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Archiv "Krankenversicherung: Kräftiger Anstieg der Leistungsausgaben" (10.10.1991)

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Leistungen GKV AOK VdAK

Ärzte 6,1 7,1 5,3

Zahnärzte 6,2 6,5 4,3

Zahnersatz 15,3 15,4 13,3

Arzneimittel 9,1 9,4 9,1

Heil- und

Hilfsmittel 11,1 10,4 12,2

Krankenhaus 5,8 6,4 5,1

Transportkosten 8,9 9,7 7,3

Kuren 23,4 22,6 21,7

Krankengeld 16,7 18,6 12,5

BKK IKK 7,8 8,5 18,9 9,9 12,6 6,2 9,5 19,4 21,2

I-

Tabelle: GKV-Leistungsausgaben im ersten Halbjahr 1991*) (Steigerungsraten in Prozent)

4,9 8,7 19,9 9,1 11,3 5,8 7,3 28,1 17,5 Leistungsausgaben

Grundlohnsumme

9,2 4,8

10,0 4,6

7,7 4,6

9,8 5,4

10,6 5,8

GKV: Gesetzliche Krankenversicherung insgesamt; AOK: Ortskrankenkassen; VdAK: Angestell- ten-Ersatzkassen; BKK: Betriebskrankenkassen; IKK: Innungskrankenkassen

5) Steigerungsraten je Mitglied einschließlich Rentner

Das bedeutet: Rund die Hälfte der ostdeutschen Versicherten gilt dann nach den gegenwärtigen Einkom- mensverhältnissen als Härtefall und ist damit von jeder Zuzahlung für Arzneimittel befreit.

Gerda Hasselfeldt nutzte die Gelegenheit, das Festbetragssystem nach Kräften zu loben. Obwohl erst ein Drittel des Marktes erfaßt sei, sparten Kassen und Versicherte be- reits eine Milliarde Mark im Jahr ein. Zugleich gab es aber erneut Schelte für die gemeinsame Selbst- verwaltung von Arzten und Kran- kenkassen: „Es kommt darauf an, daß die Selbstverwaltung die vorhan- denen Instrumente endlich umsetzt.

Ihr bleibt dafür nicht mehr viel Zeit.

Entweder sie erfüllt die ihr übertra- genen Aufgaben, oder wir werden ihr dabei durch entsprechende ge- setzliche Maßnahmen helfen."

Ministerin sieht den Erfolg der Reform gefährdet

Ein dreiviertel Jahr nach ihrem Einstand als Gesundheitsministerin schlägt Gerda Hasselfeldt damit Tö- ne an, die auffällig an das Reizklima zwischen ihrem Vorgänger Norbert Blüm und der Ärzteschaft erinnern.

Der Anlaß dürfte ähnlicher Natur sein: Seit einem Jahr steigen die Ausgaben der gesetzlichen Kranken- kassen wieder stärker als die Einnah- men (dazu auch der folgende Bei- trag); Hasselfeldt sieht den Erfolg der „Gesundheitsreform" gefährdet.

Die jetzt vorgesehenen Geset- zesänderungen würden für sich ge- nommen die Leistungsfähigkeit der Kassen hingegen nicht beeinträchti- gen. Die Ministerin rechnete vor:

Die Selbstbeteiligung bringt den

Kassen rund 300 Millionen Mark, vorgesehene Leistungsverbesserun- gen kosten etwa den gleichen Betrag.

So weit unterm Strich also eine „fi- nanzielle Nullnummer". Allerdings:

Im Gesetzentwurf selbst ist der Ein- nahmenausfall der Kassen durch die neue Härtefallregelung in den ost- deutschen Ländern auf 0,8 bis 1,2 Milliarden Mark für das Jahr 1992 veranschlagt.

Zu den Leistungsverbesserun- gen zählen: die Einführung einer ge- stuften Eigenbeteiligung bei den Ko- sten für Zahnersatz, eine Erleichte- rung bei der Anerkennung der not- wendigen Vorversicherungszeiten im Falle der Schwerpflegebedürftigkeit, mehr Spielraum bei der Freistellung der Eltern für die Pflege erkrankter Kinder und der Anspruch von versi- cherten Kindern auf heilpädagogi- sche Leistungen. JM

Krankenversicherung: Kräftiger Anstieg der Leistungsausgaben

Die Leistungsausgaben in der ge- setzlichen Krankenversicherung sind im ersten Halbjahr 1991 insgesamt um 9,2 Prozent gestiegen. Der Anstieg der Grundlohnsumme lag dagegen bei 4,8 Prozent, wie aus der statisti-

schen „Schnellmeldung" des Bundes- gesundheitsministeriums (KV 45-Sta- tistik) hervorgeht. Am stärksten ko- stenmäßig „explodiert" sind die Aus- gaben für Kuren, und zwar um 23,4 Prozent, gefolgt von der Position

Krankengeld ( + 16,7 Prozent) und den Krankenkassenausgaben für Zahnersatz ( + 15,3 Prozent).

Trotz zusätzlicher Festbeträge lag die Ausgabensteigerung auch bei Arzneimitteln aus Apotheken im Trend. Die Krankenkassen mußten im ersten Halbjahr insgesamt 9,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeit- raum ausgeben. Dies veranlaßte den sozialpolitischen Experten der SPD- Bundestagsfraktion und stellvertre- tenden Vorsitzenden der SPD-Frak- tion, Rudolf Dreßler, MdB aus Wup- pertal, vor einem Forum der Gesell- schaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e. V. in Bonn (am 25. September) festzustellen: „Das Festbetragskonzept der Regierungs- koalition ist gescheitert."

Dessen ungeachtet hat Bundes- gesundheitsministerin Gerda Hassel- feldt das Festbetragskonzept der SGB V verteidigt und die Beteiligten aufgerufen, zur Begrenzung der Aus- gabensteigerungen der Krankenkas- sen beizutragen und sämtliche noch unausgeschöpften Instrumente des Gesundheits-Reformgesetzes anzu- wenden. Dazu gehörten vor allem verbesserte Wirtschaftlichkeitsprü- fungen, die noch festzulegenden und zu vereinbarenden Richtgrößen zur Reduzierung des Arzneimittelver- brauchs und mehr Transparenz. EB A-3390 (22) Dt. Ärztebl. 88, Heft 41, 10. Oktober 1991

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