziellen Ausstattung und ohne das Engagement der Stadtpolitik nicht erfüllen könnte. Zumal ich auch in der Verwaltung zunächst auf Unverständnis stieß.

Der Personalchef lud die neue Frauenbeauftragte zur Vorstellung gemeinsam mit dem Behinderten- vertreter ein; der Personalratsvorsitzende hielt mich

für überflüssig. Es gab ja auch – glücklicherweise- keine exakte Stellenbeschreibung. So konnte ich die Schwerpunkte selbst setzen und alle Freiräume nutzen

Dabei leistete mir das schon damals entstehende und immer weiter ausgebaute Kolleginnennetzwerk von Bundes- und Landesarbeitsgemeinschaften, über den Städtetag bis in die Staatsregierung große Hilfen, die ich dann später als Gremiumsmitglied und Sprecherin selbst leisten konnte. Der öffentliche Dienst war mir aufgrund meiner kommunalpoliti- schen journalistischen Arbeit zwar nicht fremd, aber die detaillierten Abläufe musste ich erst lernen. Die Kolleginnen aus den anderen Großstädten hatten mir klar gemacht, dass das Frauenbüro nur und direkt dem Oberbürgermeister unterstellt sein dürfe. An- dernfalls hätte jegliche Akte und Aktion den „langen Dienstweg“ einschlagen müssen. Meine beiden Oberbürgermeister, zuerst Hans Breuer(SPD), später Dr. Peter Menacher(CSU), waren, auch wenn ihnen manches vielleicht nicht ganz „geheuer“ war, aufge- schlossen. Sie ließen mich machen

Die Personalausstattung bestand zunächst aus der Vollzeit-Vorzimmerkraft Ute Drittenpreis (einem Glücksfall, was Engagement und Tüchtigkeit betraf).

Schon bald ergab sich die Möglichkeit einer weite- ren Vollzeitstelle aus dem Arbeitsbeschaffungspro- gramm, die dann nach drei Jahren – mit Unterstüt- zung engagierter Stadträtinnen – in eine feste Stelle für meine Stellvertreterin Michaela Walser umge- wandelt wurde.

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Ein Freiraum für Kreativität in konservativer Zeit

Rückblick der ersten Frauenbeauftragten der Stadt Augsburg von 1988 bis 2000

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Und wieder hatte ich da ein großes Los gezogen.

Neben den beiden „festen“ Stelleninhaberinnen be- schäftigten wir mit Hilfe des Personalamtes Frauen aus Wiedereinstiegsmaßnahmen oder anderen kurz oder längerfristigen Programmen, so dass unsere drei Räume bald kaum noch ausreichten.

Im Finanzbereich sah es zunächst nicht rosig aus.

Die erste Spende für mein erstes Taschenbuch -den

„Wegweiser für Frauen in Augsburg“ – erhielt ich von Max Gutmann mit seinem Team, den „Datschi- burger Kickern“. Dumm nur, dass ich nicht wusste, dass Spendengelder von der städtischen Haushalts- kasse „geschluckt“ wurden. Irgendwie habe ich es aber geschafft, sie wieder los zu eisen. Unser Etat für Sonderausgaben – also Mittel für Veranstaltun- gen, Broschüren, Ausstellungen etc. – erreichte den Höhepunkt 1991 mit 43 000 Mark, wurde dann aber nach etlichen Sparrunden 1994 bis auf 10 560 Mark gestutzt, was einem Betrag pro Kopf der Augsburge- rinnen von nicht einmal zehn Pfennigen entsprach.

Allerdings hatten wir inzwischen viele fremde Quellen angezapft: aus dem Schulreferat die obere Etage im sanierten Hunoldsgraben 25 für regelmä- ßige Treffen von Alleinerziehenden mit ihren Kindern annektiert; von der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt für ein Modellprojekt für fünf Alleinerziehende mit acht Kindern fünf neue Wohnungen an der Lan- gemarckstraße abgezweigt; mit viel bürokratischem Aufwand Europamittel für die Weiterbildung städti- scher Mitarbeiterinnen erkämpft und mit Landesmit- teln Ausstellungen und Projekte finanziert. Daneben halfen uns die verschiedenen Referate mit kosten- losen Räumen und gemeinsam herausgegebenen wissenschaftlichen Publikationen oder zusammen veranstalteten Aktivitäten.

Nur so waren die unendlich vielen Veranstaltungen und Projekte finanzierbar. Durchführbar waren sie jedoch nur mit vielen Überstunden der Mitarbeiterin- nen und mit Hilfe zahlreicher engagierter Unterstüt- zerinnen aus allen Bereichen. Ohne das große Inte- resse der Bürgerinnen, die unsere frauenpolitischen Aktionen besuchten und mit Leben erfüllten, wären unsere Bemühungen freilich im Sande verlaufen.

Sie spüren hier aus meinen Schilderungen bestimmt noch meine bis heute andauernde Begeisterung.

Ich sehe die Tische schleppenden Frauen beim Straßenfest in Oberhausen oder bei den Frauenin- formationsbörsen in verschiedenen Stadtteilen, die KünstlerInnen und Laien mit ihren selbst gestalteten Rollen-Bildern von Mann und Frau, die Kriegsflücht- linge, Mütter und Kinder aus Ex-Jugoslawien, beim Seminarwochenende im Kanuzentrum, die Autorin- nen des Frauenlexikons, so viele sehe ich vor mir – auch einzelne verzweifelte junge und alte Frauen in unserer Sprechstunde. Und manche melden sich noch hier und da.

Foto: Fraueninformationsbörse auf dem Augsburger Rathausplatz 1988

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Ein Freiraum für Kreativität in konservativer Zeit Rückblick der ersten Frauenbeauftragten der Stadt Augsburg von 1988 bis 2000

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Natürlich gab es auch Enttäuschungen. Nach auf- wendigen internen Diskussionen mit den Politike- rinnen fanden wir einen Konsens über die von den Frauenverbänden (AAF) gewünschten Zuschuss- mittel für Veranstaltungen oder kleinere Anschaf- fungen. Es wurde ein „Geldtopf“ für soziale und politische Frauenarbeit kreiert, für dessen Verteilung die Arbeitsgemeinschaft selbst sorgen sollte, unter- stützt durch die Sozialreferentin und Bürgermeisterin Margarethe Rohrhirsch-Schmidt. Während uns an- dere Frauenbüros in Deutschland um dieses Projekt beneideten, erlebten wir einen Aufstand gegen diese Idee, den ich damals überhaupt nicht verstehen konnte. In der Theorie fürchteten die Betroffenen den

„Krieg um das Geld“ in ihren Reihen, was sich aber dann in der Praxis überhaupt nicht bestätigte.

Bis heute freue ich mich über das Bestehen und offenbar immer noch gute Einvernehmen der bunt gemischten Frauenverbände in der Augsburger Ar- beitsgemeinschaft. Wie sieht nun meine Bilanz aus?

Hat sich die Situation durch die Frauen- und Gleich- stellungsstellen zum Besseren hin bewegt? Zum Teil in großen, zum Teil aber auch in zögerlich klei- nen Schritten und manchmal, wenn ich ganz junge Mädchen und Jungen in ihrem Verhalten beobachte, denke ich – auch zurück. Die Welt um sie herum macht es ihnen nicht leicht. So wird es weiterhin ein Auf und Ab in der Beziehung zwischen Männern und Frauen geben, wie sich die ganze Geschichte zwischen Vergangenheit und Zukunft in Wellen zu bewegen scheint. Um so wichtiger ist nach dem Zurückblicken das Festhalten und Fortführen der notwendigen Aufgaben.

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Rückblick der ersten Frauenbeauftragten Ingrid Bergmann-Ehm

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Im ersten Jahr (1988) arbeitete Ingrid Bergmann-Ehm als Einzelkämpferin in einem völlig neuen Arbeitsge- biet. Sie leistete als Pionierin maßgebliche Aufbauar- beit.

Im Jahr 1989 bekam sie über eine Arbeitsbeschaf- fungsmaßnahme Verstärkung mit Gerda Grötsch als Mitarbeiterin für die Beratung von Frauen und für eine Untersuchung zu frauenspezifischen Problemla- gen in Augsburg. Ihr Arbeitsvertrag endete im Früh- jahr 1991. Damit war die Grundlage für eine weitere Planstelle in Vollzeit geschaffen.

Diese wurde am 01.11.1990 mit Michaela Walser, einer Fachkraft aus der Verwaltung besetzt. Als stellvertretende Frauenbeauftragte verstärkte sie bis 2003 mit ihrem fundierten Verwaltungswissen die Gleichstellungsarbeit.

Im Frühjahr 2000 verabschiedete sich Ingrid Bergmann-Ehm nach 12 arbeitsintensiven und sehr erfolgreichen Jahren in den Ruhestand.

Bild: Augsburger Allgemeine 14.01.2002

Ab 02.01.2001 wurde die Stelle in geteilter Leitung mit Anita Conradi und Barbara Emrich besetzt. Damit ließ sich die Stadtspitze auf ein Novum ein. Leitungs- stellen wurden bis dahin nicht in Teilzeit besetzt. Das

„Tandem-Modell“ hat sich bis heute bewährt.

Im Frühjahr 2003 wurde die Gleichstellungsstelle im Rahmen der Haushaltskonsolidierung um eine volle Planstelle gekürzt. Michaela Walser wechselte in das Personalamt und wurde Leiterin der Stadt- und FührungsAkademie.

Im Vorzimmer unterstützten die Arbeit seit 1988:

Ute Knappich (damals Ute Drittenpreis) Gabriele Schimpel

Petra Diemer Gabriele Heilgemeir Brigitte Staud Henriette Böttcher Beate Vogg

Marianne Riegel Christine Pauli

Wie es weiterging

Personelle Entwicklung

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Wie es weiterging Personelle Entwicklung

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Die Arbeit der Gleichstellungsstelle ist ein gesetz- licher Auftrag, der in verschiedenen Bundes- und Landesgesetzen, Europäischen Verträgen und Sat- zungen vorgegeben ist. Ziel ist die Durchsetzung der Gleichberechtigung und die Beseitigung bestehender Nachteile.

Europa

Auf Europäischer Ebene verpflichtet der Amsterda- mer Vertrag von 1999 in Art. 2 und 3 Abs. 2 die EU Mitgliedsstaaten zu einer aktiven Gleichstellungspoli- tik im Sinne von Gender Mainstreaming.

Bund

Das Grundgesetz mit der Ergänzung aus dem Jahr 1994 bildet die wichtigste Grundlage für die gesetz- lich verankerte Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die Aufgabe des Staates diese umzu- setzen: „Frauen und Männer sind gleichberechtigt.

Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“

(Grundgesetz Art. 3 Abs. 2).

2006 trat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Kraft, das u.a. eine Diskriminierung auf- grund des Geschlechts verbietet.

Land Bayern

In der Bayerischen Verfassung ist die Gleichstellung von Frauen und Männern grundgelegt.

1996 verabschiedete der Freistaat Bayern als eines der letzten Bundesländer das Bayerische Gleich- stellungsgesetz (BayGlG) mit Regelungen für die kommunale Gleichstellungsarbeit. Es verpflichtet die Kommunen zur Erstellung eines Gleichstellungskon- zepts und zur Bestellung einer Gleichstellungsbeauf- tragten als Stabsstelle beim Oberbürgermeister bzw.

der Oberbürgermeisterin.

Stadt Augsburg

Auf lokaler Ebene wurden in der Gleichstellungssat- zung der Stadt Augsburg von 1996 die Aufgaben und Rechte der Gleichstellungsbeauftragten gere- gelt. Sie soll auf lokaler Ebene Diskriminierungen aufzeigen und auf die Verwirklichung des Verfas- sungsauftrages hinwirken.

Bild: Die Sprecherinnen der LAG übergeben im Mai 2005 im Bayerischen Landtag an die Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Eykmann (CSU, Ausschussvorsitzender für Fragen des öffentlichen Dienstes), Christa Naaß (SPD) und

Adi Sprinkart (Bündnis 90/Die Grünen) einen Korb mit 6.500 Karten von bayerischen Bürgerinnen und Bürgern.

Sie fordern eine unbefristete Verlängerung des bislang befristeten Bayerischen Gleichstellungsgesetzes.

Gesetzlicher Auftrag

Maßgebliche Gesetze

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Gesetzlicher Auftrag Maßgebliche Gesetze

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In unserer Arbeit geht es immer wieder darum, uns auf die Lebenssituationen der Frauen einzulassen, sie auf unterschiedlichen Ebenen zum Thema zu ma- chen, Initiativen zu entwickeln oder bestehende zu stärken und Einfluss auf Politik und Gesellschaft zu nehmen.

• Wir benennen vorhandene Benachteiligungen von Frauen und machen auf Missstände gegenüber Frauen in unserer Gesellschaft aufmerksam.

• Wir vertreten frauenpolitische Forderungen gegen- über Politik und Gesellschaft.

• Wir geben Informationen, Entscheidungshilfen und Unterstützung bei allen gleichstellungsrelevanten Themen.

• Wir fordern und fördern die Chancengleichheit von Frauen und Männern im Arbeitsleben.

• Wir setzen uns ein für Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer.

• Wir machen uns stark für die Anerkennung der Rollenvielfalt für Frauen und Männer und für unter- schiedliche Lebensentwürfe.

• Wir arbeiten an einer geschlechtergerechten Füh- rungskultur.

• Wir beraten vertraulich, setzen an der Person und ihrer Lebenswirklichkeit individuell an und verwei- sen kompetent an die jeweilige Fachstelle.

• Wir nehmen Einfluss durch Öffentlichkeitsarbeit in Form von Veranstaltungen, Aktionen, Stellungnah- men, Herausgabe von Broschüren und Veröffentli- chungen.

Wir arbeiten in Kooperationen und „netzwerkorien- tiert“ und nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Informationen und Möglichkeiten, z.B. Hinweise und Beschwerden, statistische Erhebungen und Fachbe- richte, die Fachkompetenz von Frauen- und Männer- organisationen, das Fachwissen der Stadtverwaltung und die Geschlechterforschung. Wir sind beratendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss und bringen unse- re Kompetenz in die Beratungen des Organisations- und Personalausschusses ein.

Barbara Emrich & Anita Conradi sind Beauftrag- te zur Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Augsburg. Sie teilen sich die Leitungsstelle.

Barbara Emrich ist schwerpunktmäßig für die interne und Anita Conradi für die externe Gleichstellungsar- beit zuständig.

Christine Pauli ist Ansprechperson im Vorzimmer und zuständig für Erstkontakt, Verwaltung und Bü- roorganisation.

Bild: Barbara Emrich, Christine Pauli und Anita Conradi (v. links)

Wofür und wie setzen wir uns ein

Aufgaben und Ziele

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Wofür und wie setzen wir uns ein Aufgaben und Ziele

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Ein wichtiger Teil unserer Arbeit liegt in der Vernet- zung. Nur so können wir die vielfältigen Aufgaben gemeinsam angehen und Lösungen bewirken. Ge- meinsam sind wir kreativer, effektiver und stärker.

Stadtintern:

• Arbeitsgruppe Personalentwicklung

• Arbeits- und Steuerungsgruppe Gender Mainstreaming

• Steuerungskreis betriebliches Gesundheitsmanagement

• Stadt- und FührungsAkademie

• Amt für Stadtentwicklung und Statistik

• Personalamt

• Personalrat

• Fachstelle für Integration und interkulturelle Arbeit

• Bündnis für Augsburg

• Lokale Agenda 21

• Kulturamt

• Städtische Kunstsammlungen

• Stadtbücherei

• Amt für Kinder, Jugend und Familie

Extern:

• Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen (AAF)

• Netzwerk Frauengesundheit

• Netzwerk Frau & Beruf

• Runder Tisch „Häusliche Gewalt“

• Kriminalpräventiver Rat

• Vorbereitungsgruppe zum Internationalen Gewalttag

• Arbeitskreis Alleinerziehende

• Arbeitskreis Girls´Day/Boys´Day

• Runder Tisch „Mehr Männer in Kitas“

• Regionale EU-, Bundes- Landesprojekte wie MigraNet, Familienbildung, LOS/Stärken vor Ort, Perspektive Wiedereinstieg

• Beirat familienfreundliche Wirtschaftsregion

• Agentur für Arbeit Augsburg

• Jobcenter Augsburg-Stadt

• Universität Augsburg mit Gender Zentrum

• Gewerkschaften

• Firmen

• IHK und Handwerkskammer

• Bildungsträger: Volkshochschule Augsburg (vhs), Berufsbildungszentrum Augsburg (BBZ) Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH, Kolping, Dekra Akademie

• Frauen-, Männer- und Familienberatungsstellen

• Aktionsbündnis zum Equal Pay Day vom Business and Professional Women Club (BPW)

• Tür an Tür

• Vorbereitungsgruppe zum Internationalen Tag der Menschenrechte

• Schwäbische Gleichstellungskolleginnen

• Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsstellen (LAG )

• Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsstellen (BAG)

Ein Netz muss geknüpft werden. Wenn viele daran mitknüpfen, kann ein tragfähiges Netz entstehen. Es kann als Auffangnetz und als Sprungtuch für Neue- rungen und Veränderungen dienen.

Foto: Equal Pay Day 2012

Veranstalterinnen: Business and Professionel Women Club Augsburg e.V. mit Unterstützung des Katholischen

Deutschen Frauenbundes, Diözesanverband Augsburg und der Städtischen Gleichstellungsstelle

Mit wem wir zusammenarbeiten

Netzwerke und KooperationspartnerInnen

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Mit wem wir zusammenarbeiten

Netzwerke und KooperationspartnerInnen

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Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen (AAF) Die AAF ist ein Zusammenschluss aus unterschied- lichen Frauenorganisationen. Sie umfasst sowohl autonome Fraueninitiativen, kirchliche und soziale Verbände als auch parteipolitische Gruppierungen, gewerkschaftlich organisierte Frauen, Businessfrau- en, Hausfrauenverbände u.v.m.

Gemeinsames Ziel in diesem Netzwerk ist die Umset- zung der Chancengleichheit und Gleichberechtigung von Frauen, auf allen Ebenen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund.

Aktive Mitglieder sind derzeit:

• Alevitisches Kulturzentrum Augsburg e.V. – Frauenausschuss

• ASF Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen

• AWO Frauenhaus

• BPW Business and Professional Women Club Augsburg e.V.

• Bündnis 90 / Die Grünen

• Dekanatsfrauenbeauftragte des Evang.-Luth.

Dekanats Augsburg

• DGB-Frauen Augsburg

• DHB – Netzwerk Haushalt, Ortsverband Augsburg e.V.

• DONUM VITAE Augsburg e.V.

• Frauengeschichtskreis Augsburg

• Frauen-Union in der CSU

• Frauenzentrum Augsburg e.V.

• Katholische Arbeitnehmerbewegung – Diözesanverband Augsburg e.V.

• Katholischer Deutscher Frauenbund – Stadtverband Augsburg e.V.

• Lebenschancen International e.V.

• Mesopotamien Verein Augsburg e.V. – Assyrische Frauengruppe

• Ökumenische Fraueninitiative

Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleich- stellungsstellen (LAG Bayern)

Die LAG ist ein Zusammenschluss von kommunalen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten in Bayern.

Ihr gehören 116 Mitglieder an. Sie bietet seit 1990 ein Forum, um gleichstellungspolitische Themen auf Landesebene zu diskutieren, Stellung zu nehmen und politisch Einfluss zu nehmen. Die LAG ist im Per- sonal- und Organisationsausschuss des Bayerischen Städtetages und bei der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) der Gleichstellungsbeauftragten vertreten. Die Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg war an der Gründung der LAG mitbeteiligt und übernahm wie- derholt als Sprecherin Verantwortung. Sie engagiert sich bis heute insbesondere bei Initiativen zur Novel- lierung des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes und arbeitete an dem Positionspapier „Gleichstellungspo- litischen Standpunkte 2010“ und der Festveranstal- tung zur 20 Jahrfeier im Jahr 2010 mit.

• Pfad für Kinder, Pflege- und Adoptivfamilien in Augsburg und Umgebung e.V.

• Pareaz e.V. – soziale Projekte und politische Bildung

• pro familia Augsburg e.V.

• SOLWODI Bayern e.V.

• SKF Sozialdienst katholischer Frauen e.V.

• Terre des Femmes – Städtegruppe Augsburg

• VerbraucherService Bayern im Katholischen Deutschen Frauenbund e.V.

• Wildwasser Augsburg –

Verein gegen sexualisierte Gewalt e.V.

Für die Gleichstellungsstelle ist die AAF eine wichtige Partnerin und wir arbeiten eng zusammen.

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Mit wem wir zusammenarbeiten Netzwerke und KooperationspartnerInnen

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8,4%

1988 28%

2012 37%

1988 53%

2012 Frauenanteil insgesamt

Teilzeitanteil

Die Stadtverwaltung gehört mit rund 5800 Beschäf- tigten zu den größten Arbeitgeberinnen der Region.

Mehr als die Hälfte der Beschäftigten, ca. 53 % sind Frauen. Von ihnen wiederum arbeitet knapp die Hälf- te in Teilzeit.

Das Besondere bei einer kommunalen Verwaltung wie der Stadt Augsburg ist die Vielfalt der Bereiche, die Vielfalt der Berufe, die Vielfalt der Tätigkeiten und Dienstleistungen. Sie reichen von der Wiege bis zur Bahre. Das bedeutet klassische Verwaltung wie Bürger- oder Standesamt aber auch Altenhilfe, Bau- verwaltung, Klärwerk, Feuerwehr, Theater, Kinderta- gesstätten, Jugendamt, Schulverwaltung, Friedhöfe, Umwelt, Grünordnung und Naturschutz, Stadtbü- cherei, um nur einige zu nennen. Jeder Bereich hat eine eigene Kultur und Personalstruktur – auch im Hinblick auf Frauen und Männer. Es gibt Bereiche, in denen vor allem Frauen arbeiten, wie das Bürge- ramt oder bei den Kindertagesstätten und Bereiche, in denen die Männer in der Mehrzahl sind, wie bei der Feuerwehr oder im Tiefbauamt. Es gibt Bereiche mit einem sehr hohen und mit einem sehr geringen Teilzeitanteil.

Die Gleichstellungsstelle hat die Aufgabe die Chan- cengleichheit von Frauen und Männern in dieser vielfältigen Organisation voranzubringen.

Dazu entwickelt sie Ideen, Konzepte und Maßnah- men und wirkt in die Personalarbeit und Personalent- wicklung hinein. Hauptansatzpunkte der Gleichstel- lungsarbeit sind Maßnahmen

• zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie – auch für Männer

• zur Steigerung des Frauenanteils in Führungspositi- onen und im technischen Bereich

• zur Steigerung des Männeranteils im sozialen Bereich.

Vieles davon wurde aufgegriffen und umgesetzt.

Gleichstellung in der Stadtverwaltung

Wo setzen wir an?

• Wir sind an Personalauswahlverfahren beteiligt und bringen dort Aspekte der Chancengleichheit ein.

• Wir arbeiten in unterschiedlichen Arbeits- und Steuerungsgruppen der Personalentwicklung mit.

• Wir bringen uns im Organisations- und Personal- ausschuss ein

• Wir fordern geschlechtsspezifische Datenerhebun- gen und ein Berichterfassungen ein.

• Wir schreiben Stellungnahmen.

• Die Gleichstellungsstelle ist zudem interne Beschwerdestelle nach dem AGG.

• Wir bearbeiten Beschwerden zu Benachteiligungen

• Wir halten Vorträge und konzipieren Fortbildungs- angebote.

• Wir beraten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Führungskräfte in Fragen der Chancengleichheit.

• Wir geben Informationsbroschüren und – flyer heraus.

• Wir bringen in der Mitarbeiterzeitung und den Me- dien Gleichstellungsthemen zur Sprache.

Zahlen und Fakten:

Die Verwaltung wird weiblicher.

Heute sind mehr Frauen als Männer bei der Stadt Augsburg beschäftigt. Von den Frauen arbeiten knapp 50 % in Teilzeit von den Männern knapp 4%

(Stand: Juni 2012).

Gleichstellung in der Stadtverwaltung

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Ein Kernstück der innerstädtischen Gleichstellungs- arbeit ist das Gleichstellungskonzept, das unter der Federführung der Gleichstellungsstelle erarbeitet und im Abstand von fünf Jahren dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Es enthält umfang- reiches, nach Frauen und Männern differenziertes Datenmaterial zu Personalentwicklungen. Daraus werden Ziele und konkrete Maßnahmen entwickelt.

Schwerpunkte der Konzepte waren und sind die Repräsentanz von Frauen in den unterschiedlichen Bereichen und den jeweiligen Hierarchiestufen insbe- sondere im Führungsbereich sowie bei Aufstiegsver- fahren, bei der Vergabe von Leistungsprämien und bei Teilzeitarbeit und Beurlaubung.

Inzwischen gibt es die vierte Fortschreibung des Gleichstellungskonzeptes. Mit dem nüchternen Blick auf die Statistik können oftmals emotionalisierte Ein- stellungen und Debatten überprüft und versachlicht werden. Dies ist für den Erfolg der Arbeit unbedingt erforderlich.

Deutliche Fortschritte gab es im Laufe der 25 Jahre bei der statistischen Erfassung nach Geschlecht. Bei dem ersten Konzept im Jahr 1996 konnte man kaum auf entsprechendes Datenmaterial zurückgreifen.

Durch das hartnäckige und stete Einfordern von geschlechtsspezifischen Personalstatistiken durch die Gleichstellungsstelle gibt es inzwischen eine gute und differenzierte Datenlage. Sie ist die Grundlage für weitere Personalentwicklungsmaßnahmen.

Eine weitere Differenzierung erfährt das Konzept, indem der statistische Blick und die daraus folgen- den Maßnahmen verstärkt auch auf Männer gelegt werden z.B. bei Beurlaubung aus familiären Gründen, Vätermonaten, Teilzeit, Entwicklung des Männeran- teils in frauendominierten Bereichen wie Kinderta- gesstätten oder Altenpflege.

Frauen mit Führungsverantwortung

1988 leitete Renate Steiner als erste und einzige Amtsleiterin der Stadtverwaltung das Amt für Öffent- lichkeitsarbeit. Gerlinde Kolb war Schulleiterin der Agnes Bernauer Realschule und Annemarie Harter der Berufsschule III.

Heute gibt es neun Frauen, die an herausgehobener Stelle die Arbeit und Entwicklungen der Stadtverwal- tung mit gestalten:

Eva Weber als Wirtschaftsreferentin

Juliane Votteler als Intendantin des Theaters Augsburg Susanne Greger als Leiterin des

Eigenbetriebs Altenhilfe

Erna Sohr als Amtsleiterin der Stadtkasse Eva Hermanns als Leiterin der

Kindertagesbetreuung der Stadt Augsburg

Erika Mayer als Schulleiterin der Bebo-Wager-Berufs- schule (Metallberufe)

Anna Hoffmann als Schulleiterin der Berufsschule II (Nahrungsberufe)

Katharina Kröner als Schulleiterin der Berufsschule III (Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsma- nagement)

Anette Vedder als Leiterin des Amtes für Grünord- nung, Naturschutz und Friedhofwesen

Hätte man vor 25 Jahren eine Zukunftsprognose ge- wagt und gefragt, wie viele Amts- und Schulleiterinnen im Jahr 2013 bei der Stadt Augsburg arbeiten werden, wäre sie vermutlich optimistischer ausgefallen.

Fakt ist, dass der Frauenanteil bei Amts- und Schullei- tungen mit rund 13 % immer noch sehr gering ist und seit Jahren stagniert.

Mehr Entwicklung gibt es im mittleren Führungsbe- reich. Dort konnte der Frauenanteil stärker gesteigert werden. Er liegt nun bei rund einem Drittel und es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung auch für den gehobenen Führungsbereich fortsetzt.

Das Gleichstellungskonzept

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Gleichstellung in der Stadtverwaltung Das Gleichstellungskonzept

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Arbeitszeitregelung

Die Flexibilisierung der Arbeitszeit war eine wesentli- che Forderung der Gleichstellungsstelle. Bis 1991 gab es starre Arbeitszeitregelungen: 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr mit einer Mittagspause von 45 Minuten. Diese starren Arbeitszeiten waren insbesondere für Vollzeit arbeitende Mütter kaum zu bewerkstelligen. Anfang 1991 wurde die Gleitzeit mit Kernarbeitszeiten von 8.30 Uhr – 15.00 Uhr eingeführt. Diese Flexibilität war eine große Erleichterung, weil z.B. morgens mehr Zeit war die Kinder in den Kindergarten zu bringen.

Inzwischen gibt es seit 2012 in vielen Bereichen der Stadtverwaltung Funktionszeiten und zudem Lang- zeitarbeitskonten. Im Vordergrund steht die Dienst- leistung, die erbracht werden muss. Davon abhängig kann die Arbeitszeit in Abstimmung mit den Füh- rungskräften und den Kolleginnen und Kollegen frei gestaltet werden. Dies nimmt viel unnötigen Druck aus dem oft eng getakteten Alltag von berufstätigen Müttern und Vätern und ermöglicht es, auf die Be- dürfnisse von Kindern besser einzugehen.

Die Langzeitarbeitskonten können auch für familien- bedingte Auszeiten genützt werden. Für viele Mütter und Väter oder für pflegende Angehörige ist dies eine enorme Erleichterung.

Teilzeitmöglichkeiten auch im Führungsbereich Um Beruf und Familie zu vereinbaren arbeiten viele Frauen und auch einige Männer in Teilzeit. Die Gleich- stellungsstelle setzt sich deshalb für unterschiedliche Teilzeitmöglichkeiten ein. Inzwischen gibt es eine Bandbreite an Teilzeitmodellen. Durch die verbes- serten Kinderbetreuungsmöglichkeiten wird immer mehr die vollzeitnahe Teilzeit mit 30 Stunden und mehr nachgefragt. Trotz der guten Bedingungen im mittleren Dienst geht es weiterhin darum differenziert nach Aufgabengebieten, Teilzeitmöglichkeiten auch bei höher dotierten Stellen und in „Männerdomänen“

weiterzuentwickeln. Insbesondere im Führungsbe- reich müssen mehr Teilzeitmöglichkeiten geschaffen werden, weil dies für Frauen oftmals eine Vorausset- zung ist, Führungsaufgaben zu übernehmen. Dazu wird aktuell eine Beschlussvorlage für den Organi- sations- und Personalausschuss erarbeitet. Um eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen zu ge- währleisten ist die Möglichkeit lebensphasenorientiert wieder auf Vollzeit aufzustocken wichtig, jedoch eine große Herausforderung für die Personalverwaltung.

Wohnraumarbeit

Die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten kann in unterschiedlichen Lebenssituationen entlastend sein und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern. Deshalb hat sich die Gleichstellungsstelle schon 1998 für die Einführung der Telearbeit stark gemacht, die 2001 als Pilotprojekt eingeführt wurde.

Damals waren die Hürden noch groß, weil für einen Telearbeitsplatz ein zusätzlicher Computer mit den damit verbundenen Kosten erforderlich war. Hinzu kam, dass viele Führungskräfte, aber auch Beschäf- tigte dieser Arbeitsform skeptisch gegenüber stan- den.

Inzwischen haben sich die technischen Möglichkei- ten so weiter entwickelt, dass es ohne großen Auf- wand und mit nur geringen Zusatzkosten möglich ist von Zuhause aus städtische Computeranwendungen und -programme zu bedienen. Die Ausweitung der Wohnraumarbeit war eine Maßnahme und Forde- rung im Gleichstellungskonzept. 2011 wurden in ei- ner Dienstvereinbarung die Möglichkeiten zur Wohn- raumarbeit deutlich erweitert. Sie werden inzwischen vor allem auch aus familiären Gründen wesentlich mehr nachgefragt und genutzt.

Foto: Seminar Frauen gehen in Führung 2010

15 Teilnehmerinnen des Seminars profitieren in einem

„Werkstattgespräch“ von den Erfahrungen der Amtsleiterin- nen Dr. Maria Dobner, Juliane Votteler und Erna Sohr

Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort

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Gleichstellung in der Stadtverwaltung

Flexibilisierung der Arbeitszeit und Arbeitsort

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Die Gleichstellungsstelle initiiert und konzipiert Fort- bildungsangebote und Qualifizierungsprogramme, bei denen die Belange von Frauen im Fordergrund stehen. Schwerpunktthemen sind Frauen in Führung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frau- en und Männer.

1996 beteiligte sich die Stadt Augsburg auf Initia- tive der Gleichstellungsbeauftragten Ingrid Berg- mann-Ehm an den von der Europäischen Union geförderten Pilotprojekten „fife – Frauen in Füh- rungs- und Entscheidungstätigkeiten“. Aufstiegsori- entierte Frauen wurden im Rahmen des Projektes für Führungsaufgaben qualifiziert. Ein zweites fife-Pro- jekt richtete sich an Berufsrückkehrerinnen. Alle Teilnehmerinnen haben davon profitiert. Sie gewan- nen an Selbstvertrauen, nahmen ihre Karriere- und Lebensplanung in den Blick und unterstützten sich in Netzwerken. Viele von Ihnen haben sich beruflich weiterentwickelt und sind inzwischen in verantwortli- chen Positionen.

In Zusammenarbeit mit der Stadt- und FührungsAka- demie finden Seminare zu Beurlaubung und Wieder- einstieg, Zeit- und Stressmanagement, Frauen und Führung, Führung in Teilzeit für Frauen und Männer, Rhetorik, Netzwerkarbeit etc. statt.

Neben diesen speziellen Angeboten geht es zudem darum bei Fortbildungen und insbesondere bei Führungskräfteschulungen Inhalte der Chancen- gleichheit zu integrieren. Führungskräfte haben eine besondere Verantwortung für eine Personalentwick- lung, die Frauen und Männer gleichermaßen berück- sichtigt, Geschlechterstereotype abbaut und gleiche Chancen garantiert. Bei der Ausübung von Füh- rungsaufgaben gibt es viele geschlechtspezifische Aspekte. Einige Beispiele: Frauen in Führung sind eine Minderheit, die Kommunikationskulturen von Frauen und Männern unterscheiden sich, die Erwar- tungen an weibliche und männliche Führungskräfte sind oft unterschwellig verschieden, Frauen haben mehr und andere Hürden auf dem Weg in Führungs- positionen. Nach intensivem Hinwirken der Gleich- stellungsstelle wurden Inhalte zur Genderkompetenz in das Programm zur Qualifizierung des Führungs- kräftenachwuchses aufgenommen. Diese Erweite- rung führte zu einer Sensibilisierung der angehenden Führungskräfte. Im Rahmen des Qualifizierungspro- gramms beschäftigte sich zudem eine Projektgruppe im Auftrag der Gleichstellungsstelle mit Maßnahmen zur Verbesserung von Beruf und Familie bei der Stadt Augsburg. Daraus entstand die Broschüre „Beruf und Familie vereinbaren“ mit wichtigen Informatio- nen und Angeboten.

Fortbildungsangebote

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Gleichstellung in der Stadtverwaltung Fortbildungsangebote

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Eltern-Kind-Büro und Betriebskinderhaus

Auf Initiative des Amtes für Kinder, Jugend und Familie und der Gleichstellungsstelle wurde 2005 ein Eltern-Kind-Büro eingerichtet. Wenn die Kinder- betreuung versagt können Eltern ihre Kinder ent- weder mit an den Arbeitsplatz nehmen oder, wenn das nicht möglich ist im Eltern-Kind-Büro arbeiten.

Dies ist eine hilfreiche Möglichkeit wenn z.B. die Tagesmutter erkrankt oder das Kind noch nicht ganz gesund ist, so dass es in die Kinderbetreuung gehen kann. Arbeitsaufgaben können somit, mit Kind erle- digt werden und Zeitkonflikte entschärft werden. Als Notfallhilfe mit geringem Aufwand ist es zudem ein Signal von Seiten des Arbeitgebers an beschäftigte Mütter und Väter, dass sie mit Unterstützung rech- nen können.

Seit 2010 beteiligt sich die Stadt Augsburg mit sie- ben Betreuungsplätzen am Betriebskinderhaus der St. Gregor Jugendhilfe in unmittelbarer Nähe zum Verwaltungszentrum. Auch dazu gaben die Gleich- stellungsstelle und das Amt für Kinder, Jugend und Familie den Anstoß. Das attraktive Angebot erfreut sich großer Beliebtheit. Alle Plätze sind belegt und die Nachfrage ist weit größer als das Angebot. Zu- dem bietet das Kinderhaus in den Sommerferien eine Kinder- Ferienbetreuung an. Immer noch ist insbe- sondere die Betreuung der Schulkinder während der Ferien für viele berufstätige Eltern ein Problem, weil die Kinder viel mehr Ferien haben, als die Eltern Ur- laub. Die Ferienbetreuung kann somit eine wichtige Entlastung und Unterstützung sein.

Kontaktpflege zu Beurlaubten

Zweimal im Jahr verschickt die Gleichstellungsstelle einen Kontaktbrief für Beurlaubte mit den neuesten Informationen aus der Stadtverwaltung.

Auf Initiative der Gleichstellungsstelle gibt es für Beurlaubte die Möglichkeit von zu Hause aus ins städtische Intranet zu gehen. Mit dem Intranetzu- gang können sie sich z.B. über Stellenangebote und Neuerungen in der Stadtverwaltung informieren.

Beurlaubte, die Fragen rund um Beurlaubung und Wiedereinstieg haben finden bei der Gleichstellungs- stelle Beratung und Unterstützung.

Weitere Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie

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Gleichstellung in der Stadtverwaltung

Weitere Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie

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In den vergangenen 25 Jahren gab es bei Stellen- besetzungen mit Frauen zahlreiche „erste Male“.

Hier eine Auswahl:

1990 Zwei Frauen sind erstmals an der Stadtregie- rung beteiligt: Elfriede Ohrnberger als Schul- und Bildungsreferentin und Margarete

Rohrhirsch-Schmid als Sozialreferentin Erstmals lenkt eine Frau in Augsburg Straßenbahn und Bus

1992 Leitung der Berufsschule II (Nahrungsberufe) 1996 Margarete Rohrhirsch-Schmid wird

Bürgermeisterin

1993 Leitung des Amtes für Wirtschaftsförderung 1999 Leitung des Amtes für Grünordnung,

Naturschutz und Friedhofswesen 2001 Leitung des Gesundheitsamtes

2002 Eva Leipprand übernimmt als berufsmäßige Stadträtin und Bürgermeisterin das

Kulturreferat

Leitung des Stadtdirektoriums für Arbeit, Wirtschaft und interkommunale

Zusammenarbeit

Leitung des Ordnungsamtes

Foto: Ursula Michl, erste Straßenbahnfahrerin in Augsburg

2003 Berufsfeuerwehrfrau

2005 Leitung des Eigenbetriebs Altenhilfe Augsburg 2007 Intendanz des Theaters Augsburg

2008 Straßenreinigerin im Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb

2009 Kapellmeisterin beim Theater Augsburg 2011 Eva Weber übernimmt als berufsmäßige

Stadträtin das Wirtschaftsreferat

Auszubildende als KFZ-Mechatronikerin 2012 Leitung der Berufsschule III (Metallberufe)

Müllladerin im Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb

Auszubildende zur Forstwirtin

Die „ersten Male“

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Gleichstellung in der Stadtverwaltung Die „ersten Male“

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Die Stadt Augsburg ist mit einer Bevölkerung von rund 270.000 EinwohnerInnen die drittgrößte Stadt Bayerns. Gut die Hälfte davon sind Frauen.

Aufgabe unserer Stelle ist es, die Chancengleichheit von Frauen und Männern außerhalb der Stadtverwal- tung in der Stadtgesellschaft voranzubringen.

Dies geschieht vor allem mit Bewusstseinsbildung, Vorträgen, Workshops, Fachtagen, Aktionen und Veröffentlichungen.

Schwerpunkthemen sind:

• Eigenständige Existenzsicherung von Frauen

• Frauen und Finanzen mit Altersvorsorge

• Alleinerziehende

• Häusliche und sexualisierte Gewalt an Frauen

• Frauen und Gesundheit

• Frauen in der Geschichte

• Frauen in der Kunst

Bild: Ausstellung „Mutige Frauen dieser Welt“ Gret Palucca

Gleichstellung in der Stadtgesellschaft

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Gleichstellung in der Stadtgesellschaft

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Frauen leben länger – aber wovon?

Die eigenständige Existenzsicherung von Frauen ist eines der zentralsten gleichstellungspolitischen Themen. Hier gibt es die tiefgreifendsten Verände- rungen. Frauen wollen und müssen ihr eigenes Geld verdienen, für ihren Lebensunterhalt sorgen, sich um ihre Finanzen und um ihre Altersvorsorge kümmern.

Die „Versorgerehe“ von früher hat ausgedient.

Trotzdem wirken traditionelle Vorstellungen, Wün- sche, Erwartungen und Versprechungen oft unbe- wusst mit und die Rahmenbedingungen sind noch nicht passend. Dadurch entstehen Benachteiligun- gen. Die rechtliche Situation wirkt immer mehr auf eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen und Männern hin. Das neue Unterhaltsrecht ist ein eindeutiges Signal in diese Richtung. Wenn das jüngste Kind drei Jahre alt ist, wird in der Regel davon ausgegangen, dass Vater und Mutter im Falle einer Scheidung wieder voll für sich selbst sorgen müssen.

Fakt ist: in Deutschland wird jede dritte Ehe geschie- den, in Großstädten sogar jede zweite.

Wo stehen wir jetzt?

• Immer mehr Frauen sind berufstätig. Im Jahr 2011 waren 67,6 % Frauen und 77,1 % Männer berufs- tätig (Mikrozensus 2011). Der Großteil der Frauen arbeitet jedoch vor allem in der Familienphase in Teilzeit oder in geringfügigen Beschäftigungsver- hältnissen.

• Vor allem Frauen leisten die unbezahlte Sorgear- beit und haben dadurch finanzielle und berufliche Nachteile.

• Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt bei gleicher Arbeit ca. 22 % weniger als die männli- chen Kollegen.

• Frauen entscheiden sich überwiegend für klassi- sche „Frauenberufe“ mit geringeren Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten.

• Existenzgründung: Es gibt noch immer wesentlich weniger Existenzgründerinnen als –gründer, denn Frauen haben mehr Hürden zu überwinden, als Männer.

• Die Mehrzahl der Niedriglohnempfänger und Mini- jobber ist weiblich.

• Ca. 90 % der Alleinerziehenden sind weiblich und in besonderem Maß von Armut bedroht.

• Altersarmut ist nach wie vor weiblich.

Millionen erwerbstätige Frauen in Deutschland müs- sen befürchten, im Alter in Armut zu leben. Gefähr- det sind vor allem jene Frauen, die jahrelang einem Minijob nachgegangen sind. Das Bundesministerium hat ausgerechnet, dass eine Minijobberin, die ein Jahr lang tätig ist, eine monatliche Rente von 3,11 € erwirbt. Nach 45 Versicherungsjahren beträgt der An- spruch auf Grundlage der heutigen Werte 139,95 €.

Eigenständige Existenzsicherung von Frauen

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Gleichstellung in der Stadtgesellschaft Eigenständige Existenzsicherung von Frauen

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Wo setzen wir an?

Girls´Day, Boys´Day

Im Jahr 2002 initiierte die Gleichstellungsstelle mit anderen Beteiligten erstmals den Girls´Day in der Stadt Augsburg. Daraus hat sich der Arbeitskreis Girls´Day / Boys´Day entwickelt. Dazu gehören die IHK Schwaben, das Frauenbüro der Universität Augsburg, die Agentur für Arbeit, der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft, das staatliche Schulamt in der Stadt Augsburg, die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, der Stadtjugendring und andere.

Ziel dieser bundesweiten Aktion ist es, den Blick bei der Berufswahl zu weiten und Mut zu machen. Noch immer entscheiden sich junge Frauen überwiegend für klassische „Frauenberufe“ wie z.B. Friseurin, Arzt- helferin, Erzieherin, Grundschullehrerin, Pädagogin, Juristin. In den sogenannten MINT-Berufen (Mathe- matik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) sind Frauen noch sehr wenig vertreten, obwohl es gerade hier gute Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschan- cen gibt. Jungen fehlen dagegen in der Sozial- und Erziehungsarbeit, denn diese Berufe gelten noch als unmännlich. Doch gerade im schulischen und erzie- herischen Bereich weiß man inzwischen, wie wichtig Männer für die Entwicklung von Kindern sind. Auch im Pflegebereich werden dringend Männer gesucht.

Diese Aktion findet regelmäßig statt sowohl in der Stadtverwaltung als auch in vielen Unternehmen und anderen Einrichtungen.

Derzeit entwickelt der Arbeitskreis zusammen mit der Medienstelle Augsburg des Jugend Film Fernsehen e.V. (JFF e.V.) ein Filmprojekt zur Berufswahl von Mädchen und Jungen.

Beteiligung am Equal Pay Day

Equal Pay Day bedeutet nicht ganz wörtlich übersetzt

„Tag der Gleichbezahlung der Frau“ oder „gleiches Geld für gleiche Arbeit“. Er findet jährlich im März statt und zwar genau an dem Tag, bis zu dem berufs- tätige Frauen in Deutschland über den Jahreswech- sel hinaus arbeiten müssen, um das gleiche Gehalt zu bekommen wie Männer in der gleichen Position.

In diesem Jahr ist der Einkommensunterschied bei 22 %. Damit ist Deutschland europaweit an einem der letzten Plätze.

Initiiert wird der Tag bundesweit vom Business and Professional Women Club (BPW).

Netzwerk Frau & Beruf

Anfang 2005 gründeten wir, die Arbeitsagentur, FRAUaktiv und die Gleichstellungsstelle in Augsburg das Netzwerk Frau & Beruf. Ziel dieses Netzwerks ist es, die bestehenden Angebote für Frauen zum Thema Beruf zu bündeln und Lücken im Fortbildungsangebot zu schließen.

Eines der Ergebnisse ist das Halbjahresprogramm Frau & Beruf mit Informationen, Tipps und vielen unterschiedlichen Fortbildungsangeboten zum Thema Frau & Beruf.

Cross-Mentoring

Seit 2011 gibt es auch in Augsburg ein unterneh- mensübergreifendes Mentoring-Programm für junge Nachwuchsführungskräfte in der Wirtschaftsregion Augsburg. Insbesondere Frauen sollen zur Übernahme von Verantwortung motiviert und in ihrer Führungs- aufgabe gestärkt werden. Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl hat die Schirmherrschaft dafür übernommen und die Gleichstellungsstelle sowie das Wirtschafts- referat begleiten das Projekt von Seiten der Stadt.

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Gleichstellung in der Stadtgesellschaft Eigenständige Existenzsicherung für Frauen

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Konkrete Angebote, um Frauen in ihrem beruflichen Fortkommen zu stärken

• Infotage und Infoveranstaltungen für Berufsrück- kehrerinnen zum Informieren und Mut machen.

• BasisZertifikat Frau & Beruf mit mehreren

Bausteinen zur persönlichen und beruflichen Weg- findung.

• Veranstaltungen für Frauen, die beruflich weiter kommen möchten mit hilfreichen Tipps, Übungen und Strategien für einen beruflichen Aufstieg.

• Fachtage für Unternehmerinnen und Existenzgrün- derinnen mit Vorträgen zum Mut machen durch Best Practice Beispiele, Selbstmarketing, Finanzie- rung und Vernetzung.

• Vernetzungstreffen für Selbstständige: „Biete selbst und ständig – suche Austausch und Unter- stützung.“ Selbstständige lernen sich in geschütz- tem Rahmen kennen. Sie können ihre Erfahrungen weiter geben und von anderen Ideen und Tipps bekommen.

• Herausgabe des ersten Frauenbranchenbuchs mit Neuauflage Ziel war, die Angebote der Existenz- gründerinnen sowie der freiberuflichen und selb- ständigen Frauen sichtbar und bekannt zu machen.

Unterstützung von Modellprojekten bei denen es um die Förderung von Frauen geht

Wir beteiligen uns über strategische Partnerschaften und begleiten die Modellprojekte im Rahmen unserer Möglichkeiten.

Beispiele:

Schulung für Beratungseinrichtungen zur interkultu- rellen Öffnung mit MigraNet,

Mitorganisation des Infotages von Perspektive Wie- dereinstieg für Berufsrückkehrerinnen.

Mit-Gründung der Initiative „Familienfreundliche Wirtschaftsregion“

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird im Zuge des Fachkräftemangels und der demografi- schen Entwicklung ein wichtiges Thema für Regio- nen. Familienfreundliche Lebens- und Arbeitsbedin- gungen sind eine wichtige Voraussetzung, um die künftigen arbeitsmarkt- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen meistern zu können. Aus diesem Grund hat sich die Initiative „Familienfreundliche Wirtschaftsregion Augsburg“ formiert. Die Schirm- herrschaft haben Dr. Kurt Gribl, Oberbürgermeister der Stadt Augsburg und die Landräte Martin Sailer und Christian Knauer. Der Initiative gehören Wirt- schaftsverbände, Unternehmen, Bildungseinrichtun- gen, die Arbeitsagentur, Wissenschafts- und Ver- waltungsstellen der Region Augsburg an. Ziel ist es, Mütter und Väter beim beruflichen Wiedereinstieg zu unterstützen, Firmen für eine familienfreundliche Personalpolitik zu sensibilisieren, den langfristigen Nutzen für die ArbeitgeberInnen zu verdeutlichen und die Rahmenbedingungen durch lokale Netzwer- ke zu verbessern.

Wir sind Mitglieder im Beirat und unterstützen diese Initiative.

Neue Betriebsführungsreihe

Unter dem Motto „Wandel in Wirtschaft und Tech- nik – Arbeitsbedingungen der Zukunft für Frauen, Männer und Familien“ geben wir zusammen mit der Volkshochschule und der Arbeitsagentur Einblicke in Augsburger Unternehmen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Frauenförderung sind uns dabei wichtige Anliegen.

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Gleichstellung in der Stadtgesellschaft Eigenständige Existenzsicherung für Frauen

Referenzen

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