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Eigenständige Existenzsicherung von Frauen

Im Dokument 25 Jahre (Seite 23-26)

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Gleichstellung in der Stadtgesellschaft Eigenständige Existenzsicherung von Frauen

Wo setzen wir an?

Girls´Day, Boys´Day

Im Jahr 2002 initiierte die Gleichstellungsstelle mit anderen Beteiligten erstmals den Girls´Day in der Stadt Augsburg. Daraus hat sich der Arbeitskreis Girls´Day / Boys´Day entwickelt. Dazu gehören die IHK Schwaben, das Frauenbüro der Universität Augsburg, die Agentur für Arbeit, der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft, das staatliche Schulamt in der Stadt Augsburg, die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, der Stadtjugendring und andere.

Ziel dieser bundesweiten Aktion ist es, den Blick bei der Berufswahl zu weiten und Mut zu machen. Noch immer entscheiden sich junge Frauen überwiegend für klassische „Frauenberufe“ wie z.B. Friseurin, Arzt-helferin, Erzieherin, Grundschullehrerin, Pädagogin, Juristin. In den sogenannten MINT-Berufen (Mathe-matik, Infor(Mathe-matik, Naturwissenschaft, Technik) sind Frauen noch sehr wenig vertreten, obwohl es gerade hier gute Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschan-cen gibt. Jungen fehlen dagegen in der Sozial- und Erziehungsarbeit, denn diese Berufe gelten noch als unmännlich. Doch gerade im schulischen und erzie-herischen Bereich weiß man inzwischen, wie wichtig Männer für die Entwicklung von Kindern sind. Auch im Pflegebereich werden dringend Männer gesucht.

Diese Aktion findet regelmäßig statt sowohl in der Stadtverwaltung als auch in vielen Unternehmen und anderen Einrichtungen.

Derzeit entwickelt der Arbeitskreis zusammen mit der Medienstelle Augsburg des Jugend Film Fernsehen e.V. (JFF e.V.) ein Filmprojekt zur Berufswahl von Mädchen und Jungen.

Beteiligung am Equal Pay Day

Equal Pay Day bedeutet nicht ganz wörtlich übersetzt

„Tag der Gleichbezahlung der Frau“ oder „gleiches Geld für gleiche Arbeit“. Er findet jährlich im März statt und zwar genau an dem Tag, bis zu dem berufs-tätige Frauen in Deutschland über den Jahreswech-sel hinaus arbeiten müssen, um das gleiche Gehalt zu bekommen wie Männer in der gleichen Position.

In diesem Jahr ist der Einkommensunterschied bei 22 %. Damit ist Deutschland europaweit an einem der letzten Plätze.

Initiiert wird der Tag bundesweit vom Business and Professional Women Club (BPW).

Netzwerk Frau & Beruf

Anfang 2005 gründeten wir, die Arbeitsagentur, FRAUaktiv und die Gleichstellungsstelle in Augsburg das Netzwerk Frau & Beruf. Ziel dieses Netzwerks ist es, die bestehenden Angebote für Frauen zum Thema Beruf zu bündeln und Lücken im Fortbildungsangebot zu schließen.

Eines der Ergebnisse ist das Halbjahresprogramm Frau & Beruf mit Informationen, Tipps und vielen unterschiedlichen Fortbildungsangeboten zum Thema Frau & Beruf.

Cross-Mentoring

Seit 2011 gibt es auch in Augsburg ein unterneh-mensübergreifendes Mentoring-Programm für junge Nachwuchsführungskräfte in der Wirtschaftsregion Augsburg. Insbesondere Frauen sollen zur Übernahme von Verantwortung motiviert und in ihrer Führungs-aufgabe gestärkt werden. Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl hat die Schirmherrschaft dafür übernommen und die Gleichstellungsstelle sowie das Wirtschafts-referat begleiten das Projekt von Seiten der Stadt.

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Gleichstellung in der Stadtgesellschaft Eigenständige Existenzsicherung für Frauen

Konkrete Angebote, um Frauen in ihrem beruflichen Fortkommen zu stärken

• Infotage und Infoveranstaltungen für Berufsrück-kehrerinnen zum Informieren und Mut machen.

• BasisZertifikat Frau & Beruf mit mehreren

Bausteinen zur persönlichen und beruflichen Weg-findung.

• Veranstaltungen für Frauen, die beruflich weiter kommen möchten mit hilfreichen Tipps, Übungen und Strategien für einen beruflichen Aufstieg.

• Fachtage für Unternehmerinnen und Existenzgrün-derinnen mit Vorträgen zum Mut machen durch Best Practice Beispiele, Selbstmarketing, Finanzie-rung und Vernetzung.

• Vernetzungstreffen für Selbstständige: „Biete selbst und ständig – suche Austausch und Unter-stützung.“ Selbstständige lernen sich in geschütz-tem Rahmen kennen. Sie können ihre Erfahrungen weiter geben und von anderen Ideen und Tipps bekommen.

• Herausgabe des ersten Frauenbranchenbuchs mit Neuauflage Ziel war, die Angebote der Existenz-gründerinnen sowie der freiberuflichen und selb-ständigen Frauen sichtbar und bekannt zu machen.

Unterstützung von Modellprojekten bei denen es um die Förderung von Frauen geht

Wir beteiligen uns über strategische Partnerschaften und begleiten die Modellprojekte im Rahmen unserer Möglichkeiten.

Beispiele:

Schulung für Beratungseinrichtungen zur interkultu-rellen Öffnung mit MigraNet,

Mitorganisation des Infotages von Perspektive Wie-dereinstieg für Berufsrückkehrerinnen.

Mit-Gründung der Initiative „Familienfreundliche Wirtschaftsregion“

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird im Zuge des Fachkräftemangels und der demografi-schen Entwicklung ein wichtiges Thema für Regio-nen. Familienfreundliche Lebens- und Arbeitsbedin-gungen sind eine wichtige Voraussetzung, um die künftigen arbeitsmarkt- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen meistern zu können. Aus diesem Grund hat sich die Initiative „Familienfreundliche Wirtschaftsregion Augsburg“ formiert. Die Schirm-herrschaft haben Dr. Kurt Gribl, Oberbürgermeister der Stadt Augsburg und die Landräte Martin Sailer und Christian Knauer. Der Initiative gehören Wirt-schaftsverbände, Unternehmen, Bildungseinrichtun-gen, die Arbeitsagentur, Wissenschafts- und Ver-waltungsstellen der Region Augsburg an. Ziel ist es, Mütter und Väter beim beruflichen Wiedereinstieg zu unterstützen, Firmen für eine familienfreundliche Personalpolitik zu sensibilisieren, den langfristigen Nutzen für die ArbeitgeberInnen zu verdeutlichen und die Rahmenbedingungen durch lokale Netzwer-ke zu verbessern.

Wir sind Mitglieder im Beirat und unterstützen diese Initiative.

Neue Betriebsführungsreihe

Unter dem Motto „Wandel in Wirtschaft und Tech-nik – Arbeitsbedingungen der Zukunft für Frauen, Männer und Familien“ geben wir zusammen mit der Volkshochschule und der Arbeitsagentur Einblicke in Augsburger Unternehmen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Frauenförderung sind uns dabei wichtige Anliegen.

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Gleichstellung in der Stadtgesellschaft Eigenständige Existenzsicherung für Frauen

Frauen können gut mit Geld umgehen. Das wurde inzwischen in vielen Studien nachgewiesen. Frauen möchten genau Bescheid wissen, bevor sie sich für eine Geldanlage entscheiden. Sie legen ihr Geld meist in weniger spekulative Anlageformen an.

Deshalb sind Frauen beispielsweise besser aus der Finanzkrise herausgegangen als Männer, die risi-kobereiter waren.

Das klingt doch eigentlich sehr gut. Warum bietet die Gleichstellungsstelle zu diesem Thema eigene Veranstaltungen an und gibt Broschüren heraus?

Sobald Frauen auf ihr selbst verdientes Geld verzich-ten, weil sie wegen der Kinder zu Hause bleiben oder beruflich kürzer treten, versäumen es viele Frauen, eine klare und gerechte finanzielle Absprache zu tref-fen. Vorträge und die Broschüre „Mein Geld – dein Geld – unser Geld“ sollen hierbei Hilfestellung geben.

Leider verlassen sich Frauen immer noch häufig darauf, über ihren Ehemann abgesichert zu sein und kümmern sich zu wenig um eine gute eigenständige Vorsorge im Alter. Sie riskieren im Falle von Krank-heit, Tod, Trennung oder Scheidung, dass sie von Armut bedroht sind.

Alle männlichen Rentner haben 2011 im Schnitt tau-send Euro Rente monatlich bekommen, die Ostdeut-schen 1.058 Euro, die WestdeutOstdeut-schen 987 Euro. Die Durchschnittsrente der Frauen belief sich auf 541 Euro, davon 711 Euro für Ostdeutsche und 495 Euro für Westdeutsche.

(Aus: Deutscher Bundestag Dez. 2012)

Die gesetzlichen Renten reichen immer weniger, um im Alter davon gut leben zu können. Eine persön-liche Vorsorge ist dringend notwendig. Vorausset-zung dazu ist, sich gut auszukennen und möglichst frühzeitig die persönlich passende Altersvorsorge zu treffen. Dazu hat die Gleichstellungsstelle den Fach-tag „AlterS vor Sorge – machen Sie sich schlau!“ und eine siebenteilige Vortragsreihe angeboten. Nach-zulesen ist dies in der Dokumentation des Fachtags.

Bei Infoveranstaltungen für Berufsrückkehrerinnen ist Altersvorsorge ebenfalls immer wieder ein Thema.

Basiswissen wurde in mehreren Vorträgen zum The-ma „Frauen und Finanzen – Die Sprache des Geldes“

in Kooperation mit der vhs und der Arbeitsagentur Augsburg angeboten.

Für Frauen und Familien mit wenig Geld ist es be-sonders wichtig, gut zu wirtschaften und mit den geringen Mitteln zurechtzukommen. Deshalb fanden zum Thema „Einkommen mit dem Auskommen“

mehrere Workshops für Alleinerziehende und für Stadtteilmütter statt. Häufig werden Fragen zu den wichtigsten Versicherungen und zur Altersvorsorge gestellt.

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