Baclier, liebräischen 3 und arabisches .4.. 459 C
ei-wähne ich, dass es im Texte der Einleitung Abulwalid's zum
Kitäb-al-lmna', bei Münk, Notice sur Abou'l-Walid, p. 137, Z. 2,
wie ich mich aus dem Einblick in das Manuscript der Bodleyana
überzeugt habe , statt heissen muss : ^jCo . In id:"' konnte
Mimk, da er einmal D mit • gleichsetzte, mit dem Gedanken an
(S
^j<^ das übrigens nicht undeuthche : leicht fm ein c ansehen.
Dem jSJlj entspricht auch des Uebersetzers DN'^anu (Rikmä, p. VI.
Z. 4).
Avestisch mada-, mada-.
Von Chr. Bartholomae.
Diejenigen die geneigt sind, nahe verwandtschafthche Be¬
ziehungen zwiscben Rgveda und Avesta anzunehmen, identihzuen
das avestische mada-, im Gä})ä-Dialekt mada-, mit dem indischen
mäda- und übersetzen es demgemäss mit „Rausch" oder „Rausch¬
trank". Dagegen stellen die Anhänger der Tradition nach der
Nericsengh'schen Uebersetzung von mada-, mada-, welche vidja-
bietet, fm vmser Wort die Bedeutung „Wissenschaft, Weisheit' auf
Zur Charakteristik jener seltsamen avestischen Wissenschaft, deren
wunderbare Eigenheiten von Hübschmann, Sitzungsberichte der
bayi-. Ak. d. W. 1872, S. 707 zusammengestellt sind, bin ich in
der Lage , einen weiteren, nicht unintei'essanten Beitrag zu liefern :
sie besteht unter Umständen aus Pferdemilch! Im Nirangistan, auf
Fol. 36a der Münchener Zendhandschiift Nr. 53, lesen vnr: dahmö
huri^m Jiaraiti madö aspia paiafahä^). Die letzten beiden
Wörter sind offenbar als Compositum zu fassen; statt paiaiaha
ist entweder paia oder paxafaho zu lesen. Der Sinn der SteUe
ist : „der Rechtgläubige geniesst burä (cf ind. sura-); eiu mada
aus Pferdemilch". — Dass man das Adjeetiv aspia-pa^ab- „aus
Pferdemilch bestehend' oder „bereitet" verständiger Weise nur mit einem Substantiv verbinden kann, dass „Wisseuschaft" oder „Weis¬
heit" bedeutet, hegt auf der Haud. Was könnte sonst aus Pferde¬
milch bereitet sein? — Quod erat demonstrandum.
1) Die Pelileviiibcrsetzung dazu ist unverständlicli; sio lautet: aniat
dahm sakar va.stamiinto as zak zakilc aspo pimo.
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Anzeigen.
Mir ädj-Nämeh, publii pour la preniih-e fois d!apr^ le
manuscrit ouigour de la bibliotheque nationale, traduit ct
annotS par A. Pavet de Courteille. Paris, Ernest
Leroux, editeur. 1882. XXXL Uebersetzung 72 und Text io
nebst eiuem colorirten Bilde und Facsimile des uigurischen Originales.
Die Zeit zu bestimmen, in welcher man in Mittelasien begonnen,
tüi-kische Texte mit uigurischen Lettern zu schreiben, wird noch
lange zu den paleographischen Räthseln gehören. Wenngleich über
den Ursprung dieser Schriftzeichen , d. h. über die Annahme einer
nestorianischen Lehrerschaft, heute kaum mehr gestritten wird,
so fällt es immerhin doch schwer, das Datum des ersten Vordringens dieser Religionsbekebi-er gegen die westlichen Ausläufer des Thien-
Shan festzusetzen. Col. H. Yule, der gründliche Kenner des mittel¬
alterlichen Asiens sagt hierauf bezüglich Folgendes: „The tradition
of the eastem churches takes back the preaching of the gospel in
China to a very old date indeed. Not St. Tbomas only is asserted
to have carried so far bis indefatigable missionary journeys, for the
apostle Bartholomew is related by a syro-arabian writer to have
gone preaching to India and further Cbina. Apart from these
legends, a christian author of the third century speaks of the
Seres with the Persians and Medes among the nations who had
been reached by the power of the Word. On tis we cannot build
as evidence that Christianity had then extended to China; but that
it was in the following century already widely diffused over Meso¬
potamia and Persia is shown by the number of Bishops and Pres-
b)rters who are named as martyrs or otherwise in connection with
the persecution of Sapm (Schapur '?); whilst the existence of an
episcopal see Merw and Tus in 394, raised to metropolitan dignity
in 420, shows how early the church had established itself in Kho¬
rasan —" Wenn wir nun im Zusammenbange mit dieser Annahme
in Erwägung ziehen, dass die nestorianische Kirche eben im IV.
Jahrhundert östhch von Persien, ausser Merw, Herat und Belch,
noch in Samarkand, AlmaUk, Kaschgar und im Lande der Tanguten,
1) Siehe Cathay aud the way thither being a collection of medieval notices of China. Trauslated and edited by Col. H. Yule. London 1864 S. IXXXVIU.