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Archiv "Zwischen Porta Nigra und Ehrenbreitstein: Johann Rudolf Glauber machte die rauchenden Wasser berühmt" (26.09.1991)

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Schmucke Bauten an der Mosel: Bad Bertrich

Foto: Bad Bertrich

HEILBÄDER + KURORTE

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Zwischen Porta Nigra und Ehrenbreitstein

Johann Rudolf Glauber

machte die rauchenden Wasser berühmt

Wer in Bad Bertrich kurt, kann sich den Weg zum Karlsbad sparen: das Heilwasser ist von gleicher Qualität. Das Kennen- lern-Angebot „7 Tage Thermalbaden" ist schon für 300 DM zu haben, eine Woche Körner-Kur (Hafer — Gerste — Reis — Wei- zen — Hirse — Buchweizen — Mehrkorn) auch für 700 DM. Die Schönheitspauschale reicht von bio-energetischer Gesichtsmas- sage über's Eis-Wellen-Facen bis zum Nerzölschleifen; für Sau- erstoffbehandlungen sind 12 Tage das Minimum. Zum Jahres- wechsel hat die Kurverwaltung ein reichhaltiges Programm zu- sammengestellt, das als Argument für die Vorzüge der Winter- kuren erschwerend ins Gewicht fällt.

Detaillierte Unterlagen beim Verkehrsamt in 5582 Bad Ber- trich, Clara-Viebig-Str. 1, Tel.: 0 26 74/12 93/4. Die Deutsche Venen-Liga ist über das Postfach 11 06 zu erreichen.

Bad Bertrich verwöhnt sei- ne Gäste mit ehrwürdiger Tradition auf Schritt und Tritt. Vom Kurgarten aus fällt der Blick, am Thermal- bad vorbei, auf die Clemens- Wenzeslaus-Höhe und in den Kondelwald. Das Kurfürstli- che Schlößchen, stilecht bis unter den Dachfirst, wird vom Kurgarten auf der einen Sei- te, und vom Alleegarten vis-ä- vis umrandet, wie Römerkes- sel und Elfengrotte den Orts- kern umschließen.

Die Konzession zum Spielbankbetrieb gegen eine Jahrespacht von tausend Franken verdankt das Klein- od der Vulkaneifel den Reno- vierungskosten nach der Be- setzung durch die Truppen der Französischen Revoluti- on. Zwei Jahre später, am 5.

April 1815, wird Bad Bertrich preußisches Staatsbad.

Doch schon die Kelten wußten die Heilkraft der

„rauchenden Wasser" zu schätzen. 32 Grad Celsius garantiert die einzige Glau- bersalztherme Deutschlands beim Austritt aus 2300 Me- tern Tiefe; allein die Quell- fassung mißt weit über zwan- zig Meter, alles Oberflächen- wasser weist die Bruchzone seit Urzeiten auf ganz natürli- che Weise standhaft ab. Heu- te wie zur Römerzeit spru- deln 123 Liter pro Minute, ohne daß dafür der Einsatz von Technik nötig wäre.

Kuren an der Mosel zwi- schen Bernkastel-Kues und Cochem kommen chroni- schen Magen-, Gallen-, Le- ber- und Darmleiden zugute, lindern auch infektiöse Be- schwerden wie Hepatitis epi- demica und Stoffwechseler- krankungen.

Seit 1658 berühmt gewor- den ist die Glaubersaltzther- me jedoch als Geheimtip bei rheumatischen Krankheiten, geeignet für degenerative Veränderungen ebenso wie bei Gicht und eingeschränk-

ter Bewegungsfreiheit nach Verletzungen. Die verblüf- fendsten Heilerfolge ver- zeichnet das wunderbare Mi- neralsalz nach der Behand- lung von Morbus-Bechterew- Erkrankten. Ein Liter Bertri- cher Bergquelle enthält allein 63 mg Kieselsäure, 2,5 % ge- löster Mineralstoffe allemal.

Johann Rudolf Glauber, der große Pharmazeut des 17.

Jahrhunderts mit ausgepräg- tem Geschäftssinn, ließ Para- celsus' sal mirabile patentie- ren, nachdem ihm die für da- malige Verhältnisse gewagte Glasdestillation in großem Stil gelungen war. Der Arz- neimittelherstellung aus Mi- neralsäuren und Salzen stand fortan nichts mehr im Wege.

Sauerstoff-Anwendungen werden in mancherlei Zusam- mensetzung angeboten, Eifel- fango immer pur. Die Kör- ner-Kur wetteifert mit reich- haltiger Kost und Diäten für alle Fälle.

Direkt an der Quelle sit- zen Kurgäste im Thermalbad:

32 Grad Dauertemperatur herrschen in dem stattlichen Gebäudekomplex genauso wie unter freiem Himmel; ge- öffnet in der Woche bis 22 Uhr, am Wochenende bis 19.30 Uhr.

Gleich nebenan in der Clara-Viebig-Straße findet sich das Verkehrsamt, wo es alle Eintrittskarten gibt und Führungen gebucht werden

der Nürburgring ebenso weit links vom Staatsbad wie Idar- Oberstein im Hunsrück auf der rechten.

Der Phantasie freien Lauf und die Seele wandern läßt die Märchenlandschaft zwi- schen Elfengrotte und Ho- henzollern-Turm. Nur einen Steinwurf weit entfernt: Burg Arras in Alf; dahinter die Ruine des Klosters Stuben mit der steilsten Weinbaulage Europas, das Mittelalter in Beilstein, die Burgruine Met- ternich. Neben der Renn- strecke lockt das Rennsport- museum zum Ring, die Edel- steinbörse und Schleifereien über Maria Laach nach Idar- Oberstein.

Auch nicht zu verachten:

Richtung Daun zu den Maa- ren; zum Immerather, Pulver- und Gemündener, an der Sternwarte am Schalkenmeh- rener vorbei zum Meerfelder Maar. Oder: über Bitburg nach Luxemburg, zum Via- dukt, zum großherzoglichen Palais . .

Und wer vom Treiben der alten Römer und ihren Sitten, von Kaiserthermen und Am- phitheater genug hat und es behaglich mag, der findet zwi- schen Zell und Traben-Trar- bach Abwechslung und lau- schige Flecken in Hülle und Fülle. Sandra W. Meier können. Die „Kleine Ber-

tricher Quellenkunde" mit ausführlicher Heilwasserana- lyse gehört zum Begrüßungs- cocktail; Weinproben und Wanderungen, Theater, Tanz und Kabarett ä la carte.

Reiter können die eigenen Pferde mitbringen, Modell- flugfans ihre Segler und Flug- zeuge. Insgesamt steht das sportliche dem Erholungsan- gebot in nichts nach; Bad Bertrich hat ein Herz für pas- sionierte Angler wie für Mini- golfer. Die Laub- und Nadel- wälder der südlichen Vulkan- eifel garantieren das reizmil- de Schonklima im Seitental der Mosel bei Höhenlagen bis 400 Meter. Bad Bertrich ist kaum weiter von Koblenz als von Trier entfernt, von Lu- xemburg aus gesehen liegt

A-3270 (112) Dt. Ärztebl. 88, Heft 39, 26. September 1991

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