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Frauen und Männer äußern sich

Im Dokument 25 Jahre (Seite 34-38)

Michael Egger

Vorsitzender des Gesamtpersonalrats der Stadt Augsburg

Als erstes möchte ich zum 25-jährigen Jubiläum mei-ne Glückwünsche aussprechen. Die Gleichstellungs-stelle hat in ihrer 25-jährigen Geschichte zahlreiche, wichtige Maßnahmen und Projekte auf den Weg gebracht. Dazu gehört u. a. der Frauenförderplan, Frauen in Führung, Gender Mainstreaming. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens Stadt Augsburg und ein enger Partner des Gesamtperso-nalrates für die Gleichstellungspolitik. Die Zusam-menarbeit mit der Gleichstellungsstelle kann aus Sicht des Personalrates als äußerst positiv bewertet werden.

Birgit Gaile

Hilfeverbund Gewalt

Leiterin Frauenhaus Augsburg

Das Frauenhaus Augsburg und die Anlaufstelle via – Wege aus der Gewalt gratulieren ganz herzlich zum 25-jährigen Jubiläum! Vielen Dank für die jahrelan-ge gute Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von

„Gewalt gegen Frauen“. Gewalt in zwischenmensch-lichen Beziehungen ist nach wie vor ein gesellschaft-lich hochbrisantes Thema. Die Gleichstellungsstelle engagiert sich für die Verbesserung der Lebenssitua-tion von Frauen und Mädchen sowie für die Umset-zung des Gendergedankens. Wichtige Prozesse in der Bevölkerung werden durch die Beauftragten zur Gleichstellung angestoßen – dies stellt eine große Bereicherung für die Stadt Augsburg dar.

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Stimmen zu 25 Jahren Gleichstellungsstelle Frauen und Männer äußern sich

Gertrud Grießer

Stellvertr.Vorstandsmitglied Kreissparkasse Augsburg Gleichstellung birgt ein hohes Potenzial. Gerade aufgrund des demografischen Wandels und einem steigenden Fachkräftemangel ist Gleichstellung unverzichtbar. Ich erlebe die Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg als wichtige Anlaufstelle für Frauen und Männer in bestimmten Lebenssituati-onen. Die positive Mitwirkung bei vielen Vorhaben und Maßnahmen der Stadt Augsburg, die die Be-lange von Frauen berühren oder Auswirkungen auf die Gleichberechtigung von Frau und Mann und die Anerkennung ihrer gleichberechtigten Stellung in der Gesellschaft haben, ist beachtlich. Die gute Zusam-menarbeit mit der Gleichstellungsstelle gerade bei den Themen Vereinbarkeit Beruf und Familie, sowie Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf und Frauen-förderung war geprägt von hoher Fachkompetenz.

Zu 25 Jahre Gleichstellungsstelle der Stadt Augs-burg meinen herzlichen Glückwunsch.

Andrea Länger

Mitglied im Netzwerk Frauengesundheit

Zahlreiche Veranstaltungen, hilfreiche und kreative Anregungen sowie der fachliche und persönliche Austausch mit den Mitarbeiterinnen machen für mich die Gleichstellungsstelle zu einer wertvollen Anlauf- und Informationsstelle zu den Themen Frau-engesundheit, Frau & Karriere, Vereinbarkeit von Fa-milie & Beruf und politischen Gleichstellungsthemen.

Herzlichen Dank für 25 Jahre engagierte Arbeit!

Irene Löffler

Gründungsmitglied des Frauengeschichtskreises Augsburg

Die Gleichstellungsstelle in Augsburg erlebe ich seit ich sie kenne und mit ihr zusammenarbeite als sehr hilfreich. Bei der Gründung des Frauengeschichts-kreises Augsburg hat sie tatkräftig unterstützt und ihm immer ihre Aufmerksamkeit geschenkt, z.B. bei der Veröffentlichung unseres Augsburger Frauenlexi-kons im Goldenen Saal. Auch die Gottesdienste und Veranstaltungen zum 25. November, dem Tag gegen Gewalt gegen Frauen wären ohne Gleichstellungs-stelle nicht denkbar. Ich danke von ganzem Herzen.

Roland Lösch

Leiter Personalamt der Stadt Augsburg

Die Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg wirkt nach außen in die gesamte Stadtgesellschaft, aber auch nach innen in die Stadtverwaltung. Beides sind wichtige Handlungsfelder! Für mich als Leiter des Personalamtes der Stadt Augsburg liegt der Schwer-punkt der Wahrnehmung naturgemäß mehr in der Innenwirkung. Hier hat die Gleichstellungsstelle durch ihr Engagement und ihre Kompetenz einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung des Gender-gedankens beigetragen. Allein durch das Ansprechen von bestehenden geschlechtlichen Disparitäten hat die Gleichstellungsstelle den berühmten „Finger in die Wunde“ gelegt und dadurch Sensibilität und Umdenken verursacht. Auch beim Thema „Vereinbar-keit von Familie und Beruf“ haben die Initiativen der Gleichstellungsstelle wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Stadt Augsburg mit Fug und Recht als familienfreundlicher Arbeitgeber bezeichnen kann.

Claudia Possi

Frauenseelsorge, Bereich Alleinerziehende

Für mich in der Alleinerziehendenarbeit ist die Gleich-stellungsstelle ein starker städtischer Netzwerkpart-ner. Durch die Kompetenz und die Zugänge zu den unterschiedlichsten Einrichtungen und Organisatio-nen, die dort angesiedelt sind, kann für Augsburger Alleinerziehende so manches geschultert werden, was sonst nicht ginge. Auch die Impulse zu wichti-gen Themen der Gleichstellung in unserer Stadt finde ich ein wichtiges Merkmal, dass diese Stelle aus-zeichnet. Die Arbeit geht in diesem Bereich sicher-lich die nächsten 20 Jahre nicht aus!

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Stimmen zu 25 Jahren Gleichstellungsstelle Frauen und Männer äußern sich

Karl-Heinz Schneider Stadtrat, SPD-Fraktion

Als verantwortlicher DGB-Vorsitzender in Augsburg musste ich sehr früh erkennen, wie wenige Frauen in unseren Gremien aktiv waren, und – wenn sie aktiv waren – wie schwer sie sich dabei taten. Die Dinge unter einen Hut zu bringen – vom Beruf über Familien-/Hausarbeit bis zur Politik – stießen ein-fach an ihre Grenzen. In dieser Situation griff unser DGB-Kreisfrauenausschuss die Idee einer „Frauen-beauftragten“ (wie man sie damals nannte) auf.

Ich begriff, dass dies ein Lösungsansatz für die ja nicht nur in den Gewerkschaften diskutierten De-fizite sein könnte. Mir war aber auch klar, dass der damit einzuleitende Prozess auf Widerstand stoßen – bestenfalls belächelt werden würde. So war das denn dann auch. Und wie wir belächelt wurden!

Aber ohne Lernkurven für uns Männer und ohne Rahmensetzung durch die Politik würde es nicht gehen. Davon waren wir überzeugt, also habe ich mich damals gemeinsam mit meinen Kolleginnen ins Zeug gelegt. So hat am Ende der damals fast nur aus Männern bestehende Gewerkschaftsvorstand die Forderung für eine Frauenbeauftragte beschlossen und als Antrag bei der Stadt Augsburg eingereicht.

Ein aufgeschlossener OB Breuer, eine überzeugende Lobbyarbeit unserer Kolleginnen und mutige Frauen im Stadtrat haben die Frauenbeauftragte dann end-gültig beschlossen.

1. Es gab damals einen sehr aktiven Frauenaus-schuss, nicht ein kleines Häufchen!!!!

2. Diese haben auch in ihren Einzelgewerkschaften Dampf gemacht, oft genug gegen großen Wider-stand.

3. der DGB-KFA hat Kontakt zu Stadträtinnen aller Parteien aufgenommen, wir haben mehrere Sitzun-gen zu dem Thema abgehalten

4. Damals wie heute eines der größten Probleme – und immer noch nicht gelöst: Lohnungleichheit bei gleichen Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten des Aufstiegs – auch im öffentlichen Dienst

Susanne Thoma

Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen (AAF)

Die faktische Umsetzung gleicher Rechte und echter Chancengleichheit lässt in einigen gesellschaftlichen Bereichen noch immer auf sich warten. So zum Beispiel bei der Entlohnung von Arbeitsleistungen oder in den Führungsetagen von Unternehmen. Der Verweis auf die Gerechtigkeit reicht offensichtlich nicht aus, um Denken und Verhaltenstendenzen zu verändern. Daher sind Gleichstellungsstellen nach wie vor ein wichtiges strategisches Instrument.

Soni Unterreithmeier SOLWODI Bayern e.V.

Gleichstellungsstelle, brauchen wir sie heute noch?

So lange es Geschlechtergerechtigkeit und Chancen-gleichheit nicht wirklich gibt, ist es notwendig, dass an Verbesserungen gearbeitet wird. Leider ist eine Erlahmung des Interesses gerade bei jungen Frauen zu beklagen, die nicht bemerken, dass in unserer pa-triarchalen Gesellschaft traditionell männliche Sicht-weisen und Bewertungen die Realitäten bestimmen.

Gleichstellungsthemen werden gerne übersehen, verdrängt, abgetan, belächelt. Doch es gibt sie, die spezifischen Problemfelder: z.B. Armut ist weiblich, ungleiche Bezahlung, weniger gute Aufstiegschan-cen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weibliche Medizin, Diskriminierung durch Sexismus, Bedro-hung durch Gewalt.

Die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Augsburg haben diese Themen immer wieder sensibel aufge-griffen, engagiert aufgeklärt, geschult, angemahnt und sich für Verbesserungen eingesetzt. Und das sowohl strukturell als auch sehr konkret und indivi-duell.

Als Leiterin der Menschenrechts- und Hilfsorgani-sation SOLWODI (Hilfe für Frauen in Not) durfte ich erfahren, dass ich bei anstehenden Themen und Problemen stets anteilnehmendes Interesse und lösungsorientierte Unterstützung bekam.

Ich bin froh über die qualifizierte Arbeit und die gro-ße Liebenswürdigkeit UNSERER Gleichstellungsbe-auftragten in Augsburg Frau Anita Conradi und Frau Barbara Emrich.

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Stimmen zu 25 Jahren Gleichstellungsstelle Frauen und Männer äußern sich

Ursula Vollert

Altstadträtin, CSU-Fraktion

Es war eine spannende Zeit, damals vor 25 Jahren.

Auf Druck von Bürgerinnen und Frauenverbänden richtete auch die Stadt Augsburg ein Frauenbüro ein. München und Nürnberg hatten dies schon. Auf die ausgeschrie-bene Stelle bewarben sich weit über 200 hochqualifizierte Frauen. Der Stadtrat ent-schied sich für Frau Ingrid Bergmann-Ehm. Schnell stellte sich heraus, dass dies ein Volltreffer war. Die Vorbe-halte der Verwaltung waren groß. Es herrschte die Meinung vor, man tue ja bereits alles für die Frauen.

Der damalige Oberbürgermeister Hans Breuer unter-stützte das Vorhaben mit Vehe-menz. Gab es doch so Probleme zu lösen, wie die Einstellung der ersten Busfahrerin bei den Stadtwerken. Über die Gegenar-gumente, wie Störung des Betriebsfriedens oder die fehlende Damentoilette können wir heute nur noch schmunzeln.

Ich wünsche der Gleichstellungsstelle weiterhin viel Erfolg und gute Nerven. Es gibt noch viel zu tun!

Michaela Walser,

Leiterin der Stadt- und FührungsAkademie

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der städtischen Gleichstellungsstelle möchte ich zu den zahlreichen Erfolgen auf dem Weg der vielen kleinen Schritten gratulieren. Herzlichen Dank für die stets gute Zu-sammenarbeit.

Auch wenn sich nach diesen Jahren das Bewusst-sein geändert hat. Es gibt noch viel zu tun.

Geschlechterdemokratie und Chancengleichheit muss gelebt werden. Dazu wünsche ich allen Ver-antwortlichen, sowie allen haupt- und ehrenamtlich Engagierten weiterhin viel Mut, Kraft, Kreativität und Geduld!

Martina Wild

Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen Pflegerin der Gleichstellungsstelle

Seit nunmehr 25 Jahren gibt es die Gleichstellungs-stelle bei der Stadt Augsburg. Das ist wahrlich ein Grund zu feiern! Ich gratuliere von Herzen!

Mit Stolz kann der Blick in diesem Jubiläumsjahr zurück gehen auf alle Frauenbeauftragte, die sich in diesen 25 Jahren zusammen mit AAF, Fraueninitia-tiven und Frauenorganisationen für die Belange der Frauen und für die Gleichstellung von Frauen und Männern engagiert haben. Ihnen gebührt Dank für ihren Kampf für mehr Rechte für Frauen und ihre gesellschaftliche und politische Gleichbehandlung sowie für ihren langen Atem und ihr Durchhaltever-mögen, um verkrustete Verhältnisse aufzubrechen und gegen Diskriminierung die Stimme zu erheben.

In diesen 25 Jahren wurde viel erreicht, doch es liegt auch noch ein langer Weg vor uns. Denn echte Gleichberechtigung ist noch lange nicht geschafft.

Ungerechtigkeiten existieren beim Zugang zu Füh-rungspositionen, wo Frauen auf der Karriereleiter nicht vorankommen. Gerade die Augsburger Stadt-verwaltung muss da zukünftig deutlich gegensteu-ern. Und nach wie vor werden Frauen schlechter bezahlt als Männer und sind häufiger im Niedrig-lohnsektor, in Teilzeit oder in nicht bezahlter Arbeit tätig. Schließlich sind auch Themen wie Altersarmut von Frauen, Gewalt gegen Frauen und Sexismus im Alltag weiterhin ein gesellschaftliches Problem.

25 Jahre Gleichstellungsstelle ist also auch ein Anlass zum Weiterstreiten für eine geschlechter-gerechte Politik. Zu tun gibt es immer noch genug!

Danke für dieses nach wie vor (leider) unverzichtbare Engagement!

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Stimmen zu 25 Jahren Gleichstellungsstelle Frauen und Männer äußern sich

Der Stadtrat hat im Jahr 2007 die systematische Umsetzung von Gender Mainstreaming beschlossen.

Was bedeutet das für Augsburg?

Stellen Sie sich vor es gäbe zwei Brillen: Eine, durch die man die Lebenswirklichkeiten von Frauen sieht und eine, durch die man die der Männer sieht. Wir würden viel Übereinstimmendes aber auch viel Un-terschiedliches sehen.

Wir würden z.B. sehen, dass

• die Sorgearbeit für Kinder und pflegebedürftige Menschen vor allem von Frauen gemacht wird und, dass das Auswirkungen auf ihre berufliche Entwicklung hat.

• Männer meist in Vollzeit arbeiten und, wenn Kinder kommen, sich als finanzieller Versorger der Familie sehen und eher mehr als weniger arbeiten.

• Mädchen und Jungen unterschiedlich von Bildungsangeboten profitieren.

• Frauen und Männer unterschiedlich erkranken und gesunden.

• dort, wo wichtige Entscheidungen getroffen wer-den zu wenig Frauen sind.

• Frauen und Männer unterschiedlich von Gewalt betroffen sind: Frauen vor allem von häuslicher und sexualisierter Gewalt, Männer vor allem im öffentli-chen Raum.

• Frauen ein stärkeres Sicherheitsbedürfnis z.B. bei Dunkelheit auf den Straßen haben.

Sicher fällt Ihnen noch viel mehr aus Ihrem Alltag dazu ein.

Unter dem Motto „Augsburg stellt gleich“ geht es darum Frauen und Männer, bzw. Jungen und Mädchen gleichermaßen in den Blick zu nehmen, unbewusste oder gewohnheitsmäßige Denk- und Verhaltensmuster auf den Prüfstand zu stellen und wenn nötig zu korrigieren. Alle Maßnahmen, die die Kommune ergreift, sollen somit zuvor – und nicht im nach hinein – auf ihre Auswirkungen für Frauen und Männer abgeklopft werden, um bestehende Benach-teiligungen zu beseitigen und neue zu vermeiden.

Damit ist diese Strategie eine wichtige Ergänzung zur bisherigen Gleichstellungsarbeit.

Wie geht das konkret?

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwal-tung sollen bei Projekten und Vorhaben von Anfang an die „Genderbrille“ aufsetzen und das, was sie tun daraufhin überprüfen,

• ob es unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer hat,

• ob die Unterschiede gewollt oder nicht gewollt sind

• und was sie in ihrem Bereich dazu beitragen kön-nen, um die Chancengerechtigkeit zu verbessern.

Im Dokument 25 Jahre (Seite 34-38)